— 236 — 1 i vom Schiern schwand, konnte Johannes gerade Noch Tag und Nacht unterscheiden. Mehr sah er nicht. Gott hatte kein Wunder geschehen lassen. Aber da ihn Gott lieb hatte, gab er ihm Trost. Es ging ihm wie so vielen andern Blinden, die wie er erst später das Augenlicht verlieren. Sie toben und win- den sich im Schmerz und voll Verzweiflung. Aber mit einem Male werden sie ruhiger und sanft. Eine stille Freudigkeit verstreicht die Falten, die der Schmerz und das Leid in ihre Stirnen gruben
. Sie beginnen wieder zu sehen. Nicht mehr mit den Augen, aber im Herzen wird es heller, in der Seele, wie in einem alten Dom. All« ihre Sinne werden seiner, und ruhiger werden ihre Bewegungen. Ihr Mund, der bitter war und verzogen, lernt das Lachen wieder, nicht das laute, ungestüme, aber ein stilles inner- liches, wunderliches Lachen, das der Ausdruck rei- ner Freude ist. Es ist. als wenn Gott die Armen, denen das Augenlicht verloren geht, reich entschä- digen wollte. Er macht sie zu guten Menschen