CAMPAGNA VON ROM 39g nach dem Liris, den sie gleich hinter Ceprano erreicht. Von diesem Platz aus ist der Blick so schön, daß er auch denj enigen hinreißt, welcher ganz Italien von den Alpen bis an das Afrikanische und Jonische Meer ge sehen hat. Geradeüber stehen die Volskergebirge, deren sonnige Felsen sich so deutlich darstellen, daß man die Fenster in den Orten dort oben sehen kann. Allenthalben ziehen volskische Städte den Blick auf sich, weil sie das Gebirge entlang aufgereiht sind: Monte
Fortino, das berühmte Segni, Gavignano, Rocca Gorga, Sgurgola ; dann Morolo, Supino, Patrica, hinter welchem der hohe, als Pyramide aufragende Monte Cacume blau und schön sich darstellt. Dahinter Berggipfel neben Berggipfel; wieder andere Städte; hier Ferentino hinter einem Hügel, dort Frosinone, dessen Burg noch sichtbar ist, und Amara, Pofi, Cec- cano, viele andere Orte, die der Blick entdeckt. Gegen die römische Seite dehnt sich eine große Ebene aus, begrenzt von den Höhen Palestrinas
Bergwildnis hinabsieht, in welcher nahe bei Anagni Monte Acuto steht, ein schwarzes Kastell, von der Höhe gleichen Namens so benannt. Überblickt man diese Lage, so wird man sich nicht wundern, daß Anagni ein beliebter Zufluchtsort oder der Sommersitz mancherPäpste des Mittelalters wurde, als Landstadt über der offenen Campagna, auf einem Höhenzug gelegen, welcher durch seine Luft gesund und durch seine Felsen und Mauern geschützt ist. Es ist auch nur das Mittelalter, dem die Stadt ihren geschichtlichen