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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1850
Akademische Vorlesungen über die Geschichte Tirols bis zur Vereinigung mit Oesterreich
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Seite 25 von 584
Autor: Kink, Rudolf / von R. Kink
Ort: Innsbruck
Verlag: Witting
Umfang: XV, 565 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte Anfänge-1369
Signatur: II 102.282
Intern-ID: 96837
und befandsich auf dem Haupte des feindlichen Churfürsten Karl Albert von Baiern. Zum erstenmale stand da mals Oesterreich dem deutschen Kaiser und dem deutschen Reiche als solchem feindlich gegenüber. Damals zum erstenmale mußte daher das Wiener àbinet auch auf den Gedanken kommen, das ganze Nixwm cowxvàun des österreichischen Staa tenkomp leres zu einem für sich bestehende« Ganze» enger zu verbinden und den so konglcmerirte» Staat, wenn auch nicht geradezu feindlich, so doch seitwärts von Deutschland

der europäischen Diplomatie erhalten hat. Damit war die Selbständigkeit der österreichischen Politik, und eine Art Sonderstellung gegenüber von Deutsch land gegeben. Es wäre ganz Verfehlt, der-österreichische« Negierung daraus einen Vorwurf zu mache»; diese Politik war vielmehr durch die Verhältnisse selbst gefordert ; mart konnte sagen, sie war eine natürliche, ja nàrnoth- wendige. Denn die Verhältnisse in Deutschland selbst hatten sich wesentlich ge ändert. Während stüher die kleiner« deutschen Fürsten

sämmtlich entweder der kaiserlichen Gewalt folgen, oder nur im Auslände, «icht aber in Deutschland Mst. ein Gegengewicht gegen sie finden konnten : hatte jetzt ein neuer Fürst in Deutschland, eia Parvenu, der König von Preußen, sein Land zu einer Macht erstem Ranges konstituirt. Es war vorauszusehen, und die Erfahrung bewies es, daß dieser König dem bisherigen Uebergewichte Oesterreichs einen Damm entgegensetzen und es dadurch zwingen würde, das Centrum seiner Po litik nicht in Deutschland

, sondern im eigenen Reiche zu suchen. In der That gab es von da an nur mehr eine österreichische und eine preußische Politik; das übrige Deutschland bildete um die Masse, den Ballast, für das Gleichge wicht beider Staaten. Es war nur mehr Objekt für die Kabinete, aber nicht mehr ihr Centrum. Offen ausgesprochen wurde dieser Satz in der Zusammen kunst zu Reisse, wo Kaiser Joseph II. z» Friedrich II. unumwunden sagte: „Nehmen Sie den Norden von Deutschland, Sire, ich nehme den Süden.' — Gleichen Schritt

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1853
Akademische Vorlesungen über die Geschichte Tirols bis zur Vereinigung mit Oesterreich
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Seite 26 von 583
Autor: Kink, Rudolf / von R. Kink
Ort: Innsbruck
Verlag: Witting
Umfang: XV, 565 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte Anfänge-1369
Signatur: II 105.274
Intern-ID: 87457
von Deutschland zu stellen; um diese Länder für alle Fälle zur Unbedingt eigene« Disposition sich vorzubehalten. Dadurch wurde eine größere Centralisation im Innern, und eine selbstständige äußere Pclüii nethvenkig. Diesi geschah; und als Gras fspäter Fürst) Kaunlz im Jahr 1758, unmittel bar vor dem Avttniche des stebe,jLhrkgcn Krieges, an die Spitze der oster, «tchtfchen Verwaltung trat, war eS sei« erste« Werk, dt« Staat«« »,lei p gàden. ein Institut, welches sich beinshe durch ein Iahrh»»dert an der Griff

der ««ropLtschen Dtplematie erhalten hat. Damit war die Selbständigkeit der österreichische« Politik, und eine Art Sonderßcllnng gegenüber von Dmisch- la»d gegeben. Äs wäre ganz verfehlt, der österreichischen Regierung daraus einen Vorwurf zn mache» ; diese Politik war vielmehr durch die Verhältnisse selbst gefordert; man konnte sagen, sie war eine natürliche. ja matnruetb- wendige. Denn die Verhältnisse in Deutschland selbst hatte« sich wesentlich ge- ändert. Während früher die kleinern deutschen Fürste

» sämmtlich entweder der kaiserliche« Gewalt folgen, oder nnr im Auslande, nicht ater in L«»fchls«d selbst, ein Kegengevicht gegen sie finde» konnten: hatte jetzt ein neuer Fürst 1» Deutschland, ein Parvenu, der König sie Preußen, fein Land zu einer Nacht ersten Ranges fonstitnirt. (fé war vorauszusehen . und die Vrfahmvg tewie« e«, da§ dieser König dm, bisherige« Ueberg-wichie Oesterreich» einen Dam« e«t.geg«»sehen und eS dadurch zwingen würde, das Zentrum seiner Po litik nicht in Deutschland. so«dern

t« eigenen Reiche zu suchen. In der Thst gab ti vo« da an nur mehr eilte österreichische und ein« preujische Psl«k; da» übrig« D«tschland bildete nur dir Rasse, de, fWJfltl, sur da« GleGß«- wicht beider Staaten. Cf# war nur mehr Objekt für die Kabinette. à nicht mehr ihr «entrum. Off«, ausgesprochen wurde dieser Satz in der Zusammen kunft za Reiff«, wo Kaiser Joseph II, p Medrich II. anairiiüBlf« sagte: „Rchmea Sie tun Norden von Deutschland. Eir«. ich ntbme den Süden.' — Gleiche» Schritt

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1850
Akademische Vorlesungen über die Geschichte Tirols bis zur Vereinigung mit Oesterreich
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Seite 187 von 584
Autor: Kink, Rudolf / von R. Kink
Ort: Innsbruck
Verlag: Witting
Umfang: XV, 565 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte Anfänge-1369
Signatur: II 102.282
Intern-ID: 96837
U» àn Refe Zeit gelangte auch das Bisthum Vriren ^ durch die G»ft wr Kaiser M weltlichem Beschthum und zu seinem Namen. Es hatte diese Bevorzugung ihre potich'chm Zwecke. — Als bald »ach MM v. Gr. Tà deffen Reich zerfallen war, und die Macht deS Oberhand i«»er schwach«? wurde gegenüber den einzelnen Vasallen, schlugen vie Könige in Frankreich und in Deutschland bei ganz ähn lichen MMItmffen ganz Verschiedene Wege cm, damit der Thron wieder zur Machtfülle gelange. In Frankreich hüthete

sich der Kö nig, neue Kassllenschasten zu kreiren; er beobachtete die vorhandenen wü «MS «f»erksa»e« Auge, suchte sie durch Begünstigung der Slàe und v«S Mittelstandes zu schwächen, und wo immer eine Stelle leer wurde, besetzte er ste nicht wieder, sondern zog sie für den Thron ein. In Deutschland glaubte der Kaiser dadurch die Macht der großem Vasallen zu schwächen, daß er ihre Zahl in'S Unendliche ver mehrte, un? ter erblichen Macht der weltlichen Fürsten die bischöfliche als Gegengewicht, als Antidotmn

, gegenüberstellte. Hiebe! wurde aber übcrschm, daß die nm geschaffenen Vasallen ganz in derselben Lage waren, wie die bereits vochandenen, daß auch sie nach immer g«ß«« E»aMM«n von der kaiserlichen Obergewalt strebten, daß sie daher st»mMch gegen letztern in geheimem od« offenem Bunde w«rm, »it »eiüg Worten, daß die Kaiser durch die Vermehrung der Vasallen nur die Zahl ihrer Feinde vermehrt hatten. Die Resultate dieser beiderseitigen Politik in Frankreich und Deutschland hat daS fimfzehnte Jahrhundert

sehr deutlich in dem Bücke der Geschichte auf gezeichnet. Zn jener Zeit Vereinigte in Frankreich Ludwig XI. in sei ner königlichen Gewalt die unbeschränkte Mach!fülle; in Deutschland lette Ver àffer son der Gnade seiner unzähligen Herzoge und Va- Men. UàerdiH hMm die Kaiser übersehen, waS die Könige von Frankreich wM eànntm, daß die Bischöfe, wenn sie auck nicht das Gewicht des üblichen Ansehens hatten, andererseits mit Waffen cmSr gch«M »«m, gegen welche selbst kaiserliches Ansehen sich oft als webrisA

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1853
Akademische Vorlesungen über die Geschichte Tirols bis zur Vereinigung mit Oesterreich
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Seite 188 von 583
Autor: Kink, Rudolf / von R. Kink
Ort: Innsbruck
Verlag: Witting
Umfang: XV, 565 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte Anfänge-1369
Signatur: II 105.274
Intern-ID: 87457
Um éeii diese Zeit gelangte auch daß BiSthum Briren durch die Gunst der Kaiser zu weltlichem Besitzthum und zu seinem Namen. Es hatte diese Bevorzugung ihre politischen Zwecke. — AlS bald nach Karls d. Gr. Tode dessen Reich zerfallen war, und die Wacht des Oberherren immer schwächer wurde gegenüber den einzelnen Basallen, schlugen die Könige in Frankreich und in Deutschland bei ganz ahn- llchen Verhältnissen ganz verschiedene Wege em, damit der Thron wieder zur Machtfülle gelange. In Frankreich

hüthetc sich der Kö nig, neue Vasallenschasten zu kreiren ; er beobachtete die vorhandenen mit stets aufmerksamem Auge, suchte sie durch Begünstigung der Städte und des Mittelstandes zu schwächen, und wo immer eine Stelle leer wurde, besetzte er sie nicht wieder, sondern zog sie für den Thron ein. In Deutschland glaubte der Kaiser dadurch die Macht der großem Vasallen zu schwächen, daß er ihre Zahl in's Unendliche ver mehrte, und der erblichen Macht der weltlichen Fürsten die bischöfliche

als Gegengewicht, als Antidotum, gegenüberstellte. Hiebei wurde aber übersehen, daß die neu geschaffenen Vasallen ganz in derselben Lage waren, wie die bereits vorhandenen, daß auch sie nach immer größerer àanM-àn von der kaiserlichen Obergewalt strebten, daß sie daher sàmtlich Heg« letzterW in geheimem oder offenem Bunde waren, mit'Wfttg Worten, daß die Kaiser durch Hie Vermehrung der Basallen nur die Zahl ihrer Feinde vermehrt halten. Die Resultate dieser' beiderseitigen Politik in Frankreich und Deutschland

hat das fünfzehnte Jahrhundert sehr deutlich in dem Buche der Geschichte auf- gezeichnet. In jener Zeit vereinigte in Frankreich Ludwig XL in sei ner königlichen Gewalt die unbeschränkte Machtfülle; in Deutschland lebte der Kaiser von der Gnade seiner unzähligen Herzoge und Va sallen. Ueberdieß hatten die Kaiser übersehen, was die Könige von Frankreich wohl erkannten, daß die Bischöfe, wenn sie auch nicht das Gewicht des erblichen Ansehens hatten,/andererseits mit Waffen auS- gestattet

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