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Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1891
Sagen aus Tirol
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Seite 122 von 759
Autor: Zingerle, Ignaz Vinzenz / gesammelt und hrsg. von I. V. Zingerle
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: XX, 738 S.. - 2. verm. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur. - Titel. wurde ergänzt
Schlagwort: g.Tirol ; s.Sage
Signatur: II 63.024
Intern-ID: 141921
, blätterte dort im Hexenbüchlein nach und ertheilte dann dem Wieser folgendes Mittel: „Wenn du eine Jungfer sangen willst, mußt du zwei schwarze Ochsen nehmen, an denen kein einziges weißes Härlein ist. Mit diesen laß du den Knecht auf den Putzenwiesen warten, aber so weit oben, daß er den Weiher nicht sehen kann. Du gehst aber vor dem Gebetläuten zum Weiher und versteckst dich dabei hinter einem Baum oder einem Steine. Sobald du dann merkst, baß die Jungfern aus dem Wasser springen, läufst du hinzu

, erwischest eine und fängst sie mit dem geweihten Rosenkranze, den du mitnehmen mußt. Dann kommt sie dir nicht mehr aus und du gewinnst dir die beste Dirne im ganzen Land.' Der Wieser war mit diesem Rathe zufrieden, sagte sein vergelt's Gott und gieng heim. Auf dem nächsten Viehmarkte kaufte er zwei kohlrabenschwarze Ochsen, die er um sündtheures Geld haben mußte; denn solche Thiere sind zu Allerlei gut. Am folgenden Feiertage befolgte der alte Wieser den Rath und schlich sich zum Putzenweiher hin, wäh

rend der Knecht mit den beiden schwarzen Kalblen aus der Wiese droben wartete. Schon hatte es vor einiger Zeit Ave-Maria ge läutet, als es pitsch patsch, pitsch patsch ans dem Wasser gieng, als ob Frösche heraushüpften. Bald hörte der Wieser lachen und die

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Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1891
Sagen aus Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SAT/SAT_123_object_3905878.png
Seite 123 von 759
Autor: Zingerle, Ignaz Vinzenz / gesammelt und hrsg. von I. V. Zingerle
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: XX, 738 S.. - 2. verm. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur. - Titel. wurde ergänzt
Schlagwort: g.Tirol ; s.Sage
Signatur: II 63.024
Intern-ID: 141921
— 104 — Weiherjuugferu tanzten und sangen, daß es eine Lust war. Da I sprang husch der Wieser hinter dem Steine hervor, ertappte mìe bei den Haaren und warf ihr den geweihten Rosenkranz um de» Hals. Dadurch war sie gebannt und kam nicht mehr sort, doch die übrigen hüpften schreiend in den Teich. Wie die Gefangene sah, daß kein Mittel zu entfliehen sei, bat sie den Bauern kniefällig um Losgebung und versprach ihm einen „Hutgupf' voll Gold. Der Bauer aber ließ sich nicht rühren und sprach: „Geld

Hab' ich sonst genug, allein an Dirnen fehlt es mir.'' Dann that er einen grellen Pfiff und auf dies Zeichen eilte der Knecht mit dem Fuhrwerk ^ herab. Sogleich ward die schöne Jungfrau auf dem Karren ge- ! bunden und zum Wieserhofe geführt. - Die Weihechmgfrau WM ^ nun viele Jahre beim Wieser und alles, was sie bestellte gemeint . bestens. Sie war die treueste, flinkcste Dirm und überaß gàcht und gelobt, obgleich niemand ihren Namen wußte, àr ausfallendste Segen war am Wieserhofe mit der Jungfrau eingekehrt

. Lange ?eit daraus ritt der Wiefenbauer wieder einmal spat abends ach seinem grauen Pferde am Weiher vorbei heimwärts. Da rauschte plMich hinter ihm. Er sah erstaunt um und sah eine Weiher- mngfrau die erste seit jenem glücklichen Fange, und horte, wie fie mit lauter Stimme rief: ..Du Mann mit dem weißen Schimm» iag' der Tille, der Mann sei gestorben.' Nach diesen Worten war sie verschwunden. Der Wieser ritt eilig nach Hause und erzäM dort, er habe heute eine Weiherjungfrau gesehen, bie ihm zugerufen

habe. .Dil Manu mit dem weißen Schimmel sag' der Tüle, d« Mann sei gestorben.' Als die Weiherjungfer dies hörte, wuà ihre Augen ganz naß und fie gieng auf ihre Kammer. Am plgà Morgen kam sie mit „Sack und Pack' zur Stube herab, „WnM die Thüre und warf eimn Fadenknäuel mit dm Worten hinein: ^ „Niemand frag' nm's End'.' Darauf gieng sie fort und ward nie mehr gesehen. Der alte Wieser grämte sich nicht wenig darum. Er hätte gleich einen Finger von seiner Hand weggegeben, we«» er diese Sache hätte

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