hinhängt, heut' auf d' Nacht, vielleicht hört man dann einen Esel plauschen/' 's Michele ließ sich aber durch solche Anzüglichkeiten nicht stören. In seiner Kammer versicherte er sich, daß die fünf Einsiedelpfennige richtig um seinen Hals hingen, dann schlich er in die Stube, bespritzte sich noch kräftig mit Weih- brunn, und als es dunkelte, schlüpfte er in den Stadel Dort legte er sich auf den Bauch beim ersten Futterloch und harrte der Dinge, die nun kommen sollten. Erst war alles still unten
im Stalle. Nur die eine Kuh, welche allein in der Ecke stand, brummte einige male leise; sie hatte erst gekalbt. Man vernahm sogar das rauhe schmatzende Schlecken, die Liebkosungen für ihr Junges. So angestrengt 's Michele auch hinhorchte, er konnte nichts verstehen. „Nein" dachte er sich, die „Mütter reden mit den kteinen Kindern auch oft allerlei Kauderwelsch, das kein Mensch versieht, wird's haltern beim Vieh auch sein." Nun aber, nach einigen Minuten, es standen ihm fast die Haare Zu Berge, hörte
er ganz deutlich, wie der tscheckete Pusterochse mit gedämpfter Stimme sagte : „Pst, bist da? Wo bist denn, he ?" Der Tscheckete stand gerade unter dem Futterloch, wo 's Michele lauschte. Nach einer Weile wieder: „Geh', mach' keine Geschichten! Wo bist denn?" „Zöchl, neben dir steh' i ja," sagte nun die weiße Kuh. Ganz deutlich hörte es der Lauscher. „A selb' ist zum Lachen, daß i di' mt verspürt Hab'", sprach hierauf der Ochse. „Weißt", entgegnete die Kuh, „'s Licht steht unterm Milchschaff