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Bücher
Kategorie:
Religion, Theologie
Jahr:
1899
P. Marcus von Aviano : Priester und Missionär aus dem Kapuzinerorden ; ein Schutzgeist an Österreichs Kaiserthrone ; zur 200jährigen Säcularfeier seines Todes (1699)
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Seite 221 von 485
Autor: Stock, Norbert / von Norbert Stock
Ort: Brixen
Verlag: Weger
Umfang: XV, 468 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Markus <von Aviano>
Signatur: I 97.958
Intern-ID: 83962
gewesen. Der Kaiser ritt dann durch die Reihen der Polen und belobte sie wegen ihrer Tapferkeit. So schien die Zusanunenkunft sehr gut abgelaufen, wie auch der Kaiser sofort an ?. Marcus meldete. Und dennoch zeigte sich Sobieski fehr verstimmt: Der Kaiser hatte bei der Begegnung mit dem jungen PolenprinZen den Hut nicht gelüftet! Das nahm der Polenkönig so empfindlich auf, dass er davon- ritt, nachdem er dem Kaiser gesagt hatte, falls Se. Majestät die Truppen Zu besichtigen wünsche

, werde er seinen Generälen Befehl geben, sie ihm Zu zeigen. Zwei Tage später schickte Leopold dem Prinzen Jakob einen kostbaren Degen mit einem Schreiben, in welchem er seinen Dank für seine und seines Vaters Teil nahme an den Waffenthaten des 12. September aus sprach. Mit Unrecht hat man den Kaiser der Un Höflichkeit und des Undanks geziehen. Nach dem da maligen Ceremoniell, das peinlich eingehalten werden musste, nahm der Kaiser den Hut vor den Churfürsten nicht ab; um so weniger konnte er es vor einem fremden Prinzen

, ohne bei den Churfürsten anzustoßen. Sehr richtig sagt Menzel: „Dass Sobieski davon- ritt und, anstatt selbst dem Kaiser die Truppen zu zeigen, dies Geschäft dem Kronfeldherrn überließ, war ein ärgerer Verstoß gegen die Höflichkeit, als - dass der Kaiser vor dem Prinzen Jakob und vor den polnischen Großen den Hut nicht abnahm, was er auch vor den Churfursten nicht Wat.' — Wir haben diese unerquickliche Sache hier eingeschaltet,

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Bücher
Kategorie:
Religion, Theologie
Jahr:
1899
P. Marcus von Aviano : Priester und Missionär aus dem Kapuzinerorden ; ein Schutzgeist an Österreichs Kaiserthrone ; zur 200jährigen Säcularfeier seines Todes (1699)
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Seite 353 von 485
Autor: Stock, Norbert / von Norbert Stock
Ort: Brixen
Verlag: Weger
Umfang: XV, 468 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Markus <von Aviano>
Signatur: I 97.958
Intern-ID: 83962
seine treuen Dienste gewidmet — dass der Kaiser diesen Rath als den bessern anerkannte, beweist das eigenartige Verhältnis beider Männer, das, wenn dies möglich war, von Jahr zu Jahr an Wärme zunahm/ ') — Wie richtig dies Urtheil des berühmten Historikers Onno Klopp ist, ersehen wir unter andern: daraus, dass der Kaiser andere Rathschläge des Paters, die weniger Stahlkraft des festen Entschlusses erfor derten, mit einem beinahe kindlichen Gehorsam be folgte. Wir haben oben erwähnt, dass

gegen Ende 1692 ?. Marcus dem Kaiser empfahl, ein Altarbild der hilfreichen Jungfrau malen zu lassen, dasselbe in feierlicher Procession in den Stephansdom zu über tragen und vor dem Bilde öffentlich ein Gelübde abzulegen, dass er die Zerstörte Kapelle am Kahlen- berge wieder aufbauen und selbe der hilfreichen Jung frau weihen wolle. Der Kaiser hatte nur die leise Einwendung erhoben, dass die Kapelle Samt Leo poldskapelle gewesen und ani Platze gestanden, wo sein heiliger Namenspatron im Leben gewohnt

habe. In einen! spätem Schreiben (von: 16. Mai) erinnert er noch, dass «àà ài Kooeorso» zu deutsch „Maria hilf' heiße und unter diesem Titel bereits eine viel besuchte Wallfahrt in Passau bestehe. ?. Marcus erwiderte, der Kaiser möge einen andern Titel wählen, aber der Madonna sollte die Kapelle geweiht werden. Der Kaiser wählte nun den Titel: ,Maà àxàm dkristianornm — Maria, die Hilfe der Christen', ì^Onno Klopp, Tlìàkàg, S. 45U.

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Bücher
Kategorie:
Religion, Theologie
Jahr:
1899
P. Marcus von Aviano : Priester und Missionär aus dem Kapuzinerorden ; ein Schutzgeist an Österreichs Kaiserthrone ; zur 200jährigen Säcularfeier seines Todes (1699)
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Seite 308 von 485
Autor: Stock, Norbert / von Norbert Stock
Ort: Brixen
Verlag: Weger
Umfang: XV, 468 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Markus <von Aviano>
Signatur: I 97.958
Intern-ID: 83962
Allein mit dem Türkenfrieden gieng es nicht vor wärts. Die Befürchtung, die ?. Marcus den: Kaiser gegenüber ausgesprochen, gieng in Erfüllung. Die Türken hatten in Erfahrung gebracht, dass kaiserliche Regimenter ans Ungarn an den Rhein marschierten; sie hatten auch Kunde vom Schrecken, den dort d>e Franzosen verbreiteten. Darum schwoll ihnen der Kamm — sie verweigerten die Auslieferung des un garischen ErZrebellen Tvkvly, forderten die Rückgabe Siebenbürgens und anderes — kurz: die Friedens

derhandlungen zerschlugen sich zur Freude Lud wigs XIV. — Jetzt schloss Kaiser Leopold am 12. Mai 1689 die große Allianz gegen Frankreich, Mt England, Holland und Spanien; Polen und die Republik Venedig gehörten ohnehin schon zun: Bunde. Der Kaiser that dies nicht, ohne vorerst wehrern namhaften Theologen die doppelte Frage vorzulegen: „Darf der Kaiser gegen den König von Frankreich ein Bündnis eingehen mit Nicht-Katholiken, besonders mit den Generalstaaten und mit England?' „Darf der Kaiser

bei der Behandlung eines Bünd nisses mit England und Holland dem Prinzen voli Dramen (Wilhelm III.) den Königstitel geben?' Einer der Theologen gab die erzgegossene Antwort: „Nicht bloß ist das erlaubt, was hier gefragt wird, sondern der Kaiser ist dazu verpflichtet und würde im Falle der Unterlassung sich einer schweren Sünde, schuldig machen . .. denn welches Volk hat eine andere Aussicht zu erwarten, als jene der Unterjochung durch 19*

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Bücher
Kategorie:
Religion, Theologie
Jahr:
1882
Leben und Wirken des heiligen Lorenz von Brindisi aus dem Kapuziner-Orden
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Seite 51 von 243
Autor: Stock, Norbert / von Norbert Stock
Ort: Brixen
Verlag: Weger
Umfang: X, 238 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Laurentius <von Brinidisi> ; f.Biographie
Signatur: II 97.953
Intern-ID: 169656
— LG — Statt dessen sendete er sowohl an den Erzbischof als an den Reichskanzler tägliche Meldungen, sie würden ihm ein Ver gnügen machen, wenn sie die Kapuziner wieder heimschickten. Als diese Beide aber zu viel Gewissen hatten, um solch' einen Wunsch zu erfüllen, befahl der Kaiser dem Erzbischof, den Kapuzinern das Predigen zu verbieten; wofern er dies Ver bot nicht erlasse, habe er selbst unverzüglich in die Ver bannung zu gehen. Der Erzbischof aber war kein Menschen- diener, sondern Gottes

Diener und Kirchenfürst; er dachte: man muß Gott mehr gehorchen als dem Kaiser, und — ging in die Verbannung, nachdem er den Kapuzinern die Sorge für seine geliebte Heerde an's Herz gelegt. — Das - Verbannungsdekret gegen die Kapuziner war schon versaßt, ^ ja schon im Reichstag/ verlesen, es fehlte nur noch die kaiser- ^ liche Unterschrift, — aber davon wollte der Monarch wieder nichts Wren.2) Der Astronom war wAhend; die Hinder- ^ nisse erbitterten ihn immer mehr; die Protestanten hätten

! für ihre Sache kein geeigneteres Werkzeug finden können als ! diesen Schelm. Er verstand die Kunst, den schwärzesten Ber- ^ leumdungen den Schein der Wahrheit zu geben, und scheute ! sich nicht, Verbrechen zu erdichten, wenn es für seine Zwecke ersprießlich war. Das sichtliche Hinwelken des Kaisers, seine ^ Abmagerung und Schwäche- mußte nun zur Verdächtigung der Kapuziner Herhalten- Ja der Bösewicht überredete den Kaiser, daß die fremden Ordensmänner an seiner Ermordung planen und arbeite». Der Kaiser wurde

durch ein gauklerisches - Spiel bethört. Tycho ließ ein Gemälde anfertigen, worin die Kapuziner als Mörder des Kaisers dargestellt waren, und wußte dies GenMde, während er den Kaiser zu einem Spiegel führte, hinter dessen Rück« so zu stellen, daß die Kapuziner ihm im Spiegel als Mörder erschienen. Indessen aM diese Machinationen rasfinirter Bosheit erreichten ihren Hätte der Kais« unterschrieb«, so wàm die KaMMer nicht ver bannt, sondern ermordet worden, wozu, wie General àhard v. N. ttzWt, Mo« alle Lmàituagm getroff

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Bücher
Kategorie:
Religion, Theologie
Jahr:
1882
Leben und Wirken des heiligen Lorenz von Brindisi aus dem Kapuziner-Orden
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Seite 50 von 243
Autor: Stock, Norbert / von Norbert Stock
Ort: Brixen
Verlag: Weger
Umfang: X, 238 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Laurentius <von Brinidisi> ; f.Biographie
Signatur: II 97.953
Intern-ID: 169656
sonders die Astronomie und die Chemie an. Doch die Astro nomie war damals noch mit abergläubischer Astrologie (Sterndeutern) in Verbindung, nnd die Chemie artete meist in Alchimie (Goldmacherei) ans. Der Kaiser hatte einen be rühmten dänischen Astronomen, Tycho de Brahe, an seinen Hos gezogen, und ihn zn seinem bevorzugten Günstling er hoben. >) Dieser Mann nun und andere Räthe nnd Günst linge des Monarchen ließen sich von den Ketzern bestechen und gewinnen, nnd thaten in Folge

dessen Alles, um den Kaiser gegen die Kapuziner auszubringen. Keine Verleumdung war zu gemein, keine Verdächtigung zu gehässig, als daß sie sich derselben nicht bedient hätten, um den Kaiser zur Ausweisung der Kapuziner Zu vermögen. Lorenz wußte dies Alles ; doch ließ er keinen Augenblick den Muth sinken; er ermahnte viel mehr fortwährend seine Gefährten zum Vertrauen: „Meine Brüder,' sprach er, „wir müssen uns auf einen heißen Kamps gefaßt machen; die Hölle ist gegen uns los ; aber unsere Hoffnung ist ans den gegründet

, der die Herzen der Könige in seiner Hand hat, und sie lenkt wie Wasserbäche. Er wird für uns kämpfen.' — Unterdessen gewannen die Feinde immer mehr Boden. Schon weigerte sich der Kaiser , den ?. Lorenz vorzulassen, und sagte laut: „Die Kapuziner sind nur in meine Staaten gekommen, um meine Ruhe Zu stören und mir Verdruß zu machen.' Der Schurke von einem Sterndeuter ängstigte den leichtgläubigen Fürsten in einem- fort mit den sonderbarsten Constellationen am Firmamente, folgerte daraus finstere Vorbedeutungen

, und behauptete unter Seufzen und Wehklagen, daß die dein Staate drohenden Ge fahren nur durch Ausweisung der Kapuziner abgewendet werden könnten. Der betrogene Monarch scheute sich aber, ein offenes Edikt zur Vertreibung der Patres zu erlassen. ') Nach der Darstellung des Generals Erhart v. Radi er s bürg wäre der dänische Astronom dem Kaiser eigens dazu durch allerhand In trigue» aufgedrungen worden, um durch ihn als Werkzeug die Vertreibung der Kapuziner beim Kaiser durchzvsetzen. S> 76 u. 77.

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Kategorie:
Religion, Theologie
Jahr:
1899
P. Marcus von Aviano : Priester und Missionär aus dem Kapuzinerorden ; ein Schutzgeist an Österreichs Kaiserthrone ; zur 200jährigen Säcularfeier seines Todes (1699)
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Seite 346 von 485
Autor: Stock, Norbert / von Norbert Stock
Ort: Brixen
Verlag: Weger
Umfang: XV, 468 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Markus <von Aviano>
Signatur: I 97.958
Intern-ID: 83962
^ìler Freiheit zu mir sprechen, w as ^ìe sur ni ein Heil als ersprießlich erachten.'^) Der Briefwechsel nimmt seinen Fortgang; nur sind läder die Briest des Paters aus dieser Zeit verloren gegangen. Ans den Antwortschreiben des Kaisers ist ' ersichtlich, dass der Diener Gottes mit unter in strengen! Tone nnt ihm gesprochen, wosür àer Kaiser demüthig dankt und beifügt„OdA'-evà. m-llrie. werspa, ut äe- leetuL, ut t-ràui fruàs Zwrkio eoeieLUs.^ — Be schwöre, beschuldige, feure

an, damit ich endlich meine Fehler bessere und Früchte der himmlischen Herr lichkeit wirke. '2) — Vom 27. Dece ni ber haben wir endlich einen Pries des Palers. ^u demselben schreibt er, Gott habe ihm eingegeben, Sr. Majestät folgen den Rath zn erlheilen: ver Kaiser solle ein Bild der hilfreichen Jungfrau àeì Koeeorso) in a leu lassen, und zwar in der Größe, dass es als Altar bild dienen könne. Dieses Bild möge der àaiser in öffentlicher Procession, mit Betheiligung der kaiser lichen Familie uud der gesammten

Geistlichkeit, der Welt- und der Ordenspriester, von der Hosburgkirche uns in den Stephansdom tragen lassen. Dort möge eine seierliche Messe gehalten werden, bei welcher der Kaiser und die ganze kaiserliche Familie den Leib des Herrn empfangen solle. Nachher möge der Kaiser vor -diesem Bilde ein Gelübde ablegen, für welches Marcus ') ^yi'risp.. !.. s>. 2M- ') Oorrisp.. -ì ^. V- 2^-.

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Bücher
Kategorie:
Religion, Theologie
Jahr:
1899
P. Marcus von Aviano : Priester und Missionär aus dem Kapuzinerorden ; ein Schutzgeist an Österreichs Kaiserthrone ; zur 200jährigen Säcularfeier seines Todes (1699)
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Seite 419 von 485
Autor: Stock, Norbert / von Norbert Stock
Ort: Brixen
Verlag: Weger
Umfang: XV, 468 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Markus <von Aviano>
Signatur: I 97.958
Intern-ID: 83962
nehmen. Der Kaiser ließ in Men Kirchen heilige Messen lesen. Am 17. August, also a in 5. Tage nach den: Tode des ?. Marcus, ordnete der Kaiser den feier lichen Seelengottesdienst an. Se. Majestät selbst und die ganze kaiserliche Familie erschienen dabei. Eine Abtheilung Grenadiere bewachte den Eingang der Kapuzinerkirche. Der Fürstbischof von Wien, Graf von Harrach, hielt die Exeqmen und das sàliche keqàva in ?0nMeàdus, worauf der Bischof von Neutra ein Botivamt à àmaehàw sang. Nach Beendigung

der kirchlichen Functionen versammelte sich der kaiserliche Hof noch einmal um die heilige Leiche. Der Kaiser betrachtete und betastete die weichen Glieder, die einem Lebenden anzugehören schienen, und sagte zum Guardian: „Das ist übernatürlich ! Das ist Wunder!' — Noch eiumal küsste der Kaiser der Leiche die Hand, und dasselbe thaten die Kaiserin, der römische und ungarische König Josef, Erzherzog Karl und die vier Erzherzoginnen. ' Darauf haben die Kapuziner in ihrer eigenen einfachen Weise ihren Mitbruder

begraben, nur mit dem Unterschied, dass der ehrwürdige Leib zuerst (nach kaiserlicher Ordre) in einen doppelten Sarg gelegt wurde, für dessen Oberdeckel der Kaiser die Inschrift selbst verfasst hatte. Sie verkündet in einfach wür diger Weise das hohe Verdienst des ?. Marens und Zwar so, dass nach der damals üblichen Weise die Summe der großen Buchstaben die Jahreszahl an-

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Kategorie:
Religion, Theologie
Jahr:
1899
P. Marcus von Aviano : Priester und Missionär aus dem Kapuzinerorden ; ein Schutzgeist an Österreichs Kaiserthrone ; zur 200jährigen Säcularfeier seines Todes (1699)
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Seite 283 von 485
Autor: Stock, Norbert / von Norbert Stock
Ort: Brixen
Verlag: Weger
Umfang: XV, 468 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Markus <von Aviano>
Signatur: I 97.958
Intern-ID: 83962
will nun einmal auf jeden Fall (assàà- Msà) dies Unternehmen!^) Marcus' Reden wirkten nichts. Der Marschall schrieb an den Kaiser und bat um Abänderung des Befehles. Aber der Pater schrieb ebenfalls. Neben dem Hinweis auf Schutz und Hilfe von oben hob Marcus die. hohe strategische Bedeutung von Belgrad hervor. „Ohne den Besitz von Belgrad' — so meldet er dem Kaiser — „sind alle bisher geinachten Er oberungen nur zeitweilig, ohne Bürgschaft und daher nicht von großem Vortheil . . . Die Wohlfahrt

Ew. kaiserlichen Majestät und der gesammten Christen heit fordert, dass wir Belgrad nehmen. Eben darmn arbeiten Frankreich und alle anderen Neider ent gegen.'^ Er spricht sogar die Besorgnis ans, dass französische Bestechung sich bereits in die kaiserliche Armee durchgebohrt habe. — Beim Kaiser erzielte Marcus den ersehnten Erfolg: der Befehl nach Bel grad blieb ausrecht! So war eine Reihe von Wochen, eine lange kostbare Zeit ungenutzt verstrichen, und selbst im Juli war noch geringe Aussicht, dass der Herzog

von Loth ringen noch am laufenden FeldZuge theilnehmen könne. Jetzt bot sich der Churfürst Max Emmanuel an, den Oberbefehl übernehmen zu wollen. Der Kaiser wollte es ihm nicht abschlagen, stellte jedoch dem jugend lichen Fürsten die erprobten Führer Caprara und >) Nàie, I. 263, 264, 2) O. Klopp, Mrkenkàg, S, 417.

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Kategorie:
Religion, Theologie
Jahr:
1899
P. Marcus von Aviano : Priester und Missionär aus dem Kapuzinerorden ; ein Schutzgeist an Österreichs Kaiserthrone ; zur 200jährigen Säcularfeier seines Todes (1699)
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Seite 91 von 485
Autor: Stock, Norbert / von Norbert Stock
Ort: Brixen
Verlag: Weger
Umfang: XV, 468 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Markus <von Aviano>
Signatur: I 97.958
Intern-ID: 83962
ehrfurchtsvoll sich von ihren! Sitze erhob. Ihre Majestät stellte dem Pater sofort die kleinen Spröss-- linge ihrer glücklichen Ehe vor, den ErHerzog Joses sdamals »venig über zwei Jahre alt. später» römische deutschen Kaiser) und die Prinzessin ^Erzherzogin Maria Antonia (später Churfürstin von Baiern) : „Da sehen Sie meine kleine Familie', sprach sie, „ich bitte Eure Paternität, dieselbe Ihrem Gebete empfohlen sein zu lassen', und auf den àmprinM weisend: „In diesem wird einer Ihrer Diener

aus- erzogen'. Marens staunte ob dieser Rede; der Kaiser aber wiederholte sie. Leopold hielt von nun an alltäglich mit Marcus lange Conserenzen. Des Kaisers Sinne und gefiel sich nur in Verleugnung der irdischen OrSße. Ihre Freude war. Kranke und Gefangene zu bauchen und Schmuck für die Kirchen zu fertigen. Dabei war sie überaus arbeitsam. Sie bereitete dem Kaiser selbst ftine Speisen, wenn stmS seine LieUinMerichte. Mit der höchsten Sorgfalt wid> mete sie sich d« Erziehung der Rinder. Sie machte

dem Kaiser UuszÜW aus französischen Staatsschriften. da er selbst nichts Französisches lesen wollte. Nichts haWe sie so, wie Schrneichtlei ; ihr Blick war immer den höchsten Fragen des Lebens zuge- wandt. Die furchtbare Strenge ihrer VußMmWM warb erst »ach ihrem Tode bekannt. Man fand Millich in eine»! eigenen Schreine verschiedme, von sehr häufigem Gebrauch zeugende Ustgchàbte OMà, scharfe tbenfaM v«lgàanchte Cilicien. sowie die btutbesprengten Tücher, die sie während der tTM- lang, um das ZiirüMleibnl

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Bücher
Kategorie:
Religion, Theologie
Jahr:
1899
P. Marcus von Aviano : Priester und Missionär aus dem Kapuzinerorden ; ein Schutzgeist an Österreichs Kaiserthrone ; zur 200jährigen Säcularfeier seines Todes (1699)
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Seite 175 von 485
Autor: Stock, Norbert / von Norbert Stock
Ort: Brixen
Verlag: Weger
Umfang: XV, 468 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Markus <von Aviano>
Signatur: I 97.958
Intern-ID: 83962
Sobieski war bisher im Solde französischen Goldes gestanden. Jetzt aber öffneten ihm die ernsten Mah nungen des Papstes die Augen. Er erkannte, dass mit Wien und Österreich auch Polen preisgegeben sei; er brach mit Ludwig XIV. und dessen Politik. Am 31. März wurde unter Vermittlung des Papstes ein Offensiv- und Defensiv-Bündnis mit dem Kaiser gegen die Türken geschlossen, für welches der Papst sich verbürgte. — Auf Seite des Kaisers stellten sich ferner der Churfürst Max Emmanuel von Baiern

, der Churfürst Johann Georg von Sachsen, der Erzbischof von Salzburg und die schwäbischen und fränkischen Meichsstände. Dies waren die Mächte, die um den Kaiser sich scharten. Der mächtigste deutsche Reichs fürst, der sogenannte große Churfürst/ Friedrich Wil helm von Brandenburg- aus dem Hause Hohenzollern, hat sich nicht betheiliget an der Rettung der Christen heit, weil er ein bezahlter Verbündeter Ludwig XIV. war; ja noch mehr: die drohende Haltung der vom König von Frankreich dafür bezahlten Mächte

, Däne mark und Brandenburg verwehrte dem gesammten Norddeutschland, dem Kaiser Hilfe zu bringen wider die Türken. — So augenscheinlich es war, dass, im Falle der Kaiser unterlag, die Gefahr dem gesammten Westen bevorstand, so zog doch keiner der Hilfeleistenden auf eigene. Kosten heran ; alle machten ihre Ansprüche. Mr Papst allein war der Mittelpunkt nicht bloß Ver Moralischen, sondern auch -der Materiellen Hilfe in jener schrecklichMNoth. Seine Beitrage,ay Hilfs-

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Kategorie:
Religion, Theologie
Jahr:
1882
Leben und Wirken des heiligen Lorenz von Brindisi aus dem Kapuziner-Orden
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Seite 53 von 243
Autor: Stock, Norbert / von Norbert Stock
Ort: Brixen
Verlag: Weger
Umfang: X, 238 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Laurentius <von Brinidisi> ; f.Biographie
Signatur: II 97.953
Intern-ID: 169656
Mein es genügt nns Zu wissen, daß wir ihm nicht mehr an genehm sind, um uns zu unverzüglicher Abreise zu entschließen. Morgen schlagen wir den Weg nach Rom ein. Bon dort sind wir gekommen mit einem Kreuz und einem Stabe, und das ist auch Alles, was wir mit uns zurückbringen werden. Wir danken Ihnen für alle Wohlthaten, die wir von-Ihnen empfangen haben; wir werden nicht aufhören, für Sie zu beten. Sollte es uns nicht mehr vergönnt sein, den Kaiser zu sehen, so bitten wir Sie, Seiner Majestät

zu sagen, daß wir nie unterlassen werden, Gottes reichen Segen auf Kaiser und Reich herabzuflehen.' — Das laute Weinen der Zuhörer zwang ihn, seine Rede zu schließen. Er segnete sie mit seinem Kreuze und verließ die Kanzel. Als denselben Tag der Kaiser zur Tafel ging, fand er zu seiner Besremdung das Antlitz mehrerer Hofcavaliere sehr traurig und düster. Auf seine Frage nach der Ursache ge stand einer der Herren, daß der rührende Abschied des Ordenscommifsärs ?. Lorenz in der heutigen Predigt

die Herzen aller Zuhörer mit Traurigkeit erfüllt habe, und daß ' sie immer noch die Worte zu hören glaubten: ..Wir gehen, ! um nicht länger einen Monarchen zu betrüben, für dessen j Wohl wir stets unsere heißesten Gebete zum Himmel senden werden.' Der Kaiser schwieg. Eine peinliche Stille herrschte. Plötzlich fuhr der Monarch wie aus einem Traume empor, und sprach mit Festigkeit Zum größten Staunen Aller die Worte: „Der Commissar der Kapuziner ist ein wahrer Apostel, er ist ein Heiliger

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Kategorie:
Religion, Theologie
Jahr:
1899
P. Marcus von Aviano : Priester und Missionär aus dem Kapuzinerorden ; ein Schutzgeist an Österreichs Kaiserthrone ; zur 200jährigen Säcularfeier seines Todes (1699)
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Seite 287 von 485
Autor: Stock, Norbert / von Norbert Stock
Ort: Brixen
Verlag: Weger
Umfang: XV, 468 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Markus <von Aviano>
Signatur: I 97.958
Intern-ID: 83962
Jetzt aber ergab sich für ?. Marcus eine un gemein heikle und schwere Aufgabe. Der Herzog von Lothringen war so weit genesen, dass er sich stark genug erklärte, bei der Armee einzutreffen. Früher hätte Marcus ob solcher Kunde gejubelt; jetzt musste er erschrecken. Den Grund schreibt er selbst an den Kaiser: „Wenn es wahr ist, dass der Herzog von Lothringen zur Armee kommt, dann sehe ich voraus, dass der Churfürst aufs höchste missver gnügt (MsAvstatissiwo) sein wird.'') — Max Em manuel gerieth

auf die Nachricht der bevorstehenden Ankunft des Herzogs wirklich in die heftigste Er regung. Bis dahin hatte er allein die begründete. Aussicht auf den Ruhm der Eroberung von Belgrad. Kam jedoch der Herzog noch vor dem Sturme, dann war die Ehre getheilt. Man erinnerte sich jetzt auch, dass die französische Politik vor dem Feldzuge dieses Jahres sich sehr bemüht hatte, den jungen Churfürsten- vom Kaiser abwendig zu machen. Hatte ja ?. Marcus am 13. Juli an den Kaiser sogar geschrieben: „Wie mau glaubt und sagt

, habe Frankreich diesen Fürsten schon sozusagen gewonuen <Mà aeWistà) und von Ew. kaiserlichen Majestät abwendig gemacht, wovor Gott Sie bewahren wolle! '2) Der Kaiser ver traute in dieser schwierigen Lage wie immer auf ?. Marcus. „Auf Ew. Paternität/' so schreibt er, „setze ich mein Vertrauen, Sie werden das Rechte à) (à'àp. I.,. <?.XL. p. 169. 2) i^orriZp. !.. x. 165.

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Kategorie:
Religion, Theologie
Jahr:
1899
P. Marcus von Aviano : Priester und Missionär aus dem Kapuzinerorden ; ein Schutzgeist an Österreichs Kaiserthrone ; zur 200jährigen Säcularfeier seines Todes (1699)
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Seite 352 von 485
Autor: Stock, Norbert / von Norbert Stock
Ort: Brixen
Verlag: Weger
Umfang: XV, 468 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Markus <von Aviano>
Signatur: I 97.958
Intern-ID: 83962
dessen nahte ein türkisches Entsatzheer. Jetzt stürmten die Kaiserlichen — es war am 7. September — sie wurden mit erheblichem Verlust zurückgeschlagen. — Wo lag die Schuld? — Der Herzog von Croy, der Oberbefehlshaber, schrieb nach dem Mijslingcn des Sturmes an den Kaiser, dieser Tag sei der traurigste seines Lebens und fügt bei: „Aber möge es mir auch verstattet sein, Ew. kaiserl. Majestät zu sagen, dass es dahin nicht hätte kommen dürfen, wenn das geringe Geld für die Feldbäckerei

und für den Trans port des schweren Geschützes verfügbar gewesen wäre, wenn nicht darum zwei Monate in den Winter quartieren, ein Monat im Angesicht der Mauern Von Belgrad nutzlos wären verbracht worden.' — Also gerade das Gegentheil von dem war geschehen, was der Kapuziner in einemfort eingeschärft hatte. „Der Kaiser fand Schlaffheit und selbst Untreue da, wo er Thätigkeit und Treue in seinem Dienste Zu finden berechtiget war. Er fand auch bei getreuen Persönlichkeiten Mangel an Unterordnung unter die Zwecke

des Gemeinwohls, Eigenwillen und Hader. Indem er dagegen nicht immer in derjenigen Weise auftrat, die Marco d'Aviano ihm wiederholt und dringend anrieth, hatte unter den Nachtheilen dieser Unterlassung niemand mehr zu leiden, als der Kaiser selbst. Dass er, auch wenn er nicht in sich die Kraft des nachhaltigen Entschlusses fand, dennoch den Rath des Kapuziners, der nicht als fein Unterthan, sondern um der Sache der Christenheit willen dem .Kaiser

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Kategorie:
Religion, Theologie
Jahr:
1899
P. Marcus von Aviano : Priester und Missionär aus dem Kapuzinerorden ; ein Schutzgeist an Österreichs Kaiserthrone ; zur 200jährigen Säcularfeier seines Todes (1699)
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Seite 267 von 485
Autor: Stock, Norbert / von Norbert Stock
Ort: Brixen
Verlag: Weger
Umfang: XV, 468 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Markus <von Aviano>
Signatur: I 97.958
Intern-ID: 83962
2Ä0 den Kaiser, im kommenden Feldzuge sich ganz Un garn zueigen zu machen und dann Constantinopel ins Auge zu fassend) — Dem Kaiser aber lag Zu nächst etwas anderes besonders am Herzen: die Krönung seines Sohnes Josef zum Erbkönige von Ungarn, damit endlich für dies unglückliche Land die erste Bedingung des inneren Friedens hergestellt werde. Er trat darüber mit den Getreuen unter den Magnaten in Unterhandlung. Auch den ?. Marcus fragte er uni seine Ansicht. Dieser erwiderte: „Ich besorge, dass

Ew. kaiserliche Majestät bei den Un garn großes Widerstreben und Hartnäckigkeit finden werden. Die augenscheinliche Wohlthat, die Ew. kaiser liche Majestät ihnen erweisen, reicht dennoch nicht aus, diese allzu unverläsfigen und übermüthigen Herzen zu gewinnen. Diese Nation ist wenig treu, vielmehr wankelmüthig und hochfahrend. Dennoch glaube ich, dass, wenn mit der .Krönung die Er klärung des Erbkönigreiches erfolgt und zugleich die Rechte und Privilegien festgestellt werden, alles wohl ablaufen könne. Gott

ist mit Ew. kaiserlichen Majestät,, und Sie dürfen vertrauen, dass er helfen und bei stehen wird, wie er bisher gethan.'^ ?. Marcus begab sich nun nach Wien, wo ihn der Kaiser und alles Volk als einen Siegeshelden verehrte, den Gott gesandt. Wahrend er sich aber bereit machte, nach Italien zurückzukehren, erhielt er ') Oaràp. 1^. p. 135. 2) Onno Klopp, Türkenkrieg, S. 406.

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