, wo man den Oesterreichern den Vorwurf macht, als läge es in ihrem Interesse, den Contact mit Rom so viel als möglich zu verhüten. Im abge laufenen Jahre traten drei neue Bischöfe auf, Romilli in Mailand, Bricito in Udine und Corti in Mantua. Bartolomeo Carlo, Graf von Romilli, ein Mann im kräftigsten Alter und bereits Bischof von Cremona, konnte sich nicht entschließen, dem Rufe- des Kaisers zur erzbischöflichen Kirche von Mailand zu folgen, da ihm seine Verbin dung mit der Kirche von Cremona ein zu heiliges Band
schien ganz im Sinne der Bischöfe der ersten Kirche. Er reiste daher mit Gut- heißung der Regierung nach Rom zum Papste Pius dem Neunten, und entschloß sich endlich, im mehrmonatlichen engen Verkehre mit dem Oberhaupte der Kirche die angetragene Stelle in Mailand anzu nehmen. Bon Rom aus erließ er seinen ersten Hirtenbrief an die Mailänder, worin er erklärte: „Wenn ich versichere, daß ich nur durch Pius den Neunten bewogen worden bin, den erzbischöflichen Stuhl in Mailand anzunehmen