denselben in noch später Zeit nach Schlesien und Ungarn erstreckt. In der Zeit Ferdinand's II. war die Gesellschaft der Jesuiten in Oester reich in der höchsten Blüte und Kraft der Entfaltung. Auf die Schulen übten sie einen überwiegenden Einfluß, besonders nachdem ihre Vereinigung mit der Universität vollzogen war. Das vorzüglichste Ge biet ihrer Thätigkeit lag in den unteren Schulen und in der Philo sophischen Faculrät. Sie hatten die Lehrkanzeln der Metaphysik, Ethik, Physik, Mathematik
, Rhetorik, der griechischen und hebräischen Sprache. Die Haltung der Universität war in ihre Hände gelegt. In der Theo logie wichen ihnen bald die anderen religiösen Genossenschaften. Von den kleinen Collegien in den Städten Wien, Prag, Graz, Innsbruck waren so zahlreiche Pflanzungen ausgegangen, daß die österreichische Ordensvrovinz 1623 in zwei Provinzen getheilt wurde, von denen die eine Oesterreich und Böhmen, die zweite alle übrigen Länder in sich begriff. Die ungarischen Jesuiten gehörten znr
ihrer Wirksamkeit. Von da an kamen sie aus der immer kampfbereiten rich tigen Tätigkeit allmälig zu einer Stagnation der Bestrebungen, sodann in eine alternde Ruhe und endlich in den Kampf mit einer mächtigen Opposition, die ihren Sturz herbeiführte. Die Universität war, so lang das Uebergewicht der Jesuiten dauerte, nicht in jenem blühenden Zustande, wie einst zur Zeit Maximilian's I., aber dieser Verfall schrieb sich aus dem Beginn der reformatorischen Bewegung her. Die juridi schen und wedicinischen Fächer