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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1925
Wanderjahre in Italien
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Seite 1300 von 1311
Autor: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Ort: Dresden
Verlag: Jess
Umfang: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Signatur: I 90.772
Intern-ID: 314766
1l8o ORTSVEI Capri: jog ff, 1x64 Casamari: 544. ff Caserta: 641 ff, 1162 Castel del Monte : 88 2ff, 1171 Castelluccio : 549 Castel Vetrano: 1027,1078 ff Cave: 365 Celano: 526 f Cetara: 702 ff Circeo, Monte: 622ff, 1162 Civita Castellana: i4gf Classe s. Ravenna Clitumnus,Tempel des: 170 Colle: 540 Collepardo: 457 ff Corato: 877 Corfmium: 520 ff Cori: 504® S. Domenico di Sora: 55g Elba: noff, 1143 Eryx: ìogsff Farfa: igof Falerii: 151 S. Felice: 628 ff Ferentino: 444 ff Fiesole: 94 Florenz

Fumone: 450 Galera: 1941? Gargano, Monte : 827fr, 1 169 Genazzano: 364ff, 47g S. Germano: 577 S. Giovanni a. Elba: 139 S. Giorgio (Sizilien): 943 Girgenti: 1052 ff. 1175 Gran Sasso d'Italia: 515 S. Giuliano: iogg Isola: 54gff Kap der Circe s. Circeo Monte Lecce : gog ff, 1171 S. Leucio: 647fr Liris : 541 ff Longone: 140 f Lucerà: 7g2ff, 1 168 Maccaluba: 1064 Majella: 522 f Majori: 704 Manduria: g3gf Manfredonia: 8i8ff, 1168 Marciana: i38f Massafra : g45 Minori: 704 f Mola de' Piscari: 476 Monreale

: 1002 ff Monte Allegro: 1031 Monte Cassinoci 2 ,5iof, 577 Monte Velino: 524, 530 Narni: 156 fr Neapel: 650 fr, 1163 Campo Santo : 680 Castel Sant Elmo: 651, 660 Castel Nuovo: 672 fr Castel dell' Ovo: 671 f Chiaia: 660

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1925
Wanderjahre in Italien
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Seite 1278 von 1311
Autor: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Ort: Dresden
Verlag: Jess
Umfang: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Signatur: I 90.772
Intern-ID: 314766
1158 ANMERKUNGEN ria del Rosario ... Am 6. Oktober ritt ich nach Veroli, von dort weiter bis Casamari, und so nach Sora am Liris. Arpino 5 Uhr nachmittags. Ich bin hierher gefahren von Sora, wo ich übernachtet hatte. Monte Cassino,6. Okto ber. Am 5. fuhr ich auf einem Char-à-Banc von Arpino weiter. Überall neapolitanische Truppen ... Hier und da verlassene Burgen. Die Straße biegt vor San Germano um. Man durchzieht einen Eichenhain und sieht die freund liche Stadt vor sich unter einem Felsen

liegen, den die schöne Burg Janula krönt. Man kommt an dem Amphi theater vorbei. Rings blaue Berge im Halbkreise. Der Fluß Rapido durchfließt die Ebene, woraus inselartig der Monte Trocchino aufsteigt.« Vom 6. bis 18. Oktober weilte dann Gregorovius in Monte Cassino, wo er im Archiv arbeitete. Er schrieb dann wei ter in sein Tagebuch : »Frosinone, 18. Oktober. Um 6 Uhr stieg ich von Monte Cassino herab ... Da mein Sensale unverschämt wurde, verließ ich ihn und mietete einen kleinen Wagen nach Ceprano

, eine sogenannte Cittadina. Der dichte Nebel lag auf der Campagna, aber Monte Cas sino war licht und ätherklar. Als ich aus jener Region der Klarheit in das vernebelte San Germano hinabgestiegen war, überraschte mich dieser Gegensatz, der mir wie die Hälften der Transfiguration Raffaels erschien. Drei Millien weiterhin biegt der Weg nach Aquino ab, den ich einschlug. Der Nebel hatte sich unterdes verzogen. Noch am Wege steht der Turm S. Gregor, wo dieser Papst ein Landhaus soll besessen

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1925
Wanderjahre in Italien
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Seite 1001 von 1311
Autor: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Ort: Dresden
Verlag: Jess
Umfang: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Signatur: I 90.772
Intern-ID: 314766
CASTEL DEL MONTE mus, mit dem sich dieselben in Heidelberg gebrand markt haben, noch durch Castel del Monte vermehrt. Doch müssen es die Caraffa wiederhergestellt und noch als Villa oder Jagdschloß benutzt haben, denn im Jah re 1656 flüchtete die gesamte herzogliche Familie vor der Pest, die in Andria wütete, nach Castel del Monte, wo sie ein halbes Jahr verblieb. Die Zeit der gänzlichen Verödung dieses schönen Schlosses ist nicht mit Bestimmtheit anzugeben. Es wurde endlich dem Verfall

di Castel del Monte. Er ist dem Zweig ihres Geschlechts von Andria noch heute geblieben. Sie haben alle ihre dortigen Güter verkauft, nur dieses Schloß nicht, entweder des Titels wegen, der an ihm haftet, oder weil sich kein Käufer für eine nutzlose Ruine fand. Mit ihr selbst ist keine Scholle Ackers mehr verbunden : der Prinz von Castel del Monte besitzt hier nichts mehr als die nack ten Mauern des Schlosses. Der Syndikus Andrias sagte mir, daß man dieses einzig artige Denkmal der Hohenstaufen

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1925
Wanderjahre in Italien
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Seite 985 von 1311
Autor: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Ort: Dresden
Verlag: Jess
Umfang: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Signatur: I 90.772
Intern-ID: 314766
CASTEL DEL MONTE 891 Namen, so würde ihm dieser klassische Bau die Un sterblichkeit gesichert haben. Von Nebengebäuden fand ich keine Spur; daß aber solche dort standen, ist unzweifelhaft. Denn wie hät ten die den Kaiser begleitende Dienerschaft, wie sein Jagdtroß und seine Pferde anders untergebracht wer den können ? Im Schlosse selbst gibt es keinen einzi gen Raum dafür. Da nun die Spitze des Hügels keine hinreichende Fläche darbietet, um darauf noch andere Gebäude hinzustellen

, was auch ohnehin den Zweck und die architektonische Wirkung des Schlosses wür de beeinträchtigt haben, so muß man annehmen, daß solche tiefer unten am Berge lagen. In der Hohenstau fenzeit stand zu Füßen des Berges in einem kleinen Ort, Casale di Castro genannt, eine Benediktinerkir che , Santa Maria del Monte. Nach ihrem Namen wur de bisweilen schon zu Friedrichs Zeit, dann aber stets seit Karl von Anjou das Schloß selbst genannt ; es hieß nicht mehr Castrum Montis, sondern Castrum Sanc- tae Mariae

ein aus Andria oder aus Ca stel de Monte datiertes Schreiben findet; dies zeigt, daß ihr dortiger Aufenthalt entweder nie ein langer oder doch stets ein von Staatsgeschäften unbelästigter gewesen ist. Manfred hat nachher das von seinem Va ter erbaute Schloß am Lago Pesole allen anderen Vil len vorgezogen, aber deshalb ist an seiner Anwesenheit in Castel del Monte nicht zu zweifeln. Und hier soll ten einst seine eigenen Kinder in Ketten schmachten !

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1925
Wanderjahre in Italien
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Seite 995 von 1311
Autor: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Ort: Dresden
Verlag: Jess
Umfang: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Signatur: I 90.772
Intern-ID: 314766
CASTEL DEL MONTE 90 1 zweiDiener zu seiner Aufwartung. Dagegen war für je den der Prinzen nur die klägliche Summe von 5 4 Gran täglich ausgesetzt, und von den Dienern für sie ist kei ne Rede. Endlich gelang es doch den Bemühungen des Königs Eduard von England, die Befreiung des Infanten zu erwirken, welcher der leibliche Bruder seiner Ge mahlin Donna Eleonora von Kastilien war. Am 5. Ju li 1 291 befahl Karl II. seinem Stellvertreter, dem Gra fen von Artois, Don Arrigo aus Castel del Monte

zu entlassen. Der unglückliche Infant konnte endlich in sein Vater land Kastilien zurückkehren, und dort starb er, von seinen Leiden und Schicksalen nicht gebeugt, hoch angesehen, im Jahre 1304. Im Castel del Monte blieb zurück sein Unglücksgenosse Corrado, der letzte vom alten Grafenhause Caserta, nebst seinem Weibe Catarina di Gebenna, bis auch diese beiden im Jahre 1304 die Freiheit erlangten. Nur der Söhne Manfreds erbarmte sich niemand. Wie bemerkt worden ist, wird ihrer in königlichen Erlas sen erst

des Jahres 1291 Erwähnung getan, und zwar als Gefangener im Castel del Monte. Sollen wir uns in diesem Schlosse irgendeinen der Säle des Ober- und Untergeschosses als das Gefängnis der armen Prinzen denken? Ein menschlich fühlender Schloßvogt konnte das den Enkeln eines Kaisers, den Kindern eines Königs gönnen; aber ich glaube, daß selbst Karl II. diese Räume für die Söhne Manfreds zu groß und schön gefunden hat, und daß er sie in den kleinen Turmgemächern einsperren ließ. Denn auch dieser König

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1925
Wanderjahre in Italien
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Seite 977 von 1311
Autor: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Ort: Dresden
Verlag: Jess
Umfang: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Signatur: I 90.772
Intern-ID: 314766
CASTEL DEL MONTE 883 land , teils mit Eichenwäldern bedeckt, teils baumlos und kahl. Die Abhänge der Hügel bieten die trefflich sten Weiden dar, und hier sind seit uralten Zeiten Hir ten und Jäger umhergewandert. Die Murgie stehen dem Meer parallel, von dem sie nur wenige Meilen ent fernt sind. Von der Rüste wie vom Flachlande aus sieht man über all, schon auf Meilen weite, aus j ener niederen Bergket te einen pyramidenförmigen, baumlosen, grünen Hü gel sich erheben, auf seiner Spitze

ein einsames Schloß tragend, denn kein anderes Gebäude steht auf ihm. Dies berühmte Castel del Monte erscheint, von weitem gesehen, kreisrund und zeigt keine Türme. Nur die tie fen Schlagschatten oder Falten dieser Rundmasse von Mauerpfeilern lassen auch aus der Ferne schließen, daß es ein Oktogon sei, mit stumpfen Türmen an jeder Ecke. Als weithin sichtbares, die unermeßliche Ebene be herrschendes Wahrzeichen nennt es das Volk das Bel vedere oder den Balkon Apuliens. Man könnte es noch passender die Rrone

und nur eine Stunde von Castel del Monte entfernt. Mit Freuden dieser Einladung folgend, fuhren wir in der Morgenfrühe des 12. Mai von Andria ab, begleitet von einigenHerren derFamilieSpagnoletti zu Pferde. Die Fahrt ging erst durch Rulturland und auf gebahn ter Straße fort, dann auf schwierigen Landwegen durch Gebüsche und Wildnisse, wo wir Reste der Via Appia vorfanden. Nach kaum zwei Stunden erreichten wir Palese, ein vereinzeltes Gehöft auf der Absenkung der Murgie, mitten im Eichengebüsch

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1925
Wanderjahre in Italien
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Seite 978 von 1311
Autor: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Ort: Dresden
Verlag: Jess
Umfang: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Signatur: I 90.772
Intern-ID: 314766
884 CASTEL DEL MONTE gange mit großer Herzlichkeit : kraftvolle Menschen, von blühender Gesundheit strahlend, einfach und na turwüchsig; wir fühlten uns da sofort zu Hause. Ein Blick aus dem Hofe Palese in die stillen Wildnisse umher zeigte mir, warum Friedrich II. diesen Ort zu seinem Lustschloß gewählt hat. Indes Lustschloß ist nicht das richtige Wort dafür, vielmehr war Castel del Monte offenbar ein Jagdschloß. Die Natur ist hier nicht in dem Sinne schön zu nennen, daß sie einlüde

er in seinen Mußestunden auf irgendeinem seiner Jagdschlösser. Er besaß mehrere solcher in Apulien und Lukanien, bei Foggia undGioja, bei Apricena und Avigliano. Wo er sich immer befinden mochte, führte er seine Falken und Falkenierer mit sich. Da nun Castel del Monte das großartigste aller seiner Jagdschlösser war, so wird der Kaiser hier wohl am häufigsten gejagt haben. Der Ritt nach dorthin gehört zu meinen schönsten Wandererinnerungen. Wir bildeten eine Kavalkade von sieben Personen auf stark gebauten apulischen

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1925
Wanderjahre in Italien
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Seite 984 von 1311
Autor: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Ort: Dresden
Verlag: Jess
Umfang: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Signatur: I 90.772
Intern-ID: 314766
890 CASTEL DEL MONTE berühmten Städten, die Hafenorte Apuliens oder die Landstädte des Innern von Lucerà bis nach Canosa und Ruvo. Landwärts ragen die Gebirge der Basilicata mit dem prachtvoll geformten ausgebrannten Vulkan Mon- teVulture bei Melfi, und zur Rechten zieht sich die wild zerklüftete Kette der Murgi fort. Vergebens suchte ich im Schlosse nach Inschriften ho- henstaufischerZeit. Nur an den Wänden des Hofes gibt es einige aus der Epoche der Balzo oder der Caraffa

vor stellen, welches furchtsam vor einer Gruppe von Krie gern dasteht. Darunter befindet sich eine rätselhafte Inschrift, die nicht zu entziffern ist. Man behauptet, daß Castel del Monte schon vor der Zeit Friedrichs II. als eine Burg bestanden hat. Erst sollen die Langobarden auf der Spitze des Hügels eine Kriegswarte angelegt und dieselbe Guardia Lombarda genannt haben ; dann sollen die normannischen Her zöge hier ein Schloß gebaut und ihm den Namen Bel- lomonte gegeben

haben. Nach dieser durch nichts ver bürgten Ansicht hätte der Kaiser Friedrich jenes Nor mannenschloß nur verschönert. Wie aber Castel del Monte heute vor uns steht, ist es in allem Wesentlichen das Werk eines und desselben Künstlers, einer und derselben Zeit und so aus einem Gusse, daß sich, we nige Äußerlichkeiten abgerechnet, verschiedene Bau epochen daran nicht nachweisen lassen. Als Zeit der Erbauung ergibt sich,wenigstens nach einem am 29. Ja nuar 1240 aus Gubbio datierten Dekret Friedrichs zu schließen, eben dieses Jahr

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1925
Wanderjahre in Italien
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Seite 994 von 1311
Autor: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Ort: Dresden
Verlag: Jess
Umfang: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Signatur: I 90.772
Intern-ID: 314766
goo CASTEL DEL MONTE und außerdem : die Religion der Großen reicht nur bis dorthin, wo die Staatsgründe anfangen, denn wei ter hinaus wird Religion zur Torheit! Um alle Hoffnungen getäuscht, welche die Ereignisse seit der Sizilianischen Vesper in ihnen erweckt haben mußten, hatten jetzt die drei Söhne Manfreds keine andere Zukunft vor sich als ewige Gefangenschaft, wie einst ihr edler Oheim Enzius. Im Castel del Monte saßen zu jener Zeit andre er lauchte Gefangene, alte Ghibellinen, Freunde

Stunden von An- dria entfernt und ist von Castel delMonte her sichtbar), und dort waren sie bis zum Anfange des April 1277 geblieben; denn am 28. März dieses Jahres erließ der König Karl I. einen von Bari datierten Befehl, jene Ge fangenen nach Castel del Monte hinüberzuführen. Der Infant war durch Donna Bianca, die Mutter Karls, dessen naher Verwandter, und nur dieses Verhältnis, wie die Verwandtschaft mit andern mächtigen Köni gen, hatte ihn vor dem Tode geschützt: aber keine noch so dringende

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1925
Wanderjahre in Italien
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Seite 640 von 1311
Autor: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Ort: Dresden
Verlag: Jess
Umfang: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Signatur: I 90.772
Intern-ID: 314766
570 VON DEN UFERN DES LIRIS Geschichte fehlt noch; sie ist ein Labyrinth. Monte Cassino hat noch viele Schätze dafür in seinen Diplo mataren, namentlich dem von Gaeta. Die berühmte Geschichte Giannones, in den Partien über Justiz und bürgerliche Einrichtungen trefflich, ist doch im ganzen nicht gründlich und unter die Forderungen der heu tigen Wissenschaft herabgesunken. Da ist die Brücke über den Fluß Melfa, der seinen alten Namen nicht geändert hat. Er fließt noch im Oktober als ein fast

Campagna von Aquino und Ponte- corvo , die man auf der herrlichsten der Straßen, der von Capua, durcheilt. Links hat man ganz nahe die Kette des Apennin mit dem hohen Cimarone, mit den Felsenorten Castello, Rocca Secca, Pallazuolo, Piede- monte ; weiter steht der gewaltige Berg Cairo, das Ziel unserer Reise, und hoch neben und unter ihm sehen wir schon die palastartigen Gebäude und die Kuppel von Monte Cassino, dem mittelalterlichen Athen in der Nacht langer Jahrhunderte. Dort oben schrieb Paul

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1925
Wanderjahre in Italien
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Seite 1000 von 1311
Autor: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Ort: Dresden
Verlag: Jess
Umfang: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Signatur: I 90.772
Intern-ID: 314766
9O6 CASTEL DEL MONTE bis auf den letzten männlichen Sprossen umkommen, weil sie selbst dieses ganze Geschlecht als die »gift geschwollene Vipernbrut« verflucht hatte. Die Söhne Manfreds waren im vollsten Sinne des Worts von der Welt verlassen und vergessen. Ihr Ende ist unbekannt. Es gibt darüber nur Sagen oder Vermu tungen, die sich auf nichts Tatsächliches gründen. Federigo und Enzio sollen zuerst gestorben sein; nach einer Volkssage zu Canosa bezeichnete man sogar im Dom dieser Stadt

Heuchler mienen, mehr als die Hinrichtung Konradins . * Ich habe schon bemerkt, daß Castel del Monte seit den Anjou mit der Grafschaft Andria vereinigt blieb. Schon Karl I. hatte das Schloß stärker befestigen lassen und mit einer Wache von dreißig Mann versehen. Diese Befestigungen werden in Mauern und Wällen bestan den haben, von denen heute keine Spur übriggeblie ben ist. Das Schloß dauerte sodann als Besitztum der Balzo, der Aragonen und der Caraffa fort. Es blieb im wohnlichen Zustande noch lange

Zeit. Wir lesen, daß der König Ferdinand I. von Aragon im Jahre 1459 einen Monat lang im Castel del Monte wohnte, als er sich in Barletta krönen ließ. Erst nach der Verwüstung Andrias durch Lautrec soll das Schloß nicht mehr bewohnt worden sein ; die erste Zerstörung, die es erlitt, mögen ihm damals die Franzosen zugefügt haben. Wenn dies wirklich der Fall gewesen ist, so wird das Verbrechen des Vandalis-

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1925
Wanderjahre in Italien
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Seite 991 von 1311
Autor: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Ort: Dresden
Verlag: Jess
Umfang: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Signatur: I 90.772
Intern-ID: 314766
CASTEL DEL MONTE 897 Wir wissen nicht, wo sich die drei jungen Prinzen da mals befanden. Selbst ihre Schwester Beatrice war der Mutter entrissen worden, denn auch von ihrer Anwe senheit in Nocera verlautet keinWort. Erst am 5. März 1272, also ein Jahr nach dem Tode Helenas, wird sie erwähnt als Gefangene im Schlosse San Salvatore a Mare zu Neapel, welches heute dell' Ovo heißt. Beatrice scheint dort mit einiger Schonung und Rück sicht behandelt worden zu sein ; sie empfing zu ihrem Unterhalt

. Das Castel dell'Ovo war damals sowohl ein Staatsge- fangnis als auch wegen seiner entzückenden Lage im Meer ein beliebtes Lustschloß der Anjou. Zur Zeit als Beatrice darin gefangen saß, wohnten daselbst junge Prinzen und Prinzessinnen des königlichen Hauses. Und seltsamerweise saß in einem Verlies desselben Kastells damals ein Mann, welcher sich für den König Manfred ausgegeben hatte und im Jahre 1273 ergriffen worden war. Dieser Betrüger wurde später im Castel del Monte eingesperrt. Nichts verlautet

unterdes von den Brüdern Beatrices. In den Registern des Hauses Anjou findet sich während der ganzen Regierung Karls I. keine Erwähnung von ihnen. Offenbar wollte der König den Glauben ver breiten, daß sie gestorben seien. Und selbst unter der Regierung seines Sohnes und Nachfolgers Karl II. da tiert die erste Spur ihres Daseins vom Jahre 1291, wo sich die drei Prinzen nachweislich im Castel del Monte befanden. Doch wo sonst sie während dieser langen Zeit gewesen

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1925
Wanderjahre in Italien
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Seite 998 von 1311
Autor: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Ort: Dresden
Verlag: Jess
Umfang: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Signatur: I 90.772
Intern-ID: 314766
904 CASTEL DEL MONTE erreichen wagte — und dieser Tropfen des Erbarmens mußte zentnerschwer auf ihrer Seele lasten. Wie tief mußte sie der Gedanke an die großmütigeKönigin Eleo nore von Kastilien beschämen, welche die Befreiung ihres Bruders Don Arrigo durchgesetzt hatte, während sie selbst ihre Brüder in Retten verschmachten ließ. Die Prinzen blieben im Kerker, denn Federigo be hauptete Sizilien. Warum aber wurden die Unglück lichen nicht befreit, nachdem derselbe König im Jahre 1302

, wenn man dieses könig liche Schreiben liest, dessen Anfang lautet : » Es gereicht nicht zur Ehre des Königs, was die Söhne Manfreds, weiland Fürsten von Tarent, und Konrads, ehemals Grafen von Caserta betrifft, welche im Castel Santa Maria del Monte eingekerkert gehalten werden, näm lich wenn sie aus Mangel des Unterhalts, den sie nach Mandat der Kurie durch Dich erhalten sollen, vor Hunger umkommen (»fame peribunt«), da ihnen die Einsperrung im Kerker und das Schmachten (»mace ra tio«), welches sie so lange Zeit

erduldet haben, ge nug ist. « Ein Jahr später erfolgte das letzte uns erhaltene Re skript desselben Königs, die Gefangenen betreffend. Am 25. Juni 1299 erließ er an den Ritter Guillaume de Ponciac folgenden Befehl: »Wir haben in andern Schreiben dem Ritter Giovanni Picicco, unserm Burg vogt zu Santa Maria del Monte, befohlen, daß er auf Deine Requisition die Söhne Manfreds,weiland Fürsten von Tarent, welche im vorgenannten Schlosse einge kerkert sind, ohne weiteres befreie und also frei die-

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Kategorie:
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Jahr:
1925
Wanderjahre in Italien
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Seite 607 von 1311
Autor: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Ort: Dresden
Verlag: Jess
Umfang: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Signatur: I 90.772
Intern-ID: 314766
IN DEN ABRUZZEN 541 der römischen Massimi. Hier begrüßten wir mit Hei matsgefühl das alte römische Land wieder, die Cam pagna di Roma, wie jenes Gebiet schon dort genannt wird. Die Straße führt von Arsoli weiter durch das schöne Aniotal nach Tivoli, und dann nach Rom. Von den Ufern des Liris 18f9 INE FRIEDLICHE WANDERUNG DURCH DAS lateinische Grenzland von Veroli über Casamari, Isola und Sora, Arpino, Arce und Aquino nach S. Ger mano und Monte Cassino, dies ist es, wozu die Leser eingeladen

, ist das neapolitanische Kampanien. Es setzt sich zwar bis über Capua fort, aber die Berge gegenüber S. Germano umstellen dieses Gefilde und sondern es von dem »glücklichen Kampa nien« ab. In Monte Cassino zeigte man mir eines Tags auf jenen Bergen das Kastell S. Pietro in Fine und er klärte mir diesen Zusatz durch »in fine Latii« : freilich bemerkte der gelehrte Don Sebastiano Kalefati : er arg wöhne , das »in fine« bedeute im Grunde nur das Ende der Diözese Monte Cassinos. Doch wir wollen uns da rüber

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1925
Wanderjahre in Italien
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Seite 459 von 1311
Autor: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Ort: Dresden
Verlag: Jess
Umfang: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Signatur: I 90.772
Intern-ID: 314766
CAMPAGNA VON ROM 39g nach dem Liris, den sie gleich hinter Ceprano erreicht. Von diesem Platz aus ist der Blick so schön, daß er auch denj enigen hinreißt, welcher ganz Italien von den Alpen bis an das Afrikanische und Jonische Meer ge sehen hat. Geradeüber stehen die Volskergebirge, deren sonnige Felsen sich so deutlich darstellen, daß man die Fenster in den Orten dort oben sehen kann. Allenthalben ziehen volskische Städte den Blick auf sich, weil sie das Gebirge entlang aufgereiht sind: Monte

Fortino, das berühmte Segni, Gavignano, Rocca Gorga, Sgurgola ; dann Morolo, Supino, Patrica, hinter welchem der hohe, als Pyramide aufragende Monte Cacume blau und schön sich darstellt. Dahinter Berggipfel neben Berggipfel; wieder andere Städte; hier Ferentino hinter einem Hügel, dort Frosinone, dessen Burg noch sichtbar ist, und Amara, Pofi, Cec- cano, viele andere Orte, die der Blick entdeckt. Gegen die römische Seite dehnt sich eine große Ebene aus, begrenzt von den Höhen Palestrinas

Bergwildnis hinabsieht, in welcher nahe bei Anagni Monte Acuto steht, ein schwarzes Kastell, von der Höhe gleichen Namens so benannt. Überblickt man diese Lage, so wird man sich nicht wundern, daß Anagni ein beliebter Zufluchtsort oder der Sommersitz mancherPäpste des Mittelalters wurde, als Landstadt über der offenen Campagna, auf einem Höhenzug gelegen, welcher durch seine Luft gesund und durch seine Felsen und Mauern geschützt ist. Es ist auch nur das Mittelalter, dem die Stadt ihren geschichtlichen

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1925
Wanderjahre in Italien
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Seite 989 von 1311
Autor: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Ort: Dresden
Verlag: Jess
Umfang: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Signatur: I 90.772
Intern-ID: 314766
CASTEL DEL MONTE 895 cera die schnellen Erfolge und dann den jähen Fall jenes Konradin, welchem ihr Gemahl Manfred einst die Krone seines Vaters, Konrads IV., genommen hatte, um sie selbst zu tragen. Wenn der Schloßvogt die Kun de von dem siegreichen Heereszuge Konradins und seines Verbündeten Don Arrigo von Kastilien zu ihr dringen ließ, so mußte ihr Herz von Hoffnung und Furcht zugleich bestürmt werden. Denn beim Anna hen des jungen Hohenstaufen erhoben sich viele Städ te Apuliens

für ihn, und auch das getreue Andria zog die Fahne des Hauses Schwaben auf und vertrieb die Besatzung Karls, welche sich nach Castel del Monte flüchten mußte. Wenn nun statt Konradins Karl von Anjou auf dem Schlachtfelde bei Tagliacozzo erlegen wäre, so würden Helena und ihre Kinder entweder die Freiheit erlangt oder durch einen schnellen Blut befehl den Tod gefunden haben, ehe die Better vor den Toren des Kerkers erscheinen konnten. Doch das Haupt Konradins fiel in Neapel, und der blutgesättigte Sieger ließ den Kindern

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