53 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1921/31_12_1921/MEZ_1921_12_31_108_object_643154.png
Page 108 of 114
Date: 31.12.1921
Physical description: 114
fterein! Ten schmalen. Jtotten Pfav, ungastlich und hemm- nisnickr. zieht kumn einer unter Hunderten... sorge für eine «vtrctzel Die Kirche, Sarin oer Herrgott wohnt, darin die Menschen des Tales die allererste Gnade empfangen, birrin sie ^ verbunden inerbcu für alle troffen Und finsteren Stunden ihres E rdenivandclK. darin täglich bas Wunder der Wun'oer, die Wandlung, sich vollzieht, sie ist marsct> bis in ihre Grundvesten, uird es wird der T.ng foni'meit, da das Haus Gottes eine Gefahr

wird.für die MNenden anstatt einer Stär'te des Friedens und der gnadenreichen Erböruirg. Dann, wenn die Vielen, auf dlaukem, breitem Wog he rau riehen werden, wird die neue Kirche erstehen können . . denn rh-rcr Manche werden guten Willens sein und jenes steuern, das nun einnwl im Irdischen geforscrt wird: Geld. Ja, Pater Aemilian, ich bin ins nüchterne Rechnen und Kalkulieren gekommen! Ich hast' auch an unsre armseliger; Talluruerir gedacht, ivie gm die ein Kon; dcS Reichtums brauchen könrrten

Berge. Und da st die, die hereinfänden aus der Tiefe, beladen mit allem Wüsten der großen Städte, mit berrmkelten Seelen, die Legren mid .Trunktolldu, die ausgrschürzten Tärrzer ttmS goldene Kalb. . . daß die den Wag in Meine neue Kirche fänden, dvst ich moimc neue friscbo Macht an ihnen erprobe;; könnte, davor war mir nicht bang!' ,,ES ist nicht «glatt gegangen und leicht, nicht so flink, wie uh inir'S in Manchen allzu zuversichtlichen Stunden geträunrt ...aber es ist gegangen s>ailk der ^nlfe

, urigefüger; Klumpen Fels enrpor, der einen dichten Stapel Akten beschwerte. Sehlen Sie, das' ist ec, Pater Aemilian', sagte er, das Stück, das gleich einem rohen Hammer geformt war, aus breitem Grundü sich verjüngend zu schmaler, scharfer Kante, dem Bencigik- tiner über den Tisch hinreichend. ,,Der Mut ist nur selten gesunken in all den Monaten, seitdem das Werk angefangeni hat und gediehen ist bis «an djäs Tor unsrer alten täglich schwä cher werdenden Kirche. . . Wem: ich aber zuweilen doch zaghaft

- gärrge in Klausen, «hat es in Nemnarkt gewütet mrd in Lüser; verheerte das Feuer fast das Wnze Dorf mit der Kirche. Lüsen ist ein entlegenes Bergtal, das von der Rienz- sch«lucht zwischen Brixcn und Rodeneck sich in einem Bogen zum Pemerkofel, dem Dolomiteneckpfeiler, hineinzieht. Frü her war es nur auf Jochwegen und auf einem Karrenwegs der östlich von Brixen steil über den „Wetzstein' hinaüs- fWrte und dann durch eirren lau-gen Wald, den sagenreichün „Bannwätd', zu erreichen. Der Weg! war besonders

2
Newspapers & Magazines
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1921/31_12_1921/MEZ_1921_12_31_103_object_643091.png
Page 103 of 114
Date: 31.12.1921
Physical description: 114
in eine Kirche. Umgeben und das und doch tröstliche Schönheit hervor. Tie stimmt uns zu wirklich andachts- v ollem Gedenken und erhebt unser Gynüt in.festster Trauer ohne Schrecken und lohne Scheu zunr versöhnenden Gedanken um den Tod und an das ewige Fortleben des Geistijgcn in uns. Wo ein wahrer Künstler die Figuren auS dem Stein ge hoben hat, da reißt uns seine Kunst umso untvaderstehlicher niit und wir verweilen gern vor einem solchen Grabmal, »veil es uns in seiner Schönheit so wohltut. Auf den freien

ist trostlos genüg anzusehen. Der messt recht kleine Platz um die Kirche herum verträgt diese Steinmassen nicht. Das Bild der Kirche auf dem Hügel! wird völlig verunstaltet, wenn über der Kirchnckner die Steine hprvorragen. 'Da waren die alten Kreuze so schön. Ihr Gitterwerk störte durchaus nicht die Erscheinung der Kirche; es störte nicht den Far- bepton der Laicdschaft, sondern ,fügte sich vielmehr wun derschön hinein. Das löschte Gefüge des Kreuzes, umgäben vom Rmrkenwerk, das die Schmiedekunst

vorhanden sind, da ist die Marmorkunst angebracht und soll ihre schönsten Blüten entfalten/ Auch in den gtößen städtischeil Fried höfen wirken schöne Marmorqrabsteine unter einer Trauer weide, einer TraUerbuche, bei. Zypressen oder in sonstigem Fm Ni ergrün gut. Niemals aber am Bergfriedhof, ivo der kälte Stein nackt in die Höhe ragt und den zwei, drei Mcte!r breiten Friedhof um die Kirche Herum unerträglich nüchtern Macht. Um den schon angerichteten Schaden gutzumächen, »vtro niömaUd fordern

, daß man den um teures Gelb erworbenem Stein herausivirst. Aber bevor MM.peue in Massen dazrl kommen läßt, ist zu bedenken, ob am kleinen Bergfriedhof wohl der Platz ausreicht und wie es bann wird, wenn neue Familienmitglieder am den Stein.gesetzt werden sollen, der für das erste schon voll beschrieben ist. Soll man da einen viel ^größeren Steinmetzen oder sollen die Steine sich drängen und in Zehn Fahren der kngppe Matz um die Kirche vem Fabriksläger für Steiniindustrie glerchen? Die bereits stehenden Sterne mögen

. Das Beispiel wirkt am besten und die alte Schönheit und Trpulichkeit unserer Bc.rgfriedhöfe könnte wieder langsam crivachen, wenn die Sterile hiirvcrwlescn werden, wohin sie gehören, und das Schmiedeisen- oder Holz^ krei.cz zur alten Geltung kommt, wenn auch die Grabbc- pfkanzung mehr Sorgfalt findet uno die vorhandenen Steine nicht so unba.rcnherzig nackt mit ihrer Schwere das kleine Grub belasten und den Anblick der Kirche auf ihrem male rischen Plätzchen verderben. , 5Ti” Erblich belastet

3
Newspapers & Magazines
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1921/31_12_1921/MEZ_1921_12_31_66_object_642601.png
Page 66 of 114
Date: 31.12.1921
Physical description: 114
auf einer Anhöhe 'der letzte und höchste Hof des Martell- tales. Stallwies. Vor hundert und mehr Jahren hauste dort ein Bauer, der ansonsten ein drolliger Kauz gewesen ist. Seine größte Untugend, hie im Munde der Leute bernMging, war, daß er an Sonntagen manchmal nicht in die Kirche ging .Hatte ja auch keine Zeit dazu, denn an Werktagen hieß es hinter Pflug und Schaufel her sein und am Sonntag lockten ihn die Gemsen in dte naheliegenden Berge. Wie leicht kann es da sein, d.aß man auf die zwei Stunden entfernte

Kirche vergißt, tun es Ja viele andere Leute auch und wohnen doch recht nahe dem Gotteshause. Gut, das Bäuerlein ging auf die Jagd und ließ den hochwürdigen Kuraten predigen von Himmel und Hölle, von Abtötung und Fasten und dachte: wovon ich nichts weiß/ werd' ich nit heiß! 'Bis einmal; da sollte er erfahren,, daß'es doch nicht so leicht angängig sei, sich so geradewegs Mer die Gebote Got tes und seiner Kirche hinwegzusetzen. An filtern höhen Festtage verfolgte er im Schluderhorn, die Talbewohner

, der damit seinen aus Schwitz eingewanderten Knappen die Möglichkeit bot, ihren religiösen Hebungen trotz der großen Entfernung von der Ortskirche zu obliegen. ! An die Kapelle wurde auch ein kleiner Turm augebaut,« der zwei Glöcklern erhielt, die jedoch, im „HNngerjähre' 1816 verkauft werden mußten, um die Kosten zur Um* gießung einer zersprungenen Glocke aus dem Marteller Pfarr- turme bestreiten zu können. Diese beiden Glöckleitr wttrden an die Pfarre Latsch verkauft, welche sie der Kirche zum heiligen Kreuz auf Freiberg

8
Newspapers & Magazines
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1921/31_12_1921/MEZ_1921_12_31_79_object_642771.png
Page 79 of 114
Date: 31.12.1921
Physical description: 114
Pfauenfeder von derben, harten Köpfen, schwenken ihn in der Luft und ein Juchzer begleitet das nicht endenwollende Rollen ihrer Pöller. — IAn den kahlen, abschüssigen > Felswänden der Aschgler Alpe bricht tsich der Schall. Diese Felslpände, die ohne bas leben ver leihende Sonnenleuchten, das sie tagsüber erwärmt, so far bentot jpr freudlosen Graügelb ihres Gesteins die dunklen Hochwälder überragen, sie werjden das tausendfache Echo tönender Festfreude! Von dem Turme der Kirche von Sankt Ulrich setzt

Faltenrock aus schwerem Stoff >.das steife Mieder mit unförmigen, dick wattierten Keutenärmeln verleihen selbst der jüngsten Berg- schönen ein würdevolles Ansehen. TaS Schaustück, das den leweiligen Reichtum oer Trägerin verrät, ist die bunte, far benleuchtende, meist kostbare Schürze mit den breiten Bändern aus starrer Seide. — Vor der Kirche strömen die Dorfbe wohner zusammen; ein kurzes, neugieriges Begrüßen zwi schen denen, die diesseits und jenseits des Tales von den verschiedenen Anhöhen

herunterkommen. Die Orgel sendet aus dem Innern des Gotteshauses das Dröhnen ihrer dunk len, ppttett Bässe. Das Dtüsikkorps, von dem taktkundigen Kapellmeister geführt, der wochentags auch dem Schnitzer- gewerbe fleißig obliegt, zieht mit volleinsetzendem, trom petenschmetterndem Marsch in die Kirche ein, darauf folgen das Schützenkorps unter Fahnenschtvmgen, die vier Marien- jungsrauen und die Übrige Torfbewohnerschaft. Von der Empore schweben die Hellen Töne eines Sopransolos über Die Köpfe

der Seiseralpe wandern lichte Sommerwolken in daS Tiefblau des August- Himmels Wern. Am Nachmittag rufen die Glocken yttri Umzug durch das Dorf. Nach neuerlicher kurzer Andlacht verläßt unter Den Hellen, scharfen Rhythmen seiner Blasinstrumente das Musikkorps mit den Schützen die Kirche; ihnen folgen die Priester mit den Chorknaben und die sehr langsam und feierlich schreitenden Marienjungfrauen, die auf Tragstangen oie große Holzfigur der Gottesmutter trajgen; Welche Auis- zeichrtung.-bedeutet dieses Amt

10
Newspapers & Magazines
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1921/31_12_1921/MEZ_1921_12_31_35_object_642196.png
Page 35 of 114
Date: 31.12.1921
Physical description: 114
fremdeiilien an. •' sich ititnl Indessen, wenn auch die ältesten Bauten selber ver- «lswunden sind — etwas ist von ihnen doch noch übrig ge- ldrindetHblieben, nämlich die Gesamtanlage der Münsterbauten und hrschemlich die der ganzen Stadt. Aehnlich wie in vielen Klosterbauten noch heute schloß i'etrateulstch an die Kirche außer der Taufkapelle die gemeinsame daß sielWohnung des Tomklerus, bas Haus des Bischofs, der :n wärrlaußerdcm seine eigene Hauskapelle besaß, und der Abteil i, Anna-Isür die Domschule

die Kirche von Brixen in die Wirren deS Jnvestiturstreites hineingezogen, so zwar, daß hier sogar das Afterkonzil stattfand, aus dem Heinrich IV. Gregor VII. absetzen ließ. Bischof Altwin, ein treuer Anhänger deS Königs, wurde später von den Welfen vertrieben und Jahr zehnte lang widerhallten Stadt und Bistum vom Hader der Parteien. Noch drei Nachfolger AttwinS, die einen von den Welfen, die anderen von ihren Gegnern eingesetzt- teil ten seul Schicksal und einer wurde sogar ermordet. Erst mit dem zweiten

des Domes ein, warf die Schisfspfeiler um und baute einen einheitlich gewölbten, mächtigen Raum- der mit großartigen Fresken von Paul Troger, mit Manwrnen Al tären und wertvollen Mtarbiköern ausgestattet wurde. 1764 konnte er bereits wieder bezogen werden. Bon den Kunst- denkmälern der Rokokozeit sei nur bas Prlesterseminar mit feinet schönen, heiteren Kirche erwähnt. Mit ihren bewegten Linien, Hellen Freskm und fröhlichjen Stuklaürren ist diese ein tvpisches Beispiel eines deutfch-tiroler

.Jahrhundert in Brixen- abge sehen von einigen Gemälden, wenig nennenswerte Kunst werke geschaffen hat. Dafür haben sich aber in der land schaftlich sehr ansprechenden Umgebung noch zahlreiche gute Arbeiten früherer Perioden erhalten. Literatur: Egger-Menghkn: Die prähistorische Ansied- lung Stufels. Wiener prähistorische Zeitschrift 1914, 5. B.- 173 'S. — Riehl: Tie Kunst an der Brennerstraße 126 S. — Srmmacher: Beiträge zur Geschichte der bischöflichen Kirche Säben und Brixen. 8. Dü. — Tinkhauser

11
Newspapers & Magazines
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1921/31_12_1921/MEZ_1921_12_31_68_object_642627.png
Page 68 of 114
Date: 31.12.1921
Physical description: 114
Gruppen der Bauern stand der Steffl, lehnte am hohen, roten Missions kreuze,.mit der Pfeife im Munde, feen Händen im Hosensack, stamtte musternden Blickes auf die Kirchentüre, durch die Die Weiber und Jungfrauen traten. Na, da haben lvir's! Ter Steffl hält Brautschau! Einfach! — hatte er sich ausgekopfk — am Sonntag kommen die meisten Menscher in der Kirche zusammen; stellt mau sich vor der Türe auf und schaut sich einmal alles genau daraufhin an, iväs sich allenfalls eine Hofstmng auf Den Kreuziveger

angehärr. Freilich, gesagt ist das alles viel leichter als getan. Aber etwas wirv geschehen müssen. An Sonn- unü Feiertagen kamen die Leute aus den um liegenden Weitern und von den vielen weitzerstreuten Einzel- gehös eit zur Kirche. Während das Weibervolk nach dem Got- siGlei ivarm und glei kalt, Am End' itachher gar so, ' Taft 's ganz aitsanand' fallt.' Tie,ist nix! Kam die Knöpfler Zenzel: Wär' koa ungutes Mensch, aber halt gar so a GreMrle (klcittcs Ding). „Dös Dt an dl ist z' kl'o an. Und dös tat

Vogelscheuchen wär's. Und so weiter. Tie Mädeln der ganzen Gemeinde und .all der um liegenden Höfe waren nun am Stefft voöbeidefiliert. Der weibliche Jungborn versiegte. Einjtzr alle und mitpelastev- liche Wriblcin — außer Konkurrenz — traten noch aus ^ Kirche. Tie Mannsleute hallen sich vom Kirchplatz heimzu oder ins Wirtshaus verloren und der Kritiker stand allein w,d recht tiefsinnig beim Missionskreuze, Halles die Hände noch tiefer in die Hosentaschen vergrcrben, das mit Gedmtken beschwerte Haupt

15
Newspapers & Magazines
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1921/31_12_1921/MEZ_1921_12_31_76_object_642732.png
Page 76 of 114
Date: 31.12.1921
Physical description: 114
. 3.) Beinbrecher. Ein richtiger Heimatkundler versäumt es' nie, wohin e kommt, Kirche und Friedhof zu besuchen. Dabei kann e ttt verschiedenen deutschen Landschaften, auch in den Wpe» häufig eine merkwürdige Etnrichtung beobachten. Vor ode wohc atyl) knapp hinter dem Friedhofseingang befindet sic! auf dem 'Booen über einer 'länglichen Grube ein weitma schiges Eisengitter, !gcwöhnlich aus fast fingerdicken, runde» sich rechtwinllig kreuzenden und durchgczoigenen Stäben bc stehend. Die Länge entspricht

, aber man hört wohl auch die Auskunft, daß die Grube darunter zum Ausfangen des Regenwassers diene Gegen die Nichtigkeit der ersten Angabe spricht die ganz Beschaffenheit des Gitters, das sich zum Abstreifen mei schlecht eignet, und die Tatsache, baß die Kirchgänger oft noc ein erhebliches Stück Weges zur Kirche im Freien zurüc zulegen haben, so daß es natürlich wärq, daS Gitter vor bi. Kirchentüre selbst zu legen, was wohl zuweilen, aber nu vereinzelt vorkommt; auch bemerkt man nur sehr selten

Karls Des Große zurückreichende Quellen bestätigen es: diese Eisengitter hattet die Aufgabe, das Eindringen von Tieren, vierfüßigen Kleinvieh, vor allem wohl von Hunden, Wölfen und Füch seu itt den Friedhof und in die Kirche zu verhüten, ui» deren Entweihung bzw. die Schändung der Leichen hintan zuhal'ten. In früherer Zeit vertraten sie die Stelle der auf rechten Schließgitter; heute finden sie sich meist neben diesen durch die sie überflüssig und daher selten geworden sind. „Woll 'deinen Kahn ans

16
Newspapers & Magazines
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1921/31_12_1921/MEZ_1921_12_31_93_object_642957.png
Page 93 of 114
Date: 31.12.1921
Physical description: 114
eines Clarissen. klosters durch Herzogin Euphemia, welche dieses Projekt schon durch Mehrere Jahre vorbereitet hjatte, zur Tatsache. Als erste Unterkunft diente den wenigen Nonnen, deren Namen' heule noch erhalten sino, „das Haus neben der nrtiftcu St. Katharinakirche' deren Reste noch heute im Mnreschhause, ge genüber dem Hausmannhausc, sichtbar sind. Zwanzig Jahre später (1310) stand bereits das neue Kl'ostcrgebciude Mit gotischer (!) Kirche fertig da und vereinigte in seinen Mauern in Bälde zahlreiche

zu Bo'deriplatten fürs Presbyterium der Pfarrkirche Die ran, vie Grabsteine der Nonnengräber zu einem'Taber nakel ebenda umgearbeitet, die Orgel bekam die St. Balentim? kirche in Obermais, ein gerühimtes Vesperbild kam in die Pfarrkirche in Burgeis ich die Glocken kamen in die Expo» siturkirche nach Stuls. 'Eine-hievon, vielleicht jene aus der St. Katharinakirche, soll die alte Kirche am Vigiljoch erhal ten haben. Diese Glocke nun führt seit mehreren Dezennien) ein unglaublich urrstetes Wandcrdasein. Wohl

— mußte das Glöcklein wieder heraus und kletterte nun zuM dritten Male auf den Turm der alten Kirche aM Vigiljoch. Ms die Etfchwerke das Vigiljoch übernommen.hatten, bekam unsere Pilgerin eine Schwester und umso heller er tönte ihre Stimme im Zweiklang durch Wald und Alpenwiese. Nun kam der große, traurige Krieg! Aus den Türmen im Tale waren säst alle Glocken ins Feld gezogen, nach jahrelangem Hunger wurden die letzten Brosamen zusamp mengesucht und mit letzter Kraft die letzte Waffe in den Kamps

17
Newspapers & Magazines
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1921/31_12_1921/MEZ_1921_12_31_101_object_643063.png
Page 101 of 114
Date: 31.12.1921
Physical description: 114
am nächsten Tage den Dom, dessen Rohbau nun fertig stand. So wenig die gewal tige Tonnenwölbung architektonische Feinheiten aufznweisen blatte, so sehr mußte sie doch das Auge und die bildende Ph'an- tlafie des großen Frcskcnmalers reizen. Troger sagte denn auch, 'daß ihm der Bau gut gefalle. Er habe noch nie eine so große Kirche unter einem einzigen Gewölbe gesehen „und sehe das Gewölben fir seinen Pie mb ft guett zuegevichtet.'' Noch am gleichen Tage wurde in der Baukonferenz mit Troger der Vertrag

Kerausarbeiten nmserischer Feinheiten durch al rm. Diese Arbeit verrichtete oer Meist« 'Oilel» auf einmal, sondern mohr nebenher und je nack rade dazu aufgelegt war. Dabei ließ er gelemi^-^, uuu/ einen Teil des Gerüstes eytfernen, um sein Werk von der Kirche aus sehen und beurteilen zu können. Heber die Art und Weise, wie er sich mit seinen Schülern sonst in die Arbeit. teilte, hat uns Peisser leider keine Nachricht thinü/rlgssein. Der rasche Fortgang und die glänzende Wirkung der GemAlde machte in Brixen

ungewöhnlichen Eindruck. In der stillen Eisackstadt hatte man 'blicher nur 'die Werke mit- telntäßiger Meister kennen ^gelernt, die von den Möglich keiten der neuen südoeutschen Monnmen'talmalerej nur Din« sehr beschränkte Vorstellung verinittelten. Auch die Gemälldü des Matthias Günther in der nghen Kirche von Neustift Ghörten noch seiner Jugendperiode an pnd konnten sich nrit Trpgcrs reifer Art nicht messen. Ja, die Großzügigkeit, mit der die wirkliche Architektur des Domes im Gemälde sort-geführt

18
Newspapers & Magazines
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1921/31_12_1921/MEZ_1921_12_31_105_object_643118.png
Page 105 of 114
Date: 31.12.1921
Physical description: 114
kann. t Wir stehen am Platze vor der Pfarrkirche, wo sich die Muhr von Süden mit dem Eisackwasser von Norden bögeg- nete. Die Kirche liegt leider so tief, daß an eine Befreiung voM Wasser noch' lange nicht zu denken ist. Di« Betwüstung des Gotteshauses ist entsetzlich, das Wasser schlägt noch an die Wände und «gegen di« Mär« und Baumstämme schwim men darin herum. Ueber den Platz ist di« provisorische Was serleitung gelegt, die natürlich noch nicht zureicht, die Stadt mit Trinkwasser zu versorgen. Di« Straße

man kein Ufer mehr, alles ist zerstört. Die Kapuzinerkirche wutde von..zwei Seiten angepackt, sie ist aber Heute schon so gut als Möglich wieder hergestellt. Die Bauern der Umgebung hqben hier mit aller Gewalt gearbeitet, daß Klausen doch wenigstens wiederum eine Kirche hat. Man steht erschüttert auf dem Schuttfelde! * Bis zu den kleinen Fenstern unter dem Dache des Kapüziner- klosters sieht man die.tobende Wässer- und Schuttmasse hin- anschwellen, Über die Gärten sich wätzen, den Ansitz Ansheim überfallen

und die allernotwendigsten Dinge des «Lebens und plötzlich zu Bettlern geworden sind, die kem Dhch mebr über sich haben und denen selbst die Schaufel fehlte um sich ihre verschüttete Wohnung auszugraben. Eine Stadt, die auf einmal kein Licht, kein Trinkwasser, keine Kirche, keine Schule, kein Spital, keinen Friedhof, leinen Widum. kein Postamt, keine Straße zur übrigen Welt mehr M, fast keinen Verkcmfsladen, keine Werkstätte mehr be sitzt, keine Unterkünfte für einen Haufen verzweifelnder Leute

20
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1921/31_12_1921/SVB_1921_12_31_6_object_2531286.png
Page 6 of 8
Date: 31.12.1921
Physical description: 8
hat, ein Ehrendiplom überreicht. Hoch würden Pfarrer ?. Basilms Pfeifer und Hochw. Soop. Ildefons Blank würdigten in ihren Festreden die Verdienste des Gestielten um Kirche, Chor und Musikkapelle. De? Kurort Meran nennt seit 1. Septem ber einen Fremdenverkehr mit 8145 Personen: MM 6. Dezencker allein waren 1213 Gäste anwe send. Merans beste Kurzeit 1913/14 wies zum Vergleich für die nämliche Zeit 17.319 Personen und eine Tagesfrequenz von 3016 Gästen aus. Der heutige Besuch entspricht annähernd den Dezember

Erneuerung unseres Volkes ab. Deshalb ist eine Arbeiterbewegung, die durch Anschluß an unsere heilige Kirche die segenspen denden und unersetzlichen Kräfte des Christen tums in der Arbeiterschaft lebendig machen will, von so hoher Bedeutung. Steht sie hinsichtlich ihrer Mitgliederzahl hinter anderen größeren Arbeiterverbänden noch zurück, so muß eben ein edler Wetteifer einsetzen, um die Zahl unserer Arbeitervereine und deren Mitglieder stetig zu vermehren. Zahlen bedeuten jedoch nicht alles. Feste

eure Kräfte gewidmet, entfaltet jetzt erst recht eure besten Kräfte im Dienste dieser Vereine! In den gegenwärtigen Zeitläuften muß es sich ja ent scheiden, ob die künftigen Geschicke unseres ar men Vaterlandes von christlichen oder wider christlichen Triebkräften gestaltet werden. Wir verkennen nicht die Schwierigkeiten dieser Ar beit. Es ist zweifellos, daß die eigentliche Seel sorge das Herz des Priesters am meisten anzieht. Aber vergessen wir nicht, daß neben der Gnaden welt der Kirche

21