Der fahrende Skolast ; 24. - 28. 1979 - 1983
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Autor:
Südtiroler Hochschülerschaft
Ort:
Bozen
Verlag:
Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Umfang:
Getr. Zählung
Sprache:
Deutsch
Anmerkungen:
Abschlussaufnahme von: 1979,1-4 ; 1980,1-4 ; 1981,1-4 ; 1982,1-3 ; 1983,1-3 ; Vorhandene Dubletten: 1979,1-4 ; 1980,1-2. 4 ; 1981,1. 3-4 ; 1982,3 ; 1983,1-3<br />Ladiner in Südtirol. - 1979
Schlagwort:
g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Signatur:
III Z 342/24-28(1979-83)
Intern-ID:
319179
Gegebenheiten noch nicht vertraut. Es gibt also sehr viele objektive Schwierigkeiten, die inan se hen muß. Außerdem ist auch das politi sche Selbstverständnis der SVP zu se hen, das eine sehr starke liberale, christlich-soziale und konservative Komponente ha. I. Werner: Was ist die liberale Kompo nente? Otto: z. B. bei den Referenden, auch beim Ehescheidungs-Referendum. Werner: Dies hat aber innerhalb der Partei nirgends seinen Ausdruck gefun- u.c n. Albert: Wie geht es dir, wenn du neue Inhalte bringst
wird, daß ein demokratisches Spiel nicht möglich ist. Die SVP setzt ihre Politik mit allen Mitteln durch. In den Dörfern werden die Leute zu Duck mäusern erzogen, die dann bestenfalls eine Person beauftragen, die alles für sie macht. Man delegiert die Opposi tionsarbeit an eine Person, oft auch aus Angst. Albert: Allgemein haben Volkspartei en -die Strategie, die gesamte Gesell schaft anzusprechen und in die Partei zu- integrieren ■(, Mittelstandsbewegung, Arbeiterbewegung . . .). Es ist die Frage, was diese Strategie
für eine Form von Politik darstellt und was dies für Aus wirkungen auf die Demokratie hat! Wenn man schon dauernd vorn Pluralis mus der -Parteien in der Demokratie Otto: Eine -Partei in die Milte zu bringen bedingt sie als Volkspartei aus- ziirichten. Die SPD ist ihrer Ausrich tung nach genauso eine Volk-spartei wie die CDU, ähnlich verhält es sich mit der S,P-ö und ÖVP (wenn auch die SPö einer -Klassenpartei doch noch etwas näher steht). Dies ist eine allgemeine Tendenz, nicht nur eine Besonderheit
und dann von der Par tei auf den Deckel kriegst? Otto: 70/80 -Prozent der -Arbeiter der deutschen Bevölkerung denken nicht so wie da glaubst, daß sie denken müßten. Wenn du in einer Partei ein Programm entwirfst für diese Leute, mußt du bedenken, in welcher -Realität sie leben, und du mußt -dem Rechnung tragen. Du wirst Akzente setzen und entscheiden müssen, was Priorität hat. In der SVP sind, wegen des -besonderen Charakters der Partei als Sammelpartei, verschiede ne gesellschaftspolitische Gruppierun gen
das -Um und Auf, um eine Demokra tie im -Lande sicherzustellen. Wenn die ser Pluralismus nicht mehr gegeben ist. wird sich die Partei, totlaufen. Dies gilt im übrigen für jede Partei. Ja, wir sehen, daß auch, im Ostblock, z. E, in Polen, bei ganz anderen politischen und gesellschaftlichen Bedingungen (fcom- munistische Einheitsparteien) eine Par tei auf längere -Sicht nicht ungestraft an den Anliegen der vom Volk getrage nen Bewegungen vorbeiarbeiten kann. Wir Arbeitnehmer sind uns, glaube