Alpenwanderungen : Fahrten auf hohe und höchste Alpenspitzen
Theil desselben wieder zurückgesunken sei, so daß man die noch auf ragenden Pfeiler des Monte Rosa, des Lyskammes, Matterhorns, der Dent blanche u. s. w. als Ruinen des alten Gewölbbaues zu be trachten habe. Nun aber fand Giordano, daß die Felsarten des Furggengrates, des Hörnli und der anderen Umgebungen des Matterhorns sich ohne Unterbrechung in den Fuß desselben fortsetzten, so daß also diese Pyramide nicht der Ueberrest einer rings um sie eingesunkenen, durch Verwerfungen von ihr getrennten
Masse sein könne und noch weniger von unten her sie durchbrochen habe. Die Gesteinsschichten sind bei dem Matterhorn die gleichen wie beim umliegenden Gebirge; sie wechseln in merkwürdig schneller Aufeinanderfolge- schieftiger Kalk stein, Dolomit, Chloritschiefer, Talkschiefer, Serpentin, Hornblende schiefer folgen in regellosem Wechsel auf einander. Auch des Matter horns massiger Nachbar, der Monte Rosa, ist vom Fuß bis zum Gipfel sehr deutlich geschichtet und es streichen diese Schichten
in schwacher Neigung von Südost nach Nordwest. So bleibt wohl die Annahme gerechtfertigt, daß alle diese gewaltigen Felslager des Monte Rosa, Mont Cervin, des Deut à'Là-ons und selbst der nördlich vor gelagerten Gipfel in der Urzeit eine zusammenhängende Masse bildeten, jedoch im Laufe von Jahrtausenden große Lücken bekamen, indem sich durch die Contraetion der Erdrinde und andern Ursachen die ganze Gebirgsmasse spaltete und so Thäler Und Vertiefungen gebildet wurden, in denen nun Wasser, Eis und der ganze