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Bücher
Kategorie:
Geschichte , Literaturwissenschaft
Jahr:
1850
Oswald von Wolkenstein und Friedrich mit der leeren Tasche : in eilf Büchern
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Seite 276 von 505
Autor: Weber, Beda / von Beda Weber
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: IV, 499 S.
Anmerkungen: Überwiegend in Fraktur
Schlagwort: p.Oswald <von Wolkenstein>;p.Friedrich <Österreich, Herzog, IV.>
Signatur: II 102.355 ; II A-15.138
Intern-ID: 115378
M. Diese Mißstände führten endlich zu einem entscheidenden Schritte. Herzog Ernst in Steiermark/ Friedrichs leiblicher Bruder, mit d iesem von ich er, namentlich wegen der Vor mundschaft, die Friedrich über ihn unsanft geführt, zerfallen, ließ unzweideutige Luft spüren, sich in den Besitz von Tirol zu setzen. Die Bundeshäupter sahen in diesem Gelüst ein Mittel, sich für den Augenblick ihre schwierige Lage zu er leichtern. Bischof Ukrich von Briden, Peter v. Spam, Ul rich v. Starkenberg, Michael

v. Wolkemrein, Bartline v. Gu- fidaun, Ulrich v. Freundsberg, Christoph Fuchs, Wilhelm v. Starkenberg, und Ludwig Sparrmberger, mit Recht von Burglechner die vornehmsten Mitglieder der Adelschaft ge nannt, kamen dem Verlangen des Herzogs Ernst entgegen, und nahmen seine Oberherrlichkeit in Tirol bis zur gänzlichen Austragung des Streites zwischen Kaiser Sigmund und Fried rich mit größter Vorsicht und fast ängstlicher Verklauftilirung an. Um ihren Schritt zu beschönigen, wählten sie die banale Redensart

des ewigen Bundes, schon vor 100 Jahren zu gleiche« Zwecke gebraucht, die Besorgmß einer, ausländischen Einmischung in die Angelegenheiten Tirols habe sie dazu be wogen. Burglechner sagt mit vollem Recht und gegen seine eigene Absicht, die Edclherrcn hätten diesen Grund bloß vor geschützt, hierin offenbar wahrer als in semer übrigen Be handlung dieser Angelegenheit, indem er ohne alle Acht auf die gleichzeitigen Urkunden beständig von treugehorsamster Un- terthänigkeit der Tiroler gegen Ernst spricht

, und mit den Farben seiner'Zeit das ganze Gemälde entstellt. Weit ent fernt von einer solchen Hingabe , bemühten sich die Bundes häupter nicht einmal, einen Gesammtwillen im Lande für Ernst herzustellen. Sie ließen es bei ihrem isolirten und be schränkten Akte bewenden. Ernst sollte sich selbst das Land gewinnen. In einem Briefe Michael's v. Wolkenstein an seinen Bruder Leonhard finden wir den Schlüssel zur dama-

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Bücher
Kategorie:
Geschichte , Literaturwissenschaft
Jahr:
1850
Oswald von Wolkenstein und Friedrich mit der leeren Tasche : in eilf Büchern
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Seite 278 von 505
Autor: Weber, Beda / von Beda Weber
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: IV, 499 S.
Anmerkungen: Überwiegend in Fraktur
Schlagwort: p.Oswald <von Wolkenstein>;p.Friedrich <Österreich, Herzog, IV.>
Signatur: II 102.355 ; II A-15.138
Intern-ID: 115378
- S73 — im auffallenden Kontraste mit ihrem Benehmen bei anderen Gelegenheiten, wo sie ohne viele Aengstlichkeit als Vertreter des ganzen Landes sich gebahrten. Deßhalb erscheint auch in den Verschreibungen des Herzogs Ernst einige Schwankung. Namentlich gebraucht er nie den landesüblichen Ausdruck: )?Jm Innthals und an der Etsch /- sondern stets nur: i?In Tirol und im Jnnthale,' und während er erklärt, daß die ganze Landschaft Tirol ihn berufen habe, unterschreibt er gleich wohl Urkunden

, worin erst die allmàhlige Uebereinstimmung aller Landsleute für seine Regierung in Tirol erzielt werden sollte. Das rückhältige Verfahren der Adelshäupter in dieser Sache war für ihre Doppelstellung zu Sigmund und Fried rich sehr klug berechnet. Es war denselben um nichts anderes zu thun, als um die Anerkennung ihrer alten Landesfreihei ten durch Herzog Ernst als Beispiel für jeden Fürsten, der in Tirol als Regent und Oberherr folgen wollte. Uebn'gens beharrten sie fest im Zuwarten

, wie es ihnen Sigmund so dringend angerathen hatte, um .so sicherer, je auffallender sich Herzog Ernst voranstellte. Er verfolgte durchweg den ent gegengesetzten Weg von seinem Bruder, und gab alle Errun genschaft seiner früheren Jahre zur Konsolidirnng der landes fürstlichen Macht ausi Alle seine Maßregeln zeigten an, daß er das Land Tirol auf Kosten desselben zu eigen behalten wollte. Er erließ ein strenges Verboth, Geld aus dem Lande nach Konstanz abzuführen, namentlich an des Herzogs Beamte in Trieut

, auf die er weniger Einfluß als auf andere üben konnte. Mit dem Konzil wurde zn seinen Gunsten Aussöh nung versucht, und mit dem Grafen von Görz ein Schutz- und Trutzbündniß abgeschlossen. Peter v. Spaur erhielt nicht bloß Worte, sondern GunstbeMgungen von wirklichem Ge halt, besonders den Besitz des Schlosses von Altspaur, welches seine Macht auf dem Nonsberge Vortheilhaft abrundete. Mit unglaublicher Gewandtheit ging der alte Parteimann durch alle Lockungen so regelfest hindurch , daß Herzog Ernst

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Bücher
Kategorie:
Geschichte , Literaturwissenschaft
Jahr:
1850
Oswald von Wolkenstein und Friedrich mit der leeren Tasche : in eilf Büchern
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Seite 277 von 505
Autor: Weber, Beda / von Beda Weber
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: IV, 499 S.
Anmerkungen: Überwiegend in Fraktur
Schlagwort: p.Oswald <von Wolkenstein>;p.Friedrich <Österreich, Herzog, IV.>
Signatur: II 102.355 ; II A-15.138
Intern-ID: 115378
ligen Adelsgesinnung. Er sagt nämlich: Mas Herzog Ernst's Heraufkommen betrifft/ so lassen wir's für diese Zeit scpn. Ich möchte nicht zu viel und nicht zu wenig thun, um bei Niemanden anzustoßen. Er mag sich selbst mehr suchen, wenn er will. Auf's Bleiben ist es doch nicht abgesehen^').' Ernst erschien im Juni I4l5 zu Bozen, und im Juli zu Innsbruck, um sich mit dem Volke und Adel abzufinden. Es ging auf fallend schwierig für seine Absichten auf den Besitz des Lan des. Die genannten

Adelshäupter legten ihm mit mißtrauischer Genauigkeit folgende Punkte als Bedingung seiner Interims regierung zur Bestätigung vor: »I. Tirol gehorcht so lange dem Herzoge Ernst, bis Friedrich aus der kaiserlichen Haft erlöst, und der Verschreibebrief über das Land Tirol an Sig mund von dem Letzteren wieder ausgeliefert worden ist. 2. Herzog Ernst darf ohne Wissen und Willen der Herren und Landsleute der Gemeinschaft Tirol nicht eigenmächtig über das Land verfügen. 3. Er bestätiget nicht bloß

alle Landesfreiheiten, sondern insbesondere den Freiheitsbrief, wel chen Leopold und Friedrich im Jqhre 1406 dem Lande gege ben haben.- Ernst ging in alles einund bestätigte wäh rend seiner Anwesenheit fast alle Vorlagen, die ihm von Adel und einzelnen Gemeinden gemacht wurden. Dessen ungeach tet ist nirgends ein besonderer Eifcr für ihn sichtbar. Sogar die einzelnen Gemeinden verwahrten sich bei ihrer Unterwür figkeitserklärung mit dem Beisatze: »Auf so lange bis Fried rich mit dem Kaiser und der Kirche

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Bücher
Kategorie:
Geschichte , Religion, Theologie
Jahr:
1841
Tirol und die Reformation : in historischen Bildern und Fragmenten ; ein katholischer Beitrag zur näheren Charakterisirung der Folgen des dreißigjährigen Krieges vom tirolischen Standpunkte aus
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Seite 360 von 445
Autor: Weber, Beda / von Beda Weber
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 434 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte 1600-1740 ; <br />g.Tirol ; z.Kirchengeschichte 1600-1740
Signatur: II 102.144 ; II 93.280
Intern-ID: 203720
Freund und Rathgeber war. Da er trotz aller Standhaftigkeit im Behaupten der Kirchenzucht und namentlich des noch nicht überall mit Ernst gehandhab ten Konziliums von Trient ein stets liebenswerther Freund der Fürstbischöfe und der Generalvikare war, so erlangte er eine unermeßliche Macht auf alle Angelegenheiten der Diö zese Briren, und trug wesentlich bei zur Reformation der Geistlichkeit in Tirol. Sein Schloß stand den Geistlichen am gastlichsten und liebsten offen, seine Kenntnisse

in der Kirchengeschichte und den Kirchensatzungen pflanzten sich im traulichen Umgange auf dieselben fort, sein reifes Urtheil und der Ernst seines Lebens verfehlte nie tiefen Eindrnck ans die Priester zu ma chen , die an einem hochgestellten Weltmanne die Reife eines Kirchenoberhauptes und die Tugenden eines Ordensmannes bewundern mußten. Die Hausordnung feines Schlosses war auf die herzlichste Frömmigkeit und Andacht gegründet, er stellte die Hauskapelle schmuck und zierlich her, ein Bild des großen Einsiedlers

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