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Autor:
Heissel, Werner / von Werner Heißel
Ort:
Wien
Verlag:
Geolog. Bundesanstalt
Umfang:
S. [235] - 273
Sprache:
Deutsch
Anmerkungen:
Aus: Jahrbuch der Geologischen Bundesanstalt ; Bd. 87, H. 1, H. 3. - Literaturverz. S. 272 - 273;
Schlagwort:
g.Vils <Ausserfern, Region>;s.Geologie
Signatur:
II 7.351 ; II A-10.623
Intern-ID:
200060
Kreide. Neocom. Von der Koten Stein-Alm ziehen grünlichgelbliche Kalkmergel an der N-Seite des Roten Stein gegen den Kühbach, an dessen 0-Seite sie bald unter den jungen Schuttbildungen verschwinden. Sie werden von weißen Kalzit adern durchzogen. Lithologisch gleichen sie vollkommen den Aptychen- schichten. Rothpietz (21) gibt als einziges Unterscheidungsmerkmal einen etwas größeren Tongehalt dieser Gesteine gegenüber den Aptychensehichten an. Durch Fossilfunde allerdings ist ihr Kreidealter
festgestellt worden. Arn Kühbach werden diese Kalkmergel für das Vilser Zementwerk abgebaut. Gault. Gaultmergel ziehen als langer, meist ganz schmaler Streifen am N-Fuß von Roßberg und Vilser Kegel entlang. Am Oberlauf des Reichenbaches setzen sie erstmals ein. Sie sind am Bach unter den mächtigen Schuttbildungen des Hauptdolomites des Brentenjoches als etwa 20 m dicke Schichte entblößt. Von hier lassen sie sich dann über die Rote Stein-Alm an den S-Fuß des Roten Stein (1548 m) entlang des Zitterbaclies
(eines linken Seitenbaches zum Kühbach) an den Kühbach verfolgen. Am Kühbach ist die Mächtigkeit auf rund 300 m angewachsen, was wohl auf tektonische Anschoppung zurück zuführen ist. Von hier ostwärts verschmälert sich der Gault wieder rasch. Er zieht hinüber zum Leebach und verschwindet südlich Vils unter den jungen Schuttbildungen der Talsohle. Am Reichenbach liegt der Gault in Aptychen sehichten, auf der Roten Stein-Alm grenzt er im N an Hauptdolomit, im S an roten Liaskalk. Vom Kühbach an bilden
die „Vilser Jurakalke' seine N-, rote Liaskalke seine S-Begrenzung. Die Schichten des Gault sind sehr feine, in bergfeuchtem Zustand dunkel blaugraue Mergel. Schichtung ist kaum zu beobachten, da die Mergel meist von sich kreuzenden Sprüngen durchzogen werden (vgl. Rothpietz 21). Am KlÜi-, Zitter- und Leebach sind Fossilien (verschiedene Ammoniten und Inoceramen) in ihnen gar nicht gelten. Auf der Roten Stein-Alm führt der Gault Baryt in kugeligen Konkretionen (Rothpietz 21). Am Kiih- und Leebach treten
auch in den Mergeln kleine Geröllschmitzen mit Liaskalk als Gerölle auf. Lithologisch ganz ähnliche Mergel ziehen als eine im Höchstfall nur wenige Meter mächtige Zwischenlage zwischen roten Liaskalken und Hauptdolomit am Oberberg bei Vils (Vilser Kegel 3N) durch. Sie sind tektonisch sehr stark verquetscht und verschmiert, so daß einzelne kleine Fetzen auch im Lias selbst wie auch im Hauptdolorait stecken. Ob es sich, wofür ihr Aussehen spricht, tatsächlich um Gaultmergel handelt oder um zerquetschte Kössener