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Bücher
Jahr:
[1954]
¬Die¬ Weinkellerei Walch im Weinland Südtirol
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Seite 10 von 68
Autor: Frass, Hermann ; Hoeniger, Karl Theodor / Gesamtgest. und Fotos: Hermann Frass. Text: Karl Theodor Hoeniger
Ort: Bozen
Verlag: Amonn
Umfang: 57 S. : überwiegend Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Signatur: 2.670 ; II 25.156
Intern-ID: 142337
Rolle gespielt hat, ist auch seine hervorragende Bedeutung in der Wirtschaftsgeschichte Südtirols aus den älteren Urkunden nur gelegentlich und andeutungsweise zu er schließen. So hat zum Beispiel schon vor 1100 Bischof Adalbero von Trient aus seinen Neubrüchen bei Tramin der Kirche zu San Romedio auf dem Nonsberg namhafte Einkünfte zukommen lassen, und als ein Jahrhundert später Bischof Friedrich von Wanga im Jahre 1214 den Traminern erlaubte, auf dem „Castellatzer“ Bühel ober

der St. Jakobskirche eine Burg mit drei Türmen zu erbauen, wurde ihnen auch gestattet, dort für sich und ihre Nach kommen Weinkeller anzuleger, ein augenscheinlicher Be weis, daß sie bereits dazumal den Wert ihres Weines zu schätzen und zu schützen wußten. An reichem Weinsegen hat es also schon damals in Tramin nicht gefehlt, und gerade Bischof Friedrich von Wanga soll durch Anlage neuer Weingüter diesen Reichtum vermehrt haben, an dem auch seine nächsten Verwandten sowie die Grafen von Eppan beträchtlichen Anteil

hatten. Um diese Zeit dürfte auch der Ahnherr der heute noch blühenden Grafen Khuen bereits in Tramin ansässig gewesen sein, der Hauptbesitz aber lag in den Händen des Bistumes Trient, dessen Kellereien um 1220 von zwei Kellermeistern, Lantram und Nikolaus, verwaltet wurden. Etwas später als über die Fülle des Weines, der in Tramin gekeltert wurde, unterrichten uns die Urkunden über dessen Güte, allerdings steht er aber dann auch schon an erster Stelle neben dem Bozner; und als im Jahre 1415 der weinkundige Oswald

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Bücher
Jahr:
[1954]
¬Die¬ Weinkellerei Walch im Weinland Südtirol
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Seite 7 von 68
Autor: Frass, Hermann ; Hoeniger, Karl Theodor / Gesamtgest. und Fotos: Hermann Frass. Text: Karl Theodor Hoeniger
Ort: Bozen
Verlag: Amonn
Umfang: 57 S. : überwiegend Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Signatur: 2.670 ; II 25.156
Intern-ID: 142337
,,Oit nach Tramin steht mein Qedank' seufzte der letzte deutsche Minnesänger, der Siidtiroler Oswald von Wolkenstein, als ihm während des großen Konzils zu Konstanz (1414- 1418) am Bodensee die dortigen Weine die durstige Sängerkehle rauh und krank machten. Voll begreiflicher Sehnsucht dachte er an die milden Weine seiner sonnigeren Heimat, unter denen damals der liebliche und doch so feurige „Traminer“ als der beste galt, nicht nur in Südtirol, sondern auch in Schwaben und Bayern, wo bereits

im Jahre 1546 in einer Verordnung der Stadt München Tramin neben Bozen als Hauptort für den Weinhandel genannt wird, und 154g hebt in der ältesten deutschen Natur geschichte der Regensburger Domherr Konrad von Megenberg, ein gebürtiger Mainfranke und ehemaliger Schulrektor in der weinseligen Wienerstadt, die Weine von Tramin und Bozen besonders hervor, wobei er bemerkt, daß dort zu ihrer Klärung seit alters Eierklar verwen det werde, Der Weinbau in Südtirol ist nämlich uralt und nicht wie am Rhein

und an der Donau erst durch die Römer eingeführt worden. Schon vor 2500 Jahren reichte er nachgewie senermaßen bis nach Brixen ins Eisacktal hinauf, und wann an den von einer südlichen Sonne bestrahlten warmen Hängen des breiten Etschtales die ersten Trauben gewimmt und zu Wein gekeltert worden sind, liegt im Dunkel seiner Vorgeschichte, in der gerade das Gebiet von Tramin eine besondere Stellung einnimmt. Dort wurde nämlich in dem benachbarten

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Bücher
Jahr:
[1954]
¬Die¬ Weinkellerei Walch im Weinland Südtirol
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Seite 12 von 68
Autor: Frass, Hermann ; Hoeniger, Karl Theodor / Gesamtgest. und Fotos: Hermann Frass. Text: Karl Theodor Hoeniger
Ort: Bozen
Verlag: Amonn
Umfang: 57 S. : überwiegend Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Signatur: 2.670 ; II 25.156
Intern-ID: 142337
von Tramin nach Deutschland und Österreich verpflanzt wurde und dort den Hauptbestandteil einiger vorzüglicher Lagenweine wie Forster, Deidesheimer, Würzburger Bocks beutel, Klosterneuburger und Nußdorfer bildet, Wie hoch der Traminer Wein damals bewertet wurde, geht aus einer Aufzeichnung von 1426 hervor, wo der Preis für ein Fuder Kälterer i2mal so viel wie für ein Fuder Salz betrug, während man für ein Fuder Traminer 2omal so viel, also fast das Doppelte bezahlen mußte. Infolge

dieser günstigen Marktlage wurde auch die Ortschaft immer wohlhabender und stattlicher. Behäbige Bürger häuser und stolze Adelssitze wie die sogenannten Grafen häuser der Spaur und Rost oder der Mertensdorfer, Payr und Langenmantel zeugen noch heutzutage von dem großen Reichtum vergangener Zeiten. Die Pfarrkirche erhielt um 1400 einen gotischen Chor, im Laufe des 15. Jahrhunderts wurde der Kirchturm von den Baumeistern Hans Feur aus Sterzing und Peter Ursel aus Tramin zum höchsten des Landes ausgebaut

, wo er ein Prunkstück des Bayrischen Nationalmuseums bildet. Als Papst Johann XXIII. im Oktober 1414 auf seiner Reise zum Konstanzer Konzil in Tramin sich aufhielt, erbaten sich die Traminer von ihm die völlige Unabhängigkeit ihres Sprengels von der Mutterpfarre Kaltem, die

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