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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1921
¬Das¬ dritte Licht : Roman
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Seite 134 von 406
Autor: Hoffensthal, Hans ¬von¬ / von Hans von Hoffensthal
Ort: Berlin
Verlag: Fleischel
Umfang: 400 S.. - 9. Aufl.
Sprache: Deutsch
Signatur: 249
Intern-ID: 72528
leicht sonderbar heutzutage, in der fast jeder, der ein Steckenpferd hat, darauf weiterkommt. Aber bei mir war es eben kein Steckenpferd, mir war es Überzeugung. Ich habe nie etwas anderes gemalt als was Sie da sehen, nur die Sonne.' Sein Gesicht strahlte. „Die Sonne, das herrlichste Licht. Es ist nichts außer der Sonne. Sie ist das Leben, sie ist die Herr scherin aller, die Königin über alles, was lebt und was ohne sie sterben müßte. Sie ist die Mutter alles Lebens, die Gebärerin

, die Schönheitsschenkerin, die Mutter der Farben, der Lust, der tausend Geburten.' Er hielt voll Ergriffenheit einen Augenblick inne. „Ja, wie herrlich ist sie, wie tausendfältig verschieden ìsl ihr Gesicht. Die Sonne im Meer, Herr, haben Sie die schon gesehen, nicht wahr, unvergleichlich, haha, und Sie haben vielleicht nur einen von den zehntausend ver schiedenen Sonnentagen am Meere gesehen. Die Sonne, über das stahlblaue Meer emportaucht, und die S^nne, öit groß und weißglänzend auf der unermeßlichen Flut Negt

, und die Sonne, die blutend, ein Riesenfeuer, im Äeer versinkt. Wie schön, wie schön. „ Und die Sonne im flachen Lande, die Sonne in der Steppe, im Moor, — ich habe sis überall mein ganzes Leben lang gesucht. Ich sah sie über Bergen aufgehen, hinter Felsen, hinter roten und kreidebleichen Felsen, über àsamcn Gletschern, über beschneiten Hängen. Ich sah Ü«' aus Firnen ruhen, auf mattgoldene Alpenwiesen schei- um ich sah, wie sie Felstürme anbrannte in einer einzigen Glut. Herr, das ist die Sonne

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