Lodenrock und Wifflingkittel : Geschichten aus dem Sarntale
und die vollen, roten Wangen den welken Runzeln des alten Mütterchens weichen, bis zuletzt man sie hinunter trägt, mühsam und schwer, aber doch hinunter in die geweihte Erde. Sie sind der Hütte nahegekommen. Die Tür steht offen, zum Stehlen gibt es ja nichts, und wenn auch, es wäre niemand da, der stehlen könnte. Der Mond geht eben auf und beleuchtet gar lieblich das stille Heim. Voller Sehnsucht breitet das junge Weib seine Arme aus: „Lieb'Ä Heimatle, grüeß di Gott!' Die Rotwandter rad
unter der „Roten Wand,' die die Gletscher welle der letzten Eiszeit bloßgelegt, hängen wie Schwalbennester ein paar armselige Hütten» Seit Jahrhunderten stehen sie da, die strohbedeckten Scheunen daneben/ fast ausnahmslos vom Vater auf den Sohn vererbt, von Geschlecht zu Geschlecht. Und jeder Junge baut die Scholle weiter und ringt im Schweiße seines Angesichts der herben Mutter Erde sein bißchen Nahrung ab. Man nennt sie zusammenfassend die Rotwandter- Hütten und eine davon besonders „beim Rotwandter