nur in wirtschaftlicher, sondern auch in politischer Hinsicht vertreten. Mit der Abtretung Südtirols an Italien im Jahre 1919 hat sich auch der Bauernbund Tirols in zwei Teile gespalten. Durch die Errichtung der Brennergrenze nahmen auch die Absatzmärkte besonders bei Obst und Wein ziemlich ab; dadurch, und besonders durch den schlechten Umtauschkurs zwischen der öster reichischen Krone und der italienischen Lira, gerieten die Südtiroler Bauern in große wirtschaftliche Schwie rigkeiten
Bevöl kerung davon nicht profitieren. Auf die Eigenheiten des Südtiroler Bauernstandes wurde dabei in keiner Weise Rücksicht genommen. Die durch den Zweiten Weltkrieg geschwächte Südtiroler Bauernschaft befand sich Mitte der 40er-Jahre also in größten Schwierigkeiten. So schloß sich im Jahre 1945 eine Gruppe von Bau ern zusammen mit der Absicht, den Bauernbund wie der neu zu gründen und die betreffenden Vorbereitungsarbeiten in die Wege zu leiten. Im dar auffolgenden Jahr (1946) wurde dann anläßlich
der Generalversammlung der “Südtiroler Bauernbund" neuerlich ins Leben gerufen, der erste Obmann gewählt (Menz-Popp) und die Statuten dieses Ver bandes ausgearbeitet. In der Lolgezeit setzte sich der Südtiroler Bauernbund zunächst für die Verbesserung der wirtschaftlichen Lage der Bauern und für die Beseitigung der Kriegsschäden ein und bemühte sich, die wirtschaftliche und soziale Lage der Bauern in Berg und Tal zu sichern. Weiters wurde auf die Aus- und Lortbildung der Jungbauern großer Wert gelegt
und für die Mitwirkung der Bauern in allen wirt schaftlichen, sozialen, politischen und kulturellen Gre mien Sorge getragen. Auch konnte der Bauernbund auf die landwirtschaftliche Gesetzgebung direkt oder indirekt seinen Einfluß geltend machen (Höfegesetze, Regelung der Nutzungsrechte, Interessentschaftsge setze, Berufsausbildung, Lörderungs- und Sozialge setze, Existenzsicherung und Erhaltung der Bergbe völkerung, Krankenversicherung, Lamilienzulage, Altersrenten usw.). Gestärkt durch diese Erfolge nah men