In Lieb' und Haß.- (Gesammelte Werke ; Bd. 17)
— m Kälter Asket, du schaust mit zornigen Blicken dem Paar zu, Gottes Gebot vollbracht hat es im brennenden Kuß. Albern und spröd seid ihr, drum soll ich tragen den Maulkorb, Schielt zur Seite, wenn mir gleitet der Mantel hinab. Lenk' hinab das Gespann, was schaust du leuchtenden Auges Durch daß Rebengewind', wie es das Fenster um rankt? Nichts zu spähen für dich, ich schwor'S ja! — gibt es, o Sonne, Denn sie gönnet der Nacht einzig den herrlichen Leib. Sink' zum Westen hinab, ich schwör
', nichts gibt cS zu spähen, Aber die Stunde verfliegt, die ich so lang mir ersehnt. Trockne die Tränen dir ab, nicht steht dir gebrannt auf die Stirne, Daß du vor dem Altar bebend die Mcinige wardst. Nichts zu büßen hast du, nichts anderes hast du er duldet, Als das Gesetz der Natur dir zu erfüllen gebot. Frag' am himmlischen Zelt die Sonne, die Blumen im Felde: Alle bestätigen dir, was du schon lange geahnt; Mntest, als schüchtern der Blick zum erstenmal vor dem Spiegel Sab den Busen gereift wogen in Ebbe