¬Die¬ Brennerstraße : deutscher Schicksalsweg von Innsbruck nach Bozen.- (Jahrbuch des Südtiroler Kulturinstitutes ; 1)
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Autor:
Südtiroler Kulturinstitut <Bozen> / hrsg. vom Südtiroler Kulturinstitut
Ort:
Bozen
Verlag:
Athesia-Druck
Umfang:
372 S. : Ill., Kt.
Sprache:
Deutsch
Anmerkungen:
<br />Steub, Ludwig: Bozen / Ludwig Steub. - 1961 - In: ¬Die¬ Brennerstraße ; S. 298 302. - Sign.: II Z 647/1 + D II Z 647/1 <br />Geizkofler, Lucas: Kindheit in Sterzing / Lukas Geizkofler. - 1961 - In: ¬Die¬ Brennerstraße ; S. 127 139- Sign.: II Z 647/1 + D II Z 647/1 <br />Montaigne, Michel Eyquem ¬de¬: Reise über den Brenner im Jahre 1580 / Michel de Montaigne. - 1961 - In: ¬Die¬ Brennerstraße ; S. 166 - 175. - Sign.: II Z 647/1 + D II Z 647/1 <br />Riehl, Berthold: Gossensaß und Sterzing / Berthold Riehl. - 1961 - In: ¬Die¬ Brennerstraße ; S. 40 - 65. - Sign.: II Z 647/1 + D II Z 647/1
Signatur:
II Z 647/1
Intern-ID:
141836
erste Ort, der fähig war, ein, wenn auch bescheidenes, künst lerisches Leben zu bethätigen. Unsere Straße führt mitten durch die Stadt, sie bildet deren Hauptstraße, ja eigentlich die ganze Stadt, denn die Nebengas sen sind gar unbedeutend. Dem Ruhepunkt an der Brennerstraße verdankt Sterzing in erster Linie seinen Wohlstand, woran schon die hübschen alten Schilder gar lustig erinnern, die an langem, kunstvoll geschmiedetem Arm die Wahrzeichen der zahlreichen Wirtshäuser weit in die Straße
hinaushalten. Die Durchführung der großen Handelsstraße durch den Ort, die Rudolf IV. 1363 verordnete, legte den Grund zu Sterzings größerer Bedeutung. Eine ordentliche Befestigung, die sonst für deutsche Städte, oft für erheblich kleinere, charakteristisch ist, hat Sterzing auch im Mittelalter nicht besessen; es wollte sich nicht abschließen zur Verteidigung, sondern war allenthalben offen, einladend zu fröhlicher Rast. Der Hauptturm der. Stadt, der hohe Zwölferturm, zu dem Erzherzog Sigmund 1468
hunderts ging der Bergbau stark zurück und hörte im 18. allmäh lich ganz auf, wodurch der Wohlstand der Stadt wesentlich litt. Sterzing, das seinen alten Charakter treu bewahrte, erinnert stark an die Städte des Innthals, wozu viel beiträgt, daß hier wie bei jenen das späte 15. und das 16. Jahrhundert, und zwar be zeichnend für Tirol mit dem Überwiegen spätgotischen Charak ters, die Physiognomie der Stadt bestimmen. Schon der erste Blick in die Stadt ruft uns diese Zeit ins Ge dächtnis