Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
marb und p rüchig' sei und die Fahrt zu Lande nicht aushalten dürfte. Sekretär Bocskay, welchem der Kaiser die Beschwerde der Innsbrucks Regierung zur Kenntnis brachte, antwortete dem Kaiser, er habe nicht 24, sondern 40 solcher Tafeln erhalten; davon seien aber fünf wahrscheinlich beim Transport zerbrochen worden. An der schnellen Vollendung seiner Arbeit sei er durch Krankheit, ver schiedenes Ungemach in der Familie und durch amtliche Geschäfte gehindert worden. Auch habe er keinen rechten Platz
zu derselben. Seit der Abreise des Kaisers habe er immerfort daran gearbeitet und die Täfelchen seien jetzt bis auf jene fünf fehlenden Stücke vollendet. Diese aber habe er ungeachtet brieflichen Verlangens von der Jnnsbrucker Regierung nicht erhalten können- Diese sendete nun am 23. Mai die fünf fehlenden Stücke schwarzen Marmors, in dicken Filz verpackt, Zu Wasser an Bocskay nach Wien; allein es vergieng wieder ein ganzes Jahr, ohne dass sie von dem Sekretär mit den Inschriften versehen und zurückgesendet
wurden, und, als die Regierung ihn hiezu aufforderte, erklärte er, sie erst aus der Hand zu geben, wenn er dafür die Bezahlung von 400 Thalern erhalten hätte. Über diese unmäßige Forderung Boeskays beschwerte sich die tirolische Regierung in ihrem Schreiben an Erzherzog Ferdinand vom 11. Mai 1568 und bat diesen, den Kaiser zu bestimmen, die Tafeln dem Sekretär abfordern. Da es sich um eine einfache lateinische Schrift ohne alle Zier handle, glaube sie, dass man dein Sekretär für seine Arbeit