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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1935
Lirum, larum Löffelstiel - zum Weinen, zum Lachen, zum Lernen nicht viel : ein Jugendbuch
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Seite 84 von 126
Autor: Reimmichl / vom Reimmichl
Ort: Innsbruck [u.a.]
Verlag: Tyrolia-Verl.
Umfang: 113 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Signatur: II 61.384
Intern-ID: 64905
penwitt in Vàen, eben als die Mittagsglocke vom Turme läutete. Er hatte wenig Gelb in der Tasche, aber einen Bärenhunger im Magen. Keuchend trabte er in die Wirtsstube, setzte seine Kraxe auf Ne Bank und sich selbst hinter einen Tisch*Über eine Weile erschien der Wirt und sagte: „Ah, ein Klampererl Ist aber erst vorgestern einer da geweisen und der hat alles ausgearbeitet. Pfannen und Kessel und Fenster, alles ist ganz.' „Ich schasf ein Fraggele Schnaps.' Während nun dior Spengler

an seinem Branntwein zipfelte, deckte eine Magd den Seitentisch und trug eine dampfende Schüssel mit Knodà sowie einen Teller Sauerkraut und Schweinsgeselchtes aus. Dann kam der Wirt mit Frau und Kind hevein, sprach ein kurzes Gebet und daraus ließ sich die FanMe zum Mahle nieder. Dem Peter wässerte der Mund und die Zähne wurden ihm so lang wie Zaunstecken. „Ihr werdet kein gutes Geschäft machen, Kbamperer, he?' sragtie der Wirt zum Spengler hinüber. Der Peter hielt aber die Hand ans Ohr, als ob er schlecht höre

, und erwi derte: „Ich dank' schön sür die Einladung, ich bin nicht hungrig.' „Letzter Tage ist erst ein welscher Klamperer dagewesen. Der hat alle Häu ser abgerannt und wird keine Arbeit übrig gelassen haben.' „Nein, was ich euch sag, ich muß wirklich danken. Ich kann nicht mehr, Hab' schon Mittag gehalten.' „Das mein' ich nicht', schrie der Wirt, keine Arbeit werbet ihr kriegen sag' ich, weil grad ein anderer dagewesen ist.' „Nein nein, ich will nicht unverschämt sein', schrie der Peter dagegen; laßt's

euch Nu? selber gut schmecken. Ich Hab' schon beim Sengefenbauem drunten ge gessen, brächt' keinen Löffel voll mehr hin.' Nun brüllte der Wirt aus Leibeskräften: „Im Dors wird's keine Arbeit ge ben, ans dem Berg droben eher. Dort ist der Welsche nicht hinausgekommen.' „Nein, nein, beleidigen will ich such nicht', sagte jetzt der Peter; „wenn ihr gar nicht nachgebt und meint, ich mich euch essen Helsen, will ich euch den Gefallen tun und den Bergeltsgott nicht forttragen. War' aber nicht nötig

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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1937
¬Die¬ gestohlene Braut : Roman
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Seite 76 von 158
Autor: Reimmichl / vom Reimmichl
Ort: Innsbruck [u.a.]
Verlag: Tyrolia-Verl.
Umfang: 154 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: II 61.396
Intern-ID: 64892
drei Malgeneiner Burschen und der Luxen-Ruep, Während am kleineren Zwei fremde Skifahrer mit dem Hüttenwirt sich unterhielten. Als der Virgil eintrat, warf ihm der Lux einen scheelen, stechenden Blick zu, ohne dann scheinbar auf ihn weiter zu ach ten. Der Wirt aber rief: „Hooo, der Birgit! Wenn man den Bär nennt, kommt er gerennt.' „Wieso denn?' fragte der Ankömmling. „Just eben war die Rede von dir und deiner Frau. Diese zwei da wollen ihr begegnet sein.' „Wer seid ihr denn?' tat der Virgil

, der sich meben den zweien am kleinen Tisch niedergelassen hatte, sehr erregt. „Der Hackl von Glabbach und der Leimer von Kircheben', stellte der Wirt die beiden Männer, die m Skifahrerkreisen einen bedeutenden Namen hat ten, vor. „Ich Hab gemeint, ihr kennt einander.' „Dem Namen nach wohl. Vor zwei Iahren ha ben wir uns bei einem Wettlauf in Kitzbühel ge troffen, sind aber nicht näher bekannt geworden.' Während der Wirt hinausging, um einen Imbiß für den Virgil zu holen, schaute dieser immerfort zu ben

Kartenspielern hinüber und richtete keine Frage an seine Tischnachbarn. Erst der Wirt brachte das Gespräch wieder auf des Virgils Gattin. „Nicht wahr, ihr glaubt die Frau sicher erkannt zu haben?' wandte er sich an die fremden Ski fahrer. „Sicher erkannt — nein, das nicht', erwiderte der Hackl; „aber stark vermutet haben wir es, baß das Mädchen die verschollene Frau sei.' „Welches Mädchen?' stieß der Virgil unwirsch hervor, seinen Blick immer auf den Luxen am Ne bentisch gerichtet.

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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
[1924]
Bergschwalben : Geschichten
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Seite 164 von 206
Autor: Reimmichl / vom Reimmichl
Ort: Innsbruck
Verlag: Tyrolia-Verl.
Umfang: 198 S.. - 18.- 23. Tsd.
Sprache: Deutsch
Signatur: I 61.438
Intern-ID: 64996
mit seiner Geiß wieder daherpilgem sah. — Der Mm! erzählte, daß er eine Geiß gefunden, die der gestrigen aus das Haar gleich sehe; darum habe er sie schnell gekauft, weil es gar so ein hübsches Paar abgebe. Der Wirt lachte unbändig und meinte, bei einem rechten Geißhandel schaue immer was heraus. Ob er, der Siml, nicht ein wenig Zukehre? Er habe leider nicht Zeit. Ein frischer Mensch habe immer Zeit, und ein Seidel zahle er, der Wirt. Richtig ließ sich der einfältige ElZmauer

wieder in die Stube locken, nachdem er die Geiß an den Mauerring gefesselt hatte. Der Wirt begann ein anregendes Gespräch über die hohen Biehpreise im Oberland. Unterdessen vertauschten die WirMnechte abermals den Bock im Stalle mit der Geiß vor dem Hause. Nach einer halben Stunde schickte sich der Siml zur Heimreise an. Als er vor das Haus trat, sah er aus den ersten Blick die Verwandlung. — Da erfaßte ihn eine grause Wut. Er riß einen Zaunstecken aus und stürzte sich auf das Tier. „Du bockgewordenes Rabenvieh

,' schrie er, „ich will dir deine Flausen austreiben!' Doch ehe der Siml schlagen konnte, ging der Bock in die Höhe — er war zu lang angefessclt — und fuhr blitzschnell mit gesenktem Kopfe dem Sml! m die Magen- .gegend. Dieser fiel wie ein Prügel zur Erde und schaute den ganzen Talboden für ein Nudelbrett an. Im nächsten Augenblicke sprang er wieder auf und sagte leise: „Alle guten Geisler loben Gott den Herrn!' Dann holte er abermals zum Schlagen aus. Die Knechte sielen ihm in den Arm, und der Wirt

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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
[1924]
Bergschwalben : Geschichten
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Seite 140 von 206
Autor: Reimmichl / vom Reimmichl
Ort: Innsbruck
Verlag: Tyrolia-Verl.
Umfang: 198 S.. - 18.- 23. Tsd.
Sprache: Deutsch
Signatur: I 61.438
Intern-ID: 64996
Herr trug lange schwaM Haare, einen ebensolchen, aber fein gepflegten Vollbart; sein Gesicht war etwas dunkel gefärbt und bläh. Der dicke Wirt geleitete den Fremden unter melen Bücklingen in die Gaststube, Daselbst ließ er das Herrentlschlem in der Fensternische weiß decken und nötigte den Gast, dort Platz zu nehmen. Der Herr mietete für einige Tage ein Zimmer, befahl, auch seine Koffer dorthin zu schassen, uà verlangte ein gutes Nachtessen. Im Hintergrund der Stube saßen an einem breiten

Eichentische etliche Bauern. Ihre laute Unterhaltung war beim Eintritt des fremden Herrn verstummt, und nun ergingen sie sich flüsternd in allerlei Vermutungen über den Ankömmling. — Der. Wirt brachte eine Flasche Terlaner und stellte sie vor den fremden Gast; dann setzte er sich ihm gegenüber und suchte in geschwätziger Weise eine Unterhaltung anzuknüpfen. Er gab sich alle Mühe, aus dem noblen Gast über das Wer und Woher etwas herauszubringen; aber der Fremde war sehr einsilbig und verschlossen; er gab

nur kurze Andeutungen, daß er von Hamburg komme und seiner angegriffenen Nerven wegen sich einige Zeit in den Bergen aufhalten müsse. Als der Wirt nicht aufhörLe, ihm lästig zu fallen, holte er eine Zeitung aus der Tasche und vertiefte sich darin. Der Wirt merkte endlich, daß seme Gesellschast dem fremden Gast nicht behage, und entfernte sich. — Die Unterhaltung der Bauern am Zechrische wurde allmählich wieder lauter. — Der fremde Herr steckte sich eine Zigarre in Brand; deren Aroma ließ eine sehr feine

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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
[ca. 1922]
¬Das¬ Mädchen von St. Veit : eine Erzählung aus dem XVII. Jahrhundert.- (Erzählungen vom Reimmichl)
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Seite 19 von 418
Autor: Reimmichl / vom Reimmichl
Ort: Innsbruck
Verlag: Tyrolia-Verl.
Umfang: 409 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: I 61.413
Intern-ID: 64954
Indem er das Tischlein an die Hausecke stellte und ben Stuhl vorn hinschob, sagte er mit einem langen Knix: „Euer 'Gnaden, nehmt Platz und laßt's Euch nicht zu schlecht sein/' ^ „Seit wann, reden die Deseregger miteinander auf Gnaden und mit Ihr?' sagte der Junge lachend. „In Desereggen war sonst das „Du' Brauch.' Der Wirt starrte'ihn noch größer an, dann er widerte er demütig: „Wir Deseregger reden unter einander freilich- mit Du, aber wir wissen auch, was sich gegen einen noblen, gnädigen

Herrn gehört.' Wiederum lachte der Fremde, dann erklärte er: „Ich bin auch ein Deseregger. Allerdings ist's, schon mehr als vierzehn Jahre her, seit ich das letztemal hier vorbeigegangen bin.' „Ein Deseregger?' staunte der Wirt. „Das ist nicht möglich. Alles, was hier einmal vorbeigegan gen und bei mir eingekehrt ist, das kenn ich besser wie meine Rockhasteln . . . Dürft man in aller Untertänigkeit um Euren Namen fragen?' „Nein, nein, Lienhart, so lange du mit den Kom plimenten nicht aushörst

, erfragst du meinen Namen nicht,' lachte der junge Mann; „es wundert mich übrigens, ob mich kein einziger aus' den vielen Defereggern erkennt. Wenigstens die Gattung moch ten sie kennen. — Bring mir eine Flasche Wein, aber die beste Sorte, und einen großen Henkel Geselchtes, wenn du hast. Ich Hab einen Hunger wie der Bär um Gertraudi/ Knixend eilte der Wirt davon. Sofort waren ein Dutzend Männer und Burschen hinter ihm, die ihn förmlich bestürmten, wer der fremde Herr sei. Mr Wirt schupfte bald'die

7
Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
[ca. 1922]
¬Das¬ Mädchen von St. Veit : eine Erzählung aus dem XVII. Jahrhundert.- (Erzählungen vom Reimmichl)
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Seite 18 von 418
Autor: Reimmichl / vom Reimmichl
Ort: Innsbruck
Verlag: Tyrolia-Verl.
Umfang: 409 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: I 61.413
Intern-ID: 64954
chen zum Niedersitzen Wäre. Mißtrauisch blickte»! die Deseregger ihn an, und da und dort flüsterte einer: „Still, aufgepaßt, das ist ein Spion!' — „Ein Spürhund ist's!' — „Wahrscheinlich hat ihn der grobe Lasser uns nachgeschickt!' — „Am End kommt er -gar von Salzburg, der ErZbischof hat ge nug solche Schmecker!' Aber schon tänzelte der kleine, stockige Wirt herbei, machte einen. Katzenbuckel nach dem anderen und drehte seine ^Quastenmütze wie ein Rädchen um die zwei Zeigefinger

, indem er in seiner sprudelnden Redeweise sagte: „Halten zu Gnaden, Euer Ge strengen, es sind heute da unverhofft Massen Gäste zugezogen, und es ist ein bißchen gedrückt; aber wir sorgen gleich für Platz und Kommodität.' ^ Der^ junge Herr lachte hell auf und rief dann mit einer sonoren Tenorstimme, die einen Klang hatte wie Silber: „Alter Lienhart, was treibst denn sür ein Kasperlspiel? Bist du ein solcher Komplimente«- schneider geworden?' ^ Da riß der Wirt seine grauen Aeuglein scheiben-' weit auseinander und guckte

den Fremden verblüfft an.- Der «nkom«Ung war ein 'flotter, schön ge bauter junger Mann von noch nicht dreißig Jahren, hatte eine Mühende Gesichtsfarbe, eine hohe Stirn, kühneil Blick, ìvohlgepslegte, braune Haarlocken, die^ fast aus die Schultern sielen, und unter der sein gebogenen Rase ein keckes Schnurrbärtchen. Nah-- rend der Wirt den Fremden immer noch anstarrte,, ochne^ die paffende Rede zu finden, brachten die knechte em Tischlein und einen Stuhl, die sie irgendwo in eineM Ränimerchen nsch

aufgetrieben hatten. Run erlangte der Wirt wieder die Sprach«. Mädchen von Gt. Veit 17

8
Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1924
¬Der¬ Tuifelemaler : eine Erzählung.- (Erzählungen vom Reimmichl)
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Seite 242 von 322
Autor: Reimmichl / vom Reimmichl
Ort: Innsbruck
Verlag: Tyrolia-Verl.
Umfang: 317 S.. - 4.- 6. Tsd.
Sprache: Deutsch
Signatur: I 61.406 ; 1.909
Intern-ID: 64853
„Herr Wirt, Sie hatten schon jemand/' sprach der. Geistliche ernst und warm, „und es tat Sie nur ein WZrtlein kosten, diesen Menschen herzubringen.' „Ja, ja . . . nein, nein . . . Ich weiß schon, Was Sie meinen.' „Verzeihen Sie, Herr Wirt, daß ich ganz auf richtig rede. Wenn Sie die Martina rufen, kriegt alles wieder einen anderen Gang. Ohne Fräulein Martina aber gehen Wie selbst und Ihr Haus AM gründe/ „Meinen Sie? Meinen Sie? . . . Aber wird sie kommen, wenn ich ihr schreib

? Wird sie nicht ihren Trotzkopf aufsetzen? — Nein, ich schreib ihr nicht, auf keinen Fall! Bitten tu ich sie nicht. . . War auch gar nicht imstand zu schreiben, wenn ich wollt.' „Herr Wirt, ists Ihnen recht, wenn ich dem Fräulein schreib?' „Sie können tun, was Sie wollen, Herr Pfarrer; ich schaff Ihnen nichts und wehr Ihnen nichts.' „Aber es war Ihnen doch Neb, wenn Sie das Fraulein wieder im Hause hatten?' „Hm, hm. Lieb und nicht lieb . . - . Schimpfen tu ich nicht, Wenn sie kommt — schimpfen gewiß nicht.' „Dann weiß

ich schon, was ich zu tun Hab . . . Und seien Sie jetzt guten Mutes, Herr Wirt, Sie werden noch schönere Tage erleben und bald. Für heute Gott befohlen!' - Am nächsten Tag fragte der Kranke den Seel sorger beinahe ängstlich, ob er der Martina ge- Der Tuifelemaler 241. IS

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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1935
Lirum, larum Löffelstiel - zum Weinen, zum Lachen, zum Lernen nicht viel : ein Jugendbuch
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Seite 85 von 126
Autor: Reimmichl / vom Reimmichl
Ort: Innsbruck [u.a.]
Verlag: Tyrolia-Verl.
Umfang: 113 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Signatur: II 61.384
Intern-ID: 64905
Was wollte der Wirt machen? Schandenhalber konnte er nichts anderes tun als dem Spengler einen Teller reichen und ihm das Handwerkszeug dazu aus der Tischlade herausgeben. Der Peter aber zog nun dà Schüssel nahe an sich heran und langte sich aus einmal vier Knödel mit der entsprechenden Portion Suppe auf seinen Teller. Dann begann er darauslvs zu essen, als ob er schon seit Wochen gehungert hätte. Die erste Auslage war im Nu verschwunden und vier weitere Knödel kugelten aus des Peters Teller

. Zu gleicher Zeit begann er aus das Kraut und Solchsleisch einen Angriff, wie wenn er die Festung Bel grad erobern müßte. „Es ist die reinste Wahrheit, tvas die Leute sagen: Wenn man dem Schnabel etwas vorsetzt, nimmt er's halt immer', sprach er entschuldigend: „Ich Hab' nicht g'meint, daß ich einen Lössel voll hinbring' und doch ist's gangen.' Der Wirt, die Wirtin und bie Kinder schauten ganz verblüfft bem Spengler zu und vergaßen vor Überraschung zu essen. Der Peter aber räumte mit un heimlicher

weggeschnappt. Schließlich leckte er noch den Teller ab, wischte sich den Schnabel am Tisch tuch, tran? seinen Schnaps aus, zahlte dafür einen Batzen, sagte Vergelt's Gott, schlug dann die Füße aus den Buckel und stapste zur Tür hinaus. „Thurntürkentarpel,' sagte ber Wirt, als er sich von seiner Überraschung ein bißchen erhol! hatte, „der Mensch ist entweder ein halb ausg-ebackener Häuter oder ein zehnmal verdrehter Galgenstrick.' Der Fexpeter aber lachte eine geschlagene Glockenswà lang von Velmen

11
Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
[ca. 1922]
¬Das¬ Mädchen von St. Veit : eine Erzählung aus dem XVII. Jahrhundert.- (Erzählungen vom Reimmichl)
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Seite 39 von 418
Autor: Reimmichl / vom Reimmichl
Ort: Innsbruck
Verlag: Tyrolia-Verl.
Umfang: 409 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: I 61.413
Intern-ID: 64954
In diesem Augenblick hörte man jenseits der Schmiede den Ruf der Habergeitz des Kauz- ' chens). Er klang aber so laut und -aufdringlich, daß man gleich merkte, es sei keine Wirkliche Habergeitz. „,Jst heute noch kein Frieden?' rief der, Wirt. Dann ^agte ' er zum altern Schmiedgesellen mit einem bedeutungsvollen Augenzwinkern: „Niggl, geh' noch einmal hinüber und schau, was los ist.' „..„„Meister, muß aber eine Laterne mitnehmen,',- erwiderte der Geselle mit einem ^pfiffigen Lächeln; „drüben

im bürstendicken Wald -kommt kein Mond schein durch, und man rennt sich den Kopf an den Bäumen ein.' „Wenn die Spitzbuben sich noch einmal blicken lassen, hau' ich ihnen die Knochen zu Scherbens beteuerte Chrysanth Rauter. „Nein, nein, es kommt keiner mehr,' versicherte der Wirt, groß gähnend; „aber ich mein', es ist Zeit, ' daß wir zur Nachtruhe schauen. Du bist müd', ich auch.' Obwohl Chrysanth Rauter keinen Schlaf fühlte,, ließ er.sich doch von seinem Herbergvater über die ' krachenden Stiegen hinauf

ins Dachkammerlein füh ren. Das Kämmerlein- und die Lagerstatte waren sauber. Auch herrschte ein wohliger Zirmholzgeruch ^ in dem neugetäselten'Räume. Mit einem herzhaften^ ^Gute Nacht und ,g'sund schlafen!' schieden Wirt und Gast voneinander. Chrysanth Mauter war noch viel zu aufgeregt,, haß er ans Niederlegen hatte denken tonnen.- Er^ öffnete das kleinwinzige Fenster, nahm den wack ligen Ho!Zstuhl und setzte sich an dasselbe. Draußen 3s

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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1951
¬Der¬ Pfarrer von Hohental : Erzählung.- (Tirolia-Volksromane)
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Seite 120 von 289
Autor: Reimmichl / vom Reimmichl
Ort: Innsbruck [u.a.]
Verlag: Tyrolia-Verl.
Umfang: 287 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: II 61.394
Intern-ID: 64895
einander, laut weinend hängten sich die Mütter und Kinder ihren Gatten und Bätern um den Hals. „Um Gottes willen, ihr Leutchen, tut nicht so närrisch, seid still, seid still', suchte der Wirt den Lärm zu be schwichtigen; „eure Männer kriegen ja Geld, viel Geld — und kaufen damit etwas Schöneres, Besseres ... He, Wirtin, Trine, bring den Leuten einen warmen Wein, einen Glühwein, daß sie auch eine Freud haben.' Allein das Wehklagen und Jammern verstärkte sich nur. Mit einem Male rief jemand

: „Der Pfarrer kommt!' Erschrocken ob dem Lärm trat der Seelsorger herein; doch schon an der Tür stürzte der Wirt auf ihn zu und sprudelte: „Herr Pfarrer, man hat Euch umsonst herbemüht; sie haben mich bös verleumdet, an dem ganzen Handel bin ich der unschuldigste Mann; keinen Hab ich gezwungen oder beschwätzt, die Angebote sind mir förmlich an den Kopf geflog«.' „Klammwirt, mich hat niemand hergerufen', sagte ruhig der Pfarrer, „und ich habe keine Ahnung, was hier los ist. Ich war bei meinem geistlichen

Mitbruder draußen in Hardegg auf Besuch und wollte auf dem Rückweg hier ein bißchen rasten. Soweit müßt Ihr mich kennen, daß ich nicht in die Häuser einfalle, um Seelsorge zu betreiben oder die Leute zu tadeln. Wenn meine Einkehr hier unerwünscht ist, kann ich gleich wieder gehen.' „Um Gottes willen, Herr Pfarrer, bleibt da und helft uns!' schne flehend die Rammelbäuerin; „mein Mann hat Haus und Hof an den Wirt verkauft, und nun soll ich mit fünf unmündigen Kindern ihm in die Fremde nachlaufen.'

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