17,759 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1877/07_11_1877/MEZ_1877_11_07_4_object_611855.png
Page 4 of 12
Date: 07.11.1877
Physical description: 12
Partei welche mit einer neuen Idee anfängt. Aber wo man sich im Grunde über keine neue Idee zu begeistern hat, wo die ganze Partei auf einer, höchstens auf zwei Persönlichkeiten ruht, da sind auch die Aussichten anderer Natur. Hier handelt es sich dann lediglich um die Person. Nach der Person richtet sich die gan^e Partei — wenn man sie eine solche nennen kann. Die Wünsche, Ansichten und Handlungen des Führers werden als diejenigen der Partei angesehen. In so schweren und verwickelten Zuständen

befindet sich das Parteiwesen vor der Skupschtina. Wollte man in diese Betrachtungen alle kleinen Geister hineinziehen, so hätte man von eben so dielen Parteien zu sprechen als eL schon Min-.sterpräsidenten^gegeben hat, und daß Serbien an Ministerpräsidenten reicher ist als jeder andere viel größere Staat, ist ja männiglich bekannt. Wir bleiben aber bei unserer ersten Eintheilung in die Ristitsch-Radiwoj'sche und die Marinowitsch'sche Partei. WaS wollen nun diese beiden Parteien? Diese Frage

ist sehr schwer zu beantworten. Die ganze Welt ist darüber im unIlaren. In Europa ist nur so viel bekannt: daß die Partei Ristitsch den Krieg, die Partei Marinowitsch den Frieden will, daß der erstere Staatsmann als ein zu freisinniger Kops, dagegen der letztere als ein stiller Denker gilt. Beides ist ganz falsch. Weder kann man Hrn. Ristitsch mit dem Krieg und Marinowitsch mit dem Frieden identifieiren, noch ist Ristitsch zu freisinnig und Marinowitsch ein zu stiller Kopf. Solche Vorstellungen

von diesen Männern haben nur die Mitglieder der einen oder der andern Partei in die Welt hinauSgeschickt. Die Vergangenheit beider Führer ist unL bekannt, und wir denke» ganz richtig zu urtheilen wenn wir aus ihrer Vergangenheit auf ihre Wünsche, Forderungen schließen. Wir müssen „schließen,' denn keine Partei in Serbien ist je mit ihrem Programm hervorgetreten und hat gesagt um WaS sie eigen!» lich kämpft, und welche Ziele sie im Auge hat. Bis heut ist das Princip der einen wie der andern Partei unbekannt

, speciell durch s«ine persönkche Freundschaft mit dem früheren russischen diplomatischen Agenten Schlschkn. wurde Marinowitsch in den russischen Kreisen eine beliebte Persönlichkeit. In den auswärtigen Zutimgen nannte man ihn persona, Zrsta am russischen Hofe. Wohl hat Marinowitsch durch sein Thun und Handeln dieses Wohlwollen zu bewahren verstanden, aber er verstand es auch in seinem -- folglich auch im Partei-Interesse auszubeuten. Außer an Rußland lehnte sich Marinowitsch in seiner äußeren Politik

1
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1873/22_02_1873/SVB_1873_02_22_6_object_2502324.png
Page 6 of 8
Date: 22.02.1873
Physical description: 8
habe, weigerten sich einige kinderlose Hausbesitzer dieses Brennholz zu liefern, weil sie sich nicht dazu verpflichtet hielten. Auch das k. k. Gericht wollte sie nicht dazu verpflichten. Somit mußte die Gemeinde-Vorstehung auf andere Weise und auf mehr gerechter Grundlage sorgen, damit der Schul lehrer nicht in die nämliche Nothwendigkeit versetzt würde, wie ein früherer Seelsorger, von dem man sagt, daß er, weil die Gemeinde das znm Widdum schuldige Brennholz nachlässig lieferte, sich genöthigt sah

für Poeten.— Gebetsmeinungen und Anempfehlungen. — Korrespondenzblättchen. — Peterspfennig. — Thautropfen auf die Monat-Rosen. Kleiner politischer Katechismus der österreichischen Rechts- Partei von Viktor Weiß-StarkenfelS. DaS Büchlein (25 kr.) behandelt in Fragen und Antworten das Programm der österr. Rechtspartei, wie eS von den hervorragendsten Mitgliedern derselben in den Konferenzen vom 6. und 9. Oktober v. I. vereinbart wurde. Es hat sich bei der mächtigen Ausdehnung der Partei als dringendes

Bedürfniß herausgestellt, die Zielpunkte und Grundsätze derselben genau zu formuliren. Es hat sich auS gleichem Grunde die Nothwendigkeit herausgestellt, daß jeder der Partei Angehörige bis in die untersten Schichten hinab die Grund sätze der Partei, nicht bloß ihrem Wesen nach, sondern auch nach dem dasselbe um- gränzenden Wortlaute kenne. Nur in dieser Weise werden dieselben überall und zu jeder Zeit, nicht bloß bei den Landtagswahlen, sondern auch bei den Wahlen in den Gemeinderath und OrtSschulrath

zum Durchbruche'kommen; es werden die Führer der Partei im Augenblicke, in welchem einmüthig und gleichmäßig gehandelt werden soll, die anzuordnende Aktion nicht mehr erst zu begründen, sondern einfach von Fall zu Fall festzustellen haben. Nur so werden die Halbheiten hintangehalten, ein gleich» mäßiges und entschiedenes Vorgehen der Partei in allen Königreichen und Ländern ermöglicht. Diesem Ziele steuert daS Büchlein, das wir hiemit empfehlen, zu und thut dieß in populärer Sprache in der zweckmäßigsten Form

2
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1873/11_06_1873/BTV_1873_06_11_7_object_3060452.png
Page 7 of 12
Date: 11.06.1873
Physical description: 12
eö an Schriften zur Vergleichung. so kann der jenigen Partei, überderen Handschrift derBcweis derEchtheit hergestellt werden soll, aufgetragen werben, die ihr von dem Nichter bezeichneten Worte vor demselben nieder zuschreiben. Das Niedergeschriebene ist dem Verhandlungöprotokolle beizu'egen- Welchen Einfluß eS aus die Herstellung des Beweises habe,'wenn die Partei einem solchen richterlichen Austrage keine Folge leist t oder mit offenbar entstellter Schrist schreibt, bleibt der richterlichen Beurtheilung

überlassen. Augenschein. 8- 52. Zur Aufklärung der Sacke kann der Richter auf Antrag oder von AmtSwegen die Vornahme eines Augenscheines nötbigenkallö mit Zuziehung eincS oder mehrerer Sachverständigen anordnen. Handelt es sich nm die Besichtigung eincS Gegenstandes, welker sich nach den Angaben des BeweiSführerö in d.m Besitze der Gegen partei oder in der Verwahrung einer öffcnilichen Behörde befindet, so kommen die Bestimmungen der 88 W und und 39 zur Anwendung. Daö Ergebniß d,'S Augenscheins

durch die von den Parteien sonst angebotenen Beweismittel nicht herge stellt ist. 8. 54. Parteien, in Ansehung deren Vernehmung oder Beeidigung einer der AuöschließungSgründe des 8- 41, Ziffer 1 bis 3, oder des 8- 43, Absatz 1 vorliegt, dürfen vicht' abgehört werden. 8. 55. Die Partei, welcher der Beweis über die strei tige Thatsache obliegt, ist in der Regel zuerst als Zeuge abzuhören. Der Richter kann aber beschließen, daß zuerst die Gegen partei abzuhören sei, wenn dies von den Parteien über einstimmend beantragt

wird oder sonst zur Ermittlung der Wahrheit förderlich erscheint. 8. 56. Jede Partei kann verlangen, nach der Abhörung des Gegners auch ihrerseits zur AbbSrung als Zeuge zu gelassen zu werden. Der Nichter kann aber auch, wenn eine Partei die Aussage verweigert bat oder wenn er findet, daß durch dereu Aussage keine hinlängliche Gewißheit über die zu ^weisende Thatsache hergestellt ist. die Abhörung des Gegners selbst von Amtswegen verfügen. ^ d'' Fällen, in welchen die Abhörung der bewcispflichtlgen Partei

nach den Bestimmungen des » 5 ''6 dem Grunde ausgeschlossen ch , Weil der Richter diä Ueberzeugung gewonnen hat, daß diese Partei von. der streitigen Thatsache keine Kenntniß haben könne, die Beweisführung durch Abhörung von Parteien als Zeugen ganz auszuschließen, oder die Gegenpartei zur Ablegnug der Aussage als Zeuge z» verpflichten sei, hat der Richter unter sorgfältiger Würdigung aller Umstände zu beurtheilen. 8 53. Die von einer Partei als Zeuge abgelegte Aus sage ist. wenn sie falsch ist, als ein vor Gericht

3
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1881/18_08_1881/BZZ_1881_08_18_2_object_390405.png
Page 2 of 4
Date: 18.08.1881
Physical description: 4
derselben dem Umstände zuschreiben, daß die Verfas sung-Partei mehr oder weniger das Vertrauen der Be völkerung verwirkt hat. Einige Leute mögen diese Be hauptung geglaubt haben, aber es gehört dazu die ganze Unbegreiflichleit unserer Verhältnisse; denn in Wahrheit Hot sich ja in der Natur der Volksvertretung nichts geändert, in der Vertretung der Landbevölkerung Böhmens war nur eine einzige Stimme verloren ge- gangen und dies in einem Bez'rkc, dessen Wahlmänner fast zur Hälfte Czechen

Großgrundbesitze zu annulliren und durch Bestätigung der Neuwahlen aus dieser Curie, welche das Reichsgericht als ungesetzlich zu Stande ge kommen erklärt hatte. Diese Majorität ist vorhanden und nach allen constitutionellen Grundsätzen Hot das Ministerium sich auf diese Majorität gestützt und ihre Anschauungen und Interessen zur Geltung zu bringen gesucht. Darin liegt nichis Abnormales; das Bedenk- liche aber an unseren Verhältnissen ist, daß nicht eine Partei im Abgeordnetenhaus! die Majorität repräsen- tirt

, sondern daß drei verschiedene, in ihrer Zusammen setzung, in ihren Tendenzen und Zielen divergirende Parteien sich vereinigt haben, um eine Majorität zu bilden. Da ist zunächst die Partei eines Landes, der in nationaler Beziehung nichts mehr zu wünschen übrig bleibt, die jedoch trotzigem ausschließlich das materielle Interesse ihres Landes wahrnimmt. Die zweite Partei!, umfaßt ebenfalls eine bestimmte Anzahl von Ange-5 hörigen einer Nationalität und eines Landes. 'Diese' Partei hat zunächst bestimmte nationale

Zwecke. Hiezu kommt eine dritte Partei, welche in ihrem Grundstock leider aus Deutschen besteht, welche Rechtspartei heißt, und clericale genannt werden müßte,, wenn sie nicht in sich schließen würde eine namhafte Anzahl von Personen, die gar nicht der katholischen Kirche angehören, sondern der griechisch-orthodoxen. Diesen Fractionen ist xcinein» sam nur der Haß gegen die Bestrebungen der liberalen Partei; ein anderes Bindemittel ist nicht vorhanden. Die Regierung stützt sich also auf drei Parteien

und mvß bei jeder Maßregel nicht mit einer Partei, son- dern mit dreien verhandeln, und darin liegt die Erllä' rung für den außerordentlich schleppenden Gang in unseren parlamentarischen Verhandlungen: die Par- teien müssen sich zuerst über das Maß der Concessionen, welche sie sich gegenseitig zugestehen, verständigen und dann beginnen die Verhandlungen mit dem Ministerium. Das Ministerium muß drei Parteien Concessionen machen, um eine Concession sür eine Partei durchzu setzen. Am schlagendsten zeigte

4
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1873/22_11_1873/BTV_1873_11_22_2_object_3061475.png
Page 2 of 8
Date: 22.11.1873
Physical description: 8
kann auch diejenigen »och nicht zur BerfassungS- partei rechne», die uur eine Verfassung überhaupt, aber nicht diese wollen. Aber SineS ist.e« undda« charakterisirt die VerfassungSpartei > >in Oesterreich wirklich, nämlich daß sie die Ausbildung, gewisser in derselben enthaltenen Prinzipien anstrebe und die Prinzipien, die in der Verfassung unzweideutig ihren Ausdruck gefunden haben, sind ein gewisses Maß der staatlichen Einheit, welches nach Anficht der Verfassungspartei

nicht weiter vermindert werden darf, und der Freiheit. Das ist dasjenige, was die VerfassungSpartei charakterisirt. Ihre Gegner sind entweder ge>,en die Einheit oder gegen die Freiheit, oder gegen beide zugleich. Das versteht man in Oesterreich unter Verfas sungSpartei. Diese Partei nun sollte zersetzt werden —- daS war die große Aufgabe, welche sich voran» gegangene Regierungen gesetzt hatten. Und was ist die Folge? Es ist Folge die, daß die Verfassung^ Partei aeeiniater dasteht, als sie jemals dagestanden istl

(Rnfe links: Bravo l) Denn die Verschieden- heiten einzelner Ansichten, aber Einheit in den Zie len und in der Aufgabe, das charakterisirt gerade die einige Partei, die eine wirkliche Partei ist und daher freie individuelle Ansichten zuläßt, wäh- rend dort, wo jeder auf Kommando seine Ansicht haben muß, von einer Partei im eigentlichen Sinne gar keine Rede sein kann. (Rufe links: Sehr gut!) Aber auch noch mehr. Die Verfassungspartei hat auch äußerlich ungeheuer an Zuwachs gewonnen

ist. (Rufe links: Bravo l) Nimmermehr wird man es heule wagen können, ohne der Wahrheit offenbar zu nahe zu treten, von einer ausschließlich dominirenden deut- schen Partei, als welche die VerfassungSpartei er. scheint, reden zu können. So gestaltet sich die Ver fassungspartei, in deren Zersetzung die große Weis heit vorausgegangener Regierungen bestehen wollte. (Rufe links: Bravo ! Sehr gut l) Die Opposition aber hat man nicht zerfetzen wollen — es war auch gar ilicht nothwendig

: die war von allem Anfang an durch und durch zersetzt! (Große Heiterkeit links.) Denn Einigkeit war ja nur in der Negation, die Einigkeit bestand nur darin, daß man immer die Taktik der Abstinenz oder des VerlassenS der Vertretung einschlug. Das war die einzige Einigkeit der Opposition, eine aus einer Menge der verschiedensten Elemente zusammenge setzte und die verschiedensten Ziele verfolgende Partei die sofort ohne künstliche Mittel der Zersetzung nicht mehr einig war. Auch das haben die gestrigen Verhandlungen

5
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1881/14_06_1881/BZZ_1881_06_14_2_object_391409.png
Page 2 of 6
Date: 14.06.1881
Physical description: 6
Eifersucht die Partei trennen. ES soll jetzt der Versuch gemacht werden, die gesammte deutsch - liberale Partei unter eine einheitliche Leitung zu bringen. Alle Partei unterschiede sollen verschwinden, die Geschichte der Deutschen in Oesterreich soll fürderhin kein Blatt aut weifen, auf dem von Uneinigkeit, von einer bis in die innere Politik hindurchdringenden Divergenz der Mei- nungen die Rede ist. Sicherlich gute Vorsätze, aber — wie oft find ahn liche Vorsätze gefaßt worden; vor zwei Jahren

in Linz und im Herbste deS vorigen Jahres aus dem in Wien abgehaltenen deutsch - österreichischen Parteitage wurde ebenfalls die Einigkeit der deutsch liberalen Partei proclamirt, waS aber nicht hinderte, daß sehr bald große Divergenzen in den Anschauungen hervortraten. In den Debatten über daS Wehrgesetz, in der Grund- fieuerfragc, in der Präger UniversitätS - Frage und in vielen-onderen Hragen -zejgie die -Ewigkeit alsbald sehr bedenkliche Risse und Sprünge, und es steht zu be fürchten

, daß der mißtrauische Ehrgeiz auch den neuesten Versuch, die Partei einer einheitlichen Führung zu unterwerfen, zum Scheitern bringen werde. Gewiß, die deutsch-liberale Partei könnte eine große, ja eine entscheidende Rolle spielen, wenn sie einig und im Besitze eines positiven Programmes wäre; so lange aber weder die eine, noch die andere Bedingung erfüllt ist, muß und wird die Partei ohnmächtig bleiben.' Frankreich. Wie aus Paris gemeldet wird, herrschte während der Senatsdebatte über das Listen scrutinium

demselben von hier zugegangene Schreibe:: mitgetheilt, deren jede? für sich eine um so größere Bedeutung erhält, als trotz deS zwischen diesen beiden Emanationen bestehenden in neren Zusammenhanges nicht angenommen werden kann, daß fie aus einem und demselben Lager stammen. Als Verfasser des erstgemeinten Schreibens. / das pn die Adresse der deutschliberalen Partei gerichtet ist, wirb ein Mitglied der VersassungSpartei bezeichnet. Der Kernpunkt dieses Artikels gipfelt in der Frage, ob nicht die VersassungSpartei gewissen

Idealen staatlicher Fort bildung auf eine Reihe von Jahren hinaus werde ent- sagen müssen, ob sie nicht daran gehen sollte, sich von ihren alten Traditionen loszulösen, um klaren BlickeS der wirtschaftlichen Entwicklung deS Reiches neue Bah nen zu erschließen. Der Schreiber deS Artikels.bejaKt^ diese Frage und gibt damit seiner Partei einen wohl zu beherzigenden Rath, der bei dem bekannten Stim mungswechsel, der sich bei einem nicht geringen Theile derselben thatsächlich vollzogen hat, immerhin

6
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1877/09_03_1877/BTV_1877_03_09_1_object_2870720.png
Page 1 of 8
Date: 09.03.1877
Physical description: 8
, um für ihre „eigen thümliche- Politik Propaganda zu machen. Wohin das führt, hat die Erfahrung sattsam bewiesen. Wie soll der katholische Geist eines Volkes die Freiheit begründen, wenn er selbst unfrei in den Banden der Parteidisziplin liegt? Und wie soll dieser katholische Geist das Recht Aller schützen, wenn das Interesse der Partei, welcher das Volk dient, die oberste Richt schnur seines Handelns ist? Dazu ist es thatsächlich schon gekommen, das aber auch ist die Hauptursache der allgemeinen Entmuthigung

, jener apathischen Re signation, die auf allen unseren Verhältnissen liegt und erst aufhören wird, wenn daS Gefühl der Zu rücksetzung und Rechtlosigkeit aufhört, die freie Ent faltung der BolkSkiäfte zu lahmen. Darüber darf man sich durchaus keiner Täuschung hingeben; ge regelte Freiheit und Recht sind die Bedingungen, von welchen daS Gedeihen des Volkswohles und der soziale Fortschritt abhängt. Ein Parteirecht ist kein Recht, sondern doppeltes Unrecht, und wenn die Führer der Partei, wie eS jetzt täglich

geschieht, der freien Meinungsäußerung in den Arm fallen, sobald ihr Schwert Jemanden aus ihrer Umgebung treffen könnte, so fühlt sich Niemand mehr sicher, der nicht zu einer solchen Partei gehört. Es gibt deß wegen auch kein Reckt gegen den Willen eines sol chen parteiisch geleiteten VolksgeisteS. Der Wille desselben ist selbst nicht frei, und wenn er, dessen heiligste Pflicht es ist, das Recht Aller, nicht blos Einzelner zu schützen, dessen Ausübung hindert, so thut er es gezwungen durch die Aufforde

rung des Partei-Interesses und der Selbst, erhaltung der Partei, für die sie Stellung genommen hat. Die Führer der Partei wollen Führer bleiben, und die Partei fürchtet, daß mit ihrer Herrlichkeit auch die eigene ein Ende habe. Die schmutzigeWäfche der staatsrechtlichen Opposition, die sich der Mitwir- kung des katholischen Volkes beständig rühmt, darf also nicht an die Oeffentlichkeit kommen, daher das Toben und Wüthen, Fälschen, Lügen und Heucheln der offiziösen Blätter jener Partei

, wenn eine unbe rufene Stimme aus dem Volke die Schäden und Ge brechen dieser Partei schonungslos aufdeckt. DaS ist eine Zwangslage, über welche selbst der ehrlichste Mann in der eigenen politischen Partei nicht mehr Herr werden kann. Der Führer der Partei muß das Recht deS politisch anders Denkenden beugen, ob er will oder nicht will, er muß Dinge geschehen lassen und mit seiner Autorität denken, gegen welche sich seine Ueberzeugung hoch aufbäumt. Selbst der gerech te st^-Ä^rmv^tß als Parteimann thun

7
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1876/29_07_1876/TST_1876_07_29_3_object_6258211.png
Page 3 of 6
Date: 29.07.1876
Physical description: 6
" hatte ihn selbst blos aus einem anderen Blatte reproduzirt. Offiziöse „Waschzettel" nachzudrucken fühlen wir weder Lust noch Bedürfniß. Dagegen ist es gewiß, daß der „Bote" fast in jeder Woche die „Unterstützungen und Anweisungen" des Landesaus- schuffes wörtlich aus den „Stimmen" entnimmt, ohne jemals die Ouelle anzugeben; also medice cura te ipsum! — Was die deutschkonservative Partei angeht, so bemerken wir, daß das Organ der preußischen Protestanten in Tirol sammt seinem Re dakteur Schumacher

und seinen offiziösen Korrespondenten davon gar nichts verstehen. Das Urtheil der „Germaitia" über diese Partei lautet: „Wir sinden hier eine ganze Anzahl von Postu laten wieder, die wir im Verein mit unseren politischen Führern im Reichstage und Landtage theilweise seit Jahren aufgestellt haben. Berechtigte Selbstständigkeit und Eigenart der einzelnen Staaten und Stämme innerhalb der deutschen Einheit — Wei terbildung unseres öffentlichen und privaten Rechtes auf realen und geschichtlich gegebenen Grundlagen

wird, so muß man doch in Hinsicht auf die vielen Schä den, welche der kirchliche Konflikt dem staatlichen Leben ver ursacht, denselben als ein „Unglück für Reich und Volk" bezeich nen und zu dessen „Beendigung mitzuwirken" bereit sein. Wenn aber die Gründer der neuen Partei der Meinung sind, sie könn ten die ganze Kontroverse dadurch aus dem Wege räumen, daß sie den Staate das Recht vindiciren „kraft seiner Souverainetät sein Verhältniß zur Kirche zu orden" und wenn sie glauben die „Staatsgewalt

Gesetzgebung entgegenstellen, daß diese Gesetzgebung gegen die Gewissensüber zeugung von Millionen von Staatsbürgern gerichtet ist!" So zu lesen in Nr. 156 vom 13. Juli. Daraus ergibt sich, daß die „Zeitung für das deutsche Volk" in den politischen und wir thschaftlichen Fragen mit dem Programm ganzein verslanden ist; in religiöser Beziehung ist das Blatt mit der Partei eins in Bezug auf „die Erhaltung und Widererstarkung der christlichen und kirchlichen Einrichtungen" und „die konfessio nelle christliche

zuerst auch zu lesen. Was die Redensart „Ansprüche der römischen Kurie" betrifft, so nehmen wir Protestanten diese Redensart gar nicht besonders übel, nachdem wir in Organen, welche die Stirne haben, sich als katholisch zu geberden, die ärgsten Schimpfereien über alles Katholische zu lesen gewöhnt sind. Die katholische Kirche kann es ruhig dem Urtheile aller Unbefangenen überlassen, ob sie ungerechtfertigte Ansprüche erhebe oder nicht. Wenn man eine politische Partei beurtheilt, so muß

8
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1875/02_12_1875/INTA_1875_12_02_1_object_7768518.png
Page 1 of 4
Date: 02.12.1875
Physical description: 4
haben die Liberalen einen der Jhri- ^ gen dem Strafrichler überliefern müssen, und für diesen Einen ! muß nun die ganze liberale Partei die Verantwortung überneh- : men; die ganze liberale Partei hat durch die Uebergabe eines j Parteigenossen an den Strafrichter umsomehr eine moralische Nie- j derlage erlitten, als Brandstättcr ein Wortführer im Fortschritts- i klub war. So rufen „Vaterland" und „Tir. Stimmen" fast ent- i zückt aus in der Meinung, auf solche Art die liberale Partei in > Oesterreich überhaupt

und die Mehrheit des Reichsraths insbe- j sondere vernichten zu können. Wir haben an derlei frommen Auslassungen in dem Augen, ! blick gedacht, als uns die Nachricht von der Affaire Brandstetter ! in den Wiener Blättern zu Gesichte kam, denn die Liebenswürdig- j feit der Organe, welche zwar nicht im Dienste Christi, wol aber s im Dienste der römischen Kirche arbeiten, sind bekannt genug, ' um von ihnen Lieblosigkeiten der gröbsten Sorte voraussetzen zu i können. Solche sind nun wieder gegen die liberale Partei

zur j Thatsache geworden. Man sucht der Partei auf diese nicht eben ; noble Weise zu schaden, sie herabzusetzen, in den Augen des ; Volkes zu verdächtigen und — indem man von einem Einzelnen i auf die gesammte Partei schließt — als eine Rotte von Verbre- j chern hinzustellen. Doch wir können versichern, daß wir keine s Ursache haben, ob der Affaire Brandstetter in dem Sinn in Auf- ' regung zu gerathen, als ob wegen derselben die liberale Sache an \ und für sich Schaden genommen hätte. Man verstehe

uns nicht falsch. Immerhin ist es betrübend, \ wenn einer aus der Partei; einer, dem die Partei ein Mandat s zu ihrer Vertretung im Reichsrath anvertraut hat, zum Verbrecher - wird, sich betrügerischer Handlungen schuldig macht, die sich s nimmermehr rechtfertigen lassen, die den Schuldigen nach erwie- ! fener Schuld und durchgcführtem Strafverfahren in das Zucht haus bringen, und ihn auf Jahre hinaus der bürgerlichen Ehren j und Rechte verlustig machen. Immerhin wäre es ungleich erfreu- > licher

, wenn man mit aller Bestimmtheit behaupten könnte, in j der liberalen Partei gebe es nur rechtschaffene Männer, nur solche, denen auch nicht der geringste Makel in irgend einer Be- j ziehung, sei es in Bezug auf ihre öffentliche Wirksamkeit oder auf ihr Privatleben, anhajtet. Derlei Wünsche und Forderungen ent- : sprechen einem großen, von der liberalen Partei allerdings ange- ' strebten Ideal. Ideale ünd aber nicht erreichbar, solange die Men- ' fchen Menschen bleiben. Wenn es nun immerhin schmerzlich ist, ! die Erfahrung

9
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1875/18_03_1875/BTV_1875_03_18_1_object_2862291.png
Page 1 of 8
Date: 18.03.1875
Physical description: 8
der Stadt Trient ist ein sehr erfreuliches. Von 493 Wählern erschienen 305 Botanten, und diese haben mit der Abstinenz - Politik gründlich gebrochen; denn anstatt der von der national-liberalen Partei als Kandidaten vorgeschlagenen NeichLrathS-Abgeordneten Dr. Venturi und Dr. Marchetti wurden Bürger meister Consolati mit 231 Stimmen und Dr. Element! mit 224 Stimmen gewählt. Dr. Ven- nri erhielt 72 und Dr. Marchetti 63 Stimmen. Der „Trentino' bezeichnete die Wahl der der national» liberalen Partei

angehörenden Reichsräthe in den Landtag als ein Vertrauensvotum, das den selben die Wählerschaft schuldig sei. Wenn diese Wahl nach dem „Trentino' wirklich so aufgefaßt werden muß, so hat die erste Stadtgemeinde Wälsch- tirols der national, liberalen Partei ein sölenneS Miß trauensvotum ertheilt. Die Orte Mezzo lo m b ard o, EleS ic. wählte« den von der nationalen Partei vorgeschlagenen Kandidaten Dr. C. Vertagn olli und ebenso die Orte Borgo, Levico :c. Dr. Mendini. In Niva wurde ein gedruckter Auf ruf

an die Wähler verbreitet, in dem aufgefordert wird, an der Abstinenz - Politik auch ferner fest zuhalten und nnr eine» Mann zu wählen, der die Gewähr bietet, nicht im Landtage zu erscheinen, und wird zu dem Zwecke, obwohl von der nationalen Partei Baron S. Cresseri als Eandidat vorgeschlagen wurde, Genieinderath Eanella, ein politisch extrava ganter Mann, der wegen politischer Umtriebe wieder holt verhaftet worden ist, empfohlen. Dieser Aufruf ist gezeichnet von den Herren Zaniboni, Michelini

? So ganz unrichtig scheint die Fol gerung nicht zu sein. Trient, 12. März. Mit Frenden begrüßen wir im Interesse unserer städtischen Verwaltung den Auegang der Ergänzungöwahleu für den Gemeinde- rath, in aller! drei WahlkoUegien siegle die Partei des Bürgermeisters Grafen Eonsolali anf die glänzendste Weise, nnd die Partei der Nationalliberalen hat eine solche Niederlage erlitte», wir sie noch am Vor abende der Wahlen im 3. nnd 2. Wahlkörper gar nicht ahnte, rechnete dieselbe gerade in diesen beiden

Wahlkörpern siegreich hervorzugehen. Der AnSgang der Wahlen in diesen beiden genannten Wahlkörpern hat die national-liberale Partei derart erschülte:t, daß sie im ersten Wahlkörper gar nicht mehr am Kampf plätze erschien, sondern resignirt dein siegenden Gegner das Schlachtfeld überließ. Der Gemeinderath besitzt jetzt eine compakte Majorität von L5 Ttimmen, gegen welche die noch im Gemeinderathe gebliebenen 5 'Na tionalliberalen nichts auszurichten vermögen. daher auch der seit mehr als eiuem Jahr

10
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1877/18_12_1877/TST_1877_12_18_2_object_6259393.png
Page 2 of 4
Date: 18.12.1877
Physical description: 4
noch nicht zur Ausführung gekommen ist. xr. Wien, 14. Dezember. (Aus der Delegation. — Der neueste Schwindel. — Das provisorische Pro visorium. — Die Broschüre „Lassergenannt Auers perg." — D ie Ueberwachung des Religionsunter richtes durch die Schulinspektoren.) Die verfassungs treue Partei ist aufgebracht, ja ergrimmt, weil sich Oesterreich- Ungarn aus Liebe zum Osmanen-Reich bisher Rußland nicht in den Weg gestellt hat. Die ruhigsten Parteimitglieder machen der Andrassyschen Nichteinmischungs-Politik den Vorwurf

uns noch, daß auch die äußere Politik der Monarchie von der Partei diktirt würde! Darauf aber ist das Bestreben der verfassungstreuen Partei offenbar gerichtet und nur so läßt es sich, um ein einziges Beispiel anzuführen, erklären, daß im Budgetausschusie der Dele gation ausschließlich diese Partei vertreten ist! Der Pole Grocholski rügte diese Jntolleranz in offener Delegationssitzung, worauf ihm der Berichterstatter Dr. Sturm nichts Befferes zu sagen wußte, als daß auch andere Länder, z. B. Tirol, im Aus schüsse

unvertreten seien! Leute, welche von ihrem ausschließlichen Partei-Standpunkte die äußere Politik der Monarchie kritisirt und gemacht wissen wollen und dabei in so entsetzlich ungeschick ter Manier vorgehen, verdienen keine andere Behandlung, als ihnen der Minister bisher angedeihen ließ. Merkwürdig war die Vertheidigung der Regierungs-Politik von Seile des Dele- girten Exzellenz Fluck. Den Russen war vorgeworfen worden, daß sie in Russisch-Polen die Bewohner entnationalisiren. Da gegen bemerkte

Unsähigkeit und die wirthschaftliche Thätigkeit der Partei im zisleithanischen Budget alle Jahre mehr offenbar wird, daher „Steuerreform", Finanzzölle u. s. w. helfen sollen, darum allein sucht sich die verfassungstreue Partei wieder einmal den Schein von „Volksfreundlichkeit" zu geben, ivährend es für Jedermann eine Leichtigkeit ist, diesen neuesten Schwindel zu entdecken, der ganz einfach darin besteht, daß für „verfasiungstreue Partei" die steuerzahlende Bevölkerung gesetzt wird. Und mit Hilfe

dieses Schwindels will es die Partei ausnahmsweise versuchen, von Unten aus ihren Terrorismus nach Oben zu üben! Wenn ihr mit der Herabsetzung der Kriegsstärke der Armee nur um die Entlastung der Steuerzahler ernstlich zu thun wäre, so müßte sie etwas ganz anderes in Vorschlag bringen — etwas, wodurch die Wehrkraft des Reiches trotz der Reduzirung von 800,000 Mann auf 600,000 Mann eher gestärkt und nebenbei eine weitere bedeutende Entlastung der Steuerzahler Platz greifen würde. Sie stelle die von ihr im Jahre

11
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1872/29_11_1872/TST_1872_11_29_2_object_6252648.png
Page 2 of 4
Date: 29.11.1872
Physical description: 4
derselben ist das Verdienst eines Mannes, der zu den Gegnern der herrschenden Deak-Partei zählt! Man kann darum mit Fug behaupten, daß dieser Partei wenigstens ein Theil der Schuld an den Zuständen im Ungar-Reiche zur Last fällt. Jenseits der Leitha weit mehr noch als bei uns geschieht nichts von einiger Bedeutung, wozu der „Weise des Landes" nicht früher die Zustimmung gegeben. So, auf keine andere Weise kam Lonyay und seine Kollegen ins Amt; Andrassy's Wille allein hätte nicht genügt. Die Deak-Partei hat fort und fort

die Fühlung auch mit dem Mi nisterium Lonyay unterhalten, das ohne ihre Beistimmung nichts unternahm. Die Deak-Partei befiehlt, das Ministerium führt den Befehl aus — so und nicht anders war es seit 1867 in Ungarn, und dieser Zustand wurde uns von den Liberalen in Cisleithanien Dutzendmale als der richtige bezeichnet. Und nun zeigen Csernatnoyi und Simonyi, beide Gegner der Deak- Partei und somit des Ministeriums, daß sie weit besser wissen, was in den Minister-Hotels vor sich geht, als die Freunde

desselben, und die beiden Mitglieder der Linken ziehen That sachen ans Licht, vor welchen die Deakisten erschrecken, und sie wagen es nicht, dieselben in Abrede zu stellen, aber — sie unterbrechen den Redner. Dieß Vorgehen der Deakisten, als der Skandal ohne ihr Wissen, also auch ohne vorhergegangene Berathung mit Deak — von Csernatonyi in Szene gesetzt wurde, rechtfertigt denn doch mehr als zur Genüge die Be hauptung, daß die herrschende Partei in Ungarn an den Zu ständen in der anderen Reichshälfte ihre Schuld trägt

, werden die Zustände von heute nicht ge bessert. Aber freilich für eine solche radikale Kur fehlt den Völkern der andern Reichshälfte das wirksamste Mittel: Die wohlorganisirte katholisch und aufrichtig öster reichisch gesinnte Partei. So stark es in Ungarn „kriselt", daß sich die Dinge dort sogleich zum Besseren wenden, ist für dermalen keine Aussicht. Die Deak-Partei wird, so in korrekt das ist, am Ruder bleiben und unter dem kühlen Schat ten des Liberalismus können nur die Grundsätze der Linken und äußersten

Linken gedeihen. — In Cisleithanien befindet sich die herrschende Partei augenblicklich nicht besser als ihre Gesellin jenseits der Leitha, sondern eher schlechter. Als es im vorigen Jahre daran war, den Ausgleich in der diesseitigen Reichshälfte zur Thatsache zu machen, waren es nicht die Frei heitsmänner in Cisleithanien, die denselben zu Fall brachten — dieselben hatten vielmehr vor dem Völkerwillen das Schwert in die Scheide gesteckt und wir erfreuten uns jetzt des Frie dens, wenn nicht Deak

12
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1874/18_08_1874/INTA_1874_08_18_1_object_7766416.png
Page 1 of 4
Date: 18.08.1874
Physical description: 4
, daß sie nicht ins Vol an dieser Stelle einer Partei Erwähnung gethan, welche sich die rein demokratische, die Volkspartei nennt. Die Elemente dieser bis zu den Neichstagswahlen am 10. Januar d. Js. halb und halb in ruhender Aktivität befindlichen Partei haben bekanntlich erst damals wieder sich gesunden und sind als in sich geschlossene Partei in die Wahlschlacht eingetreten. Ihre Minorität nicht verkennend, haben sie seitdem in der Organisirung ihrer Partei eine bemerkenswerthe Rührigkeit an den Tag gelegt

wieder wachzurufen" die Partei nicht unbedeutende Erfolge ihrer Thätigkeit zu ver zeichnen habe, welche Erfolge sich ohne Zweifel noch mehren werden, wenn die Bestrebungen und Ziele dreier reinen Freiheits- Partei im Volke weiter verbreitet und demselben verständlich ge macht werden. Aeußerliche Anzeichen für diese Erfolge sind uns hier selbst nicht entgcgengelrettn, von den übrigen Ortsvereinen ist selbstver ständlich unsere Kognition noch geringer, wir sehen hier nichts Den der unstäten, maulwursartigen

Rührrgkeit der „Demokraten", und können somit hierüber nicht urtheilen: wir vermögen diese Erfolge weder zu bestätigen, noch den diesbezüglichen Behauptungen direkt zu widersprechen. Das ist es auch nicht, was uns veran laßt, dieser Partei hier Erwähnung zu thun, sondern wir wollten des Mittels gedenken, welches die Volkspartei zur Eiziclung der Erfolge anwendet, nämlich der Presse, speziell der Flug- jchristcn! So erfahren wir denn aus dem hiesigen Organ, baß 'ie erste gegen die nationallibcrale Partei

gerichtete Flugschrift bereits erschienen sei; selbstverständlich bleibt es nicht bei diesem ersten Versuch. Die Quint ssenz dieser ersten Flugschrift gipfelt in dem Satze, daß der Liberalismus von heute ebenso ein Hand langer der Reaktion sei wie früher die ultramontane Partei. Wiederholt schon haben wir der liberalen Partei empfohlen, M der Ausnützung der Presse als Agitationsnuttei. den ausge dehntesten Gebrauch zu machen; allern bis jetzt konnten wir leider nichts davon entdecken. — Es scheint

zu nehmen und Gesinnungsgenossen suchen. Im nationalliberalen herrscht vollständige Windstille. Die Organe sind matt und scheu aus als ob sie am Zehrfieber krank wären, kraft- und drangen; die Flugschriften-Literatur wird nicht kultivirt, und so kommt es denn, daß die vorbezeichueten Suchenden mit der Zeit noch von selbst der Volkspartei in die Hände fallen. Die Stimmen dieser Partei gehen dann der liberalen Partei verloren, wir viöchten sagen, durch eigene Schuld. Inzwischen arbeiten die Führer

13
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1879/03_07_1879/TST_1879_07_03_4_object_6261904.png
Page 4 of 4
Date: 03.07.1879
Physical description: 4
Presse zusammengebrochen ist. und auS dem „Volkswirthschaft- lichen Aufschwung" unter der vollkommenen Herrschaft dersel ben „liberalen" Partei im Niedergang mit Ach und Krach ge worden ist, nun ist dir „liberale" Partei hieran unschuldig. DaS wagen Sie den Wählern in's Gesicht zu sagen? Sie reden vom niedrigen Stande des Silberkurses? Wissen Sie denn nichts von Goldwährung und Goldkurs? Man behauptet nicht, daß die „liberale" Partei aus lauter Schwindlern bestehe, aber es ist genugsam erwiesen

, daß die BolkSwirthschaft in Oesterreich sich im letzten Dezennium nicht in guten leitenden Händen befunden habe, und daß man dieselbe dieser „liberalen" Partei nicht mehr mit Beruhigung zur Lei tung überlaffen könne. Sie weisen auf die Zustände in Amerika hin und fragen: Ist dort auch die „liberale" Partei schuld? Ich frage entgegen: Wird in Amerika nicht auch die herrschende Partei für die von ihr geduldeten, oder protegirten und ausgenützten Miß bräuche verantwortlich gemacht? Sie sagen, schwer sei

es, die wirklichen Ursachen unseres volkswirthschaftlichen Niederganges zu erforschen und Abhilfe zu schaffen. — Ja. das haben wir bemerkt, daß es dem verflossenen Abgeordnetenhaufe schwer fiel, die wahren Ursachen zu erforschen und wir sind überzeugt, daß es dieser „liberalen" Partei nie möglich sein wird, Abhilfe zu schaffen. Sie sagen nun, der „verfaffungstreuen" Partei, — ich schreibe diese Bezeichnung mit Anführungszeichen, weil sie als überlebt, sinnlos ist, denn wir sind so wenig Absolutisten

, als die „verfaffungstreue" Partei nicht nach Modifikationen dieser Ver fassung strebt, — der „verfaffungstreuen" Partei also sei es zum unantastbaren Grundsätze geworden, den Mittelstand, diese Säule der öffentlichen Wohlfahrt, zu heben. Gut. Nun fragt es sich, was ist denn bei der „liberalen" Partei Mittelstand? Ist es der Stand der Fabrikanten und Großhändler, Advokaten, Professoren, Bankiers, Rentiers, Aktio näre, Großgrundbesitzer? Oder gehören auch Gewerbetreibende und Bauern dazu, welche nur im dritten Wahlkörper

stehen? Sie sehen, wohin solche Allgemeinheiten führen? Aber Sie gehen ja in'S Einzelne und sagen, die „verfaffungstreue" Partei werde trachten, für den Mittelstand die Erwerbung von billigem Kapital zu ermöglichen, sie werde sich die Erschließung neuer Absatzge biete angelegen sein lasten. Doch setzen Sie sogleich bei. Sie wollen keine ungemessenen Hoffnungen wecken — und das ist klug gesprochen. Denn das verflossene Abgeordnetenhaus hat ja die Vorschuß- und Kreditvereine

14
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1876/12_08_1876/BTV_1876_08_12_10_object_2868429.png
Page 10 of 12
Date: 12.08.1876
Physical description: 12
von jeder Persönlichkeit' er (nämlich der Bote) den Kampf führt; wir thun eT lediglich in der Absicht, um unsern Lesern stets vor Augen zu halten, daß nur Herr Jchly, und nicht etwa ein Anderer, so sinn loses Zeug in die „Neuen Tiroler.Stimmen' hinein drucken lassen kann. Die Anschauungen des Herrn Jehly betreffs der deutsch-konservativen Partei siud ganz eigener Zlrt und sehr charakteristisch für die Person selbst. Daher muß eS sich Herr Jehly schon gefallen lassen, daß wir den sichern Herrn

unS eingesallen war, uns für die neue noch gar nicht bewährte Partei zn begeistern; wir reserirten einfach und stellten einen Vergleich an mit der Gedanken losigkeit gewisser österreichischer Konservativer.' Also Herrn Jehly ist eS nicht eingefallen, sich für die neue Partei zn begeistern, als er in Nr. 166 (Beilage) den Satz anSfprach: „Dieses Programm kann und soll von den Konservativen aller Länder äugen ouliuen und ausgcsjihrt werden. Herr Jehly hat demnach diesen Satz damals gedankenlos hin geschrieben

. Darf ein solcher Mensch nach solchem Borgehen gegen Andere den Borwurf der „Gedanken losigkeit' erheben? Herr Jehly! Worin bestand denn der angestellte Vergleich zwischen der Gedankenlosigkeit gewisser österreichischer Konservativer und zwischen dem dentsch- konscrvativen Programm iu ihrem Referat über diese Partei? Zu einem Vergleiche des einen Programms gehört nach unserer Ansicht (doch wir verstehen das Alles nicht) zum Wenigsten die Gcgenübcrstellnng des Programms der gewissen österreichischen

Konserva tiven. Herr Jchly hat aber gar leinen Vergleich ge macht, sondern in seinem harmlosen Referat einfach das Programm der eiuen Partei den Andern zur An nahme und Daruachachtuug empfohlen. Da weist also Herr Jehly in Nr. 173 auf eine That in Sir. 166 hin, von der er sich in dieser Nummer noch gar nichts einfallen ließ. Herrn Jehly empfehlen wir in der Zukunft einen Vergleich anzustellen zwischen seiner eigenen Gedankenlosigkeit nnd zwischen dem Programm, dessen „Art uud Weise der Ausführung

, daß die „Germania' an die deutsch-konservative Partei Forderungen stellt, welche sie von ihrem katholischen Standpunkte ans stellen mnß, die aber gerade die ueue Partei niemals er füllen wird. Angesichts dieser von den N. T. St. nbergangenen Postulate sind wir in der Lage, dem Herrn Jchly zn antworten, daß er wohl die „Ger mania' wörtlich citirte, so weit sie mit seiuer per sönlichen Ansicht: „Dieses Programm kann und soll von den Konservativen aller Länder angenommen und ausgeführt werde»,' nicht in gar

15
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1874/01_09_1874/BTV_1874_09_01_1_object_2859972.png
Page 1 of 8
Date: 01.09.1874
Physical description: 8
waren, die un ruhigen Nachbarn jenseits des Rheins zu schlagen. Gewiß würde es solchen Aufrufen von Seite der ^.eigenen Partei an der lautesten Bewunderung nicht ^fehlen, denn jeveS Machwerk, das einer Partei schmeichelt, wird ja von dieser als ein Meisterstück der Weisheit und Charakterstärke bejubelt und ge- priesen. — Am meisten Freude über die steigende innere Zerklüftung in Deutschland werden aber jeden falls die Franzosen haben: sie finden, wenn es je einmal zum „Rachekrieg' kommen sollte, einen wohl

würde, da die in diesem Lande eingenommenen Gelder einzig und allein wieder für das Wohl dieses Landes verausgabt würden, was durch einen in Trient tagenden Landesausschuß, der aus praktischen Männern gebildet ist, die das Land genau kennen, leichter geschehen kann, als von Män nern, die das Land nur selten besucht haben. Da die liberale Partei, welche die große Majorität des ReicbSratheS bildet, die einzige Partei ist, die nach ihren auf den Staatsgrundgesetzen beruhenden Prin zipien gezeigt habe, einem Bestreben, taö

durch dieselben Grundgesetze berechtigt erscheint, nicht ent- gegentreten zu wollen, und weil diese ^Partei allein die Allmacht der Provinziallandtage verwirft, die von den anderen Parteien in Oesterreich angestrebt wi.d, so erklärte Dr. Venturi eö für eine Noth wendigkeit der Abgeordneten dieses LandeStheileS, sich fest und aufrichtig der liberalen Partei des Reichörathes anzuschließen» die, indem sie die indi viduelle Freiheit beschützt wissen will, grundsätzlich auch eine Gegnerin ist der Einmengung von Politik

in Sachen, wo eben die Politik ferne bleiben soll, eine Partei, die zur Devise hat. Jedermann in der Ausübung der ReligionSpslichten, was immer für einer Religion er angehören mag, zn beschützen. Auf die konfessionellen Gesetze übergehend, wegen welcher die liberale Partei als diejenige bezeichnet wird, welche die katholische Religion zu untergraben ge sonnen sei, fordert Venturi Jedermann auf, mit den Gesetzen an der Hand nur Eine Stelle darin vor zuweisen, welche gegen die Dogmen unserer Religion

lautet. In Predazzo schloß der Abg. Venturi seine Neve mit dem Bemerken, daß der verfassungstreuen Partei, trotz der Verleumdungen der Gegner, sich jeder katholische Christ ohne Furcht, sowie auch jeder Bürger anschließen kann, da diese Partei nach ihrem Programme inner dem Rahmen der StaatSgrund- gesetze die nationale Individualität anerkennt, gleich zeitig danach strebt, die individuelle Freiheit und den bürgerlichen Fortschritt zu fördern und den Bürger beschützt in der Ausübung seiner Pflichten

16
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1879/25_11_1879/BTV_1879_11_25_1_object_2883090.png
Page 1 of 8
Date: 25.11.1879
Physical description: 8
betont würd?, daß man die Wehrfrage nicht als Partei-Angelegenheit auffasse, sondern bereit sei, dieselbe vom Standpuncte der ReichLinteressen zu behandeln, ist in den Berichten über die Clubver bandlungen und die Berathungen des ExecutionS- comito'S immerfort nur die Rede von dem Partei- Interesse. Um einen gemeinsamen Beschluß der ge- sammten Verfassungs-Partei zu erzielen, erklärt man sich von allen Seiten zu Concessionen, ja selbst zu „Opfern an seiner Ueberzeugung' bereit; aber davon

, daß man gewillt sei, den Partei-Anschauungen z» Gunsten der Interessen des Reiches Schweigen zu gebieten, ist nichts zu vernehmen. Statt darauf be dacht zu sein, in einer Frage, deren eminent inter nationale Seite von Niemanden verkannt werden kann, einen möglichst einstimmigen Beschluß des ganzen Hauses, eine einmüthige Manifestation aller Parteien zu erzielen, concentrirt man wenigstens in einzelnen Kreisen der BerfassungS-Partei seine Hauptkraft dar auf, das Zustandekommen einer Zweidrittel-Majorität

der Vasallenschaft Oesterreich-Ungarns das Wort. Die Entente, die uns mit Deutschland verbindet, würde aushören, die Bundesgenossenschast gleichberechtigter Mächte zu sein, wenn Oesterreich- Ungarn, statt sich auf ein starkes Heer stützen zu I könneq., alAW auf die freundschaftliche Gesinnung seines Äl«iifeü>angewiesen wäre. Die „Presse' gedenkt der Bemühungen der Mino rität gegen das Wehrgesetz und bemerkt: Die Ver- fassungS-Partei strebt nach einem imponirenden ge meinsamen Beschlusse. Es soll, wie die meisten

Or gane der Opposition predigen, die Einigkeit der Partei auch in dieser wichtigen Frage vor aller Welt bekun det pzerden. WaS ist aber heute die Versassungö- Partei, wenn sie nur auf jene parlamentarischen Ver treter sich stützt, die im Abgeordnetenhause Sitz und Stimme haben? Nicht in diesem Hanse, sondern im Herrenhause liegt heule das politische Schwergewicht der Verfassungs-Partei. Dort ist jetzt die geistige Führung der Partei concentrirt, dort hat die Partei auch die factische Majorität

ihrer Gesinnungsgenossen im Un terhanse und zwischen ihrer eigenen loyalen Ueber zeugung, welche in dieser Angelegenheit vor jeder Partei-Anschauung unanfechtbar feststeht? Wie nun, w-nu dciS Wehrgesetz im Herrenhause durch die Ma jorität der verfassungstreuen Mitgli-der zur unver änderten Annahme gelangt, während es im Abgeord netenhause durch die ablehnende Haltung der ver fassungstreuen Vertreter nicht zu Stande käme? Wie stünde es dann mit der öffentlichen Kundgebung der gesammte» VersassungS-Partei

17
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1882/27_05_1882/SVB_1882_05_27_5_object_2476657.png
Page 5 of 10
Date: 27.05.1882
Physical description: 10
, welche Tausenden von Staatsbürgern das wichtigste konstitutionelle Recht verleiht und darum gleichfalls vo« höchster Wichtigkeit für die Zukunft Oesterreichs erscheint. I« beide» Häuser« wird die Entscheidung im Sinne der conservativen Partei ausfallen, obwohl die Opposition den letzten Mann an Bord berufen hat. Die Haltung der liberalen Partei in der Wahlreformvorlage ist höchst bezeichnend. Man erinnert sich vielleicht, daß Dr. Herbst, der Führer der „faktiösen Opposition' im vorigen Herbst

noch seinen Wähler» i» Schluckenau erklärte: die liberale Partei könne a» eine Erweiterung des Wahlrechtes nicht denken, well sie dadurch einen Selbstmord begehen würde; das hinderte ihn nicht in dem Augen blicke, wo die konservative Partei energisch die Wahlreform in die Hand »ahm und für ihn die Gewißheit bestand, daß eine Erweiterung des Wahlrechtes durchgeführt werde, auch wenn er noch so heftigen Widerstand leistete, den Versuch zu wagen, die Vorschläge der con servativen Partei zu übertrumpfen. Damals

schien es, als ob die Liberalen in der Erweiterung des Wahlrechtes nicht weit genug gehen könnten, als ob fie am liebsten das allgemeine Wahlrecht einführe» wollten. Heute liegen die Dinge wieder ganz anders. Heute zeigt die liberale Partei ihr wahres Gesicht. Die liberalen Herrenhausmitglieder wollen von einer Erweiterung des Wahlrechtes überhaupt nichts wissen; sie bekämpfen dieselbe mit dem Aufgebot aller Kräfte. Er bärmlicher hätte die liberale Partei i» der ganzen Frage sich nicht benehmen könne

», denn was soll die Comödie, wie sie die Liberalen in dieser Frage aufführte», ihnen nütze», nachdem doch das ganze Volk mehr und mehr zur Einsicht gekommen ist, daß diese Partei nur deßwegen sich liberal nennt, well sie jede wahre Freiheit haßt. Daran, daß diese Erkenntniß immer mehr Boden gewinnt, wird auch die Kundgebung nichts ändern, welche gestern die „Vereinigte Linke' an die Wähler erlassen hat, wird ja doch dieses Manifest sogar vo» liberalen Organen als ihr „Schwanensang' bezeichnet. Die dumpfe Resignation

, welche auS diesem Acktenstücke trotz mancher Kampfes phrasen spricht, ist das Bekenntniß der Ohnmacht, das darin niedergelegt ist, vor Allem aber die wiederholte Versicherung, daß nach wie vor volle Einigkeit herrsche -- eine Versicherung, die Niemand glaubt, Volksblatr Nr. 4Z. .MaLRS«« der nur einmal eine« Blick hinter die Coulissen gethan hat und die vollständig unnöthig wäre, wen» sie auf Wahrheit sich gründe» würde— bezeichnen^ daß die Partei selbst fühlt, daß sie am Ende ihres Lateins angekomme» ist. Man braucht

18
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1875/30_04_1875/BTV_1875_04_30_5_object_2862819.png
Page 5 of 8
Date: 30.04.1875
Physical description: 8
auch an ihren nördlichsten Stammesbrüdern nicht spurlos vor übergehen konnten. Dieser Fehler seitens der Leiter unseres Gemeinwesens, dieser Einflüsse von Außen geschieht hier nur Erwähnung, um die Thatsache zu erklären, daß wir in dem italienischen Landestheile einen Boden finden, der, schon unterminirt, jedem Wühler ein leichtes Spiel bot. Daß diejenigen, die sich diesen Zustand zu Nutzen machen wollten, es nicht spar- ten, ihn auszubeuten, haben die Thatsachen gezeigt. Es bildete sich hier eine Partei

, welche allen polizei lichen Maßnahmen zum Trotze prächtig im Trüben zu fischen, aus allen den unzähligen Mißgriffen von Oben zu ihren Parteizwecken Kapital zu schlagen wußte und unverholen auf ihr Endziel, Jtalienisch- Tirol von Oesterreich zu trennen, lossteuerte. Bald hatte diese kühne rührige Partei alle die Fäden in den Händen, welche dazu dienten, ihr die Macht und den Einfluß zu verschaffen, welche die Umstände ihr ge statteten. Bald war keine Stadt, keine größere Ort- schaft im Lande

, welche sich nicht in den Handen dieser Partei, der Itslianissiwi befand, denn alle die einflußreichen Stellen, sei eS in den Ge- meindevertretungen, sei eS in den Vereinen und Ge- »ossenschaften, waren ausschließlich von ihnen besetzt, jeder, der nicht ihren Grundsätzen huldigte, wurde als ein schlechter Patriot, ja geradezu als ein Schuft hingestellt, wurde als untauglich und schwachköpfig geschildert, lächerlich gemacht und so von jedem öffent lichen Amte und dem damit verbundenen Einflüsse » priori ausgeschlossen

und erfuhr Verdrießlichkelten jeder Art; e» wurde ein solcher Terrorismus aus geübt und zugleich der Hang und die natürlichen Hinneigungen des wälschtirolischen Volke« so geschickt ausgebeutet, daß man schon Mode halber Alles mit machen mußte, wollte man nicht als ein ganz be schränktes Menschenkind gelten; gehörte ja doch selbst verständlich die ganze Intelligenz dieser Partei an. Rechnen wir auf der andern Seite Polizeivexalionen jeder Art, ja jedem Rechtsgefühle hohnlachende Jnter- nirungen hinzu

, so wird man es begreiflich finden, daß der Wellenschlag der hochgehenden Wogen der siegreichen italienischen Revolution auch in den Thä lern unserer heißblütigen wälschen Landesbrüder recht starken Widerhall fand. ES kam so die neue Aera und da» Landesstatut. Wer den Muth hatte, der herrschenden Partei zu trotzen, begrüßt- sie mit Freuden. Sie bot zwar wenig, herzlich wenig für das ita lienische Tirol. Eine eigene Vertretung, wie dem winzigen deutschen Vorarlberg, war jenem nicht ge gönnt, die Zahl der Abgeordneten

19
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1876/21_11_1876/TST_1876_11_21_1_object_6258239.png
Page 1 of 8
Date: 21.11.1876
Physical description: 8
. — Manuskripte werden nicht zurückgestellt. .M 267. Jahrgang XVI." KariaHpf. ralTI Dienstag, 21. R«»cmber 1878. Verwirrung in den Reihen der Gegner. vp. Ein eigenthümliches Mißgeschick verfolgt Heuer unsere liberale Partei. Erst verhandelt alle Welt über die große innere Frage des ungarischen Ausgleiches und über die welterschütternde äußere Frage, die Regelung der orientalischen Verhältnisse. Nur die zunftmäßigen Politiker des „Reichs"rathes, diejenigen, welche das Gebäude der Verfassung auf ihren Schultern

zu tragen be haupten, fragte man nicht. Sie beginnen erst leise, dann stärker zu murren und die Einberufung des h. Hauses zu verlangen. Endlich wird ihrer Bitte willfahrt; sie kommen in ihr ge liebtes Brettcrhaus und beginnen ihre „Arbeiten". Der erste wichtige Gegenstand ist die Orientfrage und was kommt dabei heraus? Eine matte Interpellation, eine scharfe Antwort, welche das Ministerum der eigenen Partei gibt, ein Sturm gegen das Ministerium, der wie alle Stürme im Glase Wasser mit der Ausrede

von einem „Mißverständnisse" endigt. Und dann kam die Debatte, in welcher sich die ganze Partei so zerfahren, so unklar in ihren Zielen, so wenig vertraut mit den Bedürfnissen des Reiches zeigte, daß sich Jeder darüber klar werden mußte, daß diese Leute unfähig sind, eine regierende Partei zu sein. Einen einzigen Mann hörte Oesterreich in jenen Tagen, es war aber kein Verfassungstreuer, es war der Gegner des Sy stems, der Führer der Opposition, Graf Hohenwart. Er zeigte den Schwätzern der Linken den patriotischen

Staatsmann, welcher im Momente der Gefahr die Situation richtig zu er fassen und ohne nationale und Partei-Leidenschaft ein Programm zu entwickeln versteht. Das war die erste Niederlage der liberalen Partei. Es kam das Preßzirkular des Ministerpräsidenten, welches im Prinzipe wirklich eine Suspension der Preßfreiheit enthält. Die Liberalen interpellirten; der Minister gestand die Existenz dieses Schriftstückes zu Die Organe der Partei waren wüthend. Und doch hatte die Majorität des Hauses nicht den Muth

, den Antrag Zallingers anzunehmen und an diese Jnterpellations- beantwortung eine Debatte zu knüpfen. Die Partei dankte in dem Momente freiwillig ab; sie hatte sich von der Schlappe der ersten Debatte noch so wenig erholt, daß ihr die Lust zu einer zweiten vergangen war. Sie gab das Gut der Preßfreiheit, für das sie so lange gekämpft hatte, jetzt ohne Kampf auf. Schon wieder Chinesereien. Zweiter Brief des Hochw. P. KasparFuchs an seine Eltern. Hank au, 14. Septemper 1876. Geliebteste Eltern

20
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1874/29_04_1874/INTA_1874_04_29_1_object_7767120.png
Page 1 of 4
Date: 29.04.1874
Physical description: 4
ersichtlich. Vorausbezahlung eingeführt. Die politischen Parteien Münchens. II. -{■ München, 27. April: Neben der sozial-demokratiscken Partei entwickeln die Führer der ultramontanen Partei eine sehr bemerkenswerthe Thätigkeit. Die auch hier bereits besprochenen Erfolge bei den Wahlen zum Reichstage, sowie die neuerlich unternommene Gründung des katholisch-politischen Vereins „Kon- ü^kordia" mit dem ausgesprochenen Zweck der Unterordnung des Staates unter die Kirche, sowie ferner die Herstellung

des Friedens im Innern der Partei, wenigstens ad hoc, welche ein sichtbares Zeichen erhalten hat durch die Ausnahme Dr. Sigl's in das Aktionskomite der Partei, er die Krähe unter den Pfauen des Kasino, dies alles sind beredte Zeugnisse davon, daß man an maßgebender Stelle dieser großen Partei zu der Ueberzeugung ge kommen sein muß, die Erhaltung des bisherigen Ranges auf po litischem Felde sei für sie, die römische Partei, eine Frage von solcher Bedeutung geworden, daß alle häuslichen Zwiste

und Privatnergeleien von der Tagesordnung der Partei abgesetzt werden müssen. Ob es dieser Partei nunmehr gelingen wird, das vielfach und vielerorts innegehabtc Ucbergewicht in poliitischen und kirchlichen Fragen in ungeschwächter Weise auch fortan zu behaupten, dies steht freilich dahin. Mit der Anwort auf diese Frage ünd Deutschlands beste Männer beschäftigt, und wir wollen hoffen und wünschen, daß die Blütezeit dieser fürDeutsch- —Icmb so verderblich gewordenen Partei vorüber sei. Wol wissen wir aus täglicher

Erfahrung, wie stark die Hand dieser Partei noch ist, wie diese Partei mächtige Anhänger und Vertreter in den obersten Kreisen der menschlichen Gesellschaft hat, denn es ist uns nicht unbekannt, wie das in Deutschland tonangebende Organ dieser Partei, die Berliner „Germania", ’ ' he Lektüre in den römisch gesinnten hochadeligen Familien dahicr ist. Wol wissen wir ferner, wie unter jeder Maske, aus nächster verwandtschaftlicher Nähe und aus entfernteren Kreisen, im Frack, in der Soutane

Blick an ^'maßgebender Stelle dankbar anerkennen und können nur den Wunsch anfügen, daß hierin keine Aenderung zum Schlechter» emtreten möge. Aber gerade in den so sichtbar und greifbar vor uns liegenden Bestrebungen jener Partei liegt für die liberalen D Männer die Aufforderung, die Hände nicht in den Schooß zu ulegen und nach der Schablone von früher her auch heute noch ''die Erhaltung der liberalen Partei bewirken zu wollen. Jede l>Zeit stellt an die Führer einer Partei ihre besondern

21