Peter Mayr, der Wirt an der Mahr : eine Geschichte aus deutscher Heldenzeit
170 Um Gotteswillen, Schwager, du bringst ihn doch mit! auch sagen! Was hat er mir mein Kind zn Verstecken! — Selige Jungfrau Viaria, lasse mich nicht so in Angst sein!' Es war ein wunderliches Gebet, das der Mahrwirt dem Bildnisse zudachte. Dann zog er die Juchtenstiesel an, die er eben vorhin von den Füßen gestreift hatte. Mantel und Hut nahm er wieder von der Wand und auch das Gewehr. Nach der Hinterthür schlich er, leise wollte er davongehen nach Brixen zu seinen Freunden. Beim Kreuz - wirt
muß sich ja alles klären. Vom Hofe aus trat er noch in den Stall, wo Hanai bei den Kühen beschäftigt war. „Hanai,' redete er sie an, „du bist ja auch oben gewesen.' Sie wußte gleich, was er meinte, und gab zur Ant wort: „Hab' ja müssen, was glaubst denn, Wirt? Wenn sie Kirchen plündern wollen!' „Brav bist gewesen,' sagte Peter. „Du wirst wohl auch nichts wissen vom Hansel?' „Mein Gott, was soll ich denn von ihm wissen!' „Du, Hanai,' sprach er, „wenn die Wirtin nach mir fragen sollte, sage
ihr. ich hätte eilends wieder in die Stadt müssen.' „Ich kann mir's wohl denken, den Knaben gehst suchen,' entgegnete die Magd. „Mußt mir's schon nit für übel halten, mich hat's eh wunder genommen, was du ge sagt hast. Für das, was du selber treibst, bist auf den Hansel schier zu streng.' „Was sagst?' „Jetzt kannst dich auch selber davonjagen. Wirt»' „Hauai, du redest so rar!'