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Bücher
Jahr:
1911
¬Das¬ Buch der Unsicherheiten : Streifzüge eines Einsamen
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Seite 114 von 253
Autor: Dallago, Carl / von Carl Dallago
Ort: Leipzig
Verlag: Xenien-Verl.
Umfang: 251 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: 00343
Intern-ID: 67945
alle Kennzeichen des Gemeinen aufweist, als eine Macht des Marktes und der Massen, Sie ist der Menschennatur nicht förderlich. Und sie reicht nicht weit in die Zeit hinein und ist plump und lärmend im Vorwärtskommen wie alle Massenbewegungen. Ja nur der Lärm ist ihre Kraft. Wohl bauscht sie sich gegenseitig als Groß macht auf mit allem Aufwand von Mitteln, aber sie ist unschöpfe risch und vermag sich höchstens etwas von anderen schöpferischen Mächten anzueigenen. Mein Glaube geht

eines größeren Erlebens — also ein Wirken. Wirken aber ist Kraft, und Kraft bezwingt. Und so muß jede Kunst einmal noch bezwingen — einmal jemanden für sich ge winnen. — Da tut sich mir der Sinn der Kraft auf, die um so größer sein muß, je größer das eingefangene Leben — je größer die Kunst ist. Diese Kraft zu zeigen aber erfordert Widerstand. Der Widerstand wird hier Dienstleistung. Und nun sehe ich anders das Tun der Presse: nun sehe

ich auch hier ein 0 i e n s 11 e i s t e n - M ü s s e n. Es ist der Widerstand — sage ich mir, der dir erwächst; er legt dir gleichsam die Gewichte auf, die deine Kraft heben muß — deine Kunst, wenn du Künstler bist. Zugleich fühle ich, daß ich keine Unterwerfung mehr kenne und daß die Schwachheit von mir abfällt, die sich sorgt: ich finde mein Brot nicht.

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Bücher
Jahr:
1911
¬Das¬ Buch der Unsicherheiten : Streifzüge eines Einsamen
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Seite 31 von 253
Autor: Dallago, Carl / von Carl Dallago
Ort: Leipzig
Verlag: Xenien-Verl.
Umfang: 251 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: 00343
Intern-ID: 67945
Dies macht es auch verständlich, daß große Menschen und Künstler oft ihr Leben lang der Mißachtung und Dürftigkeit aus- gesetzt sind und erst nach ihrem Tode zu Ehren und Ansehen, ja oft zur Vergötterung auferstehen, weil die Wirkung aus ihren Werken eben erst so spät ins Dasein tritt. Ja, vielleicht ist die Größe und Selbständigkeit einer Kraft — eines Schaffens gerade jenes, was große Weile will, und zwar um so größere Weile, je größer und selbständiger und losgelöster von allem Überkommenen

die Kraft oder das Schaffen sich ausspricht. Wie unwillkürlich tritt hier die machtvolle Duldererscheinung eines Jesus von Nazareth in mein Sinnen ein. Sie zeigt sich mir als das allerdrastischste Beispiel in der Geschichte der neueren Menschheit in bezug auf Mißachtung und Mißhandlung eines Erdendaseins von überwältigender Kraft und Größe, sowie in bezug auf Wandlung in der Wirkung nach dem Tode. Ich fühle, wie der Schimmer dieses längst verwehten Erdendaseins auch in meine Seele hineingreift

— wie er wahrscheinlich hei der Seele eines jeden Künstlers anklopft — und wie ich diesem fernen Leben einmal länger nachhängen muß, um mit mir damit ins Reine zu kommen. Denn so, wie es die heutige herrschende Allgemeinheit übernommen hat und weitergibt, strotzt es gewiß von Wucherungen, die mehr von den Schwächen einer heldenhaften Menschheit be richten, als von der inneren Kraft und Größe einer vielleicht mit Gott einsgewordenen Menschenseele. * • * Inzwischen ist der Abend vorgerückt und mahnt mich zum Aufbruch

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Bücher
Jahr:
[1964]
¬Der¬ Begriff des Absoluten
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Seite 68 von 167
Autor: Dallago, Carl / von Carl Dallago
Ort: Innsbruck
Verlag: Tiroler Graphik
Umfang: 162 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Signatur: II 3.972
Intern-ID: 178564
Aus dem 17. Spruch: „Die ganz Großen wurden als Herrscher nicht gespürt, weniger Große werden geliebt und gelobt. Mindere werden gefürchtet.” . . . Aus dem 20. Spruch: „Verstand ist Verschließung des Lebens ... Handeln wie alle Welt: Einsichtgeborene Pflicht? O verwerfliche Trübsicht!” ... Aus dem 28. Spruch : „Wer die Kraft seines Willens gewahr wird und dennoch in Willigkeit verharrt, treibt in der Strömung des Allgeschehens ...” Aus dem 29. Spruch: „Das Erdreich ordnen wollen mit Gewalt

: es mißlingt, wie die Erfahrung zeigt. Das Erdreich untersteht einer geistigen Kraft, der man nicht mit Gewalt beikommen kann. Es ordnen wollen, bringt es in Unordnung, es festigen wollen, macht es wanken ...” Aus dem 30. Spruch : „Im Sinne des Anschlusses herrschen ist Herrschen ohne Gewalt. Mit Gewalt herrschen hat schlimme Rückwirkung. Wo Krieg war, wächst aus dem Schutt der Dorn. Großen Heeren folgt sicher kümmerliche Zeit ...” Aus dem 31. Spruch: „Gewalt herrscht nicht im Bereiche des Anschlusses

. Kraft ist wider Gewalt. Der Edle erstrebt das Gewaltlose. Waffen sind nicht Werkzeug des Edlen und Weisen; nur genötigt gebraucht er sie. Er freut sich auch nicht des Sieges durch Waffengewalt. Wie könnte er sich der Vernichtung vieler Menschenleben freuen! Wer sich solcher Vernichtung freute, kann des Erdreichs nicht froh werden ...

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