188 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
(1929)
Ritter Namenlos ; 1 : Erzählung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/64958/64958_355_object_4657608.png
Seite 355 von 368
Autor: Reimmichl / vom Reimmichl
Ort: Innsbruck [u.a.]
Verlag: Tyrolia-Verl.
Umfang: 370 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: I 61.416/1
Intern-ID: 64958
Zinnen krabbelt es wie ein Ameisenhaufen von Schüt zen und verteidigend Männern. „Sturmleitern her!' schrie ber Graf Paltenberg. Viel Hände regten sich und schoben TN ber Mauer drei Leitern hinauf, davon aber zwei allsogleich durch die niederprasselnd Steine zerschellet werben. Am Bo den lagen tote und noch mehr verwundet Männer, gar verstümmelt, blutend, ächzend, betend. Da die dritte Leiter gestanden, rief Graf Waldenthurn, der Schwarze, so anbei gewesen: „Junge Ritter, die kein feige Memmen

sind, vor aus!' Solches Wort galt mir, und wollt er mich in ben sichern Tod sprengen. Ich betrat auch, Gott dem Herrn mich empfehlend, allsogleich die Leiter, zeigend, daß ich kein Furcht heget. Da stieß mich aber Graf Paltenberg zur Seiten, -damit er als Erster hinauf steige. Mir wallet zornig das Blut, also baß ich ihn Herunterreißen gewollt; aber schon war er mehrer Stu fen hinangeklettert. Da erschauet ich, wie droben ein mächtiger Steinquader über die Zinne gewälzet warb, ss nächsten Augenblicks Herniedersturzen

gemußt, den Graf und Leiter zermalmend. Ich macht ein Riesen sprung auf die Leiter, fasset den Graf an den Hüsten und riß ihn hinterwärts zur Erde. Ein Atemzug Her nack schmettert ber gewaltig Stein, die Leiter zer trümmernd, mit furchtbar Krachen auf ben Boden, er- wischet den Paltenberg, ber gefallen und schnell wieder aufgestanden war, noch am linken Fuß und kollert bann Z59

1
Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
(1929)
Ritter Namenlos ; 2
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/64959/64959_169_object_4657790.png
Seite 169 von 214
Autor: Reimmichl / vom Reimmichl
Ort: Innsbruck [u.a.]
Verlag: Tyrolia-Verl.
Umfang: 215 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: I 61.416/2
Intern-ID: 64959
dem Paltenbergisch Hause nahesteht. Vermeine auch nichts andres, denn Ihr seid von ihm anher geschickt.' Ietzund recket ich mein Figur in die Höhe und schauet alle, so vor mir gesessen, mit flammend Blicken an, starken Lautes sagend: „Ja, mich sendet Ritter Namenlos, und soll ich statt seiner denen von Pattenberg ein Meldung tun.' „Was für ein Meldung?' -dränget Graf Ulrich» „Ritter Namenlos schwöret bei Gott und sein ewig Heil, daß er unschuldig ist an alledem, Wessen man ihn bezichtiget

! Nimmer hat er mit etwelch Frauen em tadelhaft Umgang gepflogen, nimmer sein Tugend verletzt, nimmer sein Treue gebrochen. Andern Falles hätte ihn auch Unser lieb Frane nicht mit ihr wunder wirkend Hand vom Aussatz erlediget.' Da tat Agnes ein weinend Aufschrei: „OHerreGott!' - Graf Ulrich aber forschet: „Wer soll ein bös Inzicht auf Ritter Namenlos ge worfen haben?' „Das möget Ihr Euch selbsten und ander Leute fra gen,' erwidert ich; „und daß ich mein Auftrag ganz bestelle, händige ich Euch Euer Gold

ein, so mir Ritter Namenlos übergeben.' Solches sagend, zog ich mein ledern Beutel und zäh let zehn Imperialen heraus, sie dem Graf hinschiebend. Dabei ich gefragt: „Ihr seid Graf Pattenberg, nicht wahr?' „Ja. Aber was soll mit den Münzen?' grollet die ser. „Ich Hab nichts damit zu schaffen.'

6
Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
(1929)
Ritter Namenlos ; 2
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/64959/64959_37_object_4657658.png
Seite 37 von 214
Autor: Reimmichl / vom Reimmichl
Ort: Innsbruck [u.a.]
Verlag: Tyrolia-Verl.
Umfang: 215 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: I 61.416/2
Intern-ID: 64959
ss ber Spaltenau als ber Wolfenthurn, ein großer Freveltat schMig. Es begegnet ihnen nämlich auf ihrem Heimweg von Regensburg an offener Straßen zu falls der ehrwürdig Priester Ulfo, so des Grafentöchterleins Ehe mit dem fremden Ritter eingesegnet. Da hetzet der tückisch Wolfenthurn also lang an sein Vetter, bis sol cher den fromm Diener Gottes mit dem Schwert er schlagen. Hiedurch verfiel der Graf Spaltenau der kirch lich Exkommunikation^, ingleichen der Landächtung, maßen er ein Gesalbten

des Herrn getötet, und konnte beider Strafen nicht anders ledig werden, denn er machet zur Sühne ein Kreuzfahrt ins Heilige Land. Mach langer Bedenken entschloß er sich zu solcher. Zwang aber auch sein Tochter, jung Agatha, mitzufah ren, «»wegen er sie nimmer zurücklassen gewollt, fürch tend, daß sie, aller Aufsicht ledig, mit Herzog Friedrich sich vereinet. Dieser konnte ja leichllich, von der Kreuz, fahrt ausbiegenb, ehezeitig heimkehren. - Graf Wol. fenthurn weigert sich, ohngeacht ihn der Spaltenau

stark gedrängt, mit solchem auf die Kreuzfahrt zu gehen. Aber sobald ihm kund worden, daß den Spaltenau sein Toch ter begleitet, ändert er schnell sein Willen und zog an. mit; denn er heget groß Sorge, daß Agatha auf der Kreuzfahrt mit ihr Gesponsen, dem Jungritter, sich zusammenfinde, und mochte letztens wohl gar Graf Spaltenau ihren Ehebund gutheißen. - Auch verhoffet der Sata n, er bekomme, mitfahrend, leichter ein Mög. ^ KirchenbAU«. 38

9
Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
(1929)
Ritter Namenlos ; 2
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/64959/64959_15_object_4657636.png
Seite 15 von 214
Autor: Reimmichl / vom Reimmichl
Ort: Innsbruck [u.a.]
Verlag: Tyrolia-Verl.
Umfang: 215 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: I 61.416/2
Intern-ID: 64959
von Australien KU hinterlassen. - Da geschah es, daß -dem Wolfenthurn sein Fraue jählings verstorben, und umnkelt man aller Seiten, er habe -durch Rauheit und Mißhandlung ihren Tob verursacht oder gar sie meu chelnd getötet, wasmaßen er erzürnt war, baß fle ihm ^ keine Kinder schenket, wofür die unglücklich Fraue nimmer helfen gekonnt. Waget aber kein Mensch, den Verdacht ganz laut werden zu Affen, vonwegen Graf Markus Wolfenthurn ein weitum -herrschend Gebieter und grimmer Wüterich

gewesen. Er hatt ein Riesenfigur wie Herkules, ein Gesicht also 'schwarz und zsrnrot wie der leibhaftig Satan und ward auch insgemein der „Teufel' geheißen. Sein wilden Kamp- feömut und sein Bärenstärke, so für unbesieglich ge golten, fürchtet jebmänniglich, und heget niemand ein Liebe zu ihm als einzig sein Vetter Kuno, Graf von Spaltenau. Dieser glich ihm'in viel Stücken, war auch ein kühn, starker Degen, grimm und aufbrau send, und mußt alles schnurgerad und schnell nach sein Willen gehen, ansonsten

er wider Gott und Men schen gestürmt oder vor Ungeduld schier zerborsten. Doch hatt er nicht solch Bosheit inne und heget mehr Edelmut denn der Wolfenthurn, war auch nimmer also teuflisch stolz wie dieser, an Hochmut und Eitel keit fehlet es ihm aber nicht. Graf Kuno ehret sein Vetter, den Wolfenthurn, ob dessen vieler sieghaft Kämpfe wie ein Helden und schätzet sein Waffenkunst und ritterlich Vorzüge also hoch, daß er ihm weiland sein einzig Sohn Ulrich übergeben, um solchen von

11
Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1924
¬Das¬ Auge der Alpen : eine Erzählung.- (Erzählungen vom Reimmichl)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/64952/64952_65_object_4596981.png
Seite 65 von 335
Autor: Reimmichl / vom Reimmichl
Ort: Innsbruck
Verlag: Tyrolia-Verl.
Umfang: 329 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: I 61.412
Intern-ID: 64952
— ins Abenteuer Hineingerifsen, das er mit dem Kopf bezahlen mußte. Wir konnten ihn leider nicht mehr heraushauen bei Queretaro.' „Sie waren bei der mexikanischen Expedition mit Kaiser Max?' „Ja, der Herr Graf als Kapitän und ich als sein Leibbursch, später als Sergeant. Da waren die Kastanien und die Köpfe billig. Wenn uns die miserablen Franzosen nicht so niederträchtig im Stich gelassen hätten, würden wir das mexikanische Gesindel tanzen gelehrt haben. So mußten wir tanzen

. Wir waren auch nur ein paar hundert Männlein und alle ganz schwarz von Wunden und Pulverrutz. — Den Franzosen haben wir alles Unglück zu verdanken, zuerst den Troupiers und dann den Frauen.' „Wieso denn? Da war ich sehr neugierig.' „Passen Sie auf, Herr Doktor, ich erzähle Ihnen etwas, zu Ihrer Warnung, zum Darnachhatten... Das Unglück von Queretaro war fertig, und wir müssen heimdampfen. Auf der Jnfel Martinique machen wir Station, der Herr Graf lernt eine Französin kennen, ein kolossal schönes Frauen zimmer, vier

Wochen später ist Hochzeit. Dann gehts heim ins väterliche Schloß. Der Gräfin ge- fällts aber nicht im Steirischen, das Schloß /muß verkaust und diese Villa hier -gebaut werden. Bald wird der Gräfin das ganze Oesterreich Zu eng, und der Graf muß mit ihr in der Welt herum wie der ewige Ind. Endlich bringt der Storch eine Kom tesse, ein Jahr lang müssen sie hier bleiben., Aber das unruhige französische Blut aibt keinen Frieden. Ueber einem Jahr geht der Tanz wieder los, heute Das Auge wr Alpen 5

13