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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1898
Kaiserin Elisabeth-Todtentrauer auf der Alm : Scenen aus den Septembertagen ; ein Tiroler Edelweiß auf das Grab der Kaiserin
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Seite 14 von 19
Autor: Mathiowitz, Alois / [Alois Mathiowitz]
Ort: Innsbruck
Verlag: Rauch
Umfang: 15 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: II 62.814 ; 2.007
Intern-ID: 73023
Michele. Der Kaiser! der Kaiser! mir ist lei um den gueten Herrn; dös mueß ihm 's Herz odrucken. Kerschbucher. Und döß gschiecht ihm in dem Jubilai-Johr. Die ganze Welt mueß sie mit dem Hearn derbormen. Peter. Und mir Veteraner, gelt Michele, schun gor afs moeste. — I tonn völlig gor nimmer röd'n, — dös druckt mer völlig 's Herz o. Geah Wastcle gien mer zur schmerzhaften M netter, zan Bildstöckl oi — i form lei rearen und böten (ab.) Wastele. Peaterle — werd ietz gor öpper Re- viloziun? (Geht

mit Peter fort.) Fünfte Scene. Michele. S' Kaisersubilaischießen, hon i Sorg, loß'n mir ietz sein. Stöffl. Ja feil versteaht sie vo selber. Kristl. Hänsele geah gschwing zu die Schützen nmi. — 's Schießen ist af der Stöll inzestollen u. 'n groeßen Fuhn soll der Bartl gschwing verhängen die Kaiserin hobn se um gebracht! Hänsele. Kristl, woedle geh' i. (ab.) Michele. Und wos für a Höllteufel hot denn dos thun? Kerschbucher. Haft not gheart — a soller walscher Lump, an Anarchist, sogen sie. Stöffl

. Man möchts gor nöt glaben, dass es solle Leut gäben kannt. Kerschbucher. Jo der Herr Pfarrer Hots wohl gsogt: so weit kimmbs in der Welt, wenn die Leut koen . Glaben mehr hoben. Michele. Sell ist a aso. llna Religinu werd der Mensch a Viech und 's schiecheste a no, Hot mei Bot er oft gsogt.

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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1898
Kaiserin Elisabeth-Todtentrauer auf der Alm : Scenen aus den Septembertagen ; ein Tiroler Edelweiß auf das Grab der Kaiserin
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Seite 12 von 19
Autor: Mathiowitz, Alois / [Alois Mathiowitz]
Ort: Innsbruck
Verlag: Rauch
Umfang: 15 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: II 62.814 ; 2.007
Intern-ID: 73023
Pete r. Hot er nocher frobt a mit enf, der Kaiser? Michele. „Grüeß Gott", hot er gsogt, und hot ins die Hond freundla druckt. „Döß ist recht, dass ös a do seid, die Tiroler siech i svola gearn. Sie feind wohl bei die Johr", hat er Zu mir gsogt. „Majestöt", (salutiert) hon i gsogt, „alino 48 hob i unter Voler Radetzki gedient". „Brav, brav," hat er nocher gsogt, und Hot ittet daher af die Ochsel gschlogen. Peter. A gueter Hear ist inser Kaiser, sell ist ganz aus. Kristl. Sovl a gmoeuer Hear

ist es, man mueß'n gearn hoben. Peter. Himmlischer Boter, derholt ins 'n Kaiser! Wüßts, wenn der gurte Monn sterbat, woeß i nöt, wies mit 'n Voterlond gang — es sein sovl gabiche Zeiten. Michele. Sell hosta recht. — Andere. Sell ist a so — sell ist wahr. Michele. Hot a der Herr Pfarrer in der Prödig ghobt, man soll für'n Kaiser woltan viel beten. Waste le. I bet olle Snutiges für'n Kaiser. H a n s e l e. Moenst i not? Vierte Scene. (Jndess ist der Kerschbucher- Bauer eingetreten — sehr cm fr und verstört

.) Michele. Sieh der Kerschbucher! Wos bringst denn du uuis von der Stoedt? Kerschbucher. Nix Gneis Mander — hobbes ös not schn ghcart? Mehrere. (Beiti. Peter. Kristl.) Jo wos denn? K e r s ch b n ch er. Man möchts völlig gor nöt glaben. Peter. Io ist a Unglück gschöchen?

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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1892
Geschichten aus Tirol
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Seite 190 von 289
Autor: Wolf, Carl / von Karl Wolf
Ort: Innsbruck
Verlag: Edlinger
Umfang: 282 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 90.714
Intern-ID: 143870
hinhängt, heut' auf d' Nacht, vielleicht hört man dann einen Esel plauschen/' 's Michele ließ sich aber durch solche Anzüglichkeiten nicht stören. In seiner Kammer versicherte er sich, daß die fünf Einsiedelpfennige richtig um seinen Hals hingen, dann schlich er in die Stube, bespritzte sich noch kräftig mit Weih- brunn, und als es dunkelte, schlüpfte er in den Stadel Dort legte er sich auf den Bauch beim ersten Futterloch und harrte der Dinge, die nun kommen sollten. Erst war alles still unten

im Stalle. Nur die eine Kuh, welche allein in der Ecke stand, brummte einige male leise; sie hatte erst gekalbt. Man vernahm sogar das rauhe schmatzende Schlecken, die Liebkosungen für ihr Junges. So angestrengt 's Michele auch hinhorchte, er konnte nichts verstehen. „Nein" dachte er sich, die „Mütter reden mit den kteinen Kindern auch oft allerlei Kauderwelsch, das kein Mensch versieht, wird's haltern beim Vieh auch sein." Nun aber, nach einigen Minuten, es standen ihm fast die Haare Zu Berge, hörte

er ganz deutlich, wie der tscheckete Pusterochse mit gedämpfter Stimme sagte : „Pst, bist da? Wo bist denn, he ?" Der Tscheckete stand gerade unter dem Futterloch, wo 's Michele lauschte. Nach einer Weile wieder: „Geh', mach' keine Geschichten! Wo bist denn?" „Zöchl, neben dir steh' i ja," sagte nun die weiße Kuh. Ganz deutlich hörte es der Lauscher. „A selb' ist zum Lachen, daß i di' mt verspürt Hab'", sprach hierauf der Ochse. „Weißt", entgegnete die Kuh, „'s Licht steht unterm Milchschaff

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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1892
Geschichten aus Tirol
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Seite 188 von 289
Autor: Wolf, Carl / von Karl Wolf
Ort: Innsbruck
Verlag: Edlinger
Umfang: 282 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 90.714
Intern-ID: 143870
182 Wie 's Michele horcht, was 's Vieh redet in der heiligen Macht. Der Much erzählte und der wußte allerlei Wunderbares. Man behauptete von ihm, er hätte ein Faustusbüchlem und gescheidt sei er, das er das Gras wachsen höre, wenn er oft im Freien schlafe. Im Wald suche er die Nörgelen auf und in den Auen unten habe er die Nixelen beim Bache belauscht. Letzteres sei eine so große Sünde, daß er zur Absolution gar zum Bischof mußte und der brauchte fünf volle Tage hiezü. Wenn man ihn darum fragte

, antwortete er einem Jeden grob: „er fei ein so großer Esel, wie ein Schaltjahr lang sei." Dies wollte Niemand sein und so frug ihn auch kein Mensch mehr. Dem Michele war das mit den Nixelen auch schon oft im Kopfe herumgegangen und er schlich sich einmal in die Auen. Es plätscherte auch lustig im Wasser und als er herau-- schlich, und vorsichtig die Zweige auseinander schob, fand er fünf wälsche Arbeiter aus dem nahen Stembruch, badend. Er seufzte fast erleichtert auf, denn ein solcher Anblick

ist wenigstens keine Sünde. Der Much erzählte also allerlei Zeug. Unter- Anderem auch, in der heiligen Nacht, wenn man an einem Sonntage, oder am 5., 7. oder 13. Tage eines Monats geboren sei und sich in den Stall schleiche, oder in den Stadel und bei den Futterlöchern horche, könne man hören, wie das Vieh rede und plaudere, gerade wie die Menschen. Dem Michele wurde kalt und warm. Er war an einem 13. geboren und in fünf Tagen war heilige Nacht. Fast tiefsinnig schlich er im Hause hemm und war so in Gedanken

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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1892
Geschichten aus Tirol
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Seite 193 von 289
Autor: Wolf, Carl / von Karl Wolf
Ort: Innsbruck
Verlag: Edlinger
Umfang: 282 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 90.714
Intern-ID: 143870
Wie 's Michele horcht, was 's Vieh redet in der Heiligen Nacht. 187 „A sell will i sehen, wer mi' abschaffen, kann. Kimm her, wenn's dir nit taugt, daß i da bleib im warmen Stall, Kannst einem nit a a bissele Gaudi gunnen." „Wart, i reiß' dir glei' die Ohren aus", schrie nun der andere Ochse grimmig. „I bitt' di', sei still", eiferte nun die Kuh, „wenn man uns hört ist der G'spaß fertig. " „Na, nit still bin il der Stall ist immerling mein Platz ' g'wesen. Er soll in's Ströbkotterle geh'n

.. Da herinnen will i mein Frieden haben." 's Michele war nicht wenig erstaunt über das immer erregbarer werdende Gespräch der Ochsen und der Kühe. Er hatte sich die Geschichte ganz anders vorgestellt, so wie die Kunigunde Zum Ritter Hugo spricht, oder wie der Prinz zur Schäferin in den Geschichtenbüchern. Neugierig aber war er doch, und um kein Wort zu verlieren, beugte er sich weit vor, und steckte den Kopf tief in's Futterloch. Mit einemmale kam er iu's Rutschen, krampfhaft griff er um sich, umsonst

, er purzelte durch das Futterloch in den Barren hinunter. Die Kühe und Ochsen sprangen mit klirrenden Ketten erschreckt in die Höhe, der Stier in der Ecke machte einen gewaltigen Satz, das Milch schaff fiel um und die Laterne verbreitete ihr dämmeriges Licht im Stalle. Trotz des Halbdunkels, sah 's Michele, wie sich eine weibliche Gestalt behende unter den großen Graskorb verkroch; weiteres Zu schauen fand er keine Zeit. Bon kräftigen Fäusten wurde er aus den Barren gezogen und sodann weidlich durchgewalkt

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