Leben und Wirken des heiligen Lorenz von Brindisi aus dem Kapuziner-Orden
— LG — Statt dessen sendete er sowohl an den Erzbischof als an den Reichskanzler tägliche Meldungen, sie würden ihm ein Ver gnügen machen, wenn sie die Kapuziner wieder heimschickten. Als diese Beide aber zu viel Gewissen hatten, um solch' einen Wunsch zu erfüllen, befahl der Kaiser dem Erzbischof, den Kapuzinern das Predigen zu verbieten; wofern er dies Ver bot nicht erlasse, habe er selbst unverzüglich in die Ver bannung zu gehen. Der Erzbischof aber war kein Menschen- diener, sondern Gottes
Diener und Kirchenfürst; er dachte: man muß Gott mehr gehorchen als dem Kaiser, und — ging in die Verbannung, nachdem er den Kapuzinern die Sorge für seine geliebte Heerde an's Herz gelegt. — Das - Verbannungsdekret gegen die Kapuziner war schon versaßt, ^ ja schon im Reichstag/ verlesen, es fehlte nur noch die kaiser- ^ liche Unterschrift, — aber davon wollte der Monarch wieder nichts Wren.2) Der Astronom war wAhend; die Hinder- ^ nisse erbitterten ihn immer mehr; die Protestanten hätten
! für ihre Sache kein geeigneteres Werkzeug finden können als ! diesen Schelm. Er verstand die Kunst, den schwärzesten Ber- ^ leumdungen den Schein der Wahrheit zu geben, und scheute ! sich nicht, Verbrechen zu erdichten, wenn es für seine Zwecke ersprießlich war. Das sichtliche Hinwelken des Kaisers, seine ^ Abmagerung und Schwäche- mußte nun zur Verdächtigung der Kapuziner Herhalten- Ja der Bösewicht überredete den Kaiser, daß die fremden Ordensmänner an seiner Ermordung planen und arbeite». Der Kaiser wurde
durch ein gauklerisches - Spiel bethört. Tycho ließ ein Gemälde anfertigen, worin die Kapuziner als Mörder des Kaisers dargestellt waren, und wußte dies GenMde, während er den Kaiser zu einem Spiegel führte, hinter dessen Rück« so zu stellen, daß die Kapuziner ihm im Spiegel als Mörder erschienen. Indessen aM diese Machinationen rasfinirter Bosheit erreichten ihren Hätte der Kais« unterschrieb«, so wàm die KaMMer nicht ver bannt, sondern ermordet worden, wozu, wie General àhard v. N. ttzWt, Mo« alle Lmàituagm getroff