Mund, nahm bedächtig den Zwicker ab, der nun an der schwarzen Schnur baumelte, zog sein Taschentuch heraus, sah feine Frau an, legte seine Stirn in äußerst nachdenk liche Falten, fing an, den Zwicker zu putzen, setzte ihn mit zittrigen Händen wieder auf, legte fein kleines Köpf chen schief auf die Seile nach der Richtung, wo Doktor Storf saß, schielte über die Gläser hinweg auf den jungen Arzt hin und ließ sich endlich mit einer für seine Verhält nisse lauten und eindrucksvollen Stimme
vernehmen! „Sie, Herr Doktor Storf, wissend, warum der Felix heut' schon heimgegangen ist?' Dem jungen Arzt gab es einen Ruck, da er sich so plötzlich von dem Apotheker angeredet hörte. Als wäre bei irgendeinem Vergehen erkappt worden, bedeckte eine tiefe Röte sein bräunliches Gesicht. „Ach ... wie meinen Sie, Herr Tiefenbrunner?' er widerte er in ziemlicher Verlegenheit. Er wollte durch die Gegenfrage Zeit gewinnen, um sich eine Ausrede für seinen Freund zurechtzulegen; denn hier unter all den Leuken
konnte er doch unmöglich mit der Wahrheit herausrücken. Frau Therese sah die Verlegenheit des jungen Arztes und schöpfte sofort Verdacht. Sie war nicht gewillt, sich von Doktor Storf hinkers Licht führen zu lassen, wenn die Sache mit Felix nicht ganz stimmen sollte. Daher nahm sie eine erwartungsvolle Haltung ein, rückte auf ihrem Sitz etwas vor, legte beide Arme auf den Tisch, als säße sie in der Kirche bei der Predigt, und sah andachtà voll zu dem jungen Arzt hinüber „Ich mein', Herr Doktor Storf