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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1889
Herbsttage in Tirol
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Seite 373 von 403
Autor: Steub, Ludwig / von Ludwig Steub
Ort: München
Verlag: Merhoff
Umfang: 386 S. : Ill.. - 2., verm. und illustr. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Landeskunde
Signatur: I 101.883
Intern-ID: 151621
365 Brixen deutsche, romanische und rhätische Namen, so ziemlich in gleicher Mischung. Von den deutschen find nur Zwei als besonders alt und interessant hervorzuheben, nämlich Gossen- saß, welches oben öfter erwähnt wird, und Sterzing. Letz teres, früher aus dm Sestertien gedeutet, welche die Römer hier geschlagen haben sollen , ist sicher ein ehemaliges Star zingun und dieses leitet sich von Starzo ab, einem Diminu- tiv van Marchant oder Starcolf, vor dem viel gebrauchten Namen. Zu Römerzeiten

lag hier Vipitenum, ein Name, der als Wibitina noch bis in's zwölfte Jahrhundert nachhallt. Ja, der Wald von Sterzing bis Brixen, wohl auch der ganze Brennerweg wurde noch in späteren Tagen der Wibetenwald genannt. (Non. Boica VII. S. 442. Cod. Wang. S. 150 wo Kink irrig vermuthet, es sei damit das Dorf Mittenwald gemeint.) Bekanntlich heißt auch heute noch die Gegend zwischen Innsbruck und Sterzing das Wippthal. (Die Seitenthäler zwischen Innsbruck und Brixen sind reich an rhütischen

, der noch aus der alt hochdeutschen Zeit stammt, da Wang Wiese oder Feld be deutete. Gleich unterhalb liegt das Dörflein Deutschen, eine Erinnerung aus den Zeiten, da die Deutschen noch in der Diaspora lebten und es also zur Verständigung hinreichte, einen-Ort nach ihnen zu benennen. Vgl. die häufigen Wal- chen am nördlichen Saume des Gebirgs. Auf dem Ritten-

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1889
Herbsttage in Tirol
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Seite 231 von 403
Autor: Steub, Ludwig / von Ludwig Steub
Ort: München
Verlag: Merhoff
Umfang: 386 S. : Ill.. - 2., verm. und illustr. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Landeskunde
Signatur: I 101.883
Intern-ID: 151621
~ 223 — der „Zeitschrift des Ferdinandeums in Innsbruck" einverleibt worden ist. Herr von Attlmayr hatte in der italienischen Trienter Zeitung einen Auszug aus dem bekannten Werke von Albert Schott über die deutschen Kolonien in Piemont gesunden, „die in der Nähe des Monte Rosa, seit unfürdenklichen Zeiten dort angesiedelt, trotz ihrer Unbedeutendheit und Jso- lirung als eigentliche Sprachinseln bis aus den heuti gen Tag ihren nationalen Charakter und ihre Sprache meist noch mit deutschen

Priestern und deutschen Schulen bewahrt haben". Der merkwürdige Umstand, daß ! eine italienische Regierung das Deutschthum beschützt, " mußte einem deutschen Wälschtiroler um so mehr auf sallen, als er von seiner eigenen deutschen Regierung immer das Gegentheil zu erleben gewohnt war. In jenem Aussatz war aber erwähnt, daß der gelehrle ! Sprachforscher und Kustos der Bibliothek zu München, ; Andreas Schweller, schon in den dreißiger Jahren i die deutschen Gemeinden in den wälschen Gebirgen

, ! die „Cimbern", besucht und darüber eine werthvolle Abhandlung veröffentlicht habe. Herr von Attlmayr ; War nun so glücklich, sich diese Abhandlung zu Ver schaffen, begann auf Grund derselben seine Studien *1 und wanderte dann über Berg und Thal, die ver- j lorenen Deutschen auszusuchen. Bon dem cimbrischen ! Wörterbuch mit Einleitung und Zusätzen, welches ein anderer gelehrter Sprachforscher und Kustos, der kaiserliche Rath Joseph Bergmann, in den Abhand-

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1889
Herbsttage in Tirol
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Seite 246 von 403
Autor: Steub, Ludwig / von Ludwig Steub
Ort: München
Verlag: Merhoff
Umfang: 386 S. : Ill.. - 2., verm. und illustr. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Landeskunde
Signatur: I 101.883
Intern-ID: 151621
238 — ,1 ■ ■■ > . J L. Würde sie zu ihrem deutschen Fürsten stehen, der jetzt in dortig er Gegend fast nur Widersacher findet und nachgerade überhaupt seine Freunde so leicht zusammen zäh len kann! Wenn man an die Erhaltung dieser Deutschen nur so viel verwendet hätte, als an. das letzte Vor werk im verlornen Festungsviereck oder an eine Kompagnie desertirter Wätscher, so wären sie ohne Zweifel durch gekommen. Sicherlich wäre auch im letzten Frieden, wenn das Herzogthum Cimbrien in freudig

stolzer Deutschheit dastand, mit den Italienern leicht zu paktiren gewesen; sie hätten diese Bar baren den andern überlassen und unsere lombardische Gemsenwacht wäre gerettet. So aber wird bald nichts mehr an die Völkerschaften, die einst da ge lebt, erinnern, als die Hellen Haare und die deutschen Augen und die alten Wiegenlieder, welche die Groß mütter „auf den entlegenen Berghofen" singen. Es ist eigenthümlich, daß unter den deutschen Habs burgern im großen Oesterreich alle undeutschen Stämme

und Stämmchen sich gehoben haben, anspruchsvoll, selbst bewußt und stolz geworden sind, während des Kaiser hauses eigenste Landsleute verfallen und muthlos zu heißt es, „einige Thätigkeit entwickelt, so würbe die ganze Berglinie Folgaria, Lavarone, Luserna und die Sette Comuni den schönsten Gürtel einer kernfesten deutschen Bevölkerung bilden." Zugleich wird versichert, daß die deutsche Schule zu Luserna „in schönster Blüthe* stehe.

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