zu atmen, aus Angst, das Bild da vor ihm könnte wieder zerfließen. Unter seinen Blicken begann es jetzt unruhig zu werden und wandte das Gesicht zur Seite, so daß durch eine Luke in dem Blätterdache ein Heller Mondstrahl darauf fiel. Da überkam ihn fröhliche Gewißheit, daß es leibhaftige Wirklichkeit war, was sich unter seinen Augen regte, denn er sah die halb geöffneten roten Lippen, auf denen es wie ein Lächeln lag, und ganz deutlich hörte er sie atmen. Und da kam es ganz
von selbst, daß er sich auf ein Knie nieder ließ und sich herunterbeugte, sie auf diese roten Lippen zu küssen. Sie aber öffnete, halb im Schlafe noch, nur ein ganz klein wenig die Augen, um sie mit einem seligen Lächeln gleich wieder zu schließen, dann schlang sie ihre weichen Arme um seinen Hals, zog ihn noch näher an sich und küßte ihn wieder, herzhaft und lange. . . . Nun war ihr letzter Wunsch erfüllt, er war zu ihr gekommen und beugte sich über sie, aber so wunderschön hatte sie sich's gar nicht gedacht, im Sarge zu liegen