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Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1891
Sagen aus Tirol
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Seite 23 von 759
Autor: Zingerle, Ignaz Vinzenz / gesammelt und hrsg. von I. V. Zingerle
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: XX, 738 S.. - 2. verm. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur. - Titel. wurde ergänzt
Schlagwort: g.Tirol ; s.Sage
Signatur: II 63.024
Intern-ID: 141921
6. Der Weiter. Zum alten Tschenett in Stilfs kam einmal spät in der Nacht ein Reiter, ließ sich den wilden Rappen beschlagen und bezahlte den kleinen Dienst mit einem Käpplein voll Goldmünzen. Flugs ritt er von bannen und wie der Schmied ihm nachschaute, sah er den Reiter ganz feuerroth hoch übers Thal zur Ortlesspitze hinsprengen „ — Einige sagen, die Münzen seien am folgenden Tage eitel Laub gewesen. (Stilfs in Binstgau.) 7. Jer wilde Jäger bei Lcrncr. ! In den heiligen Zeiten soll Heinrich

der Welse, der im Jahre- 999 auf einer Jagd bei Lana ermordet worden war, als Jäger umziehen. Er sprengt auf schnaubendem Pferde voraus, ihm folgt sein Mörder Kunz mit einein Rudel bellender Hunde. In früherer Zeit ließ sich der wilde Jäger oft sehen, seit vielen Jahren aber ward er nicht mehr bemerkt. Das Volk, aus dessen Gedächtniß sein An denken mehr und mehr schwindet, sagt, er sei erlöst. (Bei Lana.) 8. Wilde Icrgd in Wälschnoven. In Wälschnoven geht es oft unheimlich her. Wenn es- nachts neun Uhr

schlägt, lärmt es. Ein Jäger mit drei Hunden jagt durch das Thal links und rechts, am liebsten auf dem F ö t s ch e ir li erg. So geht es bei heiligen Zeiten bis Zum Morgen, besonders j von Georgi bis Martini. Der Jäger ist der „wjlde Mann' und ! sein Treiben heißt man das wilde Gejaid. Wer zu Hause ist, ! schließt Fenster und Thüre, wenn man das Sausen hört, wer auf s dem Wege ist, geht auf der rechten Seite und segnet sich. Wehe ! dem, der das nicht thut. So gieng der Jocher Bauer schlafen und ließ

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Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1891
Sagen aus Tirol
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Seite 396 von 759
Autor: Zingerle, Ignaz Vinzenz / gesammelt und hrsg. von I. V. Zingerle
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: XX, 738 S.. - 2. verm. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur. - Titel. wurde ergänzt
Schlagwort: g.Tirol ; s.Sage
Signatur: II 63.024
Intern-ID: 141921
schiebt wieder, da wirft ein Bursche eine andere Kugel so quer über den Laden, daß sie mit der ersten ein Kreuz bildete. Da brüllte das Männlein laut ans und flog in feuriger Gestalt auf und davon. (Schnals.) 669. Der Jäger. Als Bursche auf St. Katharinaberg in Schnals kegelten und fluchten, kam ein Jäger, spielte mit inch gewann den andern alles ab. „Jetzt spielen wir um Seelen,' rief er lächelnd, als er we Kugel wieder in die Hand nahm. Da kam dies einem braven Jüngling verdächtig vor und er sprach

leise vor sich hin: ..Gelo L sei Jesus Christus.' Kaum that er's, flog der Jäger mit lautem Geschrei und höllischem Gestank durch die Luft. (Schuals.) 670. Me Spieler. An einem Quatembertag im Jahre 182^ barlaggten etliche- Bauern beim Waiblwirth in Meran. Sie kamen so in Eifer, das, sie trotz aller Abmahnungen spät in die Nacht hinein spielten und dabei das Fluchen und Schwören nicht schonten. Der Teufel ließ sich aber nicht umsonst rufen. Bald trat ein Jäger mit stolzer Spielhahufeder in die Stube

und setzte sich auf die Ofenbank ganz nahe zu den Spielern, die er grüßte und immer mehr anl^tzü. Endlich fiel einein, der noch der beste war, eine Karte auf den Boden. Als er sich bückte, um sie aufzuheben, sah er. daß der Jäger Geisfüße habe. Ertatternd machte er ein Krenz und sprach die heiligen Namen ans. Doch alles umsonst der höllische

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Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1891
Sagen aus Tirol
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Seite 99 von 759
Autor: Zingerle, Ignaz Vinzenz / gesammelt und hrsg. von I. V. Zingerle
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: XX, 738 S.. - 2. verm. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur. - Titel. wurde ergänzt
Schlagwort: g.Tirol ; s.Sage
Signatur: II 63.024
Intern-ID: 141921
weit größer als der andere, waren in ihrem Gefolge und hatten ^ sich im Heu gelagert. Die Wilderer waren noch nicht eingeschlafen, als ein starkes Klopsen an der Thüre hörbar wurde und eine Stimme kläglich um Einlaß bat. Auf die Zusage der Jäger rief es: „I getrau mi nit, hängt die Hunde an, Daß i inni geh'n kann.' Allein das wollten die Jäger nicht thnn, weil sie nicht wußten, wer kommen werde. Da rief es wieder: „Hängt sie doch an, Da habt ihr ein Band!, Weil i's in der Weit' nit aushalten

kann.' Mit diesen Worten kam eine dünne Schnur bei der Thür spalte herein, welche die Schützen in Empfang nahmen. Sie banden damit den kleineren Hund an und bedeuteten dem zudringlichen Fremden, daß er jetzt kommen könne. Da erschien ein kurzes, dickes Männchen und schoß mit Blitzesschnelle aus den einen Jäger und begann ihn Zu würgen. Wie dies der große Hund sah, sprang er wüthend auf das Mannl los, packte es an und riß es vom be drohten Jäger weg. Das Mannl balgte sich nun eine Zeit lang mit dem Hunde herum

und „witschte' endlich, vom Hunde verfolgt und gebissen, Zur Thüre hinaus. Die Jäger waren froh, daß der unheimliche Gast aus der Hütte war und sperrten sorgsam die Thüre. Sie vernahmen aus weiter Ferne noch das Geschrei des Manuls und das Gebell des Hundes, bis beides verstummte. Nach einigen Tagen kam der Hund in einem elenden Zustande zurück und krepirte bald darauf; den kleinern Hund, welchen sie am Zauberbande festgebunden hatten, konnten sie auf keine Weise mehr losmachen. Er mußte in der Alpenhütte

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Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1891
Sagen aus Tirol
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Seite 399 von 759
Autor: Zingerle, Ignaz Vinzenz / gesammelt und hrsg. von I. V. Zingerle
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: XX, 738 S.. - 2. verm. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur. - Titel. wurde ergänzt
Schlagwort: g.Tirol ; s.Sage
Signatur: II 63.024
Intern-ID: 141921
674. Der Höllische Jäger. Als einmal eine flotte Gesellin allein durch den Patscher Wald gieng, begegnete ihr ein lustiger Jäger und begleitete sie. Sie giengen unter allerlei Reden immer weiter und weiter, ohne aus dem Walde Zu kommen. Endlich wurde es der Dirne doch un heimlich, sie machte Reu und Leid und verlobte sich zum heiligen Wasser. Da war der Jäger Plötzlich auf und davon und sie fand sich weit im Walde droben. Sie hielt ihr Gelübde und führte fortan ein braves Leben. Der unheimliche

Geselle war der höllische Jäger gewesen, dessen Bild auch in vielen Krippen sich findet. (Ambras.) 675. Der GenfeL àuf dem Achtern. Der Bioler Bauer von Ums und sein Knecht waren noch um die Zeit, wo Allerwelts-Kirchtag ist, auf dem Schlern auf der Alm, beide ganz allein. Sie standen mit der ersten Sonne auf und legten sich mit der letzten Sonne nieder, aber das Mähen wollte Heuer kein Ende nehmen, denn manches grüne Grasl reckte noch ungeschoren sein Haupt empor. Müde streckten sich nachts Bauer

und Knecht in's Heu, das sie in der sogenannten Schafhntte auf gestockt hatten, und schliefen ein. Lange hatten sie noch nicht ge schlafen, es war so gegen Mitternacht herum, da hörten sie auf einmal, wie jemand ober ihnen über das Dach der Hütte gieng, daß die Schindeln klapperten und krachten. Jetzt fieng es beide zu gruseln an, denn sie waren, wie gesagt, mutterseelenallein ans der weiten Alm. Im selben Augenblicke wurde die Thür aufgerissen. Ein Jäger schaute zur Thür herein

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Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1891
Sagen aus Tirol
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Seite 34 von 759
Autor: Zingerle, Ignaz Vinzenz / gesammelt und hrsg. von I. V. Zingerle
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: XX, 738 S.. - 2. verm. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur. - Titel. wurde ergänzt
Schlagwort: g.Tirol ; s.Sage
Signatur: II 63.024
Intern-ID: 141921
23. KurZgnctd. Ein Jäger gieng einmal auf den Sonnenberg jagen und kam, M es Nacht wurde, in eine Alpe. Er bemerkte, haß in der Alpen- Hütte Feuer brannte, und schaute von fern hinein. Da sah er einige großmächtige Kerle beim Feuer, welche Fleisch sotten. Sie hatten ein ganzes Rind, schnitten Fett und Fleisch heraus, steckten dann die geschundenen Beine zusammen und ließen das Vieh wieder laufen. Der Jäger wußte dabei nicht recht, was er denken sollte, und die Verwunderung trieb ihn noch näher

zur Hütte. Als er .ziemlich nahe gekommen war, schaute er wieder hinein, erschrack aber dermaßen, daß er augenblicklich umkehrte uud davonlief. Denn ans der Hütte hatten ihn zwei Augen angeglotzt, die nicht kleiner waren, als zwei Glasscheiben. Wie er aber den Berg herablief, da rannte hinter ihm her ein Loter, so groß wie ein Heuschober, und schrie ein- über das anderemal: „Du hast kurze Gnad, du hast kurze Gnad.' Seit dieser Zeit heißt der Bühel, über den der Jäger herabgelaufen ist, „Kurz gnad.' (Wen

.) 24. Der Hemfenbrcìten. Als der Köster Martel. ein bekannter Gemsenjäger, einmal Aoch lange nach dem Ave Marialäuten der Jagd oblag, sah er nicht 'ferne ein großes Feuer. In der Meinung, es sei von Hirten an gezündet, gieng er darauf zu und fand zu seiner größten lieber- raschung drei wilde Weiber, die dabei saßen uud ihn freundlich aufnahmen. Sie kochten in einem kupfernen Kessel einen Gemsen- schlägel und luden ihn zur Mahlzeit ein. Als der Braten bereitet war, sagte eine zum Jäger, er solle nur tapfer essen

6
Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1891
Sagen aus Tirol
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Seite 70 von 759
Autor: Zingerle, Ignaz Vinzenz / gesammelt und hrsg. von I. V. Zingerle
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: XX, 738 S.. - 2. verm. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur. - Titel. wurde ergänzt
Schlagwort: g.Tirol ; s.Sage
Signatur: II 63.024
Intern-ID: 141921
73. Aie Iccngec und der Icìger. Ein Jäger, der den ganzen Tag gejagt hatte und sehr müde war, kam spät abends zu einer leeren Sennhütte. Er beschloß, darin zu übernachten, legte seine gemachte Bente, eine, fette Gemse, auf's Dach hinauf und gieng in die Hütte. Als er dort bei einem auf gemachten Feuer sich wärmte und die Abendkost bereitete, hörte er plötzlich ein Jammern vor dem Hause und vernahm deutlich die Worte: „Da liegt uns re i chöne Kuh, Sie ist todt, ja todt.' Gleich darauf kam

ein wunderschönes Weib in die Hütte und sprach: „Du hast uns eine Kuh getödtet, deßhalb will ich dich in Stücke zerreißen.' Der Jäger erwiderte aber ohne sich lange zu besinnen: „Und ich erschieße dich.' Da fürchtete sich die Fanga doch ein wenig und sprach: „Diesmal will ich dir noch nichts zu Leide thun, aber wenn du noch in Zukunft eine unserer Kühe tödtest, dann Wehe dir? Doch komme in unseren Stall, dann kannst du sehen, wo uns die Kuh abgeht.' Der Schütze folgte den Worten der Fanga und gieng

mit ihr. Sie führte ihn in eine unterirdische Höhle, in welcher ringsum Krippen angebracht waren. An jeder hieng eine Gemse, nur eine Stelle war leer. Auf diese wies die Fanga hin und sprach: „Siehst du, hier ist eine leere Krippe, hier hast du uns eine Kuh herausgeschossen. Jetzt geh' nach Hause und thu' unsern Kühen kein Leid mehr.' Der Jäger gieng aus der Höhle und schoß keine Gemse mehr. (Patznann.) 78. Die Kctiferfrcru crrn Wachtberg. Nachtberg heißt der Berg, der die Thaler Brandenberg und Thiersee

von einander scheidet. Seinen Namen hat er wahrschein lich von den tiefen Schatten,- die seine dichten Föhren- und Fichten wälder über ihn ausbreiten. In diesen Forsten hielt sich einst viel Hoch- und Rothwild auf, und allbekannt war der Reichthum des Wildes auf dem Nachtberge. Das war Zu lockend für Jäger und Wilderer. Der Nachtberg war ihr liebstes Jagdrevier, aber mancher Schütze verschwand auch spurlos und ward nie wieder gesehen. Da 4---

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Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1891
Sagen aus Tirol
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Seite 395 von 759
Autor: Zingerle, Ignaz Vinzenz / gesammelt und hrsg. von I. V. Zingerle
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: XX, 738 S.. - 2. verm. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur. - Titel. wurde ergänzt
Schlagwort: g.Tirol ; s.Sage
Signatur: II 63.024
Intern-ID: 141921
666. Der Sonntagsjäger. Auf dem Ritten lebte vor vielen Jahren ein Jäger, der trotz seiner Lust am Schießen doch an Sonn- und Feiertagen immer eine heilige Messe hörte. An einem Sonntage gieng er wieder frühmorgens mit seinen Hunden in den Wald hinauf, aber kein Wild wollte sich zeigen. Er stieg, da er nicht beutelos heimkehren wollte, immer weiter bis nach Schönau und den: Horn. Trotz alledem trieben die Hunde nichts auf. Unmnthig wollte er um kehren, um die letzte Niesse in Klobenstein

nicht zn versäumen, als ein unbekannter Jäger daher kam, sich zu ihm gesellte und ihn einlud, mit ihm weiter zu gehen, denn droben in den Reich sstauden müsse es Wild genug geben. Der Rittner schützte die heilige Messe vor und wollte durchaus zurückkehren; allein der Fremde redete ihn: so lange zn, bis er nachgab und, weil es noch nicht so spät an der Zeit war, folgte. Da gab es nun Wild in Menge, bald fiel hier ein Stück, bald dort. Endlich dachte der Rittner wieder an die heilige Messe und wollte durchaus

bergab gehen. Da nahm der Unbekannte die Uhr heraus, zeigte, daß es gerade Zehnuhr sei, und sprach höhnisch: „Bleib' nnr da und jage noch, denn du ge hörst doch mir.' Jetzt gieng dem Rirtner ein Licht auf. Mit den Worten: „Jesus, Maria und Josef!' riß er sich vom Jäger, der ihn zurückhalten wollte, los und lief ohne Athem zu holen, nach Klobenstein, wo cr gerade ankam, als es zur Messe läutete. Da dankte er Gott für seine Rettung und hatte für immer die Freude an der Jagd verloren. (Ritten. A. Hofer

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