Verirrungen. put Pirschen gewesen, einen feineren findest nimmer. Gelt, das hast gekonnt, mich ausrichten drüben beim Hi es und sagen, du schießt mich nieder, wo du mich findest im Gewand? Schieß einen Gams bock, dasselbige könnt gescheiter sein, mein ich, nicht wahr, Lisei?" Mit diesen Worten versuchte er es, der Dirne einen ver traulichen Schlag auf die Schulter zu geben. Diese aber wich scheu zurück und rief dem Jäger zu: „Mach dir nichts daraus, was der hent sagt, der Ignaz! Du siehst
es eh', daß es nicht ganz gerecht ausschaut in seinem Kopf." Der Jäger aber, obwohl schwächlicher, schien aus die Störung oder Berauschung, welche er bei dem Hüter Zu bemerken wähnte, eben seine Hoffnung zu setzen. „Du," fuhr er ihn nun an, indem er abwehrend Zwischen den Hüter und die Dirne trat, „da laß die Hand weg davon! Weißt, der Tanz da, der gehört mein und das Nachtanzen, dasselbige kann ich nit leiden! Merk dir's!" „Meinst vielleicht, ich fürcht mich vor dir?" sagte Ignaz, indem er sein Messer
nach dem hintersten Winkel der Hütte warf und sich mit verschränkten Armen vor den Jäger hin stellte. „Bor dir?" fuhr er höhnisch fort, „du traust dir noch keinen Gockel aus der Hühnersteigen herauszujagen!" „Du," entgegnete der Jäger mit einer Stimme, welche den aufwallenden Zorn verriet, „im Raufen hat mich noch keiner derschreckt!" Damit rückte er denn durch eine Bewegung seiner Schulter den Gewehrriemen mehr nach dem äußersten Rand der Achsel. Diese Bewegung entging weder dem Ignaz noch der Dirne
, welche während der ganzen Zeit am Herde stand und dem Wortwechsel mit Furcht und Bangen zuhörte, welche sich deut lich in den starren Augen ausdrnckten. „Jäger, ich bitt dich," rief sie, indem sie zwischen den beiden hinemsprang, „du sichst ja, wie der heut alles unter-., einander daherredet, laß ihn gehen für heut Nacht und macht morgen euere Sachen aus!" Der Ignaz aber sagte ruhig : „Laß dein Gewehr, wo's ist, Jager! Weißt, ich schreck mich davor so wenig, als sich das Wildbret im Gamsgebirg davor fürchtet