Oberinntal und Vinstgau ; Abt. 2.- (Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diöcese Brixen ; Bd. 4)
zwei Kanoniker aus Chnr, der Archipresbyter Heinrich de Ria.lt, und Dominikus, Pfarrer von Zuz. vom päpstlichen Stuhle delegierte Richter, diese Sache nochmals untersucht und geprüft, und endlich die Abtei Marienberg auf immer und ewig „ad impeticione Pa- rochianonmi (de Burgus)' absolviert. 10 ) Im vierzehnten Jahrhundert, das bekanntlich so reich war an unheilvollen Ereignissen, wie kaum eine andere Zeit in der neuern Geschichte, blieb auch diese Gegend nicht verschont. Im Jahre 1348 wüihete
auch hier, wie in ganz Europa, jene furchtbare Epidemie, genannt „der schwarze Tod.' welche die davon Ergriffenen oft in nur wenigen Stunden hinwegraffte. „Diese Pestilenz, schreibt Gos- Win (p. 135), hat unsere Gegend und die umliegenden Orte so entvölkert, daß kaum der sechste Theil der Menschen übrig blieb. Damals sind auch in unserm Kloster alle Kouventualen gestorben, bis auf den Abt Wyso, noch Einen Priester, P. Rudolph, einen Sco laris, Fr. Goswin (er selbst), und Einen Laienbruder.' Von den Bewohnern
des Wippt hales überlebte nach einer Auszeichnung im Moster Neustift nur der dritte Theil der Bevölkerung dies Seuche ll ). Im Jahre 1361 brach zum zweiten Male (nach Goswin) in dieser Gegend die Pest aus und verheerte das Vinstgau und das Etschlhal. Drei Jahre darnach (1364) erschien wieder diese furcht- bare Geißel der Menschheit im obern Vinstgau. Dieses Mal wurde auch Goswin von ihr getroffen, am Tage der hb. Märtyrer Abdon und Sennen (30. Juli), an einem Sonntage früh Morgens; „doch durch die Gnade