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Bücher
Kategorie:
Sprachwissenschaft
Jahr:
1854
Zur rhätischen Ethnologie
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Seite 119 von 267
Autor: Steub, Ludwig / Ludwig Steub
Ort: Stuttgart
Verlag: Scheitlin
Umfang: XII, 250 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Räter
Signatur: II 103.264
Intern-ID: 218447
imus o. s. w, *) Gleichwohl setzt der beständige Verkehr zwischen dem wälschen und dein deutschen Adel des Trienler Bislhums wohl voraus, dass die ganze Ritterschaft im Etschland und in Wälschtirol mehr oder weniger bilinguis gewesen. Auf dem Stuhl zu Trient, dessen Sprengel damals bis nach Klausen und an die Passer reichte, sassen auch zumeist edle Herren aus dem deutschen Adel, von Eppan, Wangen u, s, w, Uebrigens war das Gebiet der italienischen Zunge vielfach durch sprengt mit deutschen

Ansiedelungen. Am obern Theile des Nons- bergs (Val di Non) sind noch zur Zeit etliche Dörfer von Deutschen bewohnt, und das Schloss Walwenstein daselbst zeigt durch seinen t Namen, dass es von Deutschen erbaut worden. Auf den östlichen Gebirgen sind aber solche Niederlassungen viel zahlreicher und ehe dem hingen sie wohl zusammen von Trient bis in die sieben und dreizehn Gemeinden bei Vicenza und Verona. Die Bergwerke, welche auf dieser Seite am Kalis, Fai un und Monte de Vacca in Ausbeute waren, wurden

ausschliesslich von Deutschen betrieben. Die Berg werksordnungen des Bischofs Friedrich von Trient**) (1208—1214), welche für diese Unternehmungen erlassen wurden, enthalten eine An zahl deutscher Geschlechtsnamen, wie Ersinger, Wieland u, s, w. und sehr viele deutsche Kunst ansdrücke , wie dorsi ag um , Durchschlag, smelzer, zaffar, Schaffer, xurfm, Schürf u. s. w. Wie alt diese deutschen Ansiedelungen seien, ist im Allgemei nen nicht bekannt, nur eine derselben kann in ihrem Entstehen be trachtet

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Bücher
Kategorie:
Sprachwissenschaft
Jahr:
1854
Zur rhätischen Ethnologie
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Seite 78 von 267
Autor: Steub, Ludwig / Ludwig Steub
Ort: Stuttgart
Verlag: Scheitlin
Umfang: XII, 250 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Räter
Signatur: II 103.264
Intern-ID: 218447
zum grössten Theile von Deutschland bewohnt wird, und daher gewiss der deutschen Pfarrer und Schullehrer genug aufbieten könnte, um die Wankenden zu hallen, so dass wenigstens nicht mehr der Beicht stuhl zu Hilfe genommen würde, um durch Verweigerung der Absolu tion zum Gebrauch einer fremden Sprache zu zwingen. Bald wird der Pilger, der hier nach den Deutschen fragt, auf die Friedhöfe gewiesen werden, wo wälsehe Leichensteine die letzten deutschen Todten decken. Im Jahre 1848, zu Frankfurt

im Parlament, haben die Chorführer der tirolischen Abgeordneten, die H.H. Für, Schüler, Ke rer, sehr nach drücklich und mit wohl verdientem Beifall von jenen vergessenen deut schen Spracheilanden im wiiIschen Gebirge gesprochen und die Er haltung Ihrer Nationalität dem edlen deutschen Volke empfohlen — es sind aber auch diese Worte spurlos verhallt. Das ganze Fleimserthal ist, wie auf der Karte richtig angegeben, italienisch, nur eine einzige Gemeinde, Anterivo, zu deutsch Altrei, zwei Stunden unterhalb

Cavalese gelegen und übers Gebirg im nahen Zusammenhang mit dem deutschen Dorfe Truden (Trodena) ist hier noch als dem deutschen Sprachgebiet zugehörig zu erwähnen. Wäl- schen Ofen aber, oder, wie die Karte nach der Ableitung von dem urkundlichen Namen Colonia Nova italiana richtig schreibt, Wälsch- Nofen (800 Einwohner), darf dem Namen zu lieb nicht den Wälschen zugetheill werden, ebensowenig als Deutsch-Metz aus gleichem Grunde den Deutschen, sondern es ist heutzutage völlig germanisti

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Bücher
Kategorie:
Sprachwissenschaft
Jahr:
1854
Zur rhätischen Ethnologie
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Seite 186 von 267
Autor: Steub, Ludwig / Ludwig Steub
Ort: Stuttgart
Verlag: Scheitlin
Umfang: XII, 250 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Räter
Signatur: II 103.264
Intern-ID: 218447
Die Romansehen haben übrigens diess s in den meisten rhäti- schen Namen fahren lassen und sprechen jetzt d’Omat (urkundlich Amades ), Reziin (Räzüns), Sturwi (Se tu tris), Tam in (Tarnt na), Tring (Trins) u. s. w., während die Deutschen Ems, Räzüns, Slürwis, Ta nnins, Trios sagen. Bei mehreren derer, die in wes amlauten, gehen jedoch die beiderseitigen Formen sehr weit auseinander, zumal wenn die Deutschen den Accent vorgezogen und zur Erleichterung der Zunge das n ausgeworfen haben. So ward

aus Luven es bei den Deutschen Lüwis, hei den Eomanscheti Luvein, aus RuaneSj Ruvanes, Rufis und Ruon, aus Slurenes Schlowis und Schlowein, aus Thusancs, was zwar nicht vorkömmt, aber vorauszuselzen ist, Thusis Und Tosang. In Rnutanes ist der Accent beiderseits derselbe geblieben, die Deut schen sprechen aber Rotels, die Romanseben Roten; in Egenes hat der Accent gewechselt, und den Deutschen ist Igels daraus geworden, den Romanschen Daje'n, d. h. d’Egén, Eie'n. Das urkundi

. C ir an es haben die Deutschen zu Zi'llis entstellt, während die Romanschen nach ihrer Kegel richtig Ciraun sprechen. In manchen unterhalb Chur gelegenen Namen ist n einfach aus gefallen, wie in Reithinsy Velhins, Serens u. s. w.. die jetzt Rölhis, 'Vättis, Seewis lauten. Von diesen sind aber meines Wissens die ro manschen Formen nicht mehr bekannt. Auf diese Weise müssen sich wohl auch die Doppelformen Gla rus, Gl ari s churw. Glaruna und Luggarus ital. Locarno erklären, Lawis in Vergleich mit Lugano führt auf Lu vanus

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Kategorie:
Sprachwissenschaft
Jahr:
1885
Zur Namens- und Landeskunde der deutschen Alpen
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Seite 25 von 181
Autor: Steub, Ludwig / Ludwig Steub
Ort: Nördlingen
Verlag: Beck
Umfang: IV, 174 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Ostalpen ; s.Namenkunde
Signatur: II 102.697
Intern-ID: 218448
2l) I. Die Entwicklung der deutschen Alpendörfer. mehr gethan, und zwar darum, weil wenig mehr zu thuu war. Das Reuten und Roden hatten, wie oben gezeigt, die Romanen besorgt. Mitunter mag wohl auch ein deutsches Bäuerlein sein Hölzlein Zusammengehackt haben — fand ja auch Walter von der Vogelweide den Wald „verhauen' — aber größere Abtriebe ganzer Gegenden, ganzer Thäler oder Thäl- chen fallen gewiß nicht mehr in die deutsche Zeit. Wäre es anders, so würden die Urkunden doch auch etwas davon

er zählen, und Reut, Ried und Gschwend viel häufiger vor kommen, als es jetzt der Fall ist. Die welschen Holz händler unserer Zeit haben in dreizehn Jahren viel mehr Holz geschlagen als die Deutschen in dreizehn Jahrhunderte». Sehr belehrend ist in allen diesen Beziehungen eine Vergleichung der Ortsnamen in Altbayern und in Alttirol, da ja diese beiden Gebiete von Christi Geburt bis etwa S00 n. Chr. so ziemlich in gleichen ethnologischen Verhält nissen standen. Im Flachlande heraußen findet

sich nun weit und breit ein Netz archaistischer deutscher Dorfnamen (schon um die Hauptstadt München herum Giesing, Send ling, Pasing, Trudering, Tagolsing u. s. w.), dagegen ver schwindend wenige aus römischer oder vorrömischer Zeit; Alttirol dagegen wimmelt von undeutschen, rätischen und romanischen Dorfnamen, ist dagegen mit deutschen nur schwach bescht, und diese sind meist jüngeren Ursprungs. Für die bayerische Geschichte geht daraus die Lehre hervor: daß die Bajuvaren, als sie in ihre nunmehrige

Heimat einrückten, dort fast keine Bewohner mehr fanden, während sich eben so klar herausstellt, daß Tirol, als die Deutschen kamen, überreich bevölkert war und daher für deutsche Orts namen wenig Raum mehr hatte. Eine nähere Untersuchung der deutschen Ortsnamen in Alttirol wird auch schon längst ersehnt, aber es findet niemand Zeit, sie zu unternehmen. Übrigens ergibt sich

4
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Kategorie:
Sprachwissenschaft
Jahr:
1854
Zur rhätischen Ethnologie
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Seite 70 von 267
Autor: Steub, Ludwig / Ludwig Steub
Ort: Stuttgart
Verlag: Scheitlin
Umfang: XII, 250 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Räter
Signatur: II 103.264
Intern-ID: 218447
ler nach Trient, dann gegen Osten in die Yalsugana* Denselben Weg ist im Jahr 1833 À. Schmeller gewandert, um die angeblichen Cim ber n in den sieben vicentinischen Gemeinden aufzusuchen, und seit der Zeit liegt über diesen deutschen Sporaden, über dem Gebiet der Slegheri sowohl als über dem ihrer Nachbarn im vcronesischen Thal des Pregna ein helles Licht. Wir beschränken uns daher nur jene Nebenthäier zu berühren, die der gelehrte Reisende nicht unmittelbar in den Kreis seiner Untersuchung

aufgenommen hat. Wie allenthalben auf dem ganzen südlichen Saume des Grenzge bietes die Geschichte der einzelnen vorgeschobenen Niederlassungen dunkel und bestrillen ist, so auch die der Deutschen in den östlichen Seitenthälern der Etsch. Schon drei- oder vierhundert Jahre ehe das gelehrte Deutschland, zunächst durch Büsching von seinen verscholle nen Landsleuten wieder Keuntnlss erhielt, halte das weise Italien an diesen Bevölkerungen seinen Scharfsinn geübt, und mit vieler Ueber- einstimnrang

ernsthaft aber, wie unsere Zeit ist, bezeigt sie wenig Scheu vor der Tradition, die in die zwei Jahrtausende bis an den alten Cajus Marius und die Cimbernschlacht vor Verona hinaufreicht, uni so hat es denn bis jetzt noch keinen Widerspruch erfahren, was Hr. Castos Schmeller als das Endergebniss seiner Forschung angibt, nämlich : dass im 12ten und 13len Jahrhundert, wie noch heut zu Tage die Deutschen von Salurn, auch die der südlichem italienischen Thä- ler und Berge in ununterbrochenem Zusammenhang

und Verkehr mit dem grossen deutschen. Gesammtkörper müssen gestanden haben.

5
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Kategorie:
Sprachwissenschaft
Jahr:
1854
Zur rhätischen Ethnologie
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Seite 97 von 267
Autor: Steub, Ludwig / Ludwig Steub
Ort: Stuttgart
Verlag: Scheitlin
Umfang: XII, 250 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Räter
Signatur: II 103.264
Intern-ID: 218447
manischen Lande will sehen Ramschwag, zum Unterschiede von einer andern Burg gleichen Namens bei St. Gallen. Das Flussgebiet der 111 rechnete man bis über die Mitte des vierzehnten Jahrhunderts zu Churwalehen, In kirchlicher Beziehung stand es, während das Gebiet der Ache zu Constanz gehörte, unter dem Bischöfe zu Chur. Man nannte es das Capitulum Drusianum, ein Name, den man wohl ohne Grund an den Eroberer Drusus an knüpfte. Bei den Deutschen war es unter dem Namen Wallgau bekannt. So deutlich

der frühere Sprachst and aus den Ortsnamen hervor gehl, so fehlen doch genauere Nachrichten,' um die Phasen chronolo gisch zu bestimmen. Von der Sprache ist in den Urkunden ausdrück lich kaum die Rede und man erkennt die Nationalität der auftretenden Personen nur an ihren Namen. Im neunten Jahrhundert z. B. stehen bei der Gränzbeslimmung von Thurgau, Linzgau und Churrhätien*) den deutschen Zeugen aus den ersten beiden Grafschaften, wie Othere, Waldpert, Ruadperl, die romanischen aus Churrhälicn gegenüber

, wie Andreas,' Ursicinus, Dominicus, Vigilius — nebst einigen deutschen, wie Merold und Wanze—. Im Jahre 858 werden bei Göfis Güter verkauf! mit der Bestimmung, dass sie der Käufer weder an Romanen noch 1 an Alemannen, sondern nur an das Kloster St. Gallen weiter verkaufen dürfe**). Bei der Gerichtsverhandlung am 8. März 920 zu Rankweil***) werden unter den Richtern Romani et Alamanni ausdrücklich genannt. Noch im eilften und zwölften - Jahrhunderte zeigt sich die Mischung der Bevölkerung recht deutlich

in den Tauf namen. Die einen, die Deutschen heissen Hubertus, Onolfus, Thict- bertus, Eggehardus, die Romanen'dagegen Valerius, Saturninus, Fonte janus, Florentius u. s. w. Später sagt der bündnerische Geschichtschreiber Ulrich Camp eil ') Codex diplom. ad historiam raticam v, Th. v, Mohr. Chnr 1848. S. 5«?* **) Kaiser, Gesell, des F. Liechtenstein. 8. 39. *') Cod. dipi. S, 60. 6 *

6
Bücher
Kategorie:
Sprachwissenschaft
Jahr:
1854
Zur rhätischen Ethnologie
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Seite 71 von 267
Autor: Steub, Ludwig / Ludwig Steub
Ort: Stuttgart
Verlag: Scheitlin
Umfang: XII, 250 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Räter
Signatur: II 103.264
Intern-ID: 218447
Denn was die Sprache der sieben und dreizehn Communen u. s. w. Alterthümliches zeige, reiche keineswegs hoher als in den Zustand der deutschen Gesammtspraehe in diesem Zeitraum hinauf. Im 12ten und 1 Sten Jahrhundert aber seien diese Gemeinden durch vollendete Romanisirung der sie umgebenden Thallande von der deutschen Ge- sammtmas.se abgeschniUen worden. Die Frage, ob die heutigen Cim bern von den alten Cimbern, von Gothen, Longobarden, Alemannen oder Franken abstammen, überlässt Schmeller

sprechenden Hochländer im spätern Mittelalter einzeln als berufene Lohnarbeiter, zunächst als Bergknappen hereinschleichen und sich allgemach vermehren lässt, oder —- wie Frapporti in seiner Ge schichte des Gebiets von Trient — darinnen Kriegsleute sieht, welche die deutschen Lehnsherren der dortigen Bergschlösser und vor allem die Grafen von Tirol als Schirmvögte der Kirche zu Trident hier an- gesetzt ; diese Soldaten hätten dann mit Frau und Kind und Gesind, mit Marketenderinnen und Handwerksleuten

im Laufe der Zeit Colo- nien gebildet, die sich nach ihrem eigenen Herkommen verwalteten und Sprache und Sitten von jenseits der Berge beibehielten. Wenn wir also von Trient auf die Höhe von divezzano gelangen, so geht zur Linken ein kleines Nebenthal ‘Pine,’ Pin eit, hinein, aus welchem die Siila in die Fersina strömt, Werts hoch nimmt mit seiner Muttersprache, der mag in den Runst hinauf einen wehmüthi- gen Blick versenden als über ein Feld hin, wo die deutschen Laute,

7
Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1873
Kleinere Schriften ; 1/2
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Seite 534 von 558
Autor: Steub, Ludwig / Ludwig Steub
Ort: Stuttgart
Verlag: Cotta
Umfang: 276, 271 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Enth.: 1. Reiseschilderungen. 2. Literarische Aufsätze Steub, Ludwig: ¬Der¬ Mann von Rinn : der Mann von Rinn (Joseph Speckbacher) und die Kriegsereignisse in Tirol 1809 / Ludwig Steub. Nach histor. Quellen bearb.von Joh, Georg Mayr. -1873 Steub, Ludwig: Herbstausflug nach Tirol / Ludwig Steub. - 1873
Schlagwort: g.Tirol;f.Reisebericht 1861
Signatur: I 102.676/1-2 ; D I 102.676/1-2
Intern-ID: 129531
werden wollten. Wie sehr ihnen deutsche Bildung noth- wendig, zeigt schon ihr Schießen auf ihre eignen Lands leute. Gute deutsche Schulen werden da Wunder wirken, viel größere als die Chassepots zu Mentana. Diese jetzt so entarteten Patrioten werden bald mit Erstaunen und Vergnügen hören, daß sie eine ganz deutsche Vergangenheit haben; daß sie alte Alemannen oder Franken und mit deutschen Erinnerungen der besten Art, auch mit zahlreichen deutschen Reichsstädten, Stiftern, Abteien und Burgen

ausgestattet seien; daß das schöne Straßburg einst so gründlich deutsch gewesen wie Augsburg oder Nürnberg; daß der Münsterthum, der so ahnungvoll über den blauen Rhein hinüber und in den Schwarzwald hineindämmert, von einem edlen deutschen Meister erbaut worden sei und sich schon lange wieder nach den alten Landsleuten sehne. Des reichen Fabricanten Töchterlein zu Mülhausen (Mul house), jetzt noch der grsv6e nation ergeben bis in den Tod, sie wird in wenigen Jahren am Pariser Flügel „Das deutsche

Vaterland' und „Die Wacht am Rhein' so klingend singen, daß die Fenster zittern; sie wird nach Colmar gehen um an Pfeffels Grab zu weinen, nach Sesenheim um dort Goethe zu studieren und Friederikes jugendliche Liebe mitzuempfinden. Mit Manier läßt sich alles richten. Sind Metz und Straßburg in treuen deutschen Händen, so mag Europa ruhig schlafen und sich bei Tag den Künsten des Friedens widmen. Man muß den Galliern jenen vielbegehrten Rheinstrom etwas aus den Augen rücken — sie schreien sonst immer

8
Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1873
Kleinere Schriften ; 1/2
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Seite 355 von 558
Autor: Steub, Ludwig / Ludwig Steub
Ort: Stuttgart
Verlag: Cotta
Umfang: 276, 271 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Enth.: 1. Reiseschilderungen. 2. Literarische Aufsätze Steub, Ludwig: ¬Der¬ Mann von Rinn : der Mann von Rinn (Joseph Speckbacher) und die Kriegsereignisse in Tirol 1809 / Ludwig Steub. Nach histor. Quellen bearb.von Joh, Georg Mayr. -1873 Steub, Ludwig: Herbstausflug nach Tirol / Ludwig Steub. - 1873
Schlagwort: g.Tirol;f.Reisebericht 1861
Signatur: I 102.676/1-2 ; D I 102.676/1-2
Intern-ID: 129531
und Hetruriern, bei Griechen und Römern glaubte man die ersten Anfänge und Wiegenstücke dieses schönen Kunst zweigs finden zu sollen, wie nicht weniger bei den India nern oder Indern und Chinesen, für welch letztere vielleicht Herr Professor Neumann mit den reichsten Aufschlüssen eintreten könnte. Selbst von den frühern deutschen Kaisern wird erzählt, daß sie wegen Mangel an Schreibkunde öfters ausgeschnittene Bleche anwendeten und durch diese ihren Namenszug mit einem Pinsel auf die Urkunden

unter uns, sondern, wie Heller sagt, „zur ewigen Schande der Deutschen' in England und zwar in der kostbaren Biblio thek des Lords Spencer zu Althorp. Unschuldige Zeiten dazumal, wo sich die Deutschen noch über nichts anderes zu schämen hatten! So viel ist aber richtig, daß die Tylo- graphie von Deutschland ausging, fast in alle europäischen Länder, und daß ihre ersten und emsigsten Pfleger die Kartenmaler waren — ein angenehmer Wink für den Lieb haber des feinen Tarokfpiels, daß auch sein Zeitvertreib an Ausbildung

der deutschen Kunst vordem nicht ganz theilnahmslos geblieben. So wurde der Holzschnitt mit mehr und immer mehr Geschicklichkeit betrieben und erlebte

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1880
Aus Tirol
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Seite 54 von 317
Autor: Steub, Ludwig / Ludwig Steub
Ort: Stuttgart
Verlag: Bonz
Umfang: 308 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Landeskunde
Signatur: I 303.246
Intern-ID: 503063
verpflanzt hat, wo er jenen Geschmack und jene Würze, die er einst aus Ovid und Tibull gesogen, in seine Frit tate!! und Frittüren hineinzulegen sucht. Ein junger Hechinger, der schon seit Wochen da wohnt, tobt das Häuschen und seine K'üche über die Maßen, wogegen aber auch Herr Marchesom behauptet: sein schwäbischer Gast sei an bàsàw' àieà. Weniger als die Küche wird dein Deutschen ein anderer Ort gefallen, dessen Um gestaltung Herrn Marchesom wohl dringend zu empfehlen sein dürfte. Möge

er dabei die besten gerinanischen Muster vor Augen haben! Mögen seinem Beispiele dann auch der Wirth „Zur Valsugana' in Borgo und viele andere folgen! Begriff und Zweck dieser Orte werden selbst dem gebildetsten und reinlichsten Italiener immer räthselhaft bleiben - dein Deutschen dagegen stehen die Haare zu Berg, wenn 'er zum srstmmal einen italienischen ..Osso' betreten muß, dieses eigenthümliche Produkt der Oivìltn. àlmim. Der Unterschied der Sprache steht eine»! angenehinen Aufenthalt

- in der Valsugana nicht entgegen. Auch wer den Dante nur in Übersetzung liest, findet doch leicht Berührung mit einer kleinen Auswahl von Eingeborenen. Es verstehen nämlich im Trentino zwar nicht alle Gelehrten, aber alle Kellner deutsch. In Friedhosssachen sind die Trientner der neneren Zeit sehr herausfordernd vorge gangen; sie haben bekanntlich den deutschen Kindern vtl> boten, ihren deutschen Bätern deutsche Grabsteine setzen zu lassen: aber aus anderer Seite geben sie wieder an- nehniliche Revanche

10
Bücher
Kategorie:
Sprachwissenschaft
Jahr:
1885
Zur Namens- und Landeskunde der deutschen Alpen
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Seite 29 von 181
Autor: Steub, Ludwig / Ludwig Steub
Ort: Nördlingen
Verlag: Beck
Umfang: IV, 174 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Ostalpen ; s.Namenkunde
Signatur: II 102.697
Intern-ID: 218448
24 I. Die Entwicklung der deutschen Alpendörfer. flutet die Höhen erst, wenn er die Niederungen schon ein genommen hat.' Diese Ansicht ist so natürlich, daß ihr alle gewichtigen Autoren beistimmen. Hrn. v. I n am a's Hypothese ist ein Traum, aber ein schwerer, schweißtreiben der. Wenn wir im Geiste alle diese biedern germanischen Eroberer in Panzerhemden und Beinschienen ächzend den Glungezer, den Patscher Kosel hin ansteigen sehen, nur uni von den Höhen ans die Tiefen zu kultivieren

, während sie unten nur sagen durften: Vàros migrà oàm! um Hans und Hof, Wunn und Weid, Feld und Wald ihr Eigen nennen zu können, so fällt uns unvermeidlich jener speku lierende Gaul ein, mit dem uns Vater Goethe bekannt gemacht. Wenn alle Kultur von den Deutschen und von den Höhen ausgegangen, so sind also die jetzigen Dörfer im Thal unter deutscher Herrschaft von oben herunter gegründet worden. Soll dieser Satz auf Schwaz, Schlitters, Uderns und hundert andere Dörfer passen, die doch schon tausend Jahre

bestanden, ehe die Deutschen nach Tirol kamen? Im ganzen rätischen Alpenlande bietet sich nirgends eine Er scheinung, die jener Idee entgegenkäme. Oder sollen wir an das obenerwähnte Gummer denken ein Dörfchen, das deutschen Namen führt und allerdings hoch über Bozen liegt? Sollen die Gummerer weiland Bozen gegründet haben? Aber auch Bozen ist wenigstens tausend Jahre älter als das kleine, obwohl ehrenwerte Gümmer. Über- - dies heißen die ersten Menschen, die dort oben 1195 und 1226 erwähnt

11
Bücher
Kategorie:
Sprachwissenschaft
Jahr:
1885
Zur Namens- und Landeskunde der deutschen Alpen
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Seite 21 von 181
Autor: Steub, Ludwig / Ludwig Steub
Ort: Nördlingen
Verlag: Beck
Umfang: IV, 174 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Ostalpen ; s.Namenkunde
Signatur: II 102.697
Intern-ID: 218448
16 I. Die Entwicklung der deutschen Alpendörfer. Waldgeruch nicht zu verkennen ist. Bald mischten sich je doch in diese heidnischen auch kirchliche, hebräische, griechische Namen, die das Christentum mitbrachte, wie Petrus, Jo hannes, Stephanus, Adam, Abraham, Jakob, Davi. l. s. w. Das nahe Zusammenleben führte aber in diesem Stück all mählich zu gegenseitigem Entgegenkommen. In der Mitte des zwölften Jah rhunderts w erden im Innthals Ladin er mit deutschen Namen erwähnt, und einzelweise

beginnen nun auch die Deutschen kirchliche, d. h. nichtdeutsche, Namen Zu führen. Ladinische Herren und reiche Gutsbesitzer, wie weiland Quar- tinus, gab es schon lange nicht mehr; wenn also um diese Zeit die Herren und Ritter Petrus, Nikolaus, Michael heißen, so ist gleichwohl ihr Deutschtum nicht in Frage; wenn sich aber mindere Leute in jenen Tagen und auch später noch Minigo, Sylvanus, Urso oder auch Petrus, Nikolaus, Michael nennen, so sind es sicherlich Ladiner. Im vierzehnten Jahrhundert neigt

), nun mehr germanisiert und legten sich auch deutsche Namen bei, wodurch das Gleichgewicht wiederhergestellt wurde. Die alten lateinischen Heidennamen Sylvanus, Ursus, Lupus, Lupicinus, Luvisinus u. s. w. sind nun verschollen. (Ein vorkommt, möge aus einem deutschen Silbawà „in lateinischen Klang hinübergezogen' sein, allem auf romanische Hörige in Rätim Paßt diese Annahme sicherlich nicht.

13
Bücher
Kategorie:
Sprachwissenschaft
Jahr:
1885
Zur Namens- und Landeskunde der deutschen Alpen
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Seite 7 von 181
Autor: Steub, Ludwig / Ludwig Steub
Ort: Nördlingen
Verlag: Beck
Umfang: IV, 174 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Ostalpen ; s.Namenkunde
Signatur: II 102.697
Intern-ID: 218448
2 I. Die Entwicklung der deutschen Alpendörfer. Zu erwähnen ist noch, daß in dem ersten, exegetischen Teil nichts wesentliches geändert, daß aber in der Zweiten polemischen Hälfte manche Stelle gestrichen worden ist. Übrigens ist später, 29. Oktober 1875, eine Verteidigung des Herrn Professors von Jnama -Sternegg, hierauf am 24. No vember 1875 eine Entgegnung von mir und endlich, 7. Januar 1876, das Schlußwort des Gegners erschienen, doch enthalten diese Schriftsähe nichts Neues und es schien

daher nicht nvthwmdig, sie hier wieder abzudrucken. Schließlich bemerke ich, daß ich mich mit dem sonst sehr liebenswürdigen Herrn v. Jnama-Sternegg, mit dem ich schon früher befreundet war, längst persönlich ausgeglichen habe. Es ist sehr erfreulich, daß man jetzt sogar in Inns bruck anfängt, über die Entwicklung der deutschen Alpen dörfer zu denken und zu schreiben. Zwei Abhandlungen, welche Hr. Professor K. Th. v. Jnama-Sternegg vor kurzer Zeit erscheinen ließ/-') erinnern mich aber lebhaft

, daß ich im Laufe der Zeiten auch schon einiges an den Tag gegeben habe, was in diesen Gegenstand einschlägt. Wenn ich mich recht zusammennehme, so ist mir gerade, als ob ich eben falls über die Entwicklung der „deutschen' Alpendörfer schreiben könnte. Ja, ich möchte einen eigenen Trieb hiezu sogar in dem Umstände finden, daß meine Anschauungen dem Hrn. Professor v. Jnama-Sternegg ganz unbekannt geblieben sind und daher schon ihm zu liebe wieder vor- Untersuchungen über das Hofshstem im Mittelalter

, mit. besonderer Beziehung auf deutsches Alpenland, von Vr. Karl Theodor von Jnama-Sternegg, k. k. o. ö. Prof. an der Leopold-Franzens- Univerfität Zu Innsbruck. Festschrift zur 400jährigen Jubelfeier der Ludwig-Maximilians-Üniversität zu München. Innsbruck. Verlag der Wagnerischen Universitäts-Buchhandlung. 1872. Die Entwicklung der deutschen Alpendörfer. Ein wirtschafts geschichtlicher Essay von Karl Theodor v. Jnama-Sternegg. (Im „Historischen Taschenbuch' von 1875, herausgegeben von W. Riehl.)

14
Bücher
Kategorie:
Sprachwissenschaft
Jahr:
1854
Zur rhätischen Ethnologie
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Seite 166 von 267
Autor: Steub, Ludwig / Ludwig Steub
Ort: Stuttgart
Verlag: Scheitlin
Umfang: XII, 250 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Räter
Signatur: II 103.264
Intern-ID: 218447
Alemannen, wie vorher und noch geraume Zeit nachher, durch ihre Taufnamen unterschieden (Cod, dipi. I. 92). Selbst im dreizehnten Jahrhunderte erscheint die Bevölkerung von Chur noch als gemischt. Man findet in den Urkunden Bürger mit deutschen Namen, die aber zur nähern Bezeichnung zuweilen roma nische Spitznamen* führen, wie z, B. Rudolphus Schilling, dictus Fttrhespada (Schwertfeger), dann andere Namen, die «aus dem Deut schen übersetzt seyn mögen, wie Piscator -, Scolaris , Gladiator

, für welche sich in den spätem deutschen Urkunden die Fischer, Schüler, Fechter oder Schwerter einstellen. Nebenbei kommen dann acht roma- ni sehe Namen vor, wie Serata pelle, Caoaletfe, Can (canis), welch’ letzteres auch später nicht in Hund übersetzt, sondern als „der Kan“ fort geführt wurde. Allerdings wird auch damals schon vorgekommen seyn, was noch heute in Graubünden häufig ist, nämlich dass nicht jeder, der einen romanischen Namen führte, das Churwälsche als seine Muttersprache zu betrachten hatte. Ausserhalb

, bei seiner Sprache geblieben, wo es in der Minderzahl war, zur romanischen überge treten seyn. Auf diese Weise erklärt sich ein Theil der deutschen Sprachinseln — ein anderer rührt von der oben besprochenen wallisi- schen Einwanderung her, Der Stoss des Germanismus geht am Rhein herauf, und hat das Romanische jetzt im Haupthaus bis hinter Chur zurückgedrängt, während man vor drei- oder vierhundert Jahren In einzelnen Gegenden von Vorarlberg, auch in der untern Nachbarschaft von Chur noch romanseh sprach

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Bücher
Kategorie:
Sprachwissenschaft
Jahr:
1854
Zur rhätischen Ethnologie
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Seite 180 von 267
Autor: Steub, Ludwig / Ludwig Steub
Ort: Stuttgart
Verlag: Scheitlin
Umfang: XII, 250 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Räter
Signatur: II 103.264
Intern-ID: 218447
deutschen Ebenbildern — abgesehen von der romanischen Form - - auch durch mehrerlei Ansätze, die den letztem fremd sind. So füh ren sie öfter ein später angewachsenes ano, wie Segonzano, Desen- zano verglichen mit Sagens, Tisens. Sehr häufig sind auch die Suf fixe ago, ego, igo, ugo, die wenigstens zum Theile keltischen Ursprun ges seyo mögen. In der Gegend von Corno und Mailand tritt auch in grosser Zahl der Ansatz ate auf. Soll diesa das rasenische ate seyo, was ein Ethnicum bezeichnet

, so dass z. B. Gallerate die Ein wohner von Gallerà bedeutete? Darnach Messe sich dieser Ansatz mit dem deutschen -Ingen vergleichen, Oder ist es ein keltisches ale wie in Arelate, Barderate? Auch diese Fragen konnten nicht näher untersucht werden, y » Ferner sind auch altitalische Städtenamen zur Vergleichung ge bracht worden, nicht allein etruskische oder in ehemals etruskischen Ländern vorkommende, sondern auch andre —■ und zwar nach der oben ausgesprochenen Ansicht, dass die altitalische

nicht viel davon erwarten. Es ist schon oben S. 20 bemerkt worden, dass die wenigen .Wörter, die uns. als etruskische überliefert sind 5 nicht hielier passen, S. 45 u. ff. wurde auch von den Hoffnungen gespro chen, die uns das Rotnansche eröffnet. Eben so viel als dieses möch ten die Gslladinischen Dialecte bieten; zur Zeit fehlen indessen noch die Mittel einer nähern Kenntniss. Selbst die deutschen Mundarten in Tirol, Vorarlberg und Graubünden verweigern nicht alle Hilfe. Wie dem auch sei, und so roh

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Bücher
Kategorie:
Sprachwissenschaft
Jahr:
1885
Zur Namens- und Landeskunde der deutschen Alpen
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Seite 35 von 181
Autor: Steub, Ludwig / Ludwig Steub
Ort: Nördlingen
Verlag: Beck
Umfang: IV, 174 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Ostalpen ; s.Namenkunde
Signatur: II 102.697
Intern-ID: 218448
30 I. Die Entwicklung der deutschen Alpmdörser. in das Eisakthal hinab, bis dahin, wo sich bei Klausen die Berge ineinander schieben, und ebenso das Thal der Rienz entlang bis in die Gegend von Brunecken. Es steht ein alter Thurm dort oben und an seiner Seite eine neuere Kirche. Auf deren Altar zur rechten Hand sind drei Jung frauen zu sehen, Aubert, Cubert und Guer'bert, ein Schnitz werk aus dem sechzehnten Jahrhundert, dem jedenfalls ein älteres vorausgegangen. Sie tragen einen silbernen

Brust harnisch, goldene Kronen, weiße Kleider und faltenreiche Mäntel. Friedrich Panzer hat in seinem „Beitrag zur deutschen Mythologie' (München 1848) dargethan, daß diese drei Jungfrauen, Fräulein oder Schwestern, deren Gedächt nis durch ganz Bayern, Schwaben und Franken geht und selbst im Dom zu Worms noch lebt, auf heidnische Nornen oder Walkyren zurückzuleiten seien. So sind also auch die drei jetzt noch hochverehrten Jungfrauen zu Meransen eigent lich Kriegs- und Siegesgöttinnen

, in den Niederungen unbewohnbares Land, ein jungfräulicher Boden gewesen (wo zu allerdings „die Reste einer früheren raseno-räto-kelto- romanischen Kultur' nicht recht stimmen) und dieses Land sei erst von den Deutschen nach Tacitus' Regeln entwildert worden — wogegen nach unserer Ansicht schon das alte Rätien in den Niederungen reichlich bebaut gewesen, dann aber von dm Romanen noch ganz anskultiviert worden ist,

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