Mann' am Bosporus ist ange sichts dieser verwickelten Sachlage bisher noch zu keinem Entschluß gekommen. Die Mttürken^ die bei dieser Gelegenheit am liebsten mit dem „kon stitutionellen Krempel' aufräumen machten, wol len den frisch-fröhlichen- Krieg, die Jungtürken aber find einsichtig genug, um zu erkennen, daß ein gewonnener Krieg -der Türkei nichts nützen, die Folgen eines verlorenen Krieges aber unab sehbar wären. So in Zweifel ganz versunken, hat die türkische Regierung
sich mit einer Zirkulär- note an die Möchte.begnügt, die in dem Verlan gen der Einberufung eines Kongresses. gipfelt. Für den Verlegenheitsgedanken eines, solchen Kon gresses hat sich indessen bisher nur Rußland be geistert,-das dabei im Trüben zu fischen hofft. Was die deutsche Regierung betrifft, so steht sie auf dem Standpunkt, daß eine solche Konferenz voraussichtlich mehr Schaden als- Nutzen stiften wird, aber sie sieht kernen Anlaß,, sich dagegen zu- sträuben, wenn die Mehrheit der Mächte es verlangt
. Oesterreich-Ungarn endlich wird sich auch nicht weigern mitzutun, wenn das Thema „Bosnien und Herzegowina' nicht auf die Tages ordnung des 5Tonzresse's gesetzt wer.'ii'n.würde. Für die österreichisch-ungarische Regierung gibt es — das ließ auch die Thronrede erkennen, mu der Kaiser Franz Josef am Tonnerstag in -Ofen pest die Delegationen eröffnet hat — keine bo-Z- nisch-herzegowini'che Zrage mehr. Ter Kaiser be zeichnete in der Thronrede die Einverleibung der beiden Provi'.rzen als »eine notwendige Konse
Wetter' erweisen könnte, nicht als begründet erwieseil. Im übrigen könnte unter Umständen der Gegensatz, in den Oester reich-Ungarn durch seine jüngste Balkanpolitik zum Slaventum gedrängt wird, sehr bedeutsam, auf die Stellung der Regierung den Deutschen gegenüber einwirken, die gerade jetzt in Böhmen zu tatkräftiger Notwehr gegen die tschechischen Ueberzrisfe gezwungen worden sind. Vielleicht wird dies nicht die einzige günstige Folge der Balkanumwälzung- bleiben, denn diese hat — das ist der Senen
sich in einer Linie mit den deut'chfreiheir.icheii Minister» bewegen. Ausland. Eine Wahlrede C . e m e n cea u S. Bor seinen Wählern in Bagnol betonte Ministerprä- stdem Clemencean die Notwendigkeit für Frank reich. Heer niu> Marine zu krä-ni.ien, da die jetzt erwiesene llnverläßlichkeiv der StaatSverrräge die Gesamtlage verändert habe. Eine irre denk ische Aktion Varzi. la i s. Ter Deputierte Barzilai richtet an die Mai länder Zrredenlisten einen Ausruf, die italienische Regierung aufzufordern