. Ich bin der Ueberzeugung, daß die Wieder genesung dieses Hauses von der Wahlresorm abhängt, davon abhängt, daß endlich einmal nur Abgeordnete hier sind, welche die breiten Wählermassen und möglichst gleiche Wähler massen hinter sich haben. Wir verlangen daher von der Regierung, daß sie endlich entschieden für das eintritt, was die Vorgänger dieser Regierung hier in dieses Haus geworfen haben: das allgemeine, gleiche Wahlrecht. Nach meiner Ansicht geht es nicht an, daß die Regierung ihre eigenen Anregungen
durch einen Abgeordneten der deutschen Volkspartei, durch den Abgeordneten Dr. Löcker, vertreten läßt. Entweder ist die Regierung für das, was der gewesene Minister präsident Hohenlohe hier im Hause vertreten hat, oder sie ist es nicht. Ist die Regierung dafür, so muß sie auch voll und entschieden dafür eintreten. Ist sie nicht dafür, dann soll sie es offen sagen und wir werden wissen, was wir ihr gegenüber zu tun haben, wir werden dann sofort in die Opposition, in den schärf sten Kamps treten
. Aber sich das Wohlwollen ganzer Gruppen dadurch zu erhalten, indem man sie im Un klaren läßt, was die Regierung will, finde ich nicht am Platze. Ich erkläre nochmals: Wir verlangen von der Regierung, daß sie endlich voll und entschieden in dieser Frage eingreift. Wenn sie sich aufs Fortwursteln verlegt, werden wir gegen sie den Kampf ohne Rücksicht auf nehmen. Vertretung unserer Interessen gegen Ungarn. Wir verlangen von der Regierung aber auch noch weiter eine stramme Vertre tung unserer Interessen gegen Ungarn
," rief ich in höchster Ver wunderung. „Sie können doch unmöglich über alle jene Einzelheiten zu so unumstößlicher Gewißheit gelangt sein, wie Sie uns glauben machen wollen." „Jawohl, jeder Zweifel ist ausgeschlossen," hat man Gesetze zu Boden getreten, hat man Gesetze verwerfen lassen, die die Unterschrift des Kaisers tragen. Wenn die Situation Ungarns eine solche ist — und wir wissen, daß sie so ist — dann ist es Pflicht der öster reichischen Regierung, endlich auch unserer Interessen zu gedenken
und unsere Interessen gegenüber Ungarn mit aller Kraft und Ent schiedenheit zu vertreten. Wir verlangen daher von der Regierung, nachdem der Dualismus ja doch nicht mehr aufrecht zu halten ist oder eigentlich längst schon in Trümmer gegangen ist, daß sie für die Neugestaltung des Verhält nisses zu Ungarn auf der Basis von Recht und Billigkeit eintrete. Ich glaube, daß dies nur durch eine Verständigung von Volk zu Volk mit Beiseiteschiebung der politischen Giftmischer möglich ist. Das ist einer der Gründe