¬Der¬ Feldzug des Jahres 1805 und seine Folgen für Oesterreich überhaupt und für Tirol insbesonders
aufgenommen wurde. Talleyrand hatte das Aktenstück sogleich nach Boulogne abgeschickt, wo sich Frankreichs Kaiser eben befand , und schon am 13. August hatte Graf Cobenzl die Antwort in Händen. „Der Kaiser der Franzosen,' so beginnt dieselbe, wäre durch die Mäßigung, welche in der ob gedachten Erklärung geäuß ert werde, und durch die freundschaftliche Stimmung des Kaisers von Oesterreich, das Ende des Krieges desto eher herbeizuführen, sehr gerührt.' „Je größer aber das Gewicht und der Werth wäre
, den der Kaiser der Franzosen auf die „Verwendung' des Kaisers von Oesterreich lege, desto stärker sei seine Dankbarkeit für die Gesin nungen, mit welchen sie angeboten wurden, und desto mehr fühle er, daß seine Erkenntlichkeit selbst es ihm verwehre davon Gebrauch zu inachen, indem sich weder nach der Natur der Angelegenheiten, noch nach der Beschaffenheit der Umstände auch-nur hoffen lasse, daß die „Verwendung' mit Nutzen und ohne die Würde des Vermittlers zu gefährden, angenommen werden könne.' Nachdem
Napoleon mit dieser Einleitung, die etwas höhnisch klingt, die angebotene Vermittlung des österreichischen Kaisers abgelehnt hatte, zieht er plötzlich scharf gegen die Sendung des russischen Kammerherrn los, der nichts mitgebracht habe, als „eine Note voll unwahrer Angaben,' so wie nicht wciliger gegen das russische Kabinet selbst, welches weit entfernt den Frieden zu wünschen, vielmehr im Kriege sein Interesse finde. Schon seit einem Jahre habe Frankreichs Kaiser vom russischen Hofe
nichts als Beschimpfungen empfangen. Kaiser Alexander möge übrigens selbst urtheilen, welches von beiden ihn: Zuträglicher wäre, nämlich: Beharrlichkeit bei einem System, das fremde Eingebungen ihm aufgedrungen hätten, oder die Rückkehr zu gemäßigtem, gerechtern und weisern Gesinnungen. Rußlands Kaiser hätte ein größeres Interesse, zu diesen Gesinnungen selbst und aus eigenem Antrieb zurückzukehren, als Frankreich, ihn „dahin zurückzuführen.' Was das englische Kabmet anbelangt, glaubt Napoleon, „daß selbes erst d ann