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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1850
Akademische Vorlesungen über die Geschichte Tirols bis zur Vereinigung mit Oesterreich
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Seite 532 von 584
Autor: Kink, Rudolf / von R. Kink
Ort: Innsbruck
Verlag: Witting
Umfang: XV, 565 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte Anfänge-1369
Signatur: II 102.282
Intern-ID: 96837
von Oesterreich. Ostmals haben die Babenberger mit ihrer Hauömacht allein die deutsche Gränze gegen Ungarn gesichert, obgleich die Krone Stephans noch über Serbien, Bosnien und Dalmatien gebot; und Friedrich II. allein hat die Mon golen, als sie die Truppen des Reichs bei Liegnitz geschlagen hatten, und nur mehr ein wehrloses Land vor sich zu haben glaubten, bei W. Neustadt in die Flucht getrieben und den Westen gerettet, obgleich die ser ihn verlassen hatte. — Für so viele und wichtige Dienste wurden

die Herzoge vonOester- reich von den Kaisern hoch in Ehren gehalten und mit Privilegien ausgestattet, deren kein anderes Land sich erfreute. Am 17. Septem ber 1156 verordnete Kaiser Friedrich der Rothbart: der Herzog von Oesterreich soll frei sein von aller Reichssteuer und der ReichSheerfolge; er habe in seinen eigenen Landen, zu Pferd, den Stab in der Hand, im Fürstenornate , den Herzogshut auf dem Haupte, vom Kaiser die Belehnung zu empfangen; er brauche, wenn er nicht wolle, auf kei nem Reichstage

zu erscheinen ; will aber der Kaiser ihn vorladen und mit ihm sprechen, so muß der Kaiser zu ihm kommen nach Oesterreich. Innerhalb Oesterreichs gibt es keine anderen Reichslehen, und dieses Land untersteht auch nicht der Reichsgerichtsbarkeit. Der Herzog von Oesterreich kann jederzeit die Reichshilfe für sich in Anspruch nehmen ; dem Range nach wird er den ältesten Herzogen beigezählt. Als Friedrich der Streitbare, der letzte Babenberger, am 15. Juni 1246 gegen die Ungarn, obgleich Sieger, geblieben

war, wollte der Kaiser das Herzogthum Oesterreich zu einem Königreiche erheben, doch ihn verhinderte der Tod. 2) Später, zur Zeit Karls, tauchte dieser Plan zu Gunsten seiues Bruders Ferdiuaud wieder auf, wurde aber überflüssig, nachdem letzterer durch die Erwer bung von Böhmen uich Mgarm ohnMeß königliche Würde erhalten hatte. 34'

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1850
Akademische Vorlesungen über die Geschichte Tirols bis zur Vereinigung mit Oesterreich
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Seite 465 von 584
Autor: Kink, Rudolf / von R. Kink
Ort: Innsbruck
Verlag: Witting
Umfang: XV, 565 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte Anfänge-1369
Signatur: II 102.282
Intern-ID: 96837
nach zwölf Tagen gegen Linz, und König Johann kehrte wieder nach Prag Zurück. Der Wunsch nach Frieden wurde laut; bei Baiern, weil der Kaiser im Grunde sich wenig Gewinn für sich versprechen konnte und die Herzoge son Oesterreich ihm weder eine Entschädigung der Kriegskosten leisten, noch ein Pfand dafür einräumen wollten; bei Oesterreich, weil der Hauptzweck, der Besitz Kärntens, schon erreicht war; und bei Böhmen, wegen der Geldnoth und wegen ei nes bevorstehenden Kriegszuges nach Litthauen

. Am 4. September wurde ein Waffenstillstand zu Freistadt, und am S. Oktober 1336 zu Ens der Friede geschlossen, welcher lautete: Die Herzoge von Oesterreich behalten Kärnten mit Ausnahme einiger Schlösser an der Drau; dafür verzichten sie auf Tirol, stellen Znaym an Böhmen zurück und zahlen 10000 Mark Silber (200,000 fl.). Ueberdieß schloffen beide Theile, nämlich Oesterreich und Böhmen separat, ein Schutz- und Tmtzbündniß gegen Jedermann, sslglich zunächst gegen Kaiser Ludwig. Letzterer war völlig leer

ausgegangen, und hatte überdieß seine Alliirtm von Oesterreich eingebüßt. Seine Haupt aufgabe wäre gewesen, das nördliche Tirol zu okkupiren und sich dort ein ksit RveomM zu verschaffen; dieß hatte er, wie so vieles Andere 2) Palatzky V. 4. 225.

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1853
Akademische Vorlesungen über die Geschichte Tirols bis zur Vereinigung mit Oesterreich
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Seite 465 von 583
Autor: Kink, Rudolf / von R. Kink
Ort: Innsbruck
Verlag: Witting
Umfang: XV, 565 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte Anfänge-1369
Signatur: II 105.274
Intern-ID: 87457
nach zwölf Tagen gegen Linz, und König Johann kehrte wieder nach Prag zurück. Der Wunsch nach Frieden wurde laut; bei Baiern, weil der Kaiser im Grunde sich wenig Gewinn für sich versprechen konnte und die Herzoge von Oesterreich ihm weder eine Entschädigung der Kriegskssten leisten , noch ein Pfand dafür einraumen wollten; bei Oesterreich , weil der Hauptzweck, der Besitz Kärntens , schon erreicht war; und bei Böhmen, wegen der Geldnoth und wegen ei nes bevorstehenden K riegszuges nach Litt hauen

. Am 4. September wurde ein Waffenstillstand zu Fmstadt, und am 9. Oktober 1336 zu Ens der Friede geschlossen, welcher lautete: Die Herzoge von Oesterreich behalten Kärnten mit Ausnahme einiger Schlösser an der Drau; dafür verzichten sie auf Tirol, stellen Znaym an Böhmen zurück und zahlen 10060 Mark Silber (260,000 fl.). Ueberdieß schloffen beide Theile, nämlich Oesterreich und Böhmen separat, ein Schutz- und Trutzbündmß gegen Jedermann, folglich zunächst gegen Kaiser Ludwig. Letzterer war völlig leer

ausgcgangm, und hatte überdieß seine Alliirten von Oesterreich eingebüßt. Seine Haupt aufgabe wäre gewesen, das nördliche Tirol zu okkupiren und sich dort ein fait aceompli zu verschaffen; dieß hatte er, wie so vieles Andere ») Palatzky V. 4.225.

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1853
Akademische Vorlesungen über die Geschichte Tirols bis zur Vereinigung mit Oesterreich
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Seite 532 von 583
Autor: Kink, Rudolf / von R. Kink
Ort: Innsbruck
Verlag: Witting
Umfang: XV, 565 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte Anfänge-1369
Signatur: II 105.274
Intern-ID: 87457
von Oesterreich. Oftmals haben die Babenberger mit ihrer Hausmacht allein die deutsche Gränze gegen Ungarn gesichert, obgleich die Krone Stephans noch über Serbien, Bosnien und Dalmatien gebot; und Friedrich II. allein hat die Mon golen, als sie die'Truppen des Reichs bei Liegnitz geschlagen hatten, und nur mehr ein wehrloses Land vor sich zu haben glaubten, bei W. Neustadt in die Flucht getrieben und den Westen gerettet, obgleich die ser ihn verlassen hatte. — Für so viele und wichtige Dienste wurden

die Herzoge von Oester reich von den Kaisern hoch in Ehren gehalten und mit Privilegien außgestatket, deren kein anderes Land sich erfreute. Am 17. Septem ber 1186 verordnete Kaiser Friedrich der Rothbart: der Herzog von Oesterreich soll frei sein von aller Reichssteuer und der ReichSheersolge; er habe in seinen eigenen Landen, zu Pferd, den Stab in der Hand, im Fürstenornate, den Herzogshut auf dem Haupte, vom Kaiser die Belehnung zu empfangen; er brauche, wenn er nicht wolle, auf kei nem Reichstage

zu erscheinen; will aber der Kaiser ihn vorladm und mit ihm sprechen, so muß der Kaiser zu ihm kommen nach Oesterreich. Innerhalb Oesterreichs gibt eS keine anderen Reichslchm , und dieses Land unterficht auch nicht der Reichsgerichtsbarkeit. Der Herzog von Oesterreich kann jederzeit die Reichshilfe für sich in Anspruch nehmen; dem Range nach wird er den ältesten Herzogen beigezählt. : - Als Friedrich der Streitbare, der letzte Babenberger, am 18. Juni 1246 gegen die Ungarn, obgleich Sieger, geblieben

war, wollte der Kaffer das Herzogthum Oesterreich zu einem Königreiche erheben, doch ihn verhinderte der Tod. 2 A *)' Spater, zur Zeit Karls y., tauchte dieser Plan zu Gunsten seines Bruders Ferdinand wieder auf, wurde aber überflüssig, nachdem letzterer durch die »rwer- tzmg vs* Döh«m und WM* ohKßdißß kSmgltche Dürde.«hatte« hatte. 34 ”

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1850
Akademische Vorlesungen über die Geschichte Tirols bis zur Vereinigung mit Oesterreich
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Seite 534 von 584
Autor: Kink, Rudolf / von R. Kink
Ort: Innsbruck
Verlag: Witting
Umfang: XV, 565 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte Anfänge-1369
Signatur: II 102.282
Intern-ID: 96837
zöge von Oesterreich und dem Grafen von Tirol. Beide bedurften ein ander, darum suchten sie sich. Der Herzog von Oesterreich war ge rade durch Tirol von seinen Besitzungen in der Schweiz, in Schwa ben und im Elsaß, welche damals dm Ländern an der Donau, Mm und Drau an Ausdehnung wenig nachgaben, abgeschnitten, und hätte einen großen Umweg machen müssen, wenn Tirol und Baiern für ihn Feindes Land gewesen wäre. Der Brandenburger andererseits brauchte damals eine Vermittlung

, um sich mit dem Papste zu ver söhnen ; uberdieß brauchte er oft Geld, und Albrecht von Oesterreich war ein reicher Freund und freigebig. Schon im I. 1352, als Herzog Albrecht zu Baden im Aargau war, kam Ludwig d. Br. zu ihm, verabredete die Verheiratung seines Sohnes mit dessen Tochter, und schloß mit ihm ein Bündniß gegen alle Feinde, ausgenommen gegen das Reich. Im I. 1354 kam der Brandenburger abermals nach Aargau, und erneuerte am 17. Okto ber obigen Bund. Im Dezember desselben Jahres kam der Herzog

von Oesterreich nach Innsbruck , und lieh dem Markgrafen 28W0fl. 5) eine für jene Zeit bedeutende Summe, um eine Schuld in Augsburg und eine andere an den Herzog Friedrich von Teck tilgen zu können.— Auf welche Weise Albrecht, und dann sein Sohn Rudolf zur Wiederversöhnung Ludwigs und Margarethas mit dem päbstlichen Stuhle beitrügen, und wie am 2. September 1359 Rudolfs Schwe ster Margaretha an den jungen Meinhard vermählt wurde, ist schon früher erwähnt worden. Im I. 1358 starb Herzog Albrecht, nachdem

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1850
Akademische Vorlesungen über die Geschichte Tirols bis zur Vereinigung mit Oesterreich
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Seite 452 von 584
Autor: Kink, Rudolf / von R. Kink
Ort: Innsbruck
Verlag: Witting
Umfang: XV, 565 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte Anfänge-1369
Signatur: II 102.282
Intern-ID: 96837
briefung eine feste Stellung und ein sicheres Erbe hinterlassen zu haben. — Doch dem war nicht so, und ein Blick auf die Wechselverhältnisse der damals fast mit gleicher Macht einander gegenüber stehenden Häuser: Baiern, Oesterreich und Böhmen mußte > lehren, daß der Besitz von Tirol für ein so kindliches, folglich an sich wehrloses, Ehepar lein ruhiger bleiben, sondern einen Rivali- tcus-Kampf hervorrufen würde, bei welchem nicht das Recht, son dern die größere Macht zu entscheiden

; bis endlich Herzog Rudolf IV. durch einen letzten kühnen Zug sei nen Gegner matt machte und als Sieger über Alle hervorging. In der That hat Oesterreich durch die ausgezeichneten Persön lichkeiten seiner Herzoge, durch eine bis ins Kleinste bewunders - würdige und fehlerfreie Politik, durch ein unübertreffliches Mte- mMeu von Klugheit und Energie in einem Kampfe die Palme davon getragen, in welchem es zwei Feinde hatte, von denen jeder mit der Würde und Macht eines Kaisers ausgestattet und cm Länder

besitz ihm überlegen war. Diese Kämpfe aber, so wie deren Erfolg, nämlich die Vereinigung Tirols mit Oesterreich, sind von universell historischem Interesse. Der Besitz- Tirols wurde für Oesterreich eine der Haupitützen seiner Macht; es wurde nicht nur die Brücke zu den sonst ganz isolirten schwäbischen und schweizerischen Be sitzungen, sondern auch der Schlüssel von Italien, den es später so oft benützte, und die nachfolgende Zeit hat es mehr als einmal be wiesen, daß die Anweisung aus den Besitz

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1853
Akademische Vorlesungen über die Geschichte Tirols bis zur Vereinigung mit Oesterreich
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Seite 580 von 583
Autor: Kink, Rudolf / von R. Kink
Ort: Innsbruck
Verlag: Witting
Umfang: XV, 565 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte Anfänge-1369
Signatur: II 105.274
Intern-ID: 87457
. Wie Herzog Hein rich das Königreich Böhmen erwirbt und verliert. | Seine Aben teuer in Böhmen 378 XXII. Wie König Heinrich das Land Tirol verwaltet. Seine Einkünfte und seine Verschwendung. Der Adel und der erste Landeshaupt mann. Der sogenannte Freiheitsbrief von 1323 ...... 395 XXIII. Die Städte Innsbruck, Meran , Hall, Sterzing, Glums, Vils. Der Bau des Kunterweges. Der Süden des Landes. König Hein richs Stellung zum Kaiser Ludwig, zu Oesterreich, zu Böhmen. Seine letzten frommen Tage. Er. stiftet

die Karthause Alleren gelberg in Schnals. Sein Tod 412 XXIV, Margaretha Maultasche. Ihr Charakter und ihr Name. Mit wel che« Eigenschaften und Kräften die Fürsten von Böhmen, Baiern und Oesterreich um das Erbe König Heinrichs gegeneinander rn den Kamps traten ' 433 XXV. Der Kamps der Habsburger und Lurembnrger um Kärnten und Tirol. Der Friede vom 9. Oktober 1338, in Folge dessen Kärn ten zu Oesterreich gelangt, Tirol der Margaretha Maultasche ver bleibt. Die zwei Verschwörungen gegen die Lurembnrger

, und die sogenannte Landesordnung vom Jahre 1352 483 XXVIII. Ludwig von Brandenburg versöhnt sich mit der Kirche und erhält die Màstiche Legitimation feivrr Ehe; stellt dem Stifte Trient die Temporalien zurück; stirbt im I. 1361. Seines Sohnes, Mein- hard's in., kurze NegierungSdaner bis 1363 . . . . . . . zm XXL. Des Hanfes Habàrg Ursprung und Vergrößerung. Die Erwer bung von Oesterreich und Annäherung an Tirol. Der Margaretha I ♦ J

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1853
Akademische Vorlesungen über die Geschichte Tirols bis zur Vereinigung mit Oesterreich
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Seite 534 von 583
Autor: Kink, Rudolf / von R. Kink
Ort: Innsbruck
Verlag: Witting
Umfang: XV, 565 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte Anfänge-1369
Signatur: II 105.274
Intern-ID: 87457
zöge von Oesterreich und dem Grasen von Tirol. Beide bedurften ein ander, darum suchten sie sich. Der Herzog von Oesterreich war ge rade durch Tirol von seinen Besitzungen in der Schweiz, in Schwa ben und im Elsaß, welche damals den Ländern an der Donau, Mur und Drau an Ausdehnung wenig nachgaben, abgeschnitten, und hätte einen großen Umweg machen müssen , wenn Tirol und Baiern sür ihn.Feindes Land gewesen wäre. Der Brandenburger andererseits brauchte damals eine Vermittlung

, um sich mit dem Papste zu ver söhnen; überdieß brauchte er oft Geld, und Albrecht von Oesterreich war ein reicher Freund und freigebig. Schon im I. 1352, als Herzog Albrecht zu Baden im Aargau war, kam Ludwig d. Br. zu ihm, verabredete die Verheiratung seines Sohnes mit dessen Tochter, und schloß mit ihm ein Bündniß gegen alle Feinde, ausgenommen gegen das Reich. Im I. 1354 kam der Brandenburger abermals nach Aargau, und erneuerte am 17. Okto ber obigen Bund. * 5 Im Dezember desselben Jahres kam der Herzog

von Oesterreich nach Innsbruck, und lieh dem Markgrafen 28000 st. 5 ) eine für jene Zeit bedeutende Summe, um eine Schuld in Augsburg und eine andere an den Herzog Friedrich von Teck tilgen zu können.— Auf welche Weise Albrecht, und yann sein Sohn Rudolf zur . Wiederversöhnung Ludwigs und Margaretha'S mit dem päbstlichen Stuhle beitrugen,, und wie am 2. September 1359 Rudolfs Schwe ster Margaretha an den jungen Meinhard vermählt wurde, ist schon früher erwähnt worden. Im I. .1358 starb Herzog Albrecht

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1853
Akademische Vorlesungen über die Geschichte Tirols bis zur Vereinigung mit Oesterreich
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Seite 452 von 583
Autor: Kink, Rudolf / von R. Kink
Ort: Innsbruck
Verlag: Witting
Umfang: XV, 565 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte Anfänge-1369
Signatur: II 105.274
Intern-ID: 87457
briefing eine feste Stellung und ein sicheres Erbe hinterlassen zu haben. — Doch dem war nicht so, und ein Blick auf die Wechselverhältnisst der damals fast mit gleicher Macht einander gegenüber stehenden Hauser: Baiern, Oesterreich und Böhmen mußte lehren, daß der Besitz von Tirol für ein so kindliches, folglich an sich wehrloses, Ehepar kein ruhiger bleiben, sondern einen Rivali täts-Kamps Hervorrufen würde, bei welchem nicht das Recht, son dern die größere Macht zu entscheiden

; bis endlich Herzog Rudolf IV. durch einen letzten kühnen Zug sei nen Gegner matt machte und als Sieger über Alle hervorging. In der That hat Oesterreich durch die ausgezeichneten Persön lichkeiten seiner Herzoge, durch eine bis ins Kleinste bewunders- würdige und fehlerfreie Politik, durch ein unübertreffliches juste- milieu von Klugheit und Energie in einem Kampfe die Palme davon getragen, in welchem cs zwei Feinde hatte, von denen jeder mit der Würde und Macht eines Kaisers ausgestattet und an Länder

besitz ihm überlegen war. Diese Kämpfe aber, so wie deren Erfolg , nämlich die Bereinigung Tirols mit Oesterreich, sind von universell historischem Interesse. Der Besitz Tirols wurde für Oesterreich eine der Haupstützen seiner Macht; es wurde nicht nur die Brücke zu den sonst ganz Wirten schwäbischen und schweizerischen Be sitzungen, sondern auch der Schlüssel von Italien, den es später so oft benützte , und die nachfolgende Zeit hat eg mehr als einmal be wiesen, daß die Anweisung aus den Besitz

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1850
Akademische Vorlesungen über die Geschichte Tirols bis zur Vereinigung mit Oesterreich
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Seite 562 von 584
Autor: Kink, Rudolf / von R. Kink
Ort: Innsbruck
Verlag: Witting
Umfang: XV, 565 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte Anfänge-1369
Signatur: II 102.282
Intern-ID: 96837
Oesterreich mit Herzog Albrecht von Baiern einen Frieden bis kom mende Weihnachten, und der König von Ungarn solle indessen eine Vereinigung unter ihnen versuchen ^). Damals gelang dieser Vereinigungsversuch noch nicht, und die wechselseitigen KriegSplänkeleien, ohne irgend ein bedeutendes Resul tat, nahmen wieder ihren Anfang. Die großen Unkosten, in welche die Herzoge von Baiern durch die Kriegführung versetzt wurden (am 12. März 1364 mußten sie von Georg dem Frauenberger ^), am 31. Juli 1366

vom Burggrafen Friedrich von Nürnberg ^), am 8. August desselben Jahres vom Konvent zu Scheyern Geld borgen, und erließen am 2. August 1367, wahrscheinlich zum eigenen Vor theile, ein Verbot an alle bamschen Klöster, die päpstlichen. Annaten abzuführen) mochten sie aber endlich bewegen, ihre Ansprüche auf Tirol wenigstens in Geld zu verwandeln. So kam denn zu Schärding am 29. September 1369 zwischen Herzog Albrecht.von Oesterreich für sich und im Namen seines Bru ders, der damals im Elsasse und Schwaben

abwesend war, einer seits und den Herzogen Albrecht und Stephan von Baiern, dann des letzteren Söhnen, Stephan, Friedrich und Johann, andererseits fol gender Friedensvertrag zu Stande ^): 1) Die Herzoge von Baiern verzichten für sich und ihre Erben auf Tirol, greifen diese Herrschast nimmer an und sind Nie mand beholfen, der Tirol angreifen oder .beschädigen wollte; die Herzoge von Oesterreich sollen von Tirol aus Baiern nicht angreifen, und Keinen, der in Baiern gesessen ist, wi der die Herzoge

in Schutz nehmen. 2) Die Herzoge von Baiern überantworten wieder die Besten Schloßberg, Landeck und Matrei. 3) Die Herzoge von Oesterreich zahlen ihnen dafür 116M0 KsK. rer. Loie, IX. ISl. 25) IIilàew P. 36. IblcksM P. IST. J?) IblS. p. 153. A») I b IS. p. ißi. Ltev erer sàckit. p. 395 — 393. keZ. r er. Loie. IX. 823.

10
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1853
Akademische Vorlesungen über die Geschichte Tirols bis zur Vereinigung mit Oesterreich
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Seite 562 von 583
Autor: Kink, Rudolf / von R. Kink
Ort: Innsbruck
Verlag: Witting
Umfang: XV, 565 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte Anfänge-1369
Signatur: II 105.274
Intern-ID: 87457
Oesterreich mit Herzog Albrecht von Baiern einen Frieden bis kom mende Weihnachten, und der König von Ungarn solle indessen eine Vereinigung unter ihnen versuchen '). Damals gelang dieser Vereinigungsversuch noch nicht, und die wechselseitigen Kriegsplänkeleien, ohne irgend ein bedeutendes Resul tat, nahmen wieder ihren Anfang. Die großen Unkosten, in welche die Herzoge von Baiern durch die Kriegführung versetzt wurden (am 12. März 1364 mußten sie von Georg dem Frauenberger 35 ), am 31. Juli

1366 vom Burggrafen Friedrich von Nürnberg 36 ), am 8. August desselben Jahres vom Konvent zu Scheyern 3T ) Geld borgen, und erließen am 2. August 1367, wahrscheinlich zum eigenen Vor theile, ein Verbot an alle bairischen Klöster, die päpstlichen Annaten abzuführen) s8 ), mochten sie aber endlich bewegen, ihre Ansprüche auf Tirol wenigstens-in Geld zu verwandeln. So kam denn zu Schärding am 29. September 1369 zwischen Herzog Albrecht von Oesterreich für sich und im Namen seines.Bru ders, der damals

im El fasse und Schwaben abwesend war, einer seits und den Herzogen Albrecht und Stephan von Baiern, dann des letzteren Söhnen, Stephan, Friedrich und Johann, andererseits fol gender Friedensvertrag zu Stande : ' 1) Die Herzoge von Baiern verzichten für sich und ihre Erben auf Tirol, greifen diese Herrschaft nimmer an und sind Nie mand beholfen, der Tirol an greifen oder beschädigen w ollte; die Herzoge von Oesterreich sollen von Tirol aus Baiern nicht angreifm, und Keinen, der in Baiern gesessen

ist, wi der die Herzoge in Schutz nehmen. 2) Die Herzoge von Baiern überantworten wieder die Vesten Schloßberg, Landeck und Matrei. 3) Die Herzoge von Oesterreich zahlen ihnen dafür 116,000 3* *) Reg. rer. Rote. IX. 151. M) Ibidem p. 96. • 6 ) Ibidem p. 152. s?) Ibi d. p. 153. se ) Ibi4. p. 181 . 89 ) Steyercr addlt. p. 395 -- 398. lieg, r er. B oie. IX. pag, * 36

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1850
Akademische Vorlesungen über die Geschichte Tirols bis zur Vereinigung mit Oesterreich
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Seite 547 von 584
Autor: Kink, Rudolf / von R. Kink
Ort: Innsbruck
Verlag: Witting
Umfang: XV, 565 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte Anfänge-1369
Signatur: II 102.282
Intern-ID: 96837
der Fuchs von Eppan, Berthold von Passeir, Hildebrand von Firmian und Botsch von Bozen. Soweit der UcbergabSbrief der Margaretha Maultasche. Seit jenem Tage, an welchem das Jnfiegel an den Brief ge hängt worden ist, durch den das Land Tirol den Herzogen von Oesterreich zugesprochen wurde, ist nahezu ein halbes Jahrtausend verstrichen. Von allen Jenen, welche diesen Brief im Namen des ganzen Landes als freie Mitsiegler unterfertigt haben, hat sich nur ein einziger Name, jener der Firmian, bis auf unsere

Zeit erhalten. Manche aus ihnen sind, die letzten ihres Geschlechtes, neben dem Ban ner von Oesterreich gefallen am Tage bei Sempach (9. Juli 1386); andere haben im Frieden und am heimatlichen Herde der Natur ihre Schuld gezahlt. Dennoch ist es in den kommenden Jahrhunderten von Niemand vergessen worden, und unsere Väter haben von Ge schlecht zu Geschlecht ihren Kindern als Vermächtniß, als Pflichttheil, um den man niemals betrogen werden kann, die Kunde hinterlassen, daß vor Zeiten eben

jene Männer, in freier Wahl, nach eigenem Beschlüsse, weder durch Krieg noch Noth gezwungen, die Fürsten von Oesterreich zu ihren Fürsten genommen, und in feierlichem Eide, und im Namen Aller, Edel und Unedel, Arm und Reich, in Städten und in Thälern., vor Gott und den Menschen geschworen haben: „eben diesen Fürsten, aus Habsburgs Stamme, gegen Je dermann Treue und Wahrheit zu halten, ihren Nutzen und ihre Ehre zu fördern, ihren Schaden zu wenden, und in allen Dingen als ihre Herrn, wie es billig

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1850
Akademische Vorlesungen über die Geschichte Tirols bis zur Vereinigung mit Oesterreich
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Seite 233 von 584
Autor: Kink, Rudolf / von R. Kink
Ort: Innsbruck
Verlag: Witting
Umfang: XV, 565 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte Anfänge-1369
Signatur: II 102.282
Intern-ID: 96837
get wurde. — Herzog Heinrich IX., von Baiem, welcher sicher auf die Kaiserkrone gerechnet hatte, war entschlossen, sich dem Hohenstau fen nicht zu unterwerfen ; dafür wurde er noch im nämlichen Jahre zu Goslar in die Acht erklärt, und starb im Jahre darauf an Gift. Baiem wurde an Heimich Jasomirgott von Oesterreich verliehen. — Und nun folgte eine Zeit der Verwirrung und des Bürgerkrieges, der sich auch bis in das Innthal herein erstreckte. Welf VI., Bruder des geächteten Heinrich, fiel

in Baiern ein, wo sich sogleich viele der Grafen sur ihn erklärten, namentlich jene von Andechs; dafür nahte vom Lech Herzog Friedrich von Schwaben (später Kaiser Friedrich I.) und erstürmte das Schloß Wolsartshausen. Andererseits führte Her zog Heinrich von Oesterreich seine Truppen über die Donau, belagerte seine eigene Residenz Regensburg, in welcher sich Bischof Heinrich aus dem Geschlechte von Wolfartshausen befand, und verwüstete die Umgegend. Markgraf Ottokar von Stem, ein Verwandter der Welsen

, fiel in Oesterreich ein; der König Geysa von Ungarn kün digte dem baierischen Herzoge den Krieg an. — Um dieselbe Zeit sah man — so erzählen die Chronisten — Zeichen am Firmament, lange, rothe Streifruthen, ') feurige Streitrosse, und kämpfende Riesen; man sah fremde Vögel in den Lüften, hörte nächtliches Jammergeheul in tiefen Wäldern, dann das Brausen wilder, empörter und austre tender Gewässer, erblickte allenthalben Roth, Elend, Seuchen, und gleichsam ein allgemeines Trauern der Natur. Theils

17
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1853
Akademische Vorlesungen über die Geschichte Tirols bis zur Vereinigung mit Oesterreich
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Seite 234 von 583
Autor: Kink, Rudolf / von R. Kink
Ort: Innsbruck
Verlag: Witting
Umfang: XV, 565 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte Anfänge-1369
Signatur: II 105.274
Intern-ID: 87457
gei wurde. — Herzog Heinrich IX., von Baiern, welcher sicher auf die Kaiserkrone gerechnet hatte, war entschloffen, sich dem Hohenstau fen nicht zu unterwerfen; dafür wurde er noch im nämlichen Jahre zu Goslar in die Acht erklärt, und starb im Jahre darauf an Gift, iato wurde an Heinrich Zasomirgott von Oesterreich verliehen. — Md nun folgte eine Zeit der Verwirrung und des Bürgerkrieges, der sich auch bis in das Innthal herein erstreckte. Welf VI., Bruder des geächteten Heinrich, siel

in Baiern ein, wo sich sogleich viele der Grafen für ihn erklärten, namentlich jene von Andechs ; dafür nahte vom Lech Herzog Friedrich von Schwaben (später Kaiser Friedrich I.) und erstürmte das Schloß Wolfartshausen. Andererseits führte Her zog Heinrich von Oesterreich seine Truppen über die Donau, belagerte seine eigene Residenz Regensburg, in welcher sich Bischof Heinrich aus dem Geschleckte von Wolfartshausen befand, und verwüstete die Umgegend. Markgraf Ottokar von Steier, ein Verwandter

der Welfen , fiel in Oesterreich ein; der König Geysa von Ungarn kün digte dem bmerischen Herzoge den Krieg an. — Um dieselbe Zeit sah man — so erzählen die Chronisten — Zeichen am Firmament, lange, rothe Streifruthen, *) feurige Streitrosst, und kämpfende Riesen; man sah fremde Vögel in den Lüften, hörte nächtliches Jammergeheul in tiefen Wäldern, dann das Brausen wilder, empörter und austre tender Gewässer, erblickte allmthalben Roth, Elend, Seuchen, und gleichsam ein allgemeines Trauern der Natur

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