¬Die¬ Blütezeit der Landstände Tirols : von dem Tode des Herzogs Friedrich mit der leeren Tasche 1439 bis zum Tode Kaisers Maximilian I. 1549.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 2, T. 2)
— 161 gefallen sei, und von welchem einem jeden von ihnen der dritte Theil gebühre, seinen dritten Theil dem Herzoge Albrecht übergebe, den er fortan als Landesfürst innehaben und regieren soll. Sich selbst be halte er jedoch die Renten vor, welche die ihm zugewiesenen Herr schaften, Schlösser, Leute, Güter, Zölle und Mauten ab werfen 1 ). Zwei Tage später stellten sich beide Herzoge die Verschreibung aus, dass falls Sigmund die Renten und Güter, welche er bei der Verzichtleistung
sich Vorbehalten habe, verändern, verkaufen oder verpfänden wollte, er sie zuerst dem Herzoge Albrecht anbieten und überlassen müsse, wenn dieser ihm dafür soviel bezahle als ein Anderer 2 ). Herzog Al brecht versprach, die Herrschaft Hohenberg, die er seiner Gemahlin Meclitild auf ihre Lebtage verschrieben hatte, von dieser abzulösen, und an Sigmund zu übergeben, nur müsse der Herzogin Mechtild das Schloss Hohenberg Vorbehalten bleiben, da sie es mit ihrem Gelds gekauft habe; wolle Sigmund es haben, müsse
er das ausgelegte Geld ibr zurückgeben 3 ). Die Abtretung der vorderösterreichiscben Länder an Herzog Sig mund und die Verfügung, welche er mit ihnen traf, hatten Folgen, die Tirol nahe berührten. Da sehr viele derselben verpfändet waren, so erheischte ihre Einlösung bedeutende Geldsummen; diess führte zu Verhandlungen mit den Tiroler Landständen und zur öfteren Einberufung von Landtagen; sie führten ferner zu dem Plappart- Kriege und weiterhin zu Verwickelungen mit den Eidgenossen. Herzog Sigmund kam
, sich am Eigenthume einer Frau zu vergreifen, wie denn in der That später als die Eidgenossen über diese Landschaften herfielen, der Um stand sehr betont wurde, dass sie der Herzogin gehörten 4 ). Sigmund verschrieb also schon 4 Tage nach seiner Rückkehr, am 16. August, seiner Gemahlin die Grafschaft Kyburg, Rapperschwyl, Winterthur, *) Urkunde bei Kurz: Kaiser Friedrich IV. 279. 2 ) a. a. 0. p. 282. *) Chmel, Materialien p. 158. 4 ) Tschndi II., 604. JBger, Oesoh, d. lnnänt. Verf. Tirol*. II. Bd., ». 11