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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1903
Gasteiner Novellen
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Seite 132 von 177
Autor: Noë, Heinrich / von Heinrich Noë
Ort: Wien [u.a.]
Verlag: Hartleben
Umfang: 176 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: I 93.305
Intern-ID: 73277
Damit drehte er dem Jäger den Rücken, wendete sein Gesicht dem Herd zu und sagte zur Lisei, welche zitternd hinter ihm stand: „Sennin, geh, koch mir noch eine Milchsuppen, ich Hab jetzt erst Hunger kriegt. Und weil mich dem Jager seine Gesell schaft so freut, so bleib ich noch recht gern da bei euch zwei. Jetzt gibt's erst einen lustigen Heimgartcn -—" Er vollendete die Rede nicht. Denn ein gewaltiger Stoß, den ihm der Jäger von rückwärts gab, warf ihm den Kopf mächtig gegen den Kessel

, daß dieser dröhnte wie eine angeschlagene Glocke und die beiden vorgestreckten Hände in die lodernde Flamme. Lisei stieß einen gellenden Schrei aus. Der Ignaz aber richtete sich lautlos auf und ging auf den Jäger los, der im nämlichen Augenblick den Kolben seines Gewehres erhob, um den Kopf des Hirten zu bedrohen. „Siehst," sagte er ruhig zum Jäger, „meine Hand, die du mir in das Feuer gestoßen hast, brennt nrich, daß ich vor Schmerzen kaum reden kann. Aber doch will ich dir ein Hühner- aug an deinen Hals

drücken, an das dir denken sollst!" Ehe noch der Jäger Zeit hatte, diese Drohung mit einem Schlag seines Gewehres zu beantworten, hatte Ignaz'mit einem Sprung die Kehle seines Gegners zwischen Daumen und Zeige singer eingeschnürt. Dein Angegriffenen traten die Augen her aus, seine Zunge bewegte sich krampfhaft, um Luft zu schöpfen. In dem nämlichen Augenblick siel ein Schuh, welchen die Sennin während des Nachmittags im Bachwasser durchnäßt und späterhin zum Trocknen aufgehängt

hatte, von seinem hölzernen Nagel auf den Boden der Hütte. Sie bemerkte das, trotzdem ihre Augen auf das feindselige Ringen der Männer gerichtet waren und schrie laut auf. Denn nichts ist von schlimmerer Vorbedeutung für das Leben eines Menschen, als- ein solcher Zufall. Hinzugehcn aber wagte sie nimmer, denn der Hüter hätte sie mit einem einzigen Stoß seiner freien linken Hand gegen den Holzstoß oder die Bank geschleudert. „Jetzt," sagte Ignaz mit leisen Worten zum Jäger, „nimmst du dein Gewehr wieder ans den Rücken

, sonst erstickst an Deiner eigenen schwarzen Seel!" Der Jäger gehorchte. Darauf ließ der Hüter seinen Hals los, schraubte aber dafür den Nacken ein. In dieser Haltung stieß er seinen Feind, der sich unter dem Druck der Finger krümmte, gegen den Milchkeller.

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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1903
Gasteiner Novellen
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Seite 155 von 177
Autor: Noë, Heinrich / von Heinrich Noë
Ort: Wien [u.a.]
Verlag: Hartleben
Umfang: 176 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: I 93.305
Intern-ID: 73277
Stiel quer in die Spalte, so daß er links und rechts cm den Wänden des Eises genügend festsaß. Dann Zog er sein eigenes Hemd aus, Zerschnitt es in lange Striemen, schürzte Knoten und maß die Länge. Er hatte ein Seil von drei Klaftern. „Es kommt ein Seil, Jäger!" ries er nun wieder hinab. „Schling's fest um den Leib, ich zieh da heroben. Wenn du au dem Stock da bist, so saßt' und kniest dich darauf. Nachher reiß ich dich vollends heraus!" Der Jäger antwortete nicht. Ignaz wiederholte seinen Ruf

machten ihn fast rasend vor Schmerz. Durch die harte Reibung mit dem rauhen Eis wurden die Häutchen der Brandwunde weggeschürft. Sie troffen erst von Wasser, dann von Blut. Und doch war jedes Nachgeben des Gelenkes oder das Schmerzenszncken irgend einer Muskel für ihn der Tod — das Verkommen int schwarzen Dom dort unten. Wer zählt die Minuten, welche verstrichen, bis er sich atemlos an des Jägers Seite befand? Er berührte ■ ihn mit seinen Fingern. Der Jäger zuckte und sagte mit leiser Stimme: „Laß

mich m Frieden sterben, ich Hab nicht gewußt, was ich tu!" Der Hirt aber antwortete ihm rauh: „Da hast die Schling, bind sie dir um den Leib!" Der Jäger aber blieb stumm und regungslos wie vorher. Da verließ den Ignaz alle Besinnung. Indent er seine Hauptstütze, die der einen Hand an der Eismauer aufgab, verwendete er alle beide dazu, dem Jäger die Schlinge um die, Hüfte Zu legen. Nur die ansgespannten Knie hielten ihn schwebend über dem Abgrund.

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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1903
Gasteiner Novellen
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Seite 131 von 177
Autor: Noë, Heinrich / von Heinrich Noë
Ort: Wien [u.a.]
Verlag: Hartleben
Umfang: 176 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: I 93.305
Intern-ID: 73277
Verirrungen. put Pirschen gewesen, einen feineren findest nimmer. Gelt, das hast gekonnt, mich ausrichten drüben beim Hi es und sagen, du schießt mich nieder, wo du mich findest im Gewand? Schieß einen Gams bock, dasselbige könnt gescheiter sein, mein ich, nicht wahr, Lisei?" Mit diesen Worten versuchte er es, der Dirne einen ver traulichen Schlag auf die Schulter zu geben. Diese aber wich scheu zurück und rief dem Jäger zu: „Mach dir nichts daraus, was der hent sagt, der Ignaz! Du siehst

es eh', daß es nicht ganz gerecht ausschaut in seinem Kopf." Der Jäger aber, obwohl schwächlicher, schien aus die Störung oder Berauschung, welche er bei dem Hüter Zu bemerken wähnte, eben seine Hoffnung zu setzen. „Du," fuhr er ihn nun an, indem er abwehrend Zwischen den Hüter und die Dirne trat, „da laß die Hand weg davon! Weißt, der Tanz da, der gehört mein und das Nachtanzen, dasselbige kann ich nit leiden! Merk dir's!" „Meinst vielleicht, ich fürcht mich vor dir?" sagte Ignaz, indem er sein Messer

nach dem hintersten Winkel der Hütte warf und sich mit verschränkten Armen vor den Jäger hin stellte. „Bor dir?" fuhr er höhnisch fort, „du traust dir noch keinen Gockel aus der Hühnersteigen herauszujagen!" „Du," entgegnete der Jäger mit einer Stimme, welche den aufwallenden Zorn verriet, „im Raufen hat mich noch keiner derschreckt!" Damit rückte er denn durch eine Bewegung seiner Schulter den Gewehrriemen mehr nach dem äußersten Rand der Achsel. Diese Bewegung entging weder dem Ignaz noch der Dirne

, welche während der ganzen Zeit am Herde stand und dem Wortwechsel mit Furcht und Bangen zuhörte, welche sich deut lich in den starren Augen ausdrnckten. „Jäger, ich bitt dich," rief sie, indem sie zwischen den beiden hinemsprang, „du sichst ja, wie der heut alles unter-., einander daherredet, laß ihn gehen für heut Nacht und macht morgen euere Sachen aus!" Der Ignaz aber sagte ruhig : „Laß dein Gewehr, wo's ist, Jager! Weißt, ich schreck mich davor so wenig, als sich das Wildbret im Gamsgebirg davor fürchtet

6
Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
[1906]
Zwischen Joch und Ach'n : Tiroler Bergbauerng'schichteln
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Seite 14 von 153
Autor: Schrott-Fiechtl, Hans / Hans Schrott-Fiechtl
Ort: Graz
Verlag: Verl. Styria
Umfang: 149 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Signatur: I 62.229
Intern-ID: 73830
Sinnen. Eni Blick und er sieht wieder deutlich und denkt schnell und klar. „Der Esel ist mir z'nah, der is nit z'fürcht'n, — und wenn, mir is alles gleich!" denkt er blitzschnell und springt auf, den Stutzen im Anschlag. Erst jetzt, als ihm der Wildschütz das Gesicht zu wandte, erkannte ihn Klaus, der alte Jäger, der noch aus der goldenen Zeit stammte, wo man im Zillertal ganz allgemein die verwegensten Wilderer zu Wald aufsehern oder Forstgehilfen machte, und noch dazu meist mit Erfolg. „Endli

, Franzl, endli Hab i di!" war alles, was der Alte jetzt sagt. „Noh lang nit, wirst sehn," lacht der Franz, „da dazua List z' dumm gewesen, Klaus. So nachent auf Menschen schießen, dös is hart, wennst treffen aa sollst. M ei, schiaß, wenn d' di traitft „Gewehr weg!" schreit der Jäger nochmals. „Koan Red nit, Mensch! Moanst, i Lin lappet? Schieß! I halt still, so lang's mi gsireut!" ruft der Franz verwegen. „Kreuzsaggra, i schieß!" „Red nit so lang, schieß — schieß!" Der Jäger zielte, er stand kaum zehn

Schritte von der lebendigen Scheibe. Er setzt ab. „Gelt, gar a so leicht is *§ nit", fangt der Franzl wieder an. 'Der Jäger zielt wieder. Da liegt der Franzl, so lang er ist, im Schnee. „Klaus," sagt der Franz, „sei nit so dumm, weg'n

7
Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
[ca.1900]
Familie Lugmüller : Erzählung. Im Gebiet des Großglockners
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Seite 270 von 293
Autor: Achleitner, Arthur / von Arthur Achleitner
Ort: Dessau
Verlag: Dünnhaupt
Umfang: 162, 128 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Signatur: 1.647
Intern-ID: 67446
'106 ^ Arthur^ Achleitner. . - nicht beunruhigt werden. Hat erst neulich der Jäger Zach mit Befriedigung sich geäußert, daß es auf der Zunderalm so hübsch ruhig zugehe. Freilich -ist's verwunderlich, daß gerade in diesem ruhigen Revier die Gemsen auffallend weniger werden. Alles ansitzen und passen blieb völlig ergebnislos. So oft Zach oben ist, niemals fällt ein ver räterischer-Schuß. Müssen wohl-Kärntner Spitzbuben sein, die just dann herüber kommen, wenn kein Jäger oben ist. Bon

jeden Augen blick im Kiefernbruch auftauchen. Da gilt es sofort das Warnungssignal geben. NUt wenigen Sprüngen ist Klara im Hüttenstübchen, packt. Tuchent und Leintuch und breitet selbes auf dem neben dem Eingang aufgeschichteten Holzstoß aus. Zugleich hängt sie ihren ArbeitsschurZ auf das .Halb- gitterl vor der Thür. Knapp ist sie mit diesen Handgriffen fertig, da steht auch schon der Jäger Zach vor der Hütte und ruft gedämpften Tones nach der Sennin, die scheinbar überrascht zur Thüre tritt

und nun verwundert fragt, von woher denn der Zach käme so still geschlichen wie ein Marder. „Soll ich vielleicht eine Kuhschelle umgehangen tragen zur leichteren Anmeldung?" spottet lachend der Jäger und hängt ab. Das Gewehr auf die Bank legend, stellt er den. Bergstock in hie Ecke der Eingangsthür, wobei sein Auge sofort-die ausgebreiteten Bettstücke und den Schurz erblickt. Harmlos tritt Zach ein und bittet um Milch und Brot, der weite Reviergang habe ihm Hunger gemacht. -Bereitwillig bringt Klara

das Verlangte und stellt es auf .den Tisch'im Kammerl. „Gsi'egN 's Gott!" - ,/ge'ff 's Gott! Bist ein braves Ding, Klara! Und g'rad fleißig beim — Bettlüsten! Wenn dir das Bettzeug nur nicht zu kalt wird, die Sonn' ist schon lang hinunter!"-' meint der Jäger anzüglich.

8
Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1902
Hochlandminne : Lieder aus Alt-Tirol
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Seite 237 von 239
Autor: Bley, Fritz [Hrsg.] / von Fritz Bley
Ort: Berlin
Verlag: Fontane
Umfang: 254 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: 1.696
Intern-ID: 185978
Verlag von 8. F o n t a n t & € e., Berlin XV Borridoh! lVeidmannsbilder und Lieder von Fritz Lley Preis geh. N. 2.— ; geb. M. 3 .— ' Urteile der Presse: , Hubertus'. — Eine kerndeutsche Auffassung des edlen Weidwerks atmen Fritz Biers Bilder und Lieder. Es ist eine Auslese tiefempfundener Jagdweisen, die der Autor uns in ge fälliger Form darbietet, und die sicher nicht nur in den Kreisen deutscher Jäger mit herzlicher Freude begrüßt werden wird. — Der deutschen Jagd ist der Dauptteil

Eigenart, kühnes weidmannsblut und tiefes, poetisches Empfinden. Der Wetbmmm. Fritz Bley, der bekannte Afrikaforfcher und gute Jäger ist nun auch mit seinem „Horridohl" herab gestiegen in die litterarische Arena, die Kaiser Maximilians Devise tragt: „Mhne Jagd ist keine Tust hieniedenl" Die sympathische Erscheinung begrüßen wir freudig und erinnern an den im „Weidmann" Nr. 40 vom Juli d. I. erschienenen „Weidspruch," worin der kerndeutsche und patriotische Jäger und Dichter bereits zu erkennen

war. Aber fernerweite, große Vor züge und Reichtümer finden sich in „Horridoh!" Darin führt der von Diana und Apollo begünstigte Autor wie im schönen Blumengewinde, in Prosa, Versen und Musik, allerlei er frischende Weidmanns-Bilder und -Lieder sowie lustige lhorn- ruse vor, die sogar den Jäger, dessen Jugendsterne längst ab wärts zogen, noch mit sanften Nachhallszittertönen anmutig beleben. Und weite und weitentfernte Reviere hat Fritz Bley forschend und pirschend durchzogen: — Nordamerikas Plains,

10
Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
[ca.1900]
Familie Lugmüller : Erzählung. Im Gebiet des Großglockners
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Seite 284 von 293
Autor: Achleitner, Arthur / von Arthur Achleitner
Ort: Dessau
Verlag: Dünnhaupt
Umfang: 162, 128 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Signatur: 1.647
Intern-ID: 67446
120 '• M«c«s«®2«<w*3»<sc , M‘i'5' ■;'." Arthur" ÄMeit»«.- ^ L««T>vi^LÄr«»vsr-^^ / - Mut das Bimmeln ihrer Halsglocken ertönt zuweilen. Sonst ist es kirchenstill ringsum - im Kessel. . , ^ Klara buttert fleißig und ist völlig in diese Arbeit vertieft. Sie hört und sieht nichts. Plötzlich steht ein Schweißhund vor ihr, blickt sie mit den klugen Lichtern fragend an, und stoßt die Nase an ihr Knie. . Erschrocken stößt Klara einen Schrei aus und zuckt zu sammen. Wo der Hund ist, bleibt der Jäger

Zach nicht ferne, und nun ist sie wieder da, die quälende Angst vor Entdeckung. Es dauert nicht lange, da taucht auch schon der Jäger auf vor der Hütte, und grüßt freundlich. Klara findet kein Wort vor Schrecken und begnügt sich mit einen! Kopfnicken. ' Die Risse im Gesicht wahrnehmend, fragt Zach: „Kreuz- sakra' Klara hast gar gerauft mit ün Loder??" Me Sennin beeilt sich zu sagen, daß es gestern im Sturm bei Bergung des versprengten Galtviehs etwas schiech her gegangen sei. Das klingt glaubhaft

. Während beide sprechen, ist Sylvan, der Schweißhund, seiner ausgezeichneten Rase nach gegangen und vor dem Keüerthürl angelangt, wo der Hund tief und anhaltend Wittrung einZieht. Mit einem zufälligen Blick sieht Klara die Gefahr, ein Zittern durchläuft ihren Körper, doch faßt sie sich rasch, und fragt, ob dem Jäger vielleicht ein Gläschen „Birener" (Vogel b eerbrann tw ein)' zur Magenstärkung willkmmnen sei nach dem scharfen Aufstieg.- Zach lehnt ab und richtet sein Augenmerk auf das Verhalten

- seines Hundes, der sich merkwürdig stark an der Kellerthür zu schaffen macht. Klara ist in die Hütte geeilt, packt eine Basserfchüssel und schüttet den Inhalt jäh auf den Hiind, der erschrocken mit eingezogener Rute davonspringL. „Oha! Jetzt ist mir gar r § Wasser aus der Schüssel, gehupft!" meint-Klara, um ihre That zu'verdecken, und' reicht dann dem Jäger das Gläschen Schnaps unter so treu herzigen Worten, daß Zach nicht wohl ablehnen mag. ' Sy^ van stürmt indessen um die Hütte und hat bald

14
Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1907
¬Der¬ kleine Tiroler oder die Macht der kindlichen Liebe : eine Erzählung aus dem Tiroler Freiheitskampfe im Jahre 1809.- (Erzählungsschriften zur Hebung der Vaterlandsliebe ; 5)
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Seite 37 von 143
Autor: Weißenhofer, Robert ; Salzer, Anselm [Hrsg.] / Robert Weißenhofer. Besorgt durch Anselm Salzer
Ort: Linz
Verlag: Verl. des k.k. Ackerbauministeriums
Umfang: 132 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: s.Tiroler Freiheitskampf ; f.Belletristische Darstellung
Signatur: I 3.492
Intern-ID: 206473
ging rasch von dannen. Er mochte kaum hundert Schritte weit gekommen sein, als ihm ein Jäger mit dem Stutzen auf dem Rücken in den Weg trat und ihn hastig fragte: „Wer hat da unten geschossen?" „Der welsche Peter," antwortete Wendelin. „Aha! So Hab' ich mich nicht getäuscht und bin ihm endlich auf der Fährte. Was hat er geschossen?" „Einen Hirsch." „Ist der Wilddieb noch im Walde?" „Ja, er weidet den Hirsch aus, dort unten bei der großen Buche." „Dann ist er mein! Dank' dir, Bub'." Sofort

sprang der Jäger in weiten Sätzen den Wald hinunter, Wendelin aber ging weiter, um die Kuh zu suchen, die er nun bald fand. Sein Herz hatte eine ge wisse Bangigkeit beschlichen, denn er fürchtete Peters Zorn und Rache, da dieser nur zu leicht erraten konnte, wer den Jäger so unmittelbar auf seine Spur gebracht habe. Wie groß aber war erst sein Schrecken, als ihm auf dem Rückwege die beiden begegneten, Peter voran, hinter ihm der Jager, das Gewehr schußbereit in der Hand haltend. Kaum hatte ersterer

16
Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1831
¬Der¬ gute Fridolin und der böse Dietrich : eine lehrreiche Geschichte für Aeltern und Kinder
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Seite 99 von 267
Autor: Schmid, Christoph ¬von¬ / von [Christoph Schmid]
Ort: Botzen
Verlag: Promberger
Umfang: 260 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Signatur: 802
Intern-ID: 73784
steckte er am Spieße: „Er hat mich, er holt mich ; o helft, helft.'" Endlich erschien oben an der Stiege Jemand mit einein Acht. ES war der alte Jäger Moritz, der Zugleich Kammerdiener • des gnädigen Herrn Wgr^ Dietrich sprang verzweifelnd die Staffeln hinauf, fiel vor dem Jager auf die Knie, umfaßte ihm die Füße, und riest „£>' xtttet mich! Ich will alles bekennen!" „Bekennen? ■ sprach der Jager, gut! So be» kenne." „Du aber, rief er mit drohender Stim me dem Rehbocke zu, hebe

dich von hier!" Das Thier wandte fich, und sprang die Treppe hinmis ter. Es fürchtete sich vor dem Jäger, der ■ es schon öfter ans den ober« -Gängen des Schlosses verscheucht hatte, weil man es dort, nicht gerne duldete. Dietrich aber, der ffch nicht umzusehen getraute, meinte noch immer, der böse Feind sey anS der Hölle losgelassen worden, ihn wegen sei nes bösen Vorhabens zu züchtigen. Todtenblaß Und fast athemloS klammerte er fich au den Füßen des Jägers fest, und zitterte wie Espenlaub. Die Stöße und Tritte

, die ihm der Rehbock versetzt hatte, schmerzten ihn schrecklich, .und er wurde fast ohnmächtig. Der Jäger »irderhoke mit donnernder Stim me : „Bekenne!" Bevor aber Dietrich Wieder. zu Athe« f'otttiitfft konnte, liefen von allen 'Seite« die Bediente« znsammea. Inch it§ Aammerjung» fir, das StubeLmädcheU, hiß MHi« und die Küchenmägde eilte« herbep, Am Ende kamen so-

17
Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1903
Gasteiner Novellen
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Seite 156 von 177
Autor: Noë, Heinrich / von Heinrich Noë
Ort: Wien [u.a.]
Verlag: Hartleben
Umfang: 176 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: I 93.305
Intern-ID: 73277
Wenige Augenblicke später hatte er mit her linken Hand wieder den Hackenstiel erreicht, mit der Rechten den Rand der Kluft umfaßt und lag wieder draußen auf dem weißen, schneeigen Eise. Nun hob er. Der Strick tränkte sich schwer mit dein Blut seiner zer- schundenen Hände. Aber mit dem ersten Ruck stand der Jäger auf dem Wulst, auf dem er bisher gesessen war, mit dem zweiten hing er in der Luft, mit den übrigen gelangte er stoß weise zum Rand. Hier ergriff ihn die Faust des Hirten

und im nächsten Augenblick stürzte er mit der Wucht eines leblosen Körpers auf den Schnee hin. „Wann bist denn hineingefallen?" sagte Ignaz. Der Jäger zeigte das Weiß seiner Augen und ant wortete nichts. „Daß dich das heilige Sakrament — du eiskalter Tropf!" rief er jetzt außer sich. „Was fang ich mit dem Troddel au, weiter bring ihn-nimmer, mir wird's schon ganz schwefelgelb vor die Augen!" Er besann sich eine Weile. Dann zog er an der Schlinge, welche er von der Hüfte noch nicht losgemacht

gestört zu werden. Mit dein größten Erstaunen aber hörte er die Aufforderung seines Kameraden, hmaufzu- gehen und dem Jäger Hilfe zu bringen. „Mich derleidet's ihn nit, daß er mich anschauen mag!" sagte Ignaz. „Ein so Weibsbild auf der Alm, herin," entgegnete Hies, „und die Hatz is los, daß d'Tag und Nacht keine Ruh nimmer

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