werden konnte. IM lieh es sich dieses Mal nicht . nehmen für den gefälligen Landsmann die Zeche zu bezahlen, obwohl dieser sich lange weigerte. Er wäre gerne schon früher zu Bette gegangen, weil ihm vor dem Lärmen der Gäste und dem starken der Kopf toll und voll war, aber er getraute sich nicht wegen seines Freundes, er wollte ihn nicht um sein gewöhnliches Gentleman- Vergnügen bringen; das hieße doch ein großes Opfer zu verlangen. Am andern Tage war Sonntag. Ein Sonntag in London mußte jedoch
in dieser Weltstadt etwas Erhabenes fein, so stellte sich IM im Geiste es vor, als er erwachte, und bereits die Sonnenstrahlen in sein Zimmer leuchteten. IM erinnerte sich, daß an Sonntagen in Tirol schon in aller frühe freudig die Glocken das Thal ein und aus erklingen, und daß freudiges Leben die Leute beherrscht ; denn schon an den frischen Gesichtern und der netten, reinlichen Kleidung kann man den Sonntag bei allen herablesen. Doch hier in London ist alles stumm, still und ruhig, als ob alles ausge storben
wäre, kein Glöckchen klingt in der Frühe, außer etwa der dumpse, gemessene. Ton der großen Glocke von Pauls herüber und von Westmünster herab, der die Stunde anzeigt. Auch daß Gerassel der Wägen der Werktage ist nicht zu hören. Der Freund schläft noch süß, den IM zieht es hinaus. ^ He, Landsmann, ruft jetzt IM dem Siebenschläfer zu, ich gehe jetzt ein wenig mir das Sonnt.igsleben in London anzusehen. Ist mir noch- zu früh, antwortet der Landsmann, sich die Augen reibend, gehen sie nur, aber Abends
sein. Wie staunte aber Jost, als er auf den Gassen nichts weniger als ein Menschengedränge fand. Einzelne Policeman standen ernst an den Ecken; alle Läden waren fest geschlossen nicht einmal die Ldop-douses ausgenommen, nur hie und da wandelte ein zerlumpter Iààs.n sJrländer) mit seinem unvermeidlichen Tonpfeifchen im Munde dahin. Wo ist denn, fragt sich Josl das Leben und Treiben von gestern? Das ist nicht mehr d.is ewig- geschäftige London, es gleicht fast einer Todtenstadt. Wie ganz