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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 24.02.1906
Physical description: 8
Ausgaben der Monarchie (Militarismus ?c.) durch die sogenannte „Quoten deputation" bewilligt. Da in Ungarn infolge der parla mentarischen Wirren die Quotendeputation nicht gewählt wurde, ist seit einem Jahre auch der österreichischen Regierung der für Oesterreich entfallende Teil der Quote nicht bewilligt worden. Nachdem die Regierung ein im vorigen Jahre be antragtes „Ermächtigungsgesetz", welches ihr gestattet hätte, den für Oesterreich entfallenden Teil zu leisten, abgelehnt hat, behalf

sie sich in der Weise, daß sie ihren Beitrag zu den gemein samen Kosten „vorschußweise" den Staatskassen entnahm. Ueber diese vorschußweisen Ausgaben interpellierte der Viererausschuß die Regierung. Der Ministerpräsident führte in der Jnter- pellationsbeantwortnng hauptsächlich darüber Klage, daß es bisher nicht gelungen ist, die gesetzgebende Körperschaft in Ungarn im Gange zu erhalten, fang dann sein Klagelied über die Lockerung der „Gemeinsamkeit" und erklärte schließlich, daß die Regierung in den ersten Tagen

Fragen besonders wehe tun, denn durch vierzig Jahre hindurch haben diese ehrenwerten Klubgenossen in den Konventikeln der Delegationen, bei Diners in der Hofb urg anstandslos alles bewilligt, was verlangt wurde. Nun auf einmal erinnern sich die Herren an die hohe Würde des öster reichischen Reichsrates, die durch die Regierung verletzt worden ist. Diese Mätzchen sind nur ausgeheckt worden, um damit der Wahlreform ein Bein zu stellen. Im Laufe der Debatte ergriff der Minister präsident

eine Pause von acht Tagen eintreten soll, damit die Abgeordneten das Gesetz studieren können. Als Grund sür die neue Verschleppung gab die Regierung an, daß es unbedingt nötig sei, diese Woche noch die Handelsverträge und das Ermächtigungsgesetz zu erledigen. Wir sind der Meinung, daß es nun endlich Zeit wäre, dem Verschleppen ein Ende zu machen und erwarten, daß die Re gierung endlich Ernst macht, weil sonst das arbeitende Volk Ernst machen würde. Aie Auflösung des ungarischen Abgeord netenhauses

nicht hinter ihr steht, und hätte die Koalition den Verstand und den Mut gehabt, das allge meine und gleiche Wahlrecht in ihr Programm aufzunehmen und ehrlich für dasselbe zu streiten, dann hätte keine Regierung wagen können, in der Weise die Auflösung vorzunehmen. Die Kossuth und Apponyi genossen bei der Regierung nur so lange Respekt, als sie die verlästerte Straße für sich hatten. So lange die Studenten die Straße beherrschten, die Arbeiter sich entweder neutral verhielten oder gar der Koalition die Kästanien

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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 8
Date: 24.02.1906
Physical description: 8
den Handels vertrag mit Rußland und das handelspolitische Er mächtigungsgesetz. vie Mahlreformvorlage. „Lidove Noviny" veröffentlichen nachstehende Ziffern aus der Wahlreformvorlage der Regierung: Die Zahl der Abgeordneten ist mit 455 festgestellt. Diese sind nachstehend verteilt: 205 Deutsche, 230 Slawen, 16 Italiener und 4 Rumänen. Die Majorität der slawischen Abgeordneten beträgt also 5 Stimmen. Mähren er hält 43 Mandate: hievon entsallen auf die Tschechen 27, bisher 17, auf die Deutschen 16, bisher

-freiheitlichen Studenten sich in einseitiger Weise als „Deutscher Hochschulausschuß" bezeichnet. Nun entschied der akademische Senat, daß künftighin Anschläge der beiden Hochschulausschüfse nur mehr dann vidimiert werden, wenn sie den vollen Titel „Deutsch- freiheitlicher Hochschulausschuß" tragen. „Zeit" Hach HuflöTung des ungaritchen Reichstags beginnt nun die ungarische Regierung mit der Ver kündigung der Notverordnungen, die zur Fortführung eines geordneten Wirtschaftslebens unumgänglich er scheinen

. So hat dieselbe den autonomen Zolltarif und die Viehkonvention mit Deutschland durch eine Notverordnung vom 1. März ab in Kraft gesetzt. Verzollung von Maren in OeTterreich-llngarn. Wien, 21. Febr. Die österreichische Regierung hat im Einvernehmen mit der ungarischen Regierung, betreffend die Verzollung der bis einschließlich den 28. Februar 1906 über die Zollgrenze eingebrachten Waren, an die Zollämter die Weisung ausgegeben, daß diese Waren, falls sie noch anr 28. Februar im Zollamte innerhalb der Amtsstunden vorgesiellt

zum königlichen Kommiffär der Hauptstad Budapest und des Pester Komitats. Der Zollkonflikt mit Serbien beendet. Der Zollkonflikt mit Serbien darf als beendigt be trachtet werden. Die serbische Regierung hat die For derungen Oesterreich-Ungarns hinsichtlich der Abänderung einiger Bestimmungen des serbisch - bulgarischen Zoll unionsvertrages akzeptiert, nachdem Bulgarien sich mit den von Oesterreich gewünschten Änderungen des serbisch bulgarischen Zollunionsvertrages einverstanden erklärt hat. Husland

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 7 of 20
Date: 24.02.1906
Physical description: 20
. Er er klärte, daß seine Partei für die Vorlage stimmen werde, daß sie aber damit nicht ein Zeichen der Zufriedenheit mit der gegenwärtigen Regierung geben wolle, sondern für die Rekrutenbewilligung lediglich aus jenem Pflichtgefühl stimme, das in der Liebe zum Vaterlande wurzelt. Wir lieben das alte Oesterreich und wollen seine Größe und darum wünschen wir vor allem, daß diese unglückselige innere und äußere Politik, deren Zeugen wir seit Jahren schaudernd und vielleicht mehr unbeholfen als hilflos

habe den Zweck, die Stimme zu erheben für die Rechte der diesseitigen Reichshälfte, der Entrüstung Ausdruck zu geben über die das Matz der Vernunft überschreitenden Forderungen der ungarischen Koalition, die Genugtu ung zu äußern über die Zurückweisung dieser Forderungen und die Besorgnis zu bekunden, daß nicht diese entschiedene Haltung verlassen werde und die Regierung auf ihre Pflicht aufmerksam zu machen, die Rechte der diesseitigen Reichshälfte unter allen Umständen zu wahren. * Der Tschechenklub

angebracht, als kein wichtiger Grund za der Befürchtung vorliegt, daß aus der gegenwärtigen politischen Lage eine Gefährdung des Friedens Europas, der allen Mächten gleich am Herzen liegt, entstehen könnte. In Marokkb halte die Regierung an der Gleichberechtigung und dem Prinzip der offenen Türe fest und sei bestrebt, dieses im Verein mit anderen Staaten mit allen jenen Garantien zu umgeben, die eine Schädigung der Exportinteressen verhindern können. In diesem Sinne sei der Vertreter Oesterreichs

aus der Erklärung, daß die Krone Ungarn gegenüber nicht mehr so nachzugeben ge neigt ist wie bisher. Der Regierung wurde die Ermächtigung er teilt, die noch in Schwebe befindlichen Handels beziehungen mit dem Auslande provisorisch zu regeln, und zwar für die Zeit vom 1. März bis 30. Juni. Damit wäre also, soweit das öster reichische Abgeordnetenhaus in Frage kommt, auch dieser Teil der handelspolitischen Angelegenheiten geregelt. Am 19. d. M. sind in Berlin und Rom die respektiven Handelsverträge ratifiziert

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 3 of 12
Date: 24.02.1906
Physical description: 12
die Regierung ist. Ich bin der Ueberzeugung, daß es gerade in dem gegenwärtigen Momente Pflicht eines jeden Volkssreundes ist, diese Regierung zu stützen, weil sie die erste Regierung ist, die den Mut gehabt hat, sür die Volksrechte ein zutreten und sür ein allgemeines, gleiches und direktes Wahlrecht bei der Krone Stimmung zu machen, weil diese die erste Regierung ist, welche die Krone dazu bewogen hat, endlich die Verlegung der politischen Schwerkraft in die Massen des Volkes in die Hand zunehmen. Darum

stimme ich sür die Rekruten. Ich halte eS für einen politischen Selbstmord wirk licher Volksvertreter, in diesem Momente gegen die Rekrutenoorlage zu stimmen. Denn wenn diese Regierung, die den Mut gehabt hat. für die Rechte des Volkes einzutreten, gestürzt wird, dann wird eine andere Regierung nicht mehr das tun und sich lieber auf jene stützen, welche die entgegengesetzten Wünsche haben. Darum stimme ich für die Rekruten. (Leb hafter Beifall und Händeklatschen ) fassungstreue Großgrundbesitz

in die strammste Opposition gegen der Regierung getreten. Er tut dies bis zur Gedächtnisschwäche. Denn besonders Exzellenz Dr. v. Bärnreither hat aufs schärfste verurteilt, was er früher fast über die Sterne gelobt hat. DaS hat die Wah l- reform der Regierung getan, wie Baron Gautsch schon dem ersten Sprecher der Partei, Dr. o. Grabmayr, gegenüber erklärte. Die Herren mußten sich darum von dem sozial demokratischen Sprecher Seitz bittere, aber nicht durchweg unwahre Worte sagen lassen. Soviel ist sicher

über die Wahlresorm beginnen. Wom Kartament. Wien, 2l. Februar. DaS Abgeordnetenhaus hat am Montag »md Dienstag die Debatte über die Beantwortung d« Interpellation betreffend die ungarische Krise abgeführt. Befriedigt hat sich über die Antwort des Ministerpräsidenten eigentlich «iemand gezeigt. DicS braucht nicht zu be fremden. Solange der Schleier d-r Zukunft nicht gelüstet ist oder solange die Regierung nicht ermächtigt und in der Lage ist, eine Maßnahme anzuküuden, welche die dauernde Heilung

der Reichskrankheit bedeutet, kann der Shef der Regierung nur allgemeine Versiche rungen geben. Wohl hat Baron o. Gautsch im Laufe der Debatte noch einmal das Wort er griffen und wenigstens bezüglich der Armeefrage »ixe halbwegs tröstliche Erklärung abgegeben: aber auf die eigentliche Wunde zu greisen und offen zu sagen, wo eS eigevtlich fehlt, haben nur die Redner der christlichsozialen Partei gewagt. Sie haben offen erklärt, daß die Monarchie einer neuen Grundlegung bedarf, nicht bloß jenseits

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Der Bote für Tirol
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Page 6 of 12
Date: 24.02.1906
Physical description: 12
Ätgilationen vorher sehen. Schon die beträchtliche Zahl der Wahl bezirk verniehrt die Agitativiiszentren. Dazu komme» in vielen Ländern die bestehenden so^ zialen (Gegensätze zur Zeit der Wahlen schärfer zur ?lnSdrnck. Ilm die Wahlfreiheit z» sicher», hat die Regierung sich entschlösse», schärfere gesetzliche Maßregel» vorzuschlagen, die alle Forme» »iner illoyale», »nlauteren »nd terro ristische» Einwirkung ans die Wählerschaften ei'uer strenge», geselNichen Bestrasnng zuführen solle». (Lebhafter Beifall

.) Die Regierung wird keiner sich in den Bahnen des Gesekes vollziehenden Parleiagitation hindernd in den Weg treten ! Zwischenrufe), sie will aber, das; die Wahlen nicht allein allgemein sind, sondern das; sie anch srei bleiben (Lebhafter Beifall), Und das: jeder Wähler seinen Stimmzettel n a ch freier Überzeugung abgeben kann. (Leb hafter Beifall.) Die Regierung hat es für ihre Pflicht gehalten, rechtzeitig dafür zu sorgen, das; das neue, aus dem allgemeinen Stimm rechte hervorgegangene Hans die Sicherheit

am 2K. November nnd dann anch im hohen Herren hanse erklärt, daß die Regierung eine Refor m des hohen .Herrenhauses erwäge. Wir sind in» den Gruppen des hohen Herrenhauses in dieser Richtnug in Fühlung getreten. Da sich jedoch die Grnppen derzeit und in Ver bindung mit der Wahlreforin gegen eine Än derung in der Zusammensetzung des hohen Her renhauses ansgesprochen haben, so hat die Re gierung lediglich, um der Wahlreform keine Schwierigkeiten zu bereiten (Beisall), derzeit von der Einbringung

einer bezüglichen Borlage U in gang geno in m e n. (Beifall.) Dagegen liegt eine wünschenswerte Ergänzung des allge meinen Stimmrechtes darin, daß die erblichen ii»5 ernannte» Mitglieder des H e r r e n h a u - s e s aiich wählbar ins Abgeordneten haus sind. Während der Dauer des Mandats zum Abgeordnetenhaus hätte dann ihre Mit gliedschaft im Herrenhause zu ruhen. Wenn sür die Regierung anch Äuderuu-- g e » der g r » n d s ä tz l i ch e u B est i in in n n - gen dieser Vorlage, soweit sie die Aus hebung

verbrauchend, sich znsa m- m enfinden nnd an der F ü hru » g der öffentlichen Geschäfte veran t w ört lich teilnehmen. (Bravo! Vravo! Sehr gut! Lebhafter Beifall. Andauernder Lärm und Zwischeurnse.) Übrigens beweist die Vorlage selbst am besten, wie sehr die Regierung bemüht war, trotz des gänzlich geänderte« Wahlrechtes den nationalen Besitzstand der größten Parteien vor einer Schmä lerung möglichst zu bewahre». Lehnen die Par teien die Reform trotzdem ab, bann wird der Eindruck — (Lärm nnd Zwischenrufe

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 24.02.1906
Physical description: 8
Kriegsherrn zustehenden ausschließlichen Rechte auf einheitliche Leitung, Führung sowie auf alle Anordnungen über die innere Organisation der gemeinsamen Armee findet, keine Aenderung eintreten wird. Dies gilt insbesondere in Beziehung aus die Kommando- und Dienstsprache der gemeinsamen Armee.' Am Schlüsse der Debatte sagte der Minister: „Wenn ich den bisherigen Gesamteindruck, welchen ich aus der Debatte über die Jnterpellations- beantwortung der Regierung empfangen habe, überblicke, so muß

ich konstatieren, daß dieser Ein druck eindurchaus negativer ist. Niemand hat bisher weder im Parlamente noch in der öffent lichen Meinung der Regierung einen im Augenblicke gangbareren Weg gewiesen, als derjenige ist, welchen ich in wiederholten Erklärungen diesem hohen Hause gegenüber mir zu bezeichnen erlaubt habe. Man ruft nur immer die Regierung an, die österreichischen Interessen zu schützen. Man war aber nicht in der Lage, auch nur einen einzigen Punkt uns zu zeigen, in welchem wir im Verlaufe

Jahren eine Reihe von Gesellschaften gegründet worden, teils nach dem Vereinspatente vom Jahre 1852, teils als Erwerbsgesellschaften nach dem bürgerlichen Gesetzbuch. Alle diese Gesell schaften wurden von der Regierung als Aktien gesellschaften erklärt, sie würden auch der Aktien besteuerung verfallen und nur mit Rücksicht auf das baldige Zustandekommen dieses Gesetzes habe die Finanzverwaltung vorläufig noch gezögert, die in Rede stehenden Gesellschaften wie Aktien gesellschaften zu besteuern

. Es fei daher von größter Bedeutung, daß die Umwandlung dieser Unternehmungen in Gesellschaften mit beschränkter Haftung ehestens erfolgen könne. Redner richtete schließlich an das Haus die dringende Bitte, alles aufzubieten, um das sichere und eheste Zustandekommen des Gesetzes zu ermöglichen und somit alle jene Abänderungsanträge, die bei der Regierung keine Berücksichtigung finden würden, fallen zu lassen. (Beifall.) Die vom Ausschusse beantragte Resolution: „Die Regierung wird aufgefordert

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 2 of 36
Date: 24.02.1906
Physical description: 36
verändert wird, wächst ihre Lebensfähigkeit. Darum sind auch die Bezieh¬ ungen der Wahlreform zur nationalen Frage der springende Punkt der Reform. Da¬ rüber war sich die Regierung von allem An¬ fang- an klar (Zwischenrufe), und ich 'darf wohl sagen, wir haben das Für und Wider jeder einzelnen Frage, die hier einschlägt, mit Sorg¬ falt abgewogen, um die rechte Mitte zu treffen. Wir sind uns gleichwohl bewußt, daß die Vor¬ lage vielfach

die Negierung durch die von beiden Parteien be¬ reits in fteier Vereinbarung getroffene, ans dem Nationalitäts p r i n z i P b er u he n d e Organisation der Wählerschaften eine fertige Tatsache vor, und da diese dem natio¬ nalen Frieden dient, so hat die Regierung um so bereitwilliger die Wahlkreiseinteilung für Mähren auf dieser Grundlage aufgebaut. Deru gleichen Zwecke dient auch das von mir be¬ reits erwähnte

18 Millionen durch Stamm'esgenosseiß vertreten sein werden. (Beifall.) Die natio--! n a l nicht vertretenen Minderheiten, die ! bisher in diesen Ländern 20 Prozent der' Bevölkerung ausmachten, werden künftig n u r j noch 6 Prozent betragen. Das ist ein na-j tionaler Gewinn, den, ein seltener Fall in Österreich, alle Volksstämme gleichmäßig für sich! buchen können. (Beifall.) Was die Form des Wahlrechtes trifft, so hat die Regierung ausnahmslos

die direkten Wahlen vorgeschlagen. (Bei-' Mt.) Die Wähler sollen demnach überall selbst den Mann ihres Vertrauens benennen und nicht' erst durch Vermittlung von Wahlmännern. (Zn- stimmnn g ; Zwis chenrnfe.) Von der Festsetzung der Wahlp fl i cht wurde in der Vorlage Umgang genommen. Nach An¬ sicht : her Regierung entspräche sie dem Volks- beümßtsein nicht und würde vielfache admini--»' stratide Schwierigkeiten mit sich bringen

. ^ Keine der mit dem allgemeinen gleichen Stimmrecht verknüpften Fragen hat zu so leb¬ haften Erörterungen Anlaß gegeben, wie die dkr Seßhaftigkeit. Auch bei der Lösung dieser Frage ist die Regierung mit aller Ob¬ jektivität vorgegangen. Wollen wir an dem Grundsätze festhalten, daß die Wahlkreise mög¬ lichst einheitlich national bleiben sollen, so muß* man sie vor allzu raschen Veränderungen ihrer Zusammensetzung schützen. Eine solche Ände¬ rung kann aber eintreten

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 3 of 36
Date: 24.02.1906
Physical description: 36
vermehrt die Agitationszentren. Dazu kommen in vielen Ländern die bestehenden so¬ zialen Gegensätze zur Zeit der Wahlen schärfer zum Ausdruck. Um die Wahlfreiheit git sichern, hat die Regierung sich entschlossen, schärfere gesetzliche Maßregeln vorzuschlagen, die alle Formen einer illoyalen, unlauteren und terro¬ ristischen Einwirkung auf die Wählerschaften einer strengen, gesetzlichen Bestrafung zusühren sollen. (Lebhafter Beifall.) Die Regierung

wird keiner sich in den Bahnen des Gesetzes vollziehenden Parteiagitation hindernd in den Weg treten (Zwischenrufe), sie will aber, daß die Wahlen nicht allein allgemein sind, sondern daß sie auch frei bleiben (Lebhafter Beifall), und daß jeder Wähler seinen Stimmzettel n a ch freier Überzeugung abgeben kann. (Leb¬ hafter Beifall.) Die Regierung hat es für ihre Pflicht gehalten, rechtzeitig dafür zu sorgen, daß. das neue, aus dem allgemeinen Stimm¬ rechte hervorgegangene

grober Ruhestörungen. (Lebhafter Beifall und Hände¬ klatschen.) Und selbst dann sichert ihn das Er¬ fordernis einer Zweidrittel-Majorität gegen jede parteimäßige Absicht. Desgleichen folgt die Regierung einem drin¬ genden Rufe der Öffentlichkeit, wenn grobe Angriffe gegen die Ehre von Personen, die außerhalbdesHauses stehen (Lebhafter Beifall und Händeklatschen), einem Rügenver¬ fahren in diesem Hause unterworfen werden. (Beifall.) Das neue

Geschäftsordnungsgesetz ver¬ folgt ausschließlich den Zweck, im neuen Hause ein geregeltes und zweckmäßiges Verfahren zu erleichtern. Ich habe bereits in diesem hohen Hause am 28. November und dann auch im hohen Herren¬ hause erklärt, daß die Regierung eine Reform des hohen Herrenhauses erwäge. Wir sind mit den Gruppen des hohen Herrenhauses in dieser Richtung in Fühlung getreten. Da sich jedoch die Gruppen derzeit und in Ver¬ bindung mit der Wahlreform

sind. Während der Darier des Mandats zum Abgeordnetenhaus hätte dann ihre Mit¬ gliedschaft im Herrenhause zu ruhen. Wenn für die Regierung auch Änderun¬ gen der grundsätzlichen B e st i m m u n - gen dieser Vorlage, soweit sie die Auf¬ hebung der Kurien und den Wegfall jedes Zensus betreffen, ausgeschlossen bleiben müssen, so würde es die Regie¬ rung an werktätiger Mithilfe nicht fehlen las¬ sen, falls in Bezug auf andere Fragen Kompromisse zwischen den Par

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 8 of 36
Date: 24.02.1906
Physical description: 36
er es nicht zu, daß die Kammer, ohne das Budget votiert zu haben, auseinander gehe. Cochin verlangt nun, daß die Debatte bei der Beratung des Budgets des Ministeriums des Äußern stattfinde. Rouvier erklärt, wenn inan ihn zwinge, vor Beendigung der Konfe¬ renz Aufklärungen zu geben, so werde inan da¬ durch selbst die Vertreter Frankreichs auf der Konferenz entwaffnen. Deputierter Fa u res ta¬ delt die innere Politik der Regierung, der es, wie er fürchtet, an Energie

mangle, um so¬ ziale Reformen durchzuführen. (Beifall auf der äußersten Linken.) «Der Redner ist auch erstaunt und betrübt über die Haltung des Ministerpräsi¬ denten in der auswärtigen Politik. Er könne, sagt er, seine Anfragen nicht bis |um Schlüsse der Konferenz verschieben. Wir verlangen von der Regierung als gute Franzosen, uns Auf¬ klärungen zu geben. Wir fragen sie, welche In¬ struktionen sie unseren Vertretern auf der Kon¬ ferenz gegeben

der Lan¬ deshauptstadt von Tirol vollkommen ent¬ sprechende. Betreffend Bedenken wegen der Einteilung von Innsbruck und Umgebung in, diese zwei Wahlbezirke der Vorlage dürste es- möglich sein, bei der Regierung diesbezügliche Änderungen durchzusetzen. Was die Zusam¬ menlegung der n o r d t i r o l i s ch e n S t ä d t e mit den Landgemeinden betrifft, so liegt hierin eine Ungerechtigkeit, da den nord- tirolischen Städten mit Rücksicht

aus ihre wirt¬ schaftliche Bedeutung unbedingt selbständige Mandate gebühren. Es scheint übrigens, daß die Regierung gegen eine diesbezügliche For¬ derung sieh nicht ablehnend verhalten wird. Im allgemeinen dürfte die Verteilung der Man¬ date von 13 z u 8 der nationalen, kulturellen und wirtschaftlichen Bedeutung der Deutschen in Tirol nicht vollkommen entsprechen. Das richtige Verhältnis wäre meiner Mei¬ nung ; nach eine Austeilung der Mandate

, daß für K r a i n ein d e u t s ch e s M a n d a t u n b e d i n g t zu fordern sei. Die Verschärfung der Ge¬ schäfts ordnung ist von jeher der Wunsch der Polen und der konservativen Kreise ge¬ wesen, welche die Regierung nun damit et¬ was beruhigen wollte, daß sie bei der Wahl¬ reform diesen Wunsch berücksichtigt hat. För¬ derlich für die Wahlreform wird die Verbindjung mit der Geschästsordnungs - Änderung nicht sein. Cs ist anzunehmen, daß ein Junktim zwischen W a h l r e s o r m und Geschäft sord

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Tiroler Stimmen
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Page 2 of 4
Date: 24.02.1906
Physical description: 4
ist ein. wenn auch nicht hoher Zoll für Holz, das Verbleiben des bisherigen Verhältnisses in der Einfuhr sür Eier; für Hopfen, Geflügel, Pserde, Kleesaat ,c. fand eine kleine Erhöhung statt. Die von Rußland an Deutschland, Frankreich, Portugal und Bulgarien ge währten Begünstigungen kommen auch uns zugute. Um auch m>t jenen Staaten eine Fortdauer der Derkehrsverhättniffe zu ermöglichen, mit welchen bisher ein Zoll- und Handelsvertrag nicht abgeschlossen werden konnte, wurde durch ein eigenes Gesetz die Regierung

er mächtiget, provisorische Abkommen abzuschließen. Dies geschah jedoch erst, nachdem die Regierung die bün dige Erklärung abgegeben hatte, daß sie mit den Balkan staaten weder auf Veterinärübereinkommen noch Grenzbegünstigungen eingehen und die Viehzölle nicht ermäßigen werde. Der Zoll- und Handelsvertrag (zugleich Schiffahrtsvertrag) mit Italien kam heute zur parla mentarischen Behandlung und Verabschiedung. Die in den „T. Stimmen" bereits gewürdigten wich tigsten Bestimmungen kamen auch in der Debatte

werden. Der Abg. Tollinger benützte diese Gelegenheit wieder, um die Uebertragung des Veterinärwesens in das Ackerbauministerium und die Bildung eines Vete- rinärbeirates durch Heranziehung von Landwirten zu ver langen und hatte die Genugtuung, darauf Hinweisen zu können, daß die Berechtigung dieser Forderung nunmehr sowohl von den übrigen Agrariern des Parlamentes, als auch von Seite der Regierung anerkannt werde, nachdem der Ackerbauminister in der Debatte erklärt hatte, daß gleich nach Abschluß der Zoll

- und Handelsverträge eine interministerielle Kommission sich mit dieser Frage be schäftigen werde. Das neue Seuchenübereinkommen mit Italien gibt der Regierung das Recht in die Hand, nicht nur nach erfolgter Einschleppung einer Seuche die Grenze zu sperren (Repressivsperre), sondern auch dann, wenn sie die Emschleppung durch das Herrschen von Seuchen in Italien besürchten zu müssen glaubt (Präventivsperre) Es kommt also in erster Linie aus die Wachsamkeit und Energie der Regierung an und ist es nicht gleich gültig

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 12
Date: 24.02.1906
Physical description: 12
vom 21. Dezember 1867 über die Reich svertre- tung und den Entwurf eines Gesetzes, wodurch das Ge setz vom 12. Mai 1873 in Betreff der Ge schäftsordnung des Reichstages ab geändert wird. Diese Tatsache beweist ihnen, das; alle Angriffe, all die verschiedenen Aktionen die Regierung nicht abzuhalten vermochten, den von ihr einmal als richtig erkannte» Weg auch weiter zu verfolgen. (Beifall uud Zwischenrufe.) Ich will zunächst die Grundgedanken der Reform kurz skizzieren. Tie Vorlage beruht auf dem Grundgedanken

ist. In dem Maße, als sie vermag, sich in das System der politischen Einrichtnngen eiuzusügeu, ohue daß das uatiouale Kräfteverhältnis wesentlich verändert wird, wächst ihre Lebensfähigkeit. Darum siud auch die Bezieh ungen der Wahlreform zur nationalen Frage der springende Puukt der Reform. Da rüber war sich die Regierung von allem An fang an klar (Zwischenrufe), und ich darf wohl sagen, wir habe» das Für uud Wider jeder einzelnen Frage, die hier einschlägt, mit Sorg falt abgewogen, um die rechte Mitte

die Regierung dnrch die von beiden Parteien be reits in freier Vereinbarung getrosfene, anf dem Nationalitätsprinzip beruhende Organisation der Wählerschaften eine fertige Tatsache vor, nnd da diese dem natio nalen Frieden dient, so hat die Regiernng um so bereitwilliger die Wahlkreiseinteilung für Mähren aus dieser Grundlage aufgebaut. Dem gleichen Zwecke dient anch das von mir be reits erwähnte MinoritntSvertrctnngsfystcm in Ga lizien. (Zwischenrnse.) Durch diese Borkehrungen werden die Wah len künftig

die direkten Wahlen vorgeschlagen. (Bei fall.) Die Wähler sollen demnach überall selbst den Mann ihres Vertrauens benennen nnd nicht erst durch Vermittlung von Wahlmännern. (Zu stimmung ; Zwischenrufe.) Von der Festsetzung der Wahlpflicht wurde iu der Vorlage Umgang genommen. Nach An sicht der Regierung entspräche sie dem Volks- bewnßtsein nicht und würde vielfache admini strative Schwierigkeiten mit sich bringen. Keine der mit dem allgemeinen gleichen Stimmrecht verknüpften Fragen hat zu so leb haften

Erörteruugeu Aulaß gegeben, wie die der Seßhaftigkeit. Auch bei der Lösung dieser Frage ist die Regiernng mit aller Ob jektivität vorgegangen. Wollen wir an dem Grundsätze festhalten, daß die Wahlkreise mög lichst einheitlich national bleiben sollen, so muß man sie vor allzu rasche» Veränderungen ihrer Znsamiuensetzung schütze». Eine solche Ände rung kann aber eintreten durch das Zuströmen von Wählern, die mit dem Wahlbezirke nur iu vorübergehendem Zusammenhange stehen. Die Regierung hat sich deshalb

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Der Burggräfler
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Page 2 of 16
Date: 24.02.1906
Physical description: 16
und des Zolltarifes mit den bezüg lichen Durchführungsverordnungen und Ergänzungen erfolgte am 21. ds. im Reichsgesetzblatt zu Wien und im Amtsblatt zu Budapest, in Oesterreich auf Grund der verfassungsmäßigen Genehmigung, in Ungarn durch zwei Notverordnungen der Regierung auf Grund allerhöchster Entschließung. Handelspolitisches Ermächtigungsgesetz. Die Regierung hat dem Präsidium des Abgeord netenhauses den Entwurf eines Gesetzes übermittelt, durch welches sie ermächtigt wird, die Handels beziehungen

mit dem Auslande für die Zeit vom 1. März 1906 bis zum 80. 2uni 1906 provisorisch zu regeln. Durch den Entwurf soll die Regierung in die Lage versetzt werden, sowohl mit ausländi schen Staaten schon bestehende Vereinbarungen zu verlängern, als neue Bcreinbarungen abzuschließen. Wenn die Wirkung der auf Grund dieses Gesetzes getrofferren Verfügungen sich über den 30. 2uni 1906 hinaus erstrecken sollte, müßten die betreffenden Vereinbarungen vorher der verfassungsmäßigen Be handlung unterzogen

werden. Da die Verhand lungen über die Neuregelung der Handelsbeziehungen zu mehreren Staaten sich in verschiedenen Stadien befinden, und die mit diesen Staaten getroffenen Vereinbarungen am 1. März ablaufen, wird die Notwendigkeit cintrcten, den gegenseitigen Verkehr provisorisch zu regeln. Der cingebrachte Gesetz entwurf soll es der Regierung ermöglichen, im In teresse der inländischen Interessenten für die Uebcr- gangszeit unerläßliche handelspolitische Dispositionen zu treffen. Unser Handelsvertrag

dieser Schwindel in Wiener Regierungskreisen stark gezogen zu haben. Hätte die Wiener Regierung z. B. vor zehn Jahren in Sachen der Zivilehe den nötigen Mut gegen die ungarische Majorität aufgebracht, dann hätten die Dinge wahrscheinlich einen ganz anderen Ver lauf genommen und wäre die Krone schwerlich in der isolierten Lage, worin sie sich heute befindet. Hoffentlich merken sich aber unsere „Staatsmänner' wenigstens von jetzt an, daß auch in Ungarn Par lament und Volk verschiedene Dinge sind. Ausland

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 9 of 36
Date: 24.02.1906
Physical description: 36
der Reduktion der italienischen Mandate erhoben, und erklärt, daß die Regierung gerade die kleinsten Natio¬ nen, Italiener und Rumänen, am allerwenigsten berücksichtigt habe. Bei beit Italienern treffe auch nicht der Mangel der Kopfzahl und der Steuerleistung zu, weil gerade diese beiden für der: Regierungsentwurf maßgebenden Momente bei den Italiener:: zutresfen. Umso kränkender empfinden sie daher die Reduktion der ita¬ lienischen Mandatszahl. Wien

derselben zu erzielen. Ob man zu schärferen Mittel n wird greifen müssen, kanr: im Moment noch nicht gesagt werden. Man muß jedoch bedenken, daß eine Verbes¬ serung der Wahlreform in dieser Beziehung überhaupt nicht möglich sein wird und die Par¬ teien vor die Frage gestellt werden, die Wahl- resorm in Gesamtpansen, wie sie heute von der Regierung vorgelegt wurde, anzunehmen, oder sie abzulehnen, da eine Vermehrung der Mandate ausgeschlossen erscheint

70 bis 90.000 Einwohner entfallen. Wir- werden einen entschiedenen Kampf dafür be¬ ginnen, daß! eine entsprechende Einteilung irr rein städtische und ländliche Wahlbezirke ge- schaffen werde nr:d sind entschlossen, diesen Kampf nidjt nur gegen die Regierung, sondern auch - gegen die Jungtschechen, wenn diese uns nicht unterstützen . werden, zu führen. Slovenen nnd Kroaten. Wien, 24. Febr. Der flovcuische Abgeordnete Dr. Schuster schic erklärte: Bezüglich

der slovenischen Mandate in Steiermark nnd Kärnten eintreten. Wien, 24. Febr. Unter den Kroaten herrscht bezüglich der Wahlkreiseinteilung in Dalmatien eine peinliche Über¬ raschung. Diese Gruppe der Südslaven findet die für dieses Kronland vorgesehene Mandat- aufteilung willkürlich und beschuldigt den Statt¬ halter Nardelli, bei seinen Vorschlägen an die Regierung geradezu illoyal vor gegangen zu sein. Die Polen. W i e n, 23. Febr. Der Eindruck

, den die Wahlreform im Polenklub ausübte, ist ein! durchaus ungünstiger. Ein Mitglied des' Klub Präsidiums erklärte u. a. : Für jeden den¬ kender: Menschen ergibt sich das Urteil über die heute eingebrachte Wahlreformvorlage der f Regierung von selbst. Ein solches Gebilde muß - errtschieden ab g elehnt werden. Ein Mitglied des Zentrums des Polenklubs äußerte sich ü. a. : Wir wollen das allgemeine, direkte und ge¬ heime, aber nicht das gleiche Wahlrecht

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 34 of 36
Date: 24.02.1906
Physical description: 36
mit Zustimmung der Regierung auch die vorbehaltenen Tage für die Beratung solcher anderweitiger Gegenstände heranziehen oder die .betreffenden Sitzungen ganz entfallen lassen. Eine erste Lesung soll im Abgeordnetenhause bei den Regierungsvorlagen nur dann stattfin- den, wenn danach von einem Mitgliede ein Verlangen spätestens in der der Verteilung der Vorlage folgenden Sitzung gestellt und von hundert Mitgliedern einschließlich des Verlan¬ genden schriftliche

oder mündlich unterstützt wird. Ferner wird den Ausschüssen zu ihrer Be¬ ratung eine Frist gestellt. Eine dem Ausschüsse zugewiesene Vorlage gelangt im .Hanse zur zweiten Lesung, sobald der Ausschuß die Vorbe¬ ratung beendet hat. Nach Ablauf der dem Aus¬ schüsse gestellten Frist ist die Vorlage auf Ver¬ langen der Regierung, selbst dann, wenn ein Ausschußbericht nicht vorliegeu sollte, der zwei¬ ten Lesung zu unterziehen. Bezüglich der formalen Anträge

, unter¬ nommenen Versuche zur Abhilfe beweisen. Unter diesen Umständen gehe die Pflicht, die nicht mehr aufzuschiebende Reform des parlamentari¬ schen Verfahrens in Angriff zu nehmen, auf die Regierung über. Sie halte sich für berech¬ tigt und verpflichtet, vom Reichsrate zu ver¬ langen, daß er innerhalb eines angemessenen, für eine gewisse Beratung ausreichenden Zeit¬ raumes seine verfassungsmäßige Zustimmung zu den von ihr eingebrachten Vorlagen erteile

, sie abändere, oder sie klar und deutlich ablehne. Die Regierung begnüge sich aber damit, die Be¬ seitigung tatsächlich vorhandener, oft empfun¬ dener Übelstände anzubahnen, wobei sie in man¬ cher Beziehung hinter den gewonnenen Erfah¬ rungen Zurückbleibe. Bezüglich der Vorbe Haltung von drei Tagen für die Beratung der Regie--« rungsvorlagen wird geltend gemacht, daß, in obstruktiouslosen Sessionen ohnedies im Abge- ordnetenhause der größte Teil — ungefähr

werden können. Auch hinsichtlich des Schutzes der Ehre außenstehender Personen wolle der Entwurf le¬ diglich eine angemessene Erweiterung des schon bestehenden Ordnungsstrafrechtes bieten und knüpfe in dieser Beziehung an die schon vor¬ handene Einrichtung des Mißbilligungsausschus¬ ses an. Gesetzlich solle jedoch! der Ehrenschutz nicht der: zur Teilnahme an beit Verhandlungen' des Abgeordnetenhauses Berechtigten — den Mitgliedern des Hauses und der Regierung

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Lienzer Zeitung
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Page 1 of 20
Date: 24.02.1906
Physical description: 20
Wählerverfamm- lnng ab. Die Herren Abgeordneten berich teten über die Arbeiten im Landtage und Reichsrate. Nach längerer Debatte über verschiedene Angelegenheiten und mehrfachen Aufklärungen wurden am Schlüsse drei Re^ solutionen augeuommen: 1. gegen die be absichtigte Ehereform; 2. gegen die Vereitlung der Landtagswahlreform; 3. für die Ein führung des allgemeinen, gleichen und direk ten Wahlrechtes. Eine jVIalsregelung cler Stsät Orient. Der „Zeit' zufolge beabsichtigt die Regierung der Stadt Trient

alle Agen den des übertragenen Wirkungskrei ses. abzunehmen und diese einem eigenen staatlichen Organe zu übertragen. Statt halter Freiherr v. Schwartzenan riet unlängst der Regierung hievon ab, weil dadurch die Ruhe in Welschtirol gefährdet werden könnte. Trotzdem ist die Durch führung dieser Maßregelung beabsichtigt. Kelclisrat. In der Sitzung des Abgeord netenhauses am 20. ds. wurde die Debatte über die Erklärung des Minister präsidenten betreffs der ungarischen Frage eröffnet. Sämtliche Redner

er klärte in der Sitzung des Reichsrates am 20. ds. M.: Die Alldeutschen arbeiten an der Zertrümmerung der Monarchie; falls sich die Parteien zusammenschließen wollten, um eine kräftige Regierung zn bilden, wäre dies der gläuzeudste Erfolg der Regierung. Es genügt nicht, gemeinsam zn opponieren, man muß auch gemeinsam - regieren. Ich bin zu der Erklärung ermächtigt, daß dem Reichsrat bezüglich der gemeinsamen Auge^ legenheiten der zustehende Einfluß gewahrt bleibt; in der einheitlichen Leitung und Füh

, die Bischöfe von Brünn und Königgrätz. Oer k)2r>Äe1sx>e?Lrüg rnit ctev Schnei?. Tie „N. Fr. Pr.' meldet, daß in den Vertragsverha n d l n n g e n mit der Schweiz eine ungünstige Wendung ein getreten sei. Die Schweizer Bundesregie rung soll aus die Vorschläge Oesterreichs ablehnend geautwortet haben. Die öster reichische Regierung wird die schweizerische wahrscheinlich nachdrücklich aufmerksam ma chen, daß sie im Falle weiteren Widerstandes alle Verantwortung für eine zollpolitische Verwicklung tragen müsse

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