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Jahr:
1882
¬Die¬ Genesis der Landstände Tirols : von dem Ende des XIII. Jahrhunderts bis zum Tode des Erzherzogs Friedrich mit der leeren Tasche 1439.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 2, T. 1)
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Seite 418 von 426
Autor: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: IX, 419 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: D II 8.654/2,1 ; II 8.654/2,1
Intern-ID: 105362
EXCTJKS. (Zur Seite 57. 87.) Bei der Verfügung des Kaisers Ludwig und der Herzoge von Oester reich über die zwei Länder Kärnten und Tirol blieb eine der wesentlichsten Fragen gänzlich unberücksichtigt, die Frage, ob dem Kaiser das Recht zur vorgenommenen Verfügung zustand ? Vor Allem hätte festgestellt werden sollen, ob sie Reichslehen waren oder freie Allode, auf welche die nächsten Verwandten des lehrten Besitzers das Erbrecht hatten. Im ersten Falle ~ stand dem Reiehsoberhauptc

das unbestreitbare Recht der freien Verfügung zu, im zweiten Falle keineswegs. Das Verhältniss der zwei in Frage stehenden Länder zum Reiche war nun ein wesentlich verschiedenes. Kärnten war seit dem Jahre 976 d. i. seit seiner Erhebung zum Herzugthume durch Kaiser Otto II. ein Reichs lehen, welches von dem Herzoge Heinrich I. angefangen, bis auf Meinhard 1282 an Reichsvasallen der verschiedensten Häuser verliehen worden war. Kaiser Lndwig war demnach in seinem vollen Rechte, wenn er Kärnten, da der letzte

geknüpft worden *); da aber dieser von Heinrich nicht berücksichtigt worden war , so verlor die damalige Be willigung alle Kraft und der Kaiser hatte freie Hand. Herzog Heinrich hatte sich überdies einer Rechtsverletzung schuldig gemacht, indem er nicht befugt war, das Reichsleben Kärnten als ein Erbgut zu betrachten und es als solch« seiner Tochter zuzuerkennen. Dem Kaiser stand somit das volle Recht zu über Kärnten zu verfügen l 2 ). Welches war nun aber das Motiv, welches den Kaiser bestimmte

, das Herzogtbum Kärnten den Herzogen von Oesterreich zuzuwenden; waren es nur die oben S. 49 und 50 angegebenen politischen Gründe, oder konnten die Habsburger einen rechtlichen Anspruch auf Kärnten erheben, welcher den Kaiser verpflichtete, das erledigte Herzogthum ihnen zuzuerkennen? Es gab eine solche Meinung, und sie wurde in der älteren österreichischen l ) Siche oben 8. 46. •J Siehe oben 8. 51,

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Bücher
Jahr:
1885
¬Die¬ Blütezeit der Landstände Tirols : von dem Tode des Herzogs Friedrich mit der leeren Tasche 1439 bis zum Tode Kaisers Maximilian I. 1549.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 2, T. 2)
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Seite 311 von 547
Autor: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VII, 539 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: D II 8.654/2,2 ; II 8.654/2,2
Intern-ID: 105363
305 — füraten sowohl bei der Hofordnung als auch bei der Vermählung. Auch von Seite auswärtiger Feinde war um diese Zeit ein solches Schicksal nicht zu fürchten. Man konnte versucht sein, ihren Aus gangspunkt auf Seite des Kaisers Friedrich zu suchen. Da dieser 1477 eine« seiner schönsten Erblande, das Land unter der Enns, im Krieg® mit dem Könige Mathias von Ungarn verloren hatte, in dessen Hände dasselbe bis zum Jahre 1490 blieb 1 ), so konnte die Vermuthung nahe liegen, der Kaiser mochte

den Wunsch oder die Absicht haben, das Land Tirol und die Vorlande in seine Gewalt zu bringen. Diese Vernmthung konnte um so gegründeter erscheinen, als Sigmund ge rade im Jahre 1477 einen Schritt that, welcher dem Kaiser an deutete, dass er den Besitz von Tirol gegen ein anderes Land zu vertauschen nicht ungeneigt wäre. Am 6. Mai richtete er wiederholt Schreiben an den Kaiser mit der Bitte um Belehnung mit der durch den Tod des Herzogs Karl von Burgund, der am 5. Jänner in der Schlacht bei Nancy

gefallen war, erledigten Grafschaft Burgund oder mit dein flerzog- thume Mailand 2 ). Kaiser Friedrich liesa zwar diese Bitten unbeant wortet; aber die Ueberzeugung musste er gewonnen haben, dass Sig munds Anhänglichkeit an Tirol nicht unüberwindlich war, wenn sich nur ein geeignetes Mittel zn ihrer Besiegung dar bot. Als solches mochte dem Kaiser die zerrüttete Finanzwirthscbaft Sigmunds erscheinen, er konnte hoffen, dieselbe würde ihn für die Zumuthuug der Landesabtretung mürbe machen. Vielleicht

war gerade die Specutation des Kaiser« auf die Wirksamkeit dieses Mittels die Ursache, dass Sigmund 1481 scheinbar aus eigenem Antriebe die auf Ersparung abzielende Ordnung seines Hofwesens vornahm. Als aber Herzog Sigmund zwei Jahre später zu einer neuen Ehe zu schreiten beschloss, da trat seine Furcht, verdrängt zu werden, so wie seine Hoffnung auf legitime Nachkommenschaft, stark in den Vordergrund, und wir sehen ihn, sich geradezu den Herzogen von Baiern in die Arme werfen, uro bei ihnen Schutz

zu finden. Fürch tete er jetzt ernstliche Gefahr von Seite Friedrichs? War dieser viel leicht nicht zufrieden mit der neuen Vermählung, weil ein Sprosse »u« dieser Ehe ihn der Erwerbung Tirols, die bei Sigmunds vorge rücktem Alter nicht ferne sein konnte, beraubte? Wir wissen es nicht, *1 Sialaj, Geschichte Ungarns III. p. S27 etc. S 1 Sigmund* Schreiben an Kaiser Friedrich, dd. Innsbruck ß. Mai 14 77 in Monumente Babeburgic. L Abth. II. Bd. 8. 207, — In Mailand war der Herzog Gtüteasso Maria

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Bücher
Jahr:
1885
¬Die¬ Blütezeit der Landstände Tirols : von dem Tode des Herzogs Friedrich mit der leeren Tasche 1439 bis zum Tode Kaisers Maximilian I. 1549.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 2, T. 2)
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Seite 504 von 547
Autor: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VII, 539 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: D II 8.654/2,2 ; II 8.654/2,2
Intern-ID: 105363
499 — Wildpret. Von grosser Wichtigkeit sind die Beschwerden gegen ein zelne sociale Stände, zuvörderst die Beschwerden der Laien gegen die Geistlichkeit; sie umfassen mehr als 4 Octavblätter, gewähren einen tiefen Einblick in die sittlichen Zustände und die damals herr schende Stimmung der Laien gegen die Geistlichkeit 1 ), Die Be schwerden der vier Stände des Erzherzogthums Oesterreich unter der Enns wurden in einer eigenen Denkschrift dem Kaiser überreicht 2 ). Nach der Ueberreiehung

aller dieser Beschwerden entsprach der Kaiser einem schon früher von den Ausschüssen gestellten Ansuchen, in welchem sie ihn um Kundgebung seiner Meinung über die von den Ländern beanspruchte Kriegshilfe baten. Er wies sie an, eine drei fache Noth des Hauses Oesterreich und der Lande in das Auge zu fassen: die erste sei die der ganzen Christenheit gemeinsame. Allen bewusste, Gefahr von Seite der Türken 3 );, die zweite, der Krieg mit Venedig; die dritte, das Unwesen der Ungarn, welche dem Hause Oesterreich

die durch Verträge erworbenen Rechte zu entreissen trachten. Gestützt auf die Vorlage begehrte der Kaiser eine „bestimmt taxirte Hilfe“ zur Aufstellung einer Armada von 4000 Reisigen zu Pferd und 12,000 Fussknechten und zur Herheischaffung der noth- wendigen Geldmittel 4 ). Und da die Ausschüsse die Aufhebung der neuen Geleitgelder verlangen, so begehre er zur Wahrung der Gränzen mit Gebäuden und Besatzungen bis zum Abschluss eines Friedens mit Venedig jährlich die Summe von 100.000 Gulden rhein., eine Forderung

, welche nur die niederösterreichisehen Lande und Tirol angehe 5 ). Be willigen die Ausschüsse diese Forderungen, so sei der Kaiser bereit, alle ihm vorgelegten und noch vorzulegenden Angelegenheiten, soviel sich darin ausrichten lasse, zu vollziehen. Schliesslich verlangte Maxi milian, die Ausschüsse sollten aus ihrer Mitte einen kleineren Aus schuss bilden und mit dem Kaiser nach Augsburg abgehen lassen mit Vollmacht, in ihrem Namen daselbst mit ihm weiter zu verhandeln und zu beschliessen 0 ). Sämmtliche Begehren des Kaisers

würden von den Ausschüssen abgelehnt; dagegen aber, obwohl sie durch keinen Rechtstitel dem Kaiser Hilfe zu leisten verpflichtet seien, und der Kaiser *) a. a. O. p. 244—251. 2 ) Ebend. p. 251—256. ®) Siehe die Verhandlung über den Feldzug, den Maximilian gegen die Türken -vorhatte, bei Zeibig p. 207—215. 4 ) Ebend. p. 256—258. ' B ) Unter den niederösterreichischen Ländern wurden Steiermark, Kärnten und Krain verstanden, von denen die zwei Letztem in einem Kriege mit Venedig gleich Tirol zunächst berührt wurden

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Bücher
Jahr:
1885
¬Die¬ Blütezeit der Landstände Tirols : von dem Tode des Herzogs Friedrich mit der leeren Tasche 1439 bis zum Tode Kaisers Maximilian I. 1549.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 2, T. 2)
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Seite 507 von 547
Autor: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VII, 539 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: D II 8.654/2,2 ; II 8.654/2,2
Intern-ID: 105363
eine Ordnung aufgerichtet werden. Mit allen anderen in diesen Angelegenheiten gestellten Vor schlägen sei der Kaiser einverstanden, in den allenfalls einer Besserung Bedürftigen sollen die Ausschüsse sich miteinander vergleichen, wo die Verständigung nicht erfolgt, wird der Kaiser als Vermittler ein- treten. Die Zwietracht zwischen dem Lande ob der Enns und den an dern niederösterreichisehen Landen werde der Kaiser bei seiner Ankunft in diesen Ländern, entweder gütlich oder auf dem Rechtswege aus- gleichen

er zur Abhilfe geneigt sei, so könne doch ihrer grossen Anzahl und des Umstandes wegen, dass sie jetzt zu Innsbruck nicht wohl gründlich genug erörtert werden können, von einem gütigen Entschlüsse, noch weniger von einer allseitigen Abhilfe der selben die Rede sein, um so weniger, als Kaiser und Ausschüsse über den anderen, gewiss wichtigeren, allgemeinen Angelegenheiten viele Zeit verbraucht haben; er meine aber, alle Beschwerden lassen sich auf vier Hauptpunkte zurückführen: 1. was Se. kaiserliche Gnaden

be treffe, 2, was das Kammergut, 3. Justiz und Regierung, Gerichte, Rechtspflege und Vollziehung der ürfcheile und 4. gute Ordnung, Polizei, Gleichheit der Bürden, Hantirung und Gewerbe angebe. Die m die 1. Oiasse fallenden Beschwerden werde der Kaiser selbst er ledigen, die in die 2 nächsten Classen fallenden können durch die verordneten Reformirer untersucht und erledigt werden, die der 4. Oiasse 0 Zeitig p. 270—272, 2 ) Diese Benennung erhielten die oben S. 497 — 4:98 dem Kaiser auf seine erste

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Bücher
Jahr:
1885
¬Die¬ Blütezeit der Landstände Tirols : von dem Tode des Herzogs Friedrich mit der leeren Tasche 1439 bis zum Tode Kaisers Maximilian I. 1549.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 2, T. 2)
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Seite 353 von 547
Autor: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VII, 539 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: D II 8.654/2,2 ; II 8.654/2,2
Intern-ID: 105363
2 ). Johann von Zymmern appellirte von dem schlecht- iinterrichteten Kaiser an den besser zu unterrichtenden oder an den Papst 3 ). Gaudenz von Matsch protestirte in einer ausführlichen Ver teidigungsschrift gegen das ihm zugefügte Unrecht und erklärte, er habe seine SehlÖsser mit Leuten versehen nur zum Schutze seines Eigen thums. Alle verlangten Recht und erboten sich dazu 4 ). Kaiser Friedrich war eingegangen auf ihr Verlangen, und hatte ihnen Rechtslage fest gesetzt, aber Niemand war erschienen

5 * ). Nun sprach der Kaiser am 8. Jänner 1488 zn Innsbruck die Reichsacbt über sie aus und befahl, sie, wo immer zu Wasser oder Land man sie betrete, zu fahnden, und den kaiserlichen Verordneten zu überantworten, damit sie mit peinlicher Marter gefragt und mit strengem Gerichte bestraft werden können 15 ). Die Folge davon war für den Grafen von Matsch die Wegnahme alles dessen, was er in Prätigau noch besass, sowie des Amtes Mals in Vinscligau, für Heinrich von Zymmern die Ueberfcragung der ihm abgenommenen

Herrschaften an die Grafen zu Werdenberg 7 ); der Graf Heinrich von Fürstenberg fand Schonung, da er dem Kaiser sich unterwarf 8 ). Jetzt kam die Reihe der kaiserlichen Massnahmen an die Herzoge von JBaiern; auch ihnen sollte jede Aussicht auf irgend welche Nach sicht oder Zustimmung zu den erschlichenen Lander-Erwerbungen be nommen werden. Zu diesem Zwecke veranstaltete Friedrich einen Widerruf, der mit der grössten Feierlichkeit vor sieh gehen sollte. Erzherzog Sigmund sollte in Gegenwart aller Fürsten

, Prälaten, Grafen, *) Siehe oben S. SSt. 2 ) Sigmunds Handlungen. 3 ) Schatz-Archiv-Repertorium V. p. 70. 4 ) Br an dis, Geschichte der Landeshauptleute p. 337 -84]. 6 ) Sigmunds Handlungen. B ) Urkunde, cid. Innsbruck 8. Jänner 1488 in Hormayrs Archiv f. Geschichte und Statistik-Literatur etc., III. Jahrg. p. 886. - Zwei Declarationen Kaiser Fried richs im Schatz-Archiv-Repertorium V. p. 69. — Ein Achtbrief Kaiser Friedrichs ebend. p. 70. 7 ) Brandig a. a. O. p. 842 etc,, Chmel regg. num. 8288. 8283

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Bücher
Jahr:
1885
¬Die¬ Blütezeit der Landstände Tirols : von dem Tode des Herzogs Friedrich mit der leeren Tasche 1439 bis zum Tode Kaisers Maximilian I. 1549.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 2, T. 2)
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Seite 220 von 547
Autor: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VII, 539 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: D II 8.654/2,2 ; II 8.654/2,2
Intern-ID: 105363
— 214 — Wenn von ihm behauptet wird, er sei ein grosser Gegner des Cardinais gewesen, so soll Euere Heiligkeit darauf nicht achten, da vor seiner Erwählung alle Zerwürfnisse durch die Vereinbarung zwischen dem Kaiser und dem apostolischen Legaten beigelegt und der Vergessenheit anheim gegeben wurden *■) “. Einer von so vielen Seiten und so kräftigen Abmahnung von der weiteren Unterstützung des Cardinal-Diacons Franz von Gonzaga be hufs seiner Erhebung auf dem bischöflichen Stuhl von Brisen

konnte der Papst Paul II. nicht Widerstand leisten; er stand ab von seinen Vorhaben und beendigte den hierüber entstandenen Streit dadurch, dass er denselben auf das Bisthum. Mantua versetzte * 2 ). Damit hörte aber leider der Wablstreit nicht auf; denn jetzt rückte Kaiser Friedrich wieder mit, seinem Candidat.en, mit Leo von Spaur, hervor, und auf Seite des päpstlichen Stuhles war von der Bestätigung G o 1 s e r s noch keine Bede gewesen. Vorangestellt wurde Kaiser Friedrichs Gemahlin, die Kaiserin

Eleonore. Unter dem 21. November 1466 empfahl sie den Leo von Spaur, seine guten Eigenschaften und Verdienste anrühmend, die sowohl er als auch seine Verwandten um den Kaiser, um sie und um das Haus Oesterreich sich erworben, dem Herzoge Sigmund zur Beförderung auf den bischöflichen Stuhl von Brixen 3 ) Allein es verging das ganze Jahre 1467 ohne dass irgend ein Schritt in der Angelegenheit geschehen wäre. Erst am 24. Mai 1468 begegnen wir wieder einem den Wahlstreit betreffenden Akte. Herzog Sigmund

eröffnet allen Prälaten, und anderen des geistlichen Standes, allen Grafen, Freien, Herrn, Rittern und Knechten, auch allen Unters,hauen in Städten, Märkten und Gerichten der Grafschaft Tirol, dass er den Pfleger zu Wisberg, Paul Rentei an sie entsende, um ihnen kund zu thun, dass es sich in seinen Unterhandlungen mit dem Kaiser in Betreff des Er wählten von Brisen nur noch um Beseitigung einiger Irrungen handle, und er, Sigmund, desshalb ihre Meinung und ihren Rath erwarte 4 ). Am 16. September setzte

Sigmunds Gemahlin, Eiconora, die Statt halterin in Abwesenheit des Herzogs, den Erwählten von Brisen in Kenntniss, dass sie Briefe sowohl vom Kaiser als auch von Rom er halten, und sogleich an Herzog Sigmund gesendet habe, da sie in den betreffenden Sachen nicht handeln konnte. Da aber diese ihn, Geiser ') Circa SO. September 1466. Acta electionia etc. a. a. 0., Lade 3 Nr. 17 , Die freie Sprache erlaubte sieb der Doge wohl nur auf Grund der Landsmann- schaft und Freundschaft. (Der Streif etc

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Bücher
Jahr:
1885
¬Die¬ Blütezeit der Landstände Tirols : von dem Tode des Herzogs Friedrich mit der leeren Tasche 1439 bis zum Tode Kaisers Maximilian I. 1549.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 2, T. 2)
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Seite 239 von 547
Autor: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VII, 539 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: D II 8.654/2,2 ; II 8.654/2,2
Intern-ID: 105363
— 233 fairer und um Herbeischaffung von Proviant für dieselben gebeten, und die Yenetianer zum Beitritte eingeladen werden 1 ). Der Beichs- abscbied scheint keine entsprechende Folge gehabt zu haben. Darum berief Kaiser Friedrich, Angesichts des steigenden Andranges der Ge fahr, auf den Sommer 1471 einen Beiehstag nach Eegensburg. In dem am 22. December 1470 aus Graz erlassenen Ausschreiben wies er auf die bisher unfruchtbar gebliebenen Tage hin, während die Gefahr von Tag zu Tag steige

St. Ge orgentag zu halten, und in eigener Person sich dahin zu begeben beschlossen, um zu berathen, welche Widerstands-Massregeln zu er greifen seien. Darum fordere er sämmtliche Beiehsstände auf, hei der Pflicht, welche sie Gott, dem christlichen Glauben, dem Kaiser und sich selbst zu erfüllen schuldig seien, auf dem Tage zu Begenshurg in eigener Person sich einzufinden, um mit den Legaten des hl. Vaters die Widerstandsmittel zu berathen und zu beschliessen 2 ). Am 16. Juni kam Kaiser Friedrich

mitgetheilt werden sollen. *) Chmel, Regest, Kaiser Friedrichs Bd. II. num. 5031 und Sinnacher VI. 550, Die Datirung stimmt nicht. 8 ) Die Ausschreibungs - Urkunde vom oben angegebenen Datum siehe mit dem langen Verzeichnisse aller Herzoge, Grafen, Herrn, Städte etc, an welche die Ausschreibung expedirfc wurde, bei Chmel, Regest. Kaiser Friedrichs, Bd, II. nr. 6177 p. 600. *} Fugger, Spiegel der Ehren etc. S. 757. — H ä b er 1 i n , deutsche Reichs- geschickte VI. 660 etc. 4 ) Hah erlin a. a. O. p. 689

. Kaiser Friedrich urkundet in Nürnberg bis zum 9. September. Chmel, Regest, p. 628.

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Bücher
Jahr:
1885
¬Die¬ Blütezeit der Landstände Tirols : von dem Tode des Herzogs Friedrich mit der leeren Tasche 1439 bis zum Tode Kaisers Maximilian I. 1549.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 2, T. 2)
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Seite 312 von 547
Autor: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VII, 539 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: D II 8.654/2,2 ; II 8.654/2,2
Intern-ID: 105363
waren, z u einer zweiten Ehe nicht schreiten sollte 1 ). Wenn auch Kaiser Friedrich eine solche Forderung nach Eleonoras Tod. an seinen Vetter nicht gestellt hatte, so muss es doch au.ial.leo,. das» Sigmunds Hilferufe an die Herzoge von Baiern, ihn hei seiner Regierung handzuhaben und davon nicht verdrängen zu lassen, gerade zur 'Zeit ertönten, welche seiner Vermählung mit Katharina unmittelbar voranging. Beruht der vorstehende Versuch zur Entdeckung der Motive, welche Sigmund mit Argwohn und Furcht vor seinem Vetter

, dem Kaiser, erfüllten, ihn um Schutz zu finden den Herzogen von Baiern in die ârme trieben, und zu den die Gesetze seines Hauses verletzen den Länder-Verschreibungen verleiteten, nur auf Vennuthungen, so gewinnen diese doch an Bedeutung, wenn wir erwägen., welche ihat- sächlichen Ein flösse sich damals auf Herzog Sigmund geltend machten, und seine Handlungen, bestimmten. Am Hofe Sigmunds war, was mau nach der 1481 gemeinsam mit den. Landständen vorgenommeuen Ordnung seine» Hofstaates nicht bitte erwarten

sollen, jene heillose Wirthschatt eingetreten, die oben 8. 272—273 geschildert wurde. Sigmund war der Spielball ränkevoller und liederlicher 'Weiber, treuloser Käthe und Höflinge und lander- gieriger Nachbarn geworden. Die Herzoge von Baiern benützten und begünstigten diese Misawirthschaft und beuteten sie zu ihrem, Vor theile »us,. indem die gewissenlose Umgebung Sigmunds, vereint mit ihnen, den leichtgläubigen Fürsten durch die Vorspiegelung, dass der Kaiser ihn aus Tirol verdrängen wolle, dahin

brachten, seine Linder ans Hm» gegen Friedrich den Herzogen von Baiern zu verschreiben.. Werden wir fehlgehen, wenn wir annehmeu, das» dieselben ver rät herrschen Leute nebst anderen Motiven zur Verhetzung Sigmunds gegen den Kaiser sich auch der oben als Vermuthuug hingestellten bedient haben werden? 8 ) :| fi Siàlay ». ». 0 . p. 28 1— 832 . *) E* * wiid spater der Beweis geliefert werden, dues Kaiser Friedrich mit Urkunde »«* 2* Araber g der .Anschuldigung, j« die Absicht gebäht tu bähen, Sig mund ans

8
Bücher
Jahr:
1881
¬Die¬ Entstehung und Ausbildung der socialen Stände und ihrer Rechtsverhältnisse in Tirol : von der Völkerwanderung bis zum XV. Jahrhundert.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 1)
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Seite 230 von 728
Autor: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 720 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: D II 8.654/1 ; II 8.654/1
Intern-ID: 105361
223 einen so gehaltvollen und fruchtbaren Keim von Rechten, dass sich die oben angedeutete Macht der Bischöfe von Trient in rascher Folge daraus entwickeln musste. Kaiser Konrad übertrug dem Bi schöfe Udalrich die Grafschaft Trient gerade so, wie die Herzoge, Grafen oder Markgrafen sie bisher als ein Reichslehen inne gehabt hatten. Unter diesen Herzogen, Grafen oder Markgrafen ver stand aber Kaiser Konrad jene Herzoge, welche die von Kaiser Otto I. gegründete Mark Verona

, zu welcher die Grafschaft Trient gehörte, verwaltet hatten. Der erste war Otto’s I. Bruder, Heinrich I., Herzog von Baiern und Kärnten, unter welchem die Mark Verona mit dem Herzogthume Baiern vereinigt war. Als aber Karaten von Baiern getrennt wurde und eigene Herzoge erhielt, kam die Mark Verona unter die Herzoge von Kärnten, unter deren Verwaltung sieblieb, bis Kaiser Konrad H. im Jahre 1027 die Grafschaft Trient ebenso von ihr ablöste, wie er in demselben Jahre auch den Patriarchen von Aquileja davon abgelöst

hatte 1 ). Durch diese Ablösung der Grafschaft Trient von der Mark Verona oder was dasselbe ist, von dem Herzogthume Kärnten, und durch ihre Hebertragung an den Bischof von Trient mit denselben Befugnissen 2 ), mit welchen die Markgrafen und Herzoge sie bisher innegehabt, räumte Kaiser Konrad den Bischöfen von Trient alle jene Rechte ein, welche die ersteren besessen und ausgeübt hatten, darunter ganz vor züglich die Herzogs-Rechte. Von welchem Dmfange und welcher Bedeutung diese waren, kann nicht blos aus Walters deutscher

9
Bücher
Jahr:
1881
¬Die¬ Entstehung und Ausbildung der socialen Stände und ihrer Rechtsverhältnisse in Tirol : von der Völkerwanderung bis zum XV. Jahrhundert.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 1)
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Seite 290 von 728
Autor: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 720 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: D II 8.654/1 ; II 8.654/1
Intern-ID: 105361
288 wurde. Die Bube kehrte erst mit dem Bischöfe Regmbert 1126 wieder zurück, und dass sie von nun an dauernd fortbestand, beweist am besten das gänzliche Schweigen der Geschichte von Brixen über geräuschvollere Ereignisse unter den Begierungen der Kaiser Lothar und Konrads III. Wir lesen nichts weder von stürmenden Eingriffen derselben in die Fortentwickelung der weltlichen Macht der Bischöfe, aber auch nichts von einer besonderen Förderung durch Schenkungen oder Bechte-Verleihung. Erst

unter Friedrich I. von Hohenstaufen begegnen wir wieder Beziehungen zwischen den Bischöfen und dem Kaiser, die aber die Entwickelung und Ausbildung des weltlichen Fürstenthums der ersteren zum Abschlüsse brachten. Schon auf der Rückreise von der Kaiserkrönung im September 1155 erneuerte Friedrich dem Bischöfe Hartmann, den er wegen seiner Frömmigkeit und Klugheit besonders verehrte *), die von früheren Kaisern und Königen dem Hochstifte verliehene Immunität, und zwar mit so gänzlicher Ausschliessung

aller öffentlichen Beamten von jeder Einmischung und von jedem Eingriffe in die herrschaftlichen und jurisdictioneilen Bechte der Bischöfe über ihre Besitzungen und Unter- thanen, dass sie nicht unabhängiger und selbständiger erklärt werden konnten 2 ). Aber von entscheidender Wichtigkeit war das Diplom, welches Kaiser Friedrich dem Bischöfe Heinrich III. (1178—1196) am 16. September 1179 zu Augsburg ausstellte. Mit demselben räumte er ihm und seinen Nachfolgern fürstliche Bechte ein; das Becht der Einführung

von Zoll- und Weggeld-Aemtern; den ober herrlichen Gerichtszwang, und das Becht zur Errichtung einer Münz stätte, wo innerhalb des Stiftsgebietes er es für zweckmässig erachten würde 3 ). Zehn Jahre später, 1189, gewährte Kaiser Friedrich dem selben Bischöfe Heinrich auch das Bergwerks-Regale; er bewilligte ihm zur Aufbesserung seines Einkommens Silbergruben anzulegen, wo immer auf den Gütern des bischöflichen Gebietes dieses Erz ent deckt würde, jedoch mit dem Vorbehalte der Abführung der Hälfte

des Gewinnes an den Kaiser 4 ). 9 Die Beweise bei Sin nach ei' III. p. 298 etc. a ) Ebend. p. 295 etc. Das Original war im Brixener Archive vorhanden, und von Resch und Primisser benützt. Tag und Ort der Ausfertigung, so wie die Unterschrift des Kanzlers fehlten. Sinnacher erklärt sich diesen Ab gang durch die Annahme, dass das Diplom in Brixen ausgefertigt, aber wegen Abwesenheit des Kanzlers unvollendet geblieben sei. p. 296. 9 Hortnayr Urkunde in Geschichte von Tirol II. p- 87. 4 ) Ebend. p. iss

10
Bücher
Jahr:
1885
¬Die¬ Blütezeit der Landstände Tirols : von dem Tode des Herzogs Friedrich mit der leeren Tasche 1439 bis zum Tode Kaisers Maximilian I. 1549.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 2, T. 2)
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Seite 240 von 547
Autor: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VII, 539 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: D II 8.654/2,2 ; II 8.654/2,2
Intern-ID: 105363
. Zur Wiedereroberung der unter türkische Herrschaft gekommenen Länder soll ein zweites Herr auf vier Jahre ausgerüstet werden. Zieht der Kaiser in eigener Person ins Feld, sollen alle anderen Könige und Fürsten zur gleichen Theilnahme ein geladen werden. Vollkommener Ablass soll vom Papste ertheilt, OpferstÖeke in den Kirchen aufgestellt werden; der Reichstag erwarte von solcher Indulgenz „fast viel gelt.“ Der Cardinal von Siena soll das Kreuz predigen. Der Papst soll gemeinsam mit den italienischen Fürsten

und Republiken eine Flotte ausrüsten, der Kaiser den Papst bereden, selbst mitzuziehen, alle übrigen Mächte vom Kaiser und dem Legaten zur Theilnahme ein geladen werden. Eine eigene kaiserliche und päpstliche Gesandtschaft soll den König von Frankreich und den Herzog von Burgund zu vereinigen und für den Türkenkrieg zn ge winnen suchen. Die Könige von Dänemark und Polen, der ritterliche deutsche Orden, überhaupt jeder Edelmann soll zur Theilnahme be wogen werden. Mit dem Könige von Ungarn sollen der Kaiser

(?) von jedem Gulden. Eigene Bestimmungen wurden getroffen in Bezug auf die Geistlichkeit 1 ). l ) Der Auszug aus dem Reichs-Abschiede bei Ohm ei, Regest. Kaiser Fried-

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Bücher
Jahr:
1882
¬Die¬ Genesis der Landstände Tirols : von dem Ende des XIII. Jahrhunderts bis zum Tode des Erzherzogs Friedrich mit der leeren Tasche 1439.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 2, T. 1)
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Seite 68 von 426
Autor: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: IX, 419 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: D II 8.654/2,1 ; II 8.654/2,1
Intern-ID: 105362
— 59 — erliess er sogleich am Tage nach seiner Ankunft das Aufgebot in Böhmen, Mähren und Schlesien zum Kriege gegen den Kaiser und die Herzoge von Oesterreich, und sendete böhmische Herren an die Letztem, um Kärnten für seinen Sohn zurückzufordern. Die Antwort lautete, wie er voraussehen konnte, abschlägig, und nun verstärkte er sich durch Bündnisse mit den Königen Kasimir von Polen und Karl von Ungarn; zum Beginne des Septembers erwartete man allgemein den Ausbruch des Krieges. Allein statt

dessen sah man zu allge meiner Verwunderung den König von Böhmen um die Mitte des Mo nats nach Regensburg eilen, um mit Kaiser Ludwig über einen Waffen stillstand zu unterhandeln. Was er erzwecken wollte war unbekannt, Wollte er Zeit gewinnen, oder den Kaiser von den Herzogen von Oesterreich trennen? Der Abschluss des Waffenstillstandes kam am 16. September zu Stande; er sollte bis zum 24. Juni des folgenden Jahres 1336 dauern, mittlerweile aber, im November über einen defini tiven Frieden verhandelt

sich das Gerücht, der König von Böhmen gehe mit dem Plane um, Tirol und Kärnten gegen die Mark Brandenburg, mit welcher Kaiser Ludwig 1330 seinen gleichnamigen Sohn belehnt hatte, zu vertauschen, und habe hierüber mit dem Kaiser geheime Verhandlungen gepflogen. Die Tiroler geriethen über dieses Gerücht in grosse Aufregung; denn schon wieder sah man sich als ein Object behandelt, an welchem eine hin terlistige Politik bald Theilungs- bald Tauschversuche machen wollte. Der erste Schritt, den die Landherren

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Bücher
Jahr:
1881
¬Die¬ Entstehung und Ausbildung der socialen Stände und ihrer Rechtsverhältnisse in Tirol : von der Völkerwanderung bis zum XV. Jahrhundert.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 1)
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Seite 701 von 728
Autor: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 720 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: D II 8.654/1 ; II 8.654/1
Intern-ID: 105361
694 men wir vor dem Jahre 1027 auf die Fragen, wer die Beherrscher, welches die Verfassung der Stadt war, in welchem Verhältnisse diese zu den Bischöfen stand, entweder gar keine oder nur unbefriedigende Antworten. Erst mit dem eben erwähnten Jahre, in welchem Kaiser Konrad II, dem Bischöfe TJdalrieh II. und allen seinen Nachfolgern die Grafschaft Trient (comitatmn Tridentinum) übertrug 1 ), beginnt es in der Geschichte von Trient Tag zu werden. Aber sogleich treten uns über die Frage

, in welches Verhältniss die Stadt Trient zur Herrschaft der Bischöfe, den Herren des Comitates, gesetzt wurde, einander widersprechende Meinungen entgegen. Es gab Vertheidiger der Behauptung, an ihrer Spitze Gresseri, und in seine Fussstapfen tretend Giovanelli und Andere, dass Kaiser Konrads Schenkung den Bischöfen nur die Herrschaft über den Comitat, keineswegs aber über die Stadt Trient eingeräumt habe, dass vielmehr diese, gleich den lombardischen Städten, eine sich seihst regierende Commune gewesen sei, und sieh

entgegen. , Man,kann ihr, schreibt Tommaso Gar, unmöglich seine volle Zustimmung gehen; denn die Thatsache steht unbestreitbar fest, dass Kaiser Konrad den Bischöfen das Land (den ganzen Comitat von Trient) in jener Weise zu re gieren Übergehen habe, in welcher vor ihnen die Herzoge, Markgrafen und Grafen dasselbe im Namen der Könige und Kaiser verwaltet hatten. Sollte es nun denkbar sein, dass Trient unter diesen von den Königen und Kaisern bestellten Statthaltern eine von deren Juris diction

und Verwaltung exempte Freistadt gewesen sei? 3 ). Wo sind die Beweise dafür? Und sollten die Bischöfe als die von Kaiser Konrad eingesetzten Iiechtsnachfolger der Herzoge, Markgrafen und Grafen keine Befugniss gehabt haben, in die jurisdictionellen und admini strativen städtischen Angelegenheiten Ingerenz zu nehmen? Wenn *) Siete oben 8 . 223 u. f, 2 ) Ricerche storiche riguardanti l’autorità e giurisdizione del magistrato con solare di Trento da Giangiacomo Cresseri, edite da Tommaso G a r nella

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Bücher
Jahr:
1885
¬Die¬ Blütezeit der Landstände Tirols : von dem Tode des Herzogs Friedrich mit der leeren Tasche 1439 bis zum Tode Kaisers Maximilian I. 1549.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 2, T. 2)
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Seite 213 von 547
Autor: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VII, 539 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: D II 8.654/2,2 ; II 8.654/2,2
Intern-ID: 105363
— 207 — Leo von Spaur schlug nun einen andern Weg ein. Da auf den 31. März 1465 ein Landtag nach Bozen einberufen war, wandte er sieb an diesen, um mit dessen Hilfe zum Besitze des Bisthums zu gelangen, wobei er sich auf den Einfluss seiner Verwandten 1 ) und vielleicht auch auf den des Kaisers stützte, der seit dem Tode des Erzherzogs Albrecht mit dem Herzoge Sigmund auf gutem Busse stand. Allein hier war ihm Brixen schon zuvorgekommen, wie wir diess aus einem Schreiben Sigmunds an den Kaiser

wissen. Friedrich hatte sich in seinem Schreiben an den Papst auf Sigmunds günstige Ge sinnung für Spauer berufen. Das gab dem Herzoge Anlass, dem Kaiser die von ihm in der Bisthumsfrage eingenommene Stellung aus einander zu setzen. Dem Kaiser, schrieb er, sei ja bekannt, was in Betreff des Bisthums Brixen von ihm gemeinsam mit der Land schaft aller Stande zu Bozen beschlossen wurde, nämlich dass der Erwählte Georg Golser zu dem Bisthume befördert und bei dem selben gehandhabt

, dass der Erwählte bestätigt werde. Auch fleht mich der Erwählte und das Gotteshaus Brixen um Schirm und Handhabung ihrer Rechte, auf welche sie nicht verzichten wollen, dringendst an, und bitten mich, vereint mit der Landschaft das Möglichste zur Er langung der Bestätigung vorzukehren, damit das Gotteshaus dieses Mal hei seinen Freiheiten bleibe 2 ).“ Eine gleiche Bitte richteten auch sämmtliehe Landstände der Grafschaft Tirol an den Kaiser 3 ). *) Dass die Spaur ein mächtiges Geschlecht

waren, bezeugen ihre im I. Theile dieses Werkes im III. Hauptstücke p. 357 u. f. und p. 882 u. f. mitgetheilten Fehden und Streitigkeiten mit dem Herzoge Friedrich. Um die Zeit, von welcher oben im Texte die Rede ist, waren die Spaur ein in vielen Sprossen verzweigtes Geschlecht. Die Linie, welcher Leo angehörte zählte 5 männliche Glieder, neben dem Vater Hanns Spaur, vier Söhne Pangraz, Daniel, Hanns und Leo. Sie waren sämmtlich am 31. Jänner 1464 von Kaiser Friedrich mit Diplom aus Neustadt in den Freiherrn

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Bücher
Jahr:
1885
¬Die¬ Blütezeit der Landstände Tirols : von dem Tode des Herzogs Friedrich mit der leeren Tasche 1439 bis zum Tode Kaisers Maximilian I. 1549.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 2, T. 2)
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Seite 247 von 547
Autor: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VII, 539 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: D II 8.654/2,2 ; II 8.654/2,2
Intern-ID: 105363
241 — § 11. Der Reichstag in Augsburg und der Landtag in Innsbruck. 1474. Das grosse Unglück der drei österreichischen Länder, Krain, Steier mark und Kärnten bewogen den Kaiser Friedrich Hilfe bei dem Reiche zu suchen, waren es doch deutsche Reichsländer, denen die verwüsten den Einbrüche galten. Er berief schon im 0ctober 1473 einen Reichstag nach .Augsburg, der aber erst mit der Ankunft des Kaisers am 5, April des folgenden Jahres seinen Anfang nahm. Der Aufforderung Friedrichs wurde

die Verhandlungen über Verlängerung des zu Regensburg beschlossenen nunmehr ablaufenden allgemeinen Land friedens und zwar auf 6 Jahre 1 ). Am 21. Mai wurde er feierlich publicirt, fand aber getheilte Aufnahme. Die Städte hatten schon während der Verhandlungen dem Kaiser erklärt, sie hätten im vier jährigen Frieden mehr Ungemach, Beschädigung, verderbliche Kosten, Hachtheil und Verlust an ihren Leibern, Leuten und Gütern erlitten, als zuvor in vielen Jahren;- sie hatten den Kaiser gebeten, bei der Verlängerung

des Landfriedens vorzusorgen, dass gleiches Recht ge- handhabt werde für Geringe, wie für Mächtige. Aber der Erfolg zeigte noch während des Reichstages, wie wenig er gerade von den Mächtigen gehalten' wurde; denn der Streit des Pfalzgrafen Friedrich mit dem Kaiser beleuchtete die Friedensliebe der Grossen des Reiches in trauriger Weise. Am Tage der Publikation des Landfriedens begannen auch die Verhandlungen über die gegen die Türken zu ergreifenden Massregeln. Unter diesen stand der zn Regensburg beschlossene

„Anschlag“ oben an, wobei es auffallen muss, dass der Kaiser die Ausführung und Voll streckung desselben als die Aufgabe des Augsburger Reichstages er klärte. Also war die Ausführung bisher unterblieben? Aufklärung hierüber gibt eine im Tone des Vorwurfes gemachte Aeusserung des päpstlichen Legaten. „ In Regensburg, erklärte er, seien zur Ausführung des Anschlages sechs Wochen Zeit gegönnt worden; diese sechs 9 Man findet ihn auch als den 10jährigen Landfrieden genannt, nämlich die 4 früheren Jahre

15
Bücher
Jahr:
1881
¬Die¬ Entstehung und Ausbildung der socialen Stände und ihrer Rechtsverhältnisse in Tirol : von der Völkerwanderung bis zum XV. Jahrhundert.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 1)
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Seite 709 von 728
Autor: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 720 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: D II 8.654/1 ; II 8.654/1
Intern-ID: 105361
L EXCÜRS. (Zur S. 228.) Ueber die angebliche Urkunde Kaistr Konrads II. von 1028. Da die Abhandlung bereits 1877 im Archiv für österreichische Ge schichte LV. Band 8. 465—484 veröffentlicht wurde, so wird hier auf den betreffenden Band verwiesen. IL EXCÜRS. (Zur 8. 269.) Ueber den Ausstellungsort der Urkunde Kaiser Konrads II. dd. Tiegen, 7, Juni 1027. Die Urkunde, mit welcher Kaiser Konrad II. am 7. Juni 1027 dem Bischöfe Hartwig von Brisen eine dem Grafen "Welf abgenommene Graf schaft

übertrag, wurde an einem »Stegon * * genannten Orte ausgestellt. Yen Besch angefangen bis herab auf die jüngste Zeit hielten alle Historiker, welche sich mit der Ubication dieses Ortes beschäftigten, denselben für das im Pusterthale Zwischen Bruneck und St. Lorenzen am Einflüsse der Tau- ferer-Aehe in die Eiern gelegene Dorf Stegen. Allein dieser Annahme stehen nicht unbedeutende Bedenken entgegen,-unter denen das folgende am schwersten wiegt. Der Kaiser betrieb seine Rückkehr aus Italien

nach Deutschland, wie bekannt, mit möglichster Eile 1 ). Was sollte ihn bewogen haben, von der directen Linie über den Brenner abzuweichen, um von Brixen aus einen Exeurs nach dem genannten Stegen im Pusterthale zu machen, wozu er auf die Hm- und Rückfahrt immer zwei Tag© verwenden musste? Die Urkunde Kr den Bischof von Brixen konnte er ebensogut, ohne Aufenthalt, in Brixen aussteEen. Sinnacher gibt allerdings einen Grund an; er findet es wahrscheinlich, dass der Kaiser sich nach Stegen begehen

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Bücher
Jahr:
1881
¬Die¬ Entstehung und Ausbildung der socialen Stände und ihrer Rechtsverhältnisse in Tirol : von der Völkerwanderung bis zum XV. Jahrhundert.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 1)
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Seite 715 von 728
Autor: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 720 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: D II 8.654/1 ; II 8.654/1
Intern-ID: 105361
— 708 — Documente mit dem Worte: »Actum Stegon* bezeichnet wird 1 ). Der Bischof Hartwig von Brisen hatte, wie der Kaiser es mit den Worten ausdrückt »Hartwici Brixinensis episcopi petitione pulsati* wiederholt, und, wie es scheint, in zudringlicher Weise*) um die Einräumung eines dem geäch teten Welf abgenommenen Comitates gebeten, wie eine solche Einräumung an den Bischof von Trient bereits am 31. Mai stattgefunden hatte. Es kann als selbstverständlich betrachtet werden, dass der Bischof

mit der Grenze des erbetenen Comitates hinweisen; hier endlich, und das ist nicht der letzte und schwächste Grund, der für den Ausstellungsort »Steg * am Fasse des Bittens spricht, hier konnte der Kaiser ohne Aufenthalt in seinem Eilmärsche, und ohne Ablenkung von der Brennerstrasse das »Actum* der Erkunde vollziehen lassen; und so erhält im Zusammenhalte mit diesen Ortsverhältnissen, mit der Eile des Kaisers, und seihst mit der auffallenden Kürze der Urkunde 3 ) jeder Satz derselben sein gehöriges Licht

. »Der Kaiser schenkt der Kirche von Brixen einen dem Welf anvertrant gewesenen Comitat von der Gränze, welche das Bisthum Trient von dem Bisthum Brixen trennt 4 ), bis dahin, wo er im Thals von Enn seine abschliessende Gränze hat, und zwar mit der Klause unter Sähen. * Das ist der kurze und trockene Inhalt der Ur kunde, welche die Eile ihres Zustandekommens nicht verläugnen kann. Der Ausstellungsort der Urkunde war somit Steg am Fusse des Bittens, und nicht der von der Marschlinie des Kaisers weit abseits

gele gene Ort »Stegen* im Pusterthale. Abweichende Behauptungen finden sich bei Bresslau 5 ) und bei Jul. Ficker. Auf Grund einer Andeutung Fickers, äsiss der Ort Stegen irgendwo in Baiera gesucht werden müsse®), glaubt Bresslau ihn in dem 25 Meilen, von Brixen entfernten nordwestlich von Starnberg gelegenen Dorfe Stegen zu finden, weil es an einer Strasse lag, welche Kaiser Konrad auf seinem Zuge nach Begonsburg, wie Bresslau *) Für den Kundigen bedarf es der Bemerkung nicht, dass Actum und Datum

nicht eine und dieselbe Handlung bezeichnen; Actum bezieht sich auf die am genannten Orte gepflogene Verhandlung, Datum auf die Zeit der Ueber- gabe des Diploms. (Du Gange nach Mabillon.) Vergl. Ficker, Beiträge zur Urkunden-Lehre I. p. 72 über Actum und Datum. *) Denn das besagt das »pukare*. *) Man vergl. damit die in das Detail eingehende Schenkungs-Urkunde für den Bischof von Trient. 4 ) Also von der Gränze an, an welcher der Kaiser und der Bischof sich eben befanden. *) Bresslau Harry, Jahrbuch des deutschen Reiches

17
Bücher
Jahr:
1885
¬Die¬ Blütezeit der Landstände Tirols : von dem Tode des Herzogs Friedrich mit der leeren Tasche 1439 bis zum Tode Kaisers Maximilian I. 1549.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 2, T. 2)
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Seite 165 von 547
Autor: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VII, 539 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: D II 8.654/2,2 ; II 8.654/2,2
Intern-ID: 105363
ihre Länder an den Gesammtbesitz des Hauses zurückfallen sollten, so heftiger Streit entstand über die Frage, in welcher Weise der Rückfall statt zufinden hätte, ob sie unter eine gemeinsame Verwaltung gestellt, oder aufgetheilt, oder einer einzelnen Linie der vorhandenen österreichischen Herzoge zugewiesen werden sollten. Ueber diese Fragen entbrannte zwischen Kaiser Friedrich III., dem Herzoge Albrecbt VI. nnd dem Herzoge Sigmund ein beklagenswerth.es Zerwürfniss 3 ). Die Einzeln beiten des Streites

haben für die vorliegende Arbeit kein besonderes Interesse; heben wir aus ihnen nur jene hervor, welche indirekt oder direkt Tirol berührten. Herzog Sigmund war, wie oben Seite 156 erwähnt wurde, um den 12. März 1458 4 ) nach Oesterreich abgereist. In den Streit der Fürsten griffen, nachdem diese zu keiner Verständigung gelangt waren, am 10. Mai die Landstände ein, und legten denselben drei Ver gleichs-Vorschläge vor. Nach dem ersten sollten der Kaiser und sein Bruder Albrecht die beiden Länder Oesterreich gemeinsam

innehaben und regieren, die Renten sollten aber zwischen den drei Fürsten gleich getheilt werden. Im zweiten Vorschläge wiesen die Stände dem Kaiser das Land unter der Enns, dem Herzoge Albrecht das Land ob der Enns, dem Herzoge Sigmund den dritten Theil der Renten beider Länder zu. Der dritte Vorschlag lautete dahin, dem Kaiser solle das Land unter der Enns mit allen Städten, Schlössern und Renten, ohne Ausnahme, lebenslänglich zustehen; in gleicher Weise dem Herzoge Albrecht das Land ob der Enns

. 244. 3 ) Ausführlich hei Kurz: Oesterreich unter Kaiser Friedrich IV. p. 203—211. 4 ) Lichno wsky VII. regg. dd. Innsbruck, 12. März 1458.

18
Bücher
Jahr:
1881
¬Die¬ Entstehung und Ausbildung der socialen Stände und ihrer Rechtsverhältnisse in Tirol : von der Völkerwanderung bis zum XV. Jahrhundert.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 1)
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Seite 101 von 728
Autor: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 720 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: D II 8.654/1 ; II 8.654/1
Intern-ID: 105361
— 94 — Grafen von Eppan, und der weite Kranz der Burgen ihrer Ministe rialen und Vasallen verkündet die Macht derselben; Der Erste, der die Uebertragung des Namens und Comitates von Bozen auf Eppan vomahm, war Graf Friedrich nach Hormayrs An nahme ein Enkel jenes Etiko, mit welchem, nach der Aechtung des Grafen Welf durch Kaiser Konrad II. im Jahre 1027 *), ein un echter Zweig des älteren Weifenstammes zu dem Comitate von Bozen gelangt war * 2 ). Friedrichs Vater Udalrieh kommt

in den Traditions- Büchern von Benedictbeuren 3 ) und Weihenstephan als Amtsgraf .von Bozen 4 ) in den Jahren 1074 und noch 1082 vor. Friedrich selbst wird neben dem Vater genannt, und erscheint als Graf des Gomitates in jener Urkunde, mit welcher Kaiser Heinrich IV. im Jahre 1078 die dem Herzoge Welf abgenommenen Besitzungen in Passeyr in den Grafschaften Gerungs (Vintschgau) und Friedrichs (Bozen), dem Bischöfe Altwin von Brixen schenkte 5 ). Friedrichs wird in den Saalbüchern von Weihenstephän

noch bis zum Jahre 1096 gedacht 6 ). ... Die Ursache der Uebertragung des Namens der Grafschaft Bozen auf Eppan mag neben der oben bezeichneten Tendenz der Adelsge schlechter sieh von ihren Stammburgen zu nennen, in der Schmäle rung der Grafschaft Bozen gesucht werden. Kaiser Konrad II. hatte mit dem dem Grafen Welf 1027 abgenommenen und dem Bischöfe von Brixen übertragenen Comitate im Norithal einen grossen Theil von dem Comitate der Welfen abgetrennt 7 ). In demselben Jahre hatte Kaiser Konrad aus eben

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