¬Der¬ Kreuzkaspar : eine Schelmen- und Abenteurergeschichte
„Me? às? Hab ich mich-wirklich so ver- ändert in ben fünf Jährlein? Tiroler Uaspar, goldener, tapferer, biederer Mann, kennst du Wirklich deinen Spezi und Busenfreund nicht mehr? So schau mich doch an! Ja, ja, ich bin's schon, der Wiener Schani, der erste Aammer- diener Seiner kaiserlichen Hoheit, des Erzherzogs Johann» Gelt, was haben wir mitsammen durch- gemacht?' And jetzt schlug er beide Arme dem Raspar um den Hals, umarmte ihn zum Ersticken und schmatzte ihm einen Amy auf die Wange
. Dem Uaspar war ganz ketzermäßig zweiflerisch zu- mute. Gr hatte den Fremden bestimmt sein Leb- tag nicht gesehen» Und doch, es kommen so merk- würdige Dinge in der Welt, vor! Warum sollte er nicht glauben, daH dieser Kammerdiener der àiserttchen Hoheit sein Busenfreund sei? Venn's auch nicht gewiß war, möglich war es immer. And was nicht ist, kann ja werden. So einen Freund kriegt man nicht alle Tag. Gs war eine Haupteselei, wenn man da nicht zugreifen tat. Ver Wiener kam ja wie gerufen, und besseren
Fund hätte der Raspar keinen machen können. Also nahm er schnell den Glauben an seinen Freund, den Wiener Schani, an und schrie: „Himmel taudon, jetzt fallen mir ganze Vretterhaufen von den Augen. Schani, Bruder, W2