Geschichtskunde der Gewässer Tirols.- (Schlern-Schriften ; 32)
III, 7. — Die Eisackbrücken von Sulfersbruek, Klausen, Waidbruck. Eisackbrücke, welche südlich der Stadt beim Kapuzinerkloster über den. hier mit der Rienz bereits; vereinigten Eisack führt, bat nach Burglecbner um 1600 noch nickt, wohl aber nach etwas späteren Stichen (Eerd. F. 7343 u. W. 9312) und nach Anich um 1770 bestanden. Die Landstraße führt von Brisen immer an der rechten Seite des Flusses abwärts bis Blumau ziemlich nahe an Bozen. Die Seitenbäche, die hiebei zu überschreiten
sind, sind meist ziemlich Hein, abgesehen vom Tinnebach bei Klausen, der ein sehr breites, zuweilen überflutetes Sehatterbett hat. Laut der Straßenbeschreibung von 1725 (StA. Ood. 1294 III fol. 34} war diese „Brüggen zu Clausen” 16 Klafter lang und gedeckt. 1896 wurde sie aus Eisen, 32 m lang, neu erbaut, ein Bild der alten Brücke von Lösch im Schiern 8 S. 310. Es waren aber Verbindungen auf die andere Seite des Eisack zu den dort auf den Mittelgebirgen und in den Seitentälern liegenden großen Siedlungen nötig
. So wird im Urbar von 1288 genannt ein Hof zu Sulf ansbrukke bei der Mündung des Vilnößtales, Gemeinde Theis, und auch heute noch heißt die hier, 9 km unterhalb Brixen, über den Eisack führende Brücke Sulferbrücke (Tarneilex Axch. öst. Geseh. 109 S. 147; Staffier 2 S. 993). Schon 3 km weiter abwärts führt bei Klausen über den Eisack eine Brücke, „dez Aysaches prukke ze Chlausen” wird 1312 als damals seit längerem bestehend, erwähnt (Stolz, Südtirol Bd. 3/2 S. 112), dann erstmals als „Griespruck” im Jahre 1367
(Tameller Aich. Öst. Gesch. 109 S. 107 f.). Sie hat ihren Namen daher, weil das am linken Ufer des Eisack gegenüber dem Städtchen Klausen gelegene Gelände „Gries” genannt wurde. 1227 befreit Graf Albert von Tirol das dem Kloster Neustift gehörige Eigengut „in loco, qui dicitur Bipa et est ex opposito Cluse de • Sehens” von der Grafsehaftsgewalt (Font. Austr. 34 S. 87); mit diesem „Bipa" dürfte eben das Ufergelände gegenüber Klausen oder Gries gemeint sein. Diese Brücke bedeutet die kürzeste Verbindung
von Klausen und damit von Brixen und überhaupt von Norden her nach Layen und in das Gr Ödental, der Weg über Waid bruck wäre von dorther weiter; sie bestand lange als bedachte Holzbrücke (Bild s. Sehlem 8 S. 290), 1881 wurde sie neu aus Eisen hergestellt (Klausen Gedenkschrift 1921 8. 61). Die Waidbruck, die wieder 5 km unterhalb Klausen über den Eisack führt und zur kürzesten Verbindung von Brixen nach Kastelruth und von Süden her in das Grödental dient, erscheint erstmals 1264 als „pons sive callis qui