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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1932
Rätien im Altertum und Frühmittelalter : Forschungen und Darstellung.- (Rätien im Altertum und Frühmittelalter ; Bd. 1). - (Schlern-Schriften ; 20)
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Seite 269 von 349
Autor: Heuberger, Richard / von Richard Heuberger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: XIII, 328 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Rätien;z.Geschichte 100 v. Chr.-800
Signatur: II Z 92/20
Intern-ID: 104615
zugleich der Satz aufgestellt ist, daß sich die kirchliche Oberge walt des Mailänder Erzbischofs über den Gesamtbereich der beiden rätischen Provinzen mit Einschluß des vindelikischen Flachlands erstreckt habe. Für eine derartige Annahme fehlt aber jeder quellenmäßige Beweis. Ein kirchliches Provinzialverzeich- nis des ausgehenden 6. Jahrhunc|grts 2 ) rechnet allerdings außer den Provinzen Ligurieii und Kottische Alpen auch das erste und das zweite Rätien zum Mailänder Erzsprengel. Dieselbe Quelle

zählt aber, ohne sich des dadurch gegebenen Widerspruchs be wußt zu werden, das rätische Hochstift Säben ganz richtig zum Patriarchat Aquileja, und dies beweist in Anbetracht des Um- standes, daß der Bereich der rätischen Provinzen schon im 5. Jahr hundert auf das inneralpihe Gebiet beschränkt 3 ) und der Churer Bischof nachweislich bereits um 450 Suffragan des Mailänder Erzbischofs war, 4 ) daß der Verfasser des in Rede stehenden kirchlichen Provinzialverzeichnisses — ähnlich wie nachmals Pau lus

Diaconus 5 ) — die beiden Rätien der Römerzeit dem früh mittelalterlichen Churrätien gleichsetzt. In der Tat kann sich die kirchliche Obergewalt des Mailänder Erzbischofs niemals über den Gesamtbereich der beiden rätischen Provinzen der Rörner- und Ostgotenzeit erstreckt haben. Denn das unmittelbar süd lich des Bodensees und des Oberrheins gelegene Land und die vindelikische Ebene gingen eben zu jener Zeit an die Ala mannen und andere Germanen verloren, in der die Bildung der Metropolitanverbände

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1932
Rätien im Altertum und Frühmittelalter : Forschungen und Darstellung.- (Rätien im Altertum und Frühmittelalter ; Bd. 1). - (Schlern-Schriften ; 20)
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Seite 85 von 349
Autor: Heuberger, Richard / von Richard Heuberger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: XIII, 328 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Rätien;z.Geschichte 100 v. Chr.-800
Signatur: II Z 92/20
Intern-ID: 104615
Teilung Rätiens. Rätien und das Steuergebiet Illyrikum. <59 — in zwei je einem Präses unterstellte, in militärischer Hinsicht aber auch weiterhin unter dein Befehl eines einzigen Dux (dux provinciae Raetim primae et secundae, oder dux Raetiarum) ver einigte Provinzen geteilt, deren eine (Raetia I., Hauptstadt Curia-Chur) das westlich der Arlberggegend und der Münster taler Alpen gelegene Stück Gesamträtiens umfaßte, während die andere (Raetia IL, Hauptstadt Augusta Vindelicum) den Bereich

der osträtischen Talschaften und das Flachland zwischen Iiier und Inn in sich schloß. 137 ) Appian, der Zeitgenosse des Kaisers Antoninus Pius (138- 61), rechnet Rätien, auf dem schwere Abgaben lasteten, 138 ) zu jenen Provinzen, die das Steuergebiet Illyricum bildeten. 139 ) Die Richtigkeit dieser Angabe ist bezweifelt worden. 140 ) Aber mit Unrecht. Denn die Quellenaussagen, die zum Beweis dafür angeführt worden sind, daß Rätien nicht zu Illyricum gehört habe, 141 ) stammen durchwegs aus der Zeit

vor Antoninus Pius, und zwei Inschriftsteine, 142 ) die in der Mitte des 2. Jahrhun derts 143 ) im Bereich der Straßenstation Sublavione (Kollmann am Eisack 144 ) gesetzt worden sind, beweisen, daß an diesem Ort gerade in den Tagen Appians das portorium Illyricum eingehoben worden ist, ein Zoll, der teils an den Grenzen, teils im Innern der >illyrischen Provinzen bezahlt werden mußte. 145 ) Ein gleich artiges Zollamt muß damals auch in der Gegend von Mais-Meran bestanden haben. 146 ) Diese Zugehörigkeit

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1932
Rätien im Altertum und Frühmittelalter : Forschungen und Darstellung.- (Rätien im Altertum und Frühmittelalter ; Bd. 1). - (Schlern-Schriften ; 20)
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Seite 271 von 349
Autor: Heuberger, Richard / von Richard Heuberger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: XIII, 328 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Rätien;z.Geschichte 100 v. Chr.-800
Signatur: II Z 92/20
Intern-ID: 104615
Zur bürgerlichen Verwaltung Ostgotisch-Rätiens. 255 Reichskanzlei: bei Verwendung des Ausdrucks provincia ganz willkürlich zwischen der Ein- und Mehrzahlform. So sagt die Formula ducatus Räetiarum : 3 ) Raetiae , , , sunt , . . ci a its tra pro vinciale, trotzdem Rätien im Süden an zwei durch die Adda von einander getrennte Provinzen grenzte. 4 ) So erscheint ferner die Provinz Apulia et Calabria (Regio 2) fj ) einmal als Apulia pro vìncia/) ein andermal aber als Apulia Calabriaque provinciae

. Das in der oben angeführten Wendung provincia, cui prae- sides gebrauchte Wort praesides besagt keineswegs, daß der Dux Servatus gleichzeitig auch Präses (Zivilstatthalter) war. Denn der Ausdruck praesidere wird ganz allgemein auch in Bezug auf ostgotische Militärkommandanten, z. B, den Comes von Neapel und den Comes eitler Provinz 15 ) angewendet. Die ostgotischen Provinzen hatten gleich denen der Römerzeit gemeinhin neben den Militärkommandanten auch Zivilstatthalter. Vielleicht lagen aber auch gelegentlich

die Aemter eines Dux bezw. Comes und eines Präses in einer und derselben Hand, 16 ) und gerade in den rätischen Provinzen, deren Dux ein Romane war, 17 ) konnte der artiges eintreten. Wirklich der Fall war dies aber wohl nicht. 3 ) Cassiodor, Variae 7, 4, S, 203 f. 41 /ì Kah Q fi 4. ß ) Vgl. Marquardt, 'Staatsverwaltung l 2 , S. 238. s ) Cassiodor, Variae 5, 7, S. 146. ') Cassiodor, Variae 5, 31, S. 160. 8 ) Vgl. Marquardt, Staatsverwaltung l 2 , S. 238. 9 ) Cassiodor, Variae 3, 13, S. 86; 11, 36, S, 350

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