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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1931
Anton Freiherr Di Pauli : ein Lebensbild als Beitrag zur Geschichte Österreichs und Tirols in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.- (Schlern-Schriften ; 19)
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Seite 559 von 643
Autor: Di Pauli, Johann Nepomuk / von Johann Nepomuk Freiherrn Di Pauli
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 618 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.DiPauli, Anton ; f.Biographie
Signatur: II Z 92/19
Intern-ID: 104612
Freundin war, und damit auch auf den Widerstand des von dieser Partei getragenen Ministeriums Cisleithaniens, des Mini steriums Auersperg. Dieser Gegensatz in Verbindung mit der bodenlosen Korruption führte zum Ausbruch der Ministerkrisis. Bereits im Jänner 1878 gab das Ministeriu m seine Demission. Nach langem, fast einen Monat dauerndem Schwanken hatte sich die liberale Partei gefügt, und das in erster Linie über die eigene Partei stolpernde Ministerium wurde Ende Februar wieder aus einem Provisorium

zu einem Definitivum. Wenn man glauben würde, daß nun der liberale Block sich reorganisiert hätte, so wäre dies eine arge Täuschung. Die Zersetzung der liberalen Partei nahm ihren Fortgang, und das Ministerium konnte sich auf seine liberale Mehrheit nicht mehr verlassen. Es war gar kein so seltenes Bild, daß die Opposition im Reichsrate gegen die „Regierungsmehrheit“ für das Ministerium stimmte, um Staatsnotwendigkeiten parlamentarisch zu erledigen. Am 5. Juli 1878 demissionierte das Ministerium neuerlich. Allein

dem Kongresse waren die Vertreter Italiens; gerade die bos nische Frage führte dann zu jenen offiziellen und inoffiziellen, aber offiziell geduldeten, Demonstrationen in Italien, welche auf Seite Österreichs in den Sterzinger Manövern die Antwort fan den, wie wir bereits berichtet haben. Die Besetzung Bosniens und der Herzegowina war also eine absolut notwendige Ab- wehrmaßnahme, lm Innern der Monarchie stieß diese Aktion auf den Widerstand der deutschliberalen Partei, die ja im m er Ita liens

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1931
Anton Freiherr Di Pauli : ein Lebensbild als Beitrag zur Geschichte Österreichs und Tirols in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.- (Schlern-Schriften ; 19)
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Seite 136 von 643
Autor: Di Pauli, Johann Nepomuk / von Johann Nepomuk Freiherrn Di Pauli
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 618 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.DiPauli, Anton ; f.Biographie
Signatur: II Z 92/19
Intern-ID: 104612
- Wahlen getroffen werden sollten, zeigten sich besonders in Bozen traurige Zustände. Manche Geistliche agitierten ganz offen für die liberale Partei, wodurch der Propst von Bozen kompromittiert wurde. Di Pauli berichtete an seine Schwester Luise Buol: „Hiebei bemerke ich in der Propstei selbst bei Don Stefan (Knoflaeh) eine bedenkliche liberale Stimmung, sogar was die Protestanten-Frage anbelangt. Wir, Paul (Giovanelli) und ich, haben den Steffele beinahe zum Weinen aber nicht zu einer besseren

abzulegen gelernt. Mit Bezug auf Kaltem schließt er: „Auch unser Dek<m ist ein Häuter und die Kälterer Bürger helfen ihm mit einem wahren Enthusiasmus der Jämmerlichkeit.“ Die liberale Führung im Reidi, die Schwäche und Kurzsich tigkeit in den Reihen der konservativen Elemente, denn von einer Partei war noch immer keine Rede, die hochverräterischen Ge sinnungen von Klerus- und Laienkreisen in Welsditirol, das alles drückte schwer auf alle, die es gut meinten und besonders auf Di Pauli

, der sich durch diese Zustände an allen Ecken und Enden gehindert und beengt fühlte. Audi die Gegner, die Liberalen, kannten diese Lage und sparten nicht mit dem Spotte; Brandts nannten sie „eine historische Antiquität“ und über Di Pauli höhnten sie als „die Stimme vom Lande, die Minister Schmerling absetzen wolle“. Unterdessen hatte man allerorts die Gemeindewahlen organi siert, und die Wahlen fielen im ganzen zufriedenstellend aus, nur in einigen städtischen Gemeinwesen, besonders Meran und Bozen, siegte die liberale

Partei, sowie in einigen ganz vereinzelten Landgemeinden. Diese Erfolge waren unter den gegebenen Ver- funden hattein. Tschiderer starb 83 Jahre alt am 3. Dezember 1860 im Rufe der Heiligkeit. 9 *

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1931
Anton Freiherr Di Pauli : ein Lebensbild als Beitrag zur Geschichte Österreichs und Tirols in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.- (Schlern-Schriften ; 19)
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Seite 423 von 643
Autor: Di Pauli, Johann Nepomuk / von Johann Nepomuk Freiherrn Di Pauli
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 618 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.DiPauli, Anton ; f.Biographie
Signatur: II Z 92/19
Intern-ID: 104612
achtzehnmal mehr Wahlrecht als der Bauer; in Böhmen wurden 100.000 städtische Steuergulden gleichgestellt 400.000 ländlichen Steuergeldern, und so ging es überall. Kein Wunder, daß die liberale Partei, gestützt auf solche Ungleichheit, sich noch weiter halten konnte; und das war ja das zu erreichende Ziel. Ganz abgesehen von dem ungeheuerlichen Rechtsbruche, der die ganze rechtlich historische Entwicklung des Reiches igno rierte, fügte dieses Wahl redet zum Dualismus des Reiches

für dieses Fühlen war der Ruf nach „Reini gung“ der Partei, der aus dem Lager der Liberalen selbst er scholl. Schon zu Anfang Jänner 1875 schrieb das „Wiener Tag blatt“: „An die liberale Partei tritt das dringende Gebot heran.

, den die liberale Ära des Bürgerministeriums mit der Dezemberver fassung 1867 eingeführt hatte, noch einen zweiten Dualismus hinzu, einen zweiten Gegensatz, den des namenlosen Gebildes, der „im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder , zu eben diesen Königreichen und Ländern. Während früher im Parlamente die Königreiche und Länder wirklich vertreten waren, waren nnn nur mehr Wahlkreise vertreten; während früher es notwen dig war, daß ein Reichsratsabgeordneter auch Landtagsabgeord neter war, fiel

zum Nährboden wüster nationaler Szenen aer wachsen, der anständige Menschen von der Politik abschreckte, und schon dadurch das politische Leben den Schreiern und Wüh lern ausliefern half. Diesen Gang hatten die geheimen Drahtzieher des Liberalis mus sicher berechnet und gewünscht; die große Masse der libera len Partei aber hatte solche Konsequenzen wohl kaum bedacht und ebensowenig geahnt; diesen Leuten lag nur ein Wunsch am Herzen, nämlich ungestört an der Krippe bleiben zu können. Recht bezeichnend

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1931
Anton Freiherr Di Pauli : ein Lebensbild als Beitrag zur Geschichte Österreichs und Tirols in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.- (Schlern-Schriften ; 19)
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Seite 521 von 643
Autor: Di Pauli, Johann Nepomuk / von Johann Nepomuk Freiherrn Di Pauli
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 618 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.DiPauli, Anton ; f.Biographie
Signatur: II Z 92/19
Intern-ID: 104612
dieser Richtung aber übersahen dabei, daß dieser Reichsrat ein unmöglicher o- den für einen Wiederaufbau wäre. Ihnen allen war die vorsich tige und sich streng an das alte Recht haltende Politik der Redits- partei unsympathisch und die strenge staatsrechtliche Opposition durch Abstinenz ein Dorn im Auge. Sie hofften auch diesem k äg- lichen Körper eines Parlamentes noch östereichisches Leben ein hauchen zu können; es war ein schwerer optimistischer Irrtum. Während die liberale Partei durch ihr eigenes System

eine Reihe von Erscheinungen, welche die Aufmerksamkeit der tiefer denkenden Politiker auf sich zogen. Diese Erscheinungen und das aus ihnen zu erwartende Resultat waren offenbar der Gegenstand der Frage. Di Paulis Antwort war daher in ihrem ersten Teile der Lage gewidmet. Um aber die dort erwähnten Tatsachen zu verstehen, muß man sich folgendes vor Augen halten, was beide Freunde miteinander nicht zu besprechen ge nötigt waren. Das liberale Regime war von Anfang an ein künst liches Gebilde

eingeschlagene Weg konse quent weitergegangen zur Untergrabung jeglicher Autorität führen müsse, und zum Teil schon dahin geführt hatte. Diese Kreise wünschten nun eine starke patriotische Partei in den Reichsrat hinein. Die Anfänge dieser Richtung waren ja schon in den Kämpfen um die Abstinenz im Jahre 1874 und 1875 deutlich zu verspüren; sie war es, welche den Schlag, der durch die Wie derwahl Di Paulis gegen den parlamentarischen Zentralismus ge führt worden war, pariert hatte. Die Anhänger

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1931
Anton Freiherr Di Pauli : ein Lebensbild als Beitrag zur Geschichte Österreichs und Tirols in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.- (Schlern-Schriften ; 19)
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Seite 572 von 643
Autor: Di Pauli, Johann Nepomuk / von Johann Nepomuk Freiherrn Di Pauli
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 618 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.DiPauli, Anton ; f.Biographie
Signatur: II Z 92/19
Intern-ID: 104612
konnte, und seine Scheu vor einer ganz scharfen Entscheidung rührte nicht zuletzt von jenem Umstande her. den Grenter im Reichsrate seinerzeit mit dem Ausdruck „gebundene Marschroute“ charakterisiert hatte, der andere Fak tor waren entschieden die konservativen Elemente selbst, die statt an den als richtig erkannten Zielen festzuhalten die staats rechtliche Opposition zerschlagen hatten. So blieb der liberale Standpunkt im Staate erhalten, obwohl die liberale Partei zer bröckelt

war, und das war eine verhängnisvolle Halbheit. Die nächste Aufgabe des Grafen Taaffe war ja auch etwas sehr pro visorisches; er mußte den enormen Schutt auf räumen, den das liberale Regime hinterlassen hatte und im Wege von Kompro missen einen modus vivendi lierstellen, um so überhaupt eine Regierungsmöglichkeit zu schaffen. Es lag schon im Charakter dieser Aufgabe, die gerade damals unleugbar eine Staatsnot wendigkeit war, mit Halbheiten zu arbeiten, also prinzipiellen Fragen, seien sie nun staatsrechtlicher oder religiöser

Natur, irn Bogen aus dem Wege zu gehen. Dazu kamen noch sozial wirt schaftliche Fragen, welche dringend Beachtung forderten. Das liberale Regime batte das Emporkommen des plutokratischen Kapitalismus verschuldet, und damit wurden die wirtschaftlichen Einzelfragen zu Teilen der sozialen Fragen, mit andern Worten das wirtschaftliche Gleichgewicht war zerstört worden, und aus dieser Störung wuchs der Kapitalismus einerseits und der Sozia lismus anderseits empor. Daher begannen die wirtschaftlichen

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Kategorie:
Pädagogik, Unterricht
Jahr:
1985
30: Alles Gute! : 30 Jahre Eigenleben ; Betrachtungen zu jedem Jahrzehnt ; die SH von heute und morgen.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 1985, Sondernummer)
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Seite 27 von 157
Autor: Ausserer, Elmar / [mitgearb. an dieser Nr. haben: Elmar Ausserer ...]
Ort: Bozen
Verlag: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Umfang: 155 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Signatur: III Z 342/1985,Sondernr.
Intern-ID: 473762
bemühen, die zur Zeit innere Schwierigkeiten hat. Doch nehmen wir an, daß diese Meldung falsch ist. V. Pariito Liberale itafiano Die liberale Partei Italiens konnte ihren einzigen Sitz im ßozner Landtag auch diesmal halten (5.891 Stimmen gegen über 5.444 im Jahre 1964). Als Programm gibt der Obmann der Partei Tuliio AGO STINI folgende Punkte an: 1. Landwirtschaft und Fremdenverkehr müßten als Haupteinnahmesquellen entsprechend gefördert werden. 2. Erstellung eines gerechten Raumord nungsplanes

, Selbstverständlich könn te die PLI die Prinzipien nicht aner kennen, auf denen der Plan ruhe, den BENEDIKTER vorgelegt hat und der dann im wesentlichen von den ande ren Parteien angenommen worden ist. Dieser Plan sei ihnen geradezu aus politischen Motiven aufgezwungen worden. Die PLI trete dafür ein, daß es allen, aber auch gar allen Kräften ermöglicht werde, Industrien anzu siedeln, nicht nur österreichischen und deutschen Firmen. So etwas stel le eine Verfemung der Italiener dar, die die Liberale Partei

einer rationalen- Poli tik”. Mein scharfsinniges Gewissen hat mir soeben mitgeteilt, in Ermangelung ei nes Witzes in diesem Aufsatz würden die Politiker die 10 Gebote als Witz auf fassen. Das wäre mir aber schon gar zu viel!) Da es fast allgemeiner Wunsch der Ita liener Ist, daß sich die SVP auf spalte, führen wir nur die Antwort AGOSTINIs an, der für die liberale Partei spricht. „Ich soll die politische Linie der SVP beurteilen? Das ist schwierig, denn wir sehen in der Volkspartei die verschie densten

bis zur Wiederherstellung eines gerech ten Gleichgewichts." (Stellungnahme der KPI, 1987 — zitiert nach Claus GAÏTE- RER. Im Kampf gegen Rom, Wien 1968, S. 1346). Es ist auch die einzige Partei, der es gelungen ist, deutschsprachige Mitglieder zu werben (wohl gibt es aber ladinische DC-Wähler). Diese Werbung soll nun noch verstärkt werden. Die eigene Par teiordnung haben die Kommunisten am weitesten dezentralisiert, und in den re gionalen Körperschaften haben sie die Minderheiten über das Mitgliedsverhäit- nis hinaus

sprechen zu müssen. Nachher würde auch die DC den Wunsch der Einheit der deutsch sprachigen Bevölkerung nicht mehr auf recht erhalten. Zum Mißerfolg JENNYs bei den Landtags- wahlcn meint BOLOGNINI als DC-Spre- cher: „Einerseits ist es schade . . ., auf der anderen Seite ist es günstig, daß der äußere Feind der SVP nicht mehr da ist, weil dies klare Fronten und Diskus sionen innerhalb der Partei begünstigt . . .

7
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1931
Anton Freiherr Di Pauli : ein Lebensbild als Beitrag zur Geschichte Österreichs und Tirols in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.- (Schlern-Schriften ; 19)
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Seite 498 von 643
Autor: Di Pauli, Johann Nepomuk / von Johann Nepomuk Freiherrn Di Pauli
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 618 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.DiPauli, Anton ; f.Biographie
Signatur: II Z 92/19
Intern-ID: 104612
gelang es, gegen Schluß des Landtages wider Erhoffen, die Situation, die schon nahe am Bruche stand, zu retten. Als dann der liberale Freuden jubel auch in Tirol bekannt wurde, folgten Kundgebungen auf Kundgebungen für die Einheit der konservativen Partei, und damit war der Boden zu einer erfolgreichem Fortsetzung der Ausgleichsarbeit gegeben. Sie aber angebahnt zu haben, war vor allem das Verdienst Di Paulis, dann aber auch Ignaz Giovanellis, der seine Empfindlichkeit vergessend, mit Di Pauli, Paul

Leider spielten sieh diese Kämpfe nicht nur im Innern der Partei ab, sondern sie traten bald überall zutage. Der publizisti schen Hetzereien der Gesellschaft um Greuter und Yölkl in in- und ausländischen Blättern -wurde schon früher gedacht. Bei der Sitzung am 8. Mai 1875 zeigte sich der Zwiespalt auch bei einer Abstimmung im Landtage, die dadurch für den gesamten Libe ralismus Österreichs zur Sensation wurde. Es handelte sich um die Wahl eines Ersatzmannes in den Landesausschuß. Der Kan didat

, ja es beugte ihn geradezu nieder. Solche Vorgänge lösten natürlich bei den liberalen Gegnern große Hoffnungen aus; man sah schon den Zerfall der konser vativen Majorität, die wegen ihrer Prinzipientreue der gefähr lichste Gegner war, ja man sah sich schon am Ziele, das ultra montane und freiheitsstolze Tirol unter das liberale Joch zu beugen. Diese Hoffnungen fanden ziemlich lauten Widerhall in der freisinnigen Presse, besonders in Wien. Das war zu früh und vielleicht auch zu laut gejubelt. — Jedenfalls

9
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1931
Anton Freiherr Di Pauli : ein Lebensbild als Beitrag zur Geschichte Österreichs und Tirols in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.- (Schlern-Schriften ; 19)
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Seite 181 von 643
Autor: Di Pauli, Johann Nepomuk / von Johann Nepomuk Freiherrn Di Pauli
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 618 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.DiPauli, Anton ; f.Biographie
Signatur: II Z 92/19
Intern-ID: 104612
prinzipiell religiös und verfassungsrechtlich so einschneidende Frage der Glaubenseinheit eintrat, war Di Pauli in Innsbruck und auf der Galerie des Landhauses zu finden. Allerdings hatte er nicht, wie geplant, seine treue „Sternmännergarde“ bei sich, sondern nur einige junge Leute aus Verwandten und Bekannten kreisen. Als dann der liberale Abgeordnete Baron Ingram in sehr wenig schöner Art die Glaubenseinheit bekämpfte, wurde seine Bede durch lautes Zischen und Pfeifen unterbrochen

. Sein ebenso gesinnter Kollege Ritter v. Goldegg verwahrte sich heftig dagegen, daß Baron Di Pauli „die Galerie kommandiere“. Offen bar war vom Plane Di Paulis etwas in die Öffentlichkeit gekom men, und nun fürchtete die liberale Minorität den Beginn des Strafgerichtes; jedenfalls mäßigte Baron Ingram von da ab seine Rede. — Es war übrigens auch diese Debatte ein ^glänzendes Zeugnis für die Gesinnungen Tirols. Die liberale Richtung brachte wieder nur eine sehr bescheidene Minorität auf, die freilich

etwas größer als die im Jahre 1861 erzielte war, denn gegen die Anträge der Majorität stimmten außer dem bestandenen kleinen Kern der liberalen Partei noch einige Renegaten a la Grebmer und ein paar Italiener. Der Großteil der Italiener hatte wie bis her Abstinenz geübt. Durch kirchliche und weltliche Festlich keiten unter Glockengeläute und Pöllerknall wurde der Sieg im Lande begrüßt und gefeiert. Wer Augen und Ohren offen hatte, konnte deutlich genug Eindrücke sammeln, wie Tirol denke. So aber dachte

11
Bücher
Kategorie:
Pädagogik, Unterricht
Jahr:
(1979/1983)
Der fahrende Skolast ; 24. - 28. 1979 - 1983
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Seite 9 von 50
Autor: Südtiroler Hochschülerschaft
Ort: Bozen
Verlag: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Umfang: Getr. Zählung
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Abschlussaufnahme von: 1979,1-4 ; 1980,1-4 ; 1981,1-4 ; 1982,1-3 ; 1983,1-3 ; Vorhandene Dubletten: 1979,1-4 ; 1980,1-2. 4 ; 1981,1. 3-4 ; 1982,3 ; 1983,1-3<br />Ladiner in Südtirol. - 1979
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Signatur: III Z 342/24-28(1979-83)
Intern-ID: 319179
Gegebenheiten noch nicht vertraut. Es gibt also sehr viele objektive Schwierigkeiten, die inan se hen muß. Außerdem ist auch das politi sche Selbstverständnis der SVP zu se hen, das eine sehr starke liberale, christlich-soziale und konservative Komponente ha. I. Werner: Was ist die liberale Kompo nente? Otto: z. B. bei den Referenden, auch beim Ehescheidungs-Referendum. Werner: Dies hat aber innerhalb der Partei nirgends seinen Ausdruck gefun- u.c n. Albert: Wie geht es dir, wenn du neue Inhalte bringst

wird, daß ein demokratisches Spiel nicht möglich ist. Die SVP setzt ihre Politik mit allen Mitteln durch. In den Dörfern werden die Leute zu Duck mäusern erzogen, die dann bestenfalls eine Person beauftragen, die alles für sie macht. Man delegiert die Opposi tionsarbeit an eine Person, oft auch aus Angst. Albert: Allgemein haben Volkspartei en -die Strategie, die gesamte Gesell schaft anzusprechen und in die Partei zu- integrieren ■(, Mittelstandsbewegung, Arbeiterbewegung . . .). Es ist die Frage, was diese Strategie

für eine Form von Politik darstellt und was dies für Aus wirkungen auf die Demokratie hat! Wenn man schon dauernd vorn Pluralis mus der -Parteien in der Demokratie Otto: Eine -Partei in die Milte zu bringen bedingt sie als Volkspartei aus- ziirichten. Die SPD ist ihrer Ausrich tung nach genauso eine Volk-spartei wie die CDU, ähnlich verhält es sich mit der S,P-ö und ÖVP (wenn auch die SPö einer -Klassenpartei doch noch etwas näher steht). Dies ist eine allgemeine Tendenz, nicht nur eine Besonderheit

und dann von der Par tei auf den Deckel kriegst? Otto: 70/80 -Prozent der -Arbeiter der deutschen Bevölkerung denken nicht so wie da glaubst, daß sie denken müßten. Wenn du in einer Partei ein Programm entwirfst für diese Leute, mußt du bedenken, in welcher -Realität sie leben, und du mußt -dem Rechnung tragen. Du wirst Akzente setzen und entscheiden müssen, was Priorität hat. In der SVP sind, wegen des -besonderen Charakters der Partei als Sammelpartei, verschiede ne gesellschaftspolitische Gruppierun gen

das -Um und Auf, um eine Demokra tie im -Lande sicherzustellen. Wenn die ser Pluralismus nicht mehr gegeben ist. wird sich die Partei, totlaufen. Dies gilt im übrigen für jede Partei. Ja, wir sehen, daß auch, im Ostblock, z. E, in Polen, bei ganz anderen politischen und gesellschaftlichen Bedingungen (fcom- munistische Einheitsparteien) eine Par tei auf längere -Sicht nicht ungestraft an den Anliegen der vom Volk getrage nen Bewegungen vorbeiarbeiten kann. Wir Arbeitnehmer sind uns, glaube

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Bücher
Kategorie:
Pädagogik, Unterricht
Jahr:
(1957/67)
.- (Studientagung der Südtiroler Hochschülerschaft ; 1 - 11. 1957 - 1967).- (¬Der¬ Fahrende Skolast : Sondernummer)
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Seite 13 von 50
Ort: Bozen
Verlag: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Umfang: getr. Zählung
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Volkstum und Kultur in Südtirol : Studientagung der Südtiroler Hochschülerschaft 1960 / hrsg. von der Südtiroler Hochschülerschaft. [Schriftleiter: Hans Wielander]. - 1962<br />Zelger, Anton: Ziele und Möglichkeiten einer Kulturpolitik für Südtirol : X. Studientagung der Südtiroler Hochschülerschaft / [Anton Zelger]. - 1967<br />Südtirol im Wandel : zur Problematik des Übergangs von der Agrar- zur Industriegesellschaft ; XI. Studientagung der Südtiroler Hochschülerschaft 1967 / hrsg. von der Südtiroler Hochschülerschaft. - 1968<br />Jugend, Volk und Staat : Studientagung der Südtiroler Hochschülerschaft 1959 / hrsg. von der Südtiroler Hochschülerschaft. [Schriftleiter: Alfred Pichler]. - 1960<br />¬Die¬ soziale und wirtschaftliche Struktur Südtirols : Studientagung der Südtiroler Hochschülerschaft 1958 / hrsg. von der Südtiroler Hochschülerschaft. [Schriftleiter: Alfred Pichler]. - 1960<br />¬Die¬ Stellung des Südtiroler Akademikers im öffentlichen Leben : Studientagung der Südtiroler Hochschülerschaft 1961 / hrsg. von der Südtiroler Hochschülerschaft. - 1961
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Signatur: III Z 343/1-11(1957-67)
Intern-ID: 215972
hat. Das Blatt fährt fort: „Soll aber Politik aus dem Glauben bedeuten, daß eine Partei sich für berechtigt hält, die Auslegung des christlichen Glaubens zur Bestimmung der allgemeinen Richtlinien der Politik oder in konkreten politischen Streitfragen autoritativ vorzu-nehmen, so muß der liberale Bürger sie afolahnen. Solche Politik aus dem Glau ben führt zu einer Verflachung oder 'Entartung der Religion.“ Hier wird in dem Artikel ein Popanz aufgestellt, den kein Mensch, der dieses Begriffsgefüge „Politik

nicht nur der liberale Bürger ab, sondern das lehnt auch jeder andere vernünftige Bürger ab, der einer christlichen Partei den Vorzug gibt. Bei der politischen Entscheidung wird die Vor dringlichkeit und einmalige Gültigkeit der christlichen Norm .anerkannt. Wie aber im einzelnen die politische Entschei dung selbst zu treffen ist, das ist eine Sache des Sichab- mühens und Eindringens in den Zusammenhang. Wenn ich es .aus der iMoralphilosophie verdeutlichen darf: Man -macht dort den Unterschied zwischen der „mensura

a. M., die in den zwanziger Jahren zur Stärkung der Politik des Zentrums, .der katholischen Partei, diesen Ge sichtspunkt zur Geltung brachte. Unter Politik aus dein Glauben konnte man mehrererlei verstehen; und zuweilen gehen die Dinge auch bis heute, wie ich einem in der Neuen Zürcher Zeitung stehenden Aufsatz unter dem gleichen Thema „Politik aus dem Glauben“ entnehme, noch weiter durcheinander. („Neue Zürcher Zeitung“, Samstagausgabe 2. 8. 59, Blatt 8.) Um die Problematik klar und systematisch zu ordnen: Der Glaube

also bei einer solchen Auffassung keine christliche Partei zu geben, son dern innerhalb einer bestimmten Gruppierung, für die der Betreffende sich schon entschied, bringt er sich als Christ in seinen Entscheidungen zur Geltung. So haben auch in den zwanziger Jahren viele diesen Begriff verstanden und darum die Forderung erhoben, daß die Christen in den verschiedenen politischen Parteien tätig sein sollten, daß man also von Weltanschauungsparteien abgehen sollte zugunsten der personalen christlichen Entscheidung in vie len

Parteien. Die andere Auffassung von Politik aus dem Glauben ist die, daß neben diesem subjektiven En gagement des Christen wegen des engen Zusammenhangs von existenziellen politischen Entscheidungen aus der christ lichen Moral und wegen des engen Zusammenhangs der politischen Sacihigegebenherten mit dem ihistorisch-kultu- rellen Zusammenhang auch aus .der Substanz, aus dem objektiven. Befund des christlichen Ethos und der christlichen Lahre vom Menschen eine christliche politische Partei bestehen

14
Bücher
Jahr:
1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
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Seite 356 von 447
Ort: München [u.a.]
Verlag: Oldenbourg
Umfang: XIX, 424 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: II A-25.025/3,1
Intern-ID: 501856
„Tiroler Volksblatt“ ward auch schon 1862 gegründet. In anderen Südtiroler Städten beginnt das selbständige Zeitungswesen etwas später, so in Meran ein Wochenblatt 1867, die liberale „Meraner Zeitung“ 1880 und der konservative „Burg graf ler“ 1883; in Brixen die „Brixner Chronik“, das älteste und führende Blatt der Christlichsozialen in Südtirol, im Jahre 1888 und dann das Wochen blatt „Tiroler Volksbote“ im Jahre 1892. Seit 1900 erschienen auch in Bozen Blätter der christlichsozialen Partei, nämlich

tiroler Deutschtums zu wahren, hat der Gemeinderat von Meran jenen von Bozen treu unterstützt, obwohl die engeren Belange der beiden Städte nicht immer gleich gerichtet waren. Beide Richtungen verfügten über eigene zu Bozen herausgegebene Zeitungen: Die liberale „Bozner Zeitung“ beginnt im Jahre 1856, mit ihrem Vorläufer, dem „Bozner Wochenblatt“, schon 1842; später führte sie auch den Untertitel „Südtiroler Tagblatt“ und erschien zeitweise sogar zweimal täglich. Das katholisch-konservative

hat. Nach 1867 leistete, wie es bei den Verhältnissen nicht anders denkbar war, die Bozner Zeitung der von der liberalen Partei getragenen österreichischen Regierung Gefolgschaft wurde auch von ihr zeitweise finanziell unterstützt. 2 ) Vertreter der Bozner Handelskammer seit 1905 an; er war, eigentlich griechischer Herkunft aus Wien im Jahre 1883 nach Meran gekommen und hat sich hier mit großzügigen Fremden verkehrsunternehmungen befaßt, starb 1911 (Pokorny, S. 159). 1) Näheres über das Zeitungswesen

15
Bücher
Kategorie:
Pädagogik, Unterricht
Jahr:
(1968/1970)
.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 13 - 15. 1968 - 1970)
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Seite 25 von 44
Ort: Bozen
Verlag: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Umfang: Getr. Zählung
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Abschlussaufnahme von: 1968,1-5 ; 1969,1-4 ; 1970,1-4 ; Vorhandene Dubletten: 1968,1-5 ; 1969,1-4 ; 1970,3-4
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Signatur: III Z 342/13-15(1968-70)
Intern-ID: 319171
wird) und da her nichts aussagt, wird der KPI kaum weitere Südtiroler Anhänger bringen. Da rin dürfte sich auch GOUTHIER getäuscht haben. V. Partito Liberale Italiano Die liberale Partei Italiens konnte ihren einzigen Sitz im Bozner Landtag auch diesmal halten (5.891 Stimmen gegen über 5.444 im Jahre 1964), Als Programm gibt der Obmann der Partei Tullio AGO- STINI folgende Punkte an: 1. Landwirtschaft und Fremdenverkehr müßten als Haupteinnahmesquellen entsprechend gefördert werden. 2. Erstellung

der Italiener dar, die die Liberale Partei nicht auf sich beruhen lassen könne. 3. Auch die Wohnungspolitik dürfe nur nach dem Bedürfnis und nicht nach einem anderen Grundsatz festgelegt werden. Dem entgegen seien die Vor stellungen von BENEDIKTER diktato risch. Während es Wohnungen gebe, die schon seit Jahren leer stünden, lebten ganze Familien von fünf, sechs, sieben oder acht Personen in nur einer Küche und einem Zimmer. Und das nur kraft des Grundsatzes der völkischen Herabsetzung der Ita liener

Fortsetzung von S. 20 sagte, verstehe sich die KP! als Gegen partei, „che e potenzialmente un partito di Governo". Gerade das Zusammen schrumpfen der Sozialistischen Partei zeige, wie falsch die Politik der derzei tigen Regierung und wie nötig eine ge einte Politik der gesamten Linken sei. Es gebe heute auch bei der PSi Kräfte, die immer mehr einsehen, daß die Politik der Mittelinksregierung falsch sei. Mit diesen Leuten, dem linken Flügel der Soziali sten den „Lombardiani” sei die KPI schon

sich da um jene Partei, die immer aus allen Mängeln und Schwierigkeiten den größten Nutzen zu ziehen verstehe, die aber nicht in der Lage wäre, die Situationen zu verbessern, das Sy stem umzuformen. Diese Partei neh me nie für eine organische Problem lösung Stellung, überhaupt für keine Methode und keine Alternative. 3. Wenn sie auf internationaler Ebene für den Frieden und gegen die Kapi talisten auftrete, so scheint dies zu nächst eine bestimmte politische Richtung anzugeben, jedoch müsse man nur an den Einmarsch

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Bücher
Kategorie:
Pädagogik, Unterricht
Jahr:
1891
Zehn Jahre unter der rothen Flagge : ein Beitrag zur Geschichte der Volksschule in Tirol und Vorarlberg
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Seite 241 von 290
Autor: Winder, Engelbert / [Engelbert Winder ; Johann Adolf Heyl]
Ort: Innsbruck
Verlag: Vereinsbuchhandlung
Umfang: 284 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: neue Tiroler Stimmen. - In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Schule ; z.Geschichte 1881-1891 ; <br />g.Vorarlberg ; s.Schule ; z.Geschichte 1881-1891
Signatur: II 105.339 ; II 64.646
Intern-ID: 130288
Partei geschmiedet hatte". Herrn Dr. Falk und dem „Schulfreunde" zusammen wird es gewiß willkommen sein, wenn wir einen ganz kurzen Beitrag leisten Zur bessern Erkenntniß dieser tyrannischen „schuLfeindlichen Partei". Gehörte nicht die Negierung der Kaiserin Maria Theresia Zu ihr, die der Geistlichkeit „die größten Zugeständnisse be züglich der S chulaussi cht" gemacht hat? („Schul freund" 1890, S. 70.) Noch einmal eine „Feier des Reichsvolksschulgesetzes in Innsbruck". Jahrg. 1889. S. 163

f. Die Hauptseier veranstaltete der hiesige deutsch- liberale Verein beim Adambräu. Die Rede des Prof. K. Payr ist im „Schulfreund" unter obigem Titel ab ge druckt. Darm folgende Stellen: „Wieder sammeln sich jene finsteren Gewalten, welche aus eigensüchtigen Beweggründen das Volk in Unwissen heit und dadurch in Unmündigkeit halten wollen, welche von Anbeginn der Reform der Volksschule widerstrebten, ihre Ein- und Durchführung hemmten und im Jahre 1883 die erste Bresche schossen. Unzufrieden mit dem bisherigen

Erfolge ihrer Zerstörungsarbeiten, schreiten sie nun zum Generalsturm aus das Reichs-Schulgesetz." Die Festrede hielt Prof. Dr. B u s s o n. Darin zunächst die Behauptung: „Die Religion wird vorgeschoben; was die Gegner meinen, und wofür sie kämpfen, das ist nur die Herrsch sucht der politischen Partei. (Bravo-Rufe!)" Weiter heißt es da. die Nichtigkeit des der Volks schule gemachten Vorwurfes, daß in ihrer Erziehung

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1936
Handbuch der Geschichte Tirols
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Seite 312 von 369
Autor: Lechthaler, Alois / von Alois Lechthaler
Ort: Innsbruck [u.a.]
Verlag: Tyrolia-Verlag
Umfang: 367 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte Anfänge-1935
Signatur: D II 58.001 ; II 58.001
Intern-ID: 200432
sich verschiedene politische Parteien. Sie waren berechtigt, in- solange ihr Programm nicht über das Staatsprogramm hinauswuchs, inso- lange sie Parteiwohl nicht über das Gemeinwohl stellten. Die alte konservative Partei mußte im Jahre 1898 der christlichsozialen Partei (Gründer dieser Partei in Österreich Dr. Vogelsang und Dr. Karl Lueger, der berühmte Bürgermeister von Wien) nach einem jahrelang geführten Kampf, der sich namentlich durch den Zwiespalt in der Geist lichkeit vielerorts unheilvoll auswirkte

, den Boden abtreten. Diese junge Partei trat mit ihrem christlichen und sozialen Programm gegen die Be strebungen der sozialdemokratischen Partei auf, die allmählich auch unter Kleinbauern und Arbeitern einen größeren Kreis von Anhängern gefun den hatte. Seit dem Jahre 1904 wurde auch die Bauernschaft Tirols, der Hauptteil der Bevölkerung, im Bauernbund zusammengefaßt, den der da malige Bürgermeister und spätere Landeshauptmann Josef Schraffl von Sillian in Sterzing gegründet hatte. Durch die Verleihung

des allgemeinen, direkten, gleidien und geheimen Wahlrechtes im Jahre 1907 erlangten alle diese Parteien, denen sich das liberale Bürgertum als großdeutsche Par tei zugeselke, die Möglichkeit, ihre Kräfte im Wahlkampf zu messen und im Landtag wie Parlament auszutragen; man kann sagen, daß gerade auf unserem Tiroler Boden der demokratische Gedanke viel besser und gründ licher erfaßt und daher auch in der Folge viel weniger mißbraucht wurde als anderswo. Im alten Landtag hatten der Erzbischof von Salzburg, die

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