Quellen zur Geschichte des Kaisers Maximilian II.
sein, wenn Euere Majestät ein Wort an den Kaiser richten und. ihm schreiben, von verschiedenen Seiten gehört zu haben, dass Grumbach mit den Rebellen (der Niederlande) in Verbindung stand, und dass Sie S. Maj. bitten, Ihnen über das darüber Ermittelte, Nachricht zu geben. Ich werde in der Zwischenzeit nichts unterlassen, um Näheres zu erfahren. Cliantonay an Philipp II. Wien, 30. August 1567. Man beabsichtigt seit einiger Zeit zu Worms oder Speier einen Reichstag zu halten, allein die Fürsten
»und noch mehr ihre Unterthanen scheuen sich wegen der damit verbun denen Kosten so sehr vor diesen Versammlungen, dass derselbe kaum anders als durch Commissäre zu Stande kommen wird. Es könnte dess- halb geschehen, dass der Kaiser dabei nicht in Person erscheine, es wäre denn, dass Euere Majestät nach Flandern gingen. Allein in Folge dessen was Dietrichstein durch den mit Depeschen vom 13. August an gekommenen Courier berichtete, ist der Kaiser fest überzeugt, dass Euere Majestät nicht reisen
werden. Dies thut dem Kaiser, wie E. M. sich denken kann, ungemein leid, sowohl der Angelegenheiten wegen, welche sieh auf die dem Louis Venegas gegebene Antwort beziehen, welche E. M. gesehen haben werden, als wegen des Schwunges, welche die Anwesenheit E. M. sowohl den flandrischen als den Reichsangelegen heiten geben würde. Denn in'dem Reiche ist das Feuer noch sehr in der Lohe, und viele der Grumb achischen Umtriebe und Korrespondenzen der Verbannten aus jenen Staaten (Niederlande) mit denen von Frankreich
, werden noch immer fortgesponnen. Und wenn es Aufruhr giebt, wie der Kaiser besorgt, so kann es wohl sein, dass der erste Stoss inDeutschland statt findet, und die flandrischen Angelegenheiten einen Brand verursachen. Der Kaiser hält für gewiss, dass, woferne E. M. nicht noch diesen Herbst reisen, es auch im Frühjahre nicht geschehen werde, weil dié wahr genommenen starken Rüstungen der Türken, E. M. bestimmen dürften, Spanien, nicht zu verlassen. Diese Materie bildet an dem- hiesigen Hofe das gewöhnliche