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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 12
Date: 29.05.1909
Physical description: 12
ist aber nichts anderes als unsere heilige katholische Religion. Jeder Mensch mutz Religion haben, alle Menschen sind unbedingt zur Religion ver pflichtet. Aber nicht bloß die einzelnen haben diese Verpflichtung zur Religion, die gleiche oder doch eine ähnliche Verpflichtung zur Religion haben auch alle menschlichen Verbände, ange fangen von der kleinsten Familie bis hinaus zu den großen Familien und gesellschaftlichen Gebilden von Staat und Kirche. Denn, wozu jeder einzelne verhalten ist, das muß auch Pflicht der Gesamt heit

, die Bedeutung u n d die Notwendigkeit der Religion für das öffentliche L e b e n i m m e r a l l g e m e i n e r zu leugnen. Der Zug unserer Zeit geht dahin, die Religion vom öffentlichen Leben ganz zu ver drängen. Man will alles laisieren, man will alles interkonfessionell, konfessionslos, religionslos, ja gottlos machen. Man will trennen Staat und Kirche, man will trennen Schule und Kirche, man will trennen Familie und Kirche, man will trennen Politik und Religion. Dieses immer allgemeiner sich äußernde

Bestreben, das ganze öffentliche Leben jeglichem Einflüsse zu entrücken, ist das größte Nebel unserer Zeit, ist die größte Gefahr unserer Tage. Im unglücklichen Frankreich, das einst die erftgeborne Tochter der Kirche gewesen, hat diese verderbliche Zeitrichtung bereits einen vollen Sieg errungen, denn in Frankreich ist in unseren Tagen auf dem Wege der Gesetzgebung das ganze öffentliche Leben vollständig laisiert und die ganze Gesellschaft vollständig entchristlicht worden. Was in Frankreich bereits

erreicht worden ist, das wird bei uns durch mächtige Faktoren offen und noch mehr im geheimen an gestrebt, und, täuschen wir uns nicht, hochansehn liche Versammlung, auch bei uns muß mit der Gefahr der vollen Trennung von Kirche und Staat und mit der Gefahr der vollständigen Entchrist- lichung des ganzen öffentlichen Lebens ernstlich gerechnet werden und darum dieser Gefahr bei Zeiten vorgebeugt werden. Auch wir in Tirol haben durchaus keine Urkunde und Sicherheit dafür, daß so wie bisher

zu mir kommen ; und wehret es ihnen nicht." Und doch sind mäch- ' tige und unheimliche Gewalten auch bei uns schon tätig, welche es den Kleinen wehren möchten, zu : Jesus zu kommen. Das Streben dieser Kreise ist \ darauf gerichtet, alle Religion aus allen Schulen ! zu verbannen, den Religionsunterricht aus dem . Lehrplan zu streichen, die religiösen Uebungen zu i kürzen oder gar abzuschaffen, die Schule also voll- ? ständig von der Kirche zu trennen. Wohin soll • das führen, hochansehnliche Versammlung

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 12
Date: 29.05.1909
Physical description: 12
die „Katholische Volksschule". Ich segne diesen Verein und diese Zeitschrift aus ganzem Herzen und bitte alle Anwesenden, diesen so wichtigen Institutionen die opferwilligste Unterstützung be harrlich zuwenden zu wollen. Dieser Entschluß, von recht vielen beharrlich ausgeführt, wäre eine der schönsten Früchte des Katholikentages und würde wesentlich dazu beitragen, die Geltung der Religion in unsern Schulen zu sichern. Religion und Kirche soll ihren wohltätigen Einfluß entfalten

können im ganzen öffentlichen Leben. Dazu ist aber notwendig die Freiheit der Kirche und ihrer Organe, nament lich ihres Oberhauptes, des heil. Vaters in Rom. Wir reklamieren darum heute bei dieser Gelegenheit die unverjährbaren Rechte und Frei heiten der Kirche, wir reklamieren die Freiheit und Unabhängigkeit des Heiligen Stuhles und wir nehmen uns in dieser feierlichen Stunde im An gesichte Gottes vor, jene Rechte, welche die heutige Gesetzgebung der Kirche noch gelassen, standhaft zu verteidigen

, aber auch jene Rechte, welche der Kirche vorenthalten werden, beharrlich mit er laubten Mitteln zurück zu fordern. Die Wurzel der christlichen Gesellschaft und die Grundlage der katholischen Kirche sowie des christlichen Staates ist die christliche Familie. Auch auf dieses Heiligtum plant der antireligiöse Zeitgeist seine Angriffe. Er will der Ehe ihren religiösen Charakter und ihre Unauflöslichkeit rauben. Hochansehnliche Versammlung! In dieser feierlichen Stunde schwören wir zu Gott, daß wir das Heiligtuur

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 5 of 12
Date: 29.05.1909
Physical description: 12
, auch Fürstbischof Cölestin Endrizzi von Trient traf ein. Der Festgottesdienst in der Hauptstadt pfarrkirche am Sonntag füllte die festlich geschmückte Kirche bis aufs letzte Plätzchen. Im Presbyterium hatten Fürstbischof Dr. Endrizzi, die Aebte, das Katholikentagspräsidinm und andere Festgäste Platz genommen. In der Feftpredigt behandelte in hin reißender Weise Hochw. P. Hofmann S. J. die Frömmigkeit, die Treue und (Seelen-)Stärke unserer Heldenväter als Beispiel für uns. Bei seinen Worten wurde es warm

. Erschienen waren die beiden Fürstbischöfe von Brixen und Trient, der Missionsbischof Döring aus Poona in Indien, Statthalter Exzellenz Spiegelfeld, Exzellenz Baron Call, Fürst Campo Franco, die Grafen Trapp und Galen, Baron Biegeleben, Aebte, Prälaten, mehrere Abgeord nete usw. Mit stürmischem Applaus wurden die Antwort telegramme von Papst, Kaiser, Thronfolger und Erzherzog Eugen begrüßt. Das Telegramm des Oberhauptes der Kirche lautet in deutscher Ucber- setzung: „Seine Heiligkeit freut

sich im Jubiläumsjahre mit den Tiroler Katholiken, wünscht, daß sie in die Fußstapfen ihres berühmten Helden Andreas Hofer treten, unter dem Banner des heiligsten Herzens Jesu einmütigen Sinnes die Schlachten des Herrn für Religion und Vaterland als treue Söhne der Kirche kämpfend, des Sieges Christi teilhaftig werden und erteilt allen Teilnehmern am Tiroler Landes-Katholikentag aus ganzem Herzen den apostolischen Segen. Kardinal Merry del Val." Das von der Kabinettskanzlei Sr. Majestät eingelaufene Telegramm lautet

für Gott und Kirche und des Gehorsams nach Vätersitte feierlich zu erneuern. Nach diesem erhebenden Akte erhielt P. Hof mann das Wort zur Festrede über „Presse" und behandelte den Kampf der guten gegen die schlechte Presse an der Hand der Erzählung von Davids Kampf gegen den Niesen Goliath in geradezu meisterhafter Weise. Nach ihm sprach Abg. Dr. Mich. Mayr über die „religiösen Gefahren", zu deren wirksamen Bekämpfung die Katholiken sich unter Führung der kirchlichen Autorität stellen und Eintracht

Kufner war immer ein Taugenichts. , Genießen und nicht arbeiten! das war sein , Grundsatz. Von seinem Vater hatte er eine « schöne Wirtschaft übernommen, er aber spielte den ! Großen, verkehrte nur mit dem Forstpersonal, ! zechte ganze Tage und Nächte in den Wirtshäusern > und überließ seinem Weibe die Sorge für Haus und Feld. So kam seine Wirtschaft herunter, und schließlich verlegte er sich aufs Wildern. Was er damit verdiente, vertrank er, die Kirche besuchte er gar nicht mehr; so sank er immer

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Der Burggräfler
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Page 5 of 8
Date: 29.05.1909
Physical description: 8
» nach dem Hauptgottesdkenste fand in der neuen Pfarr kirche Pradl der feierliche Urbertritt de» Frl. Her manna Aloisia Stein (geboren 1877 in Ottendorf in Sachsen) au» der evangelischen in die katholische Kirche statt. Der hochw. Herr Pfarrer Dinatzer von Pradl spendete der Konvertitln bedingungsweise die hl. Taufe, bet welcher hochw. Herr Theologie- kettor Benedikt Wallnöfer vom Stifte Witten, der ste in der katholischen Religion unterrichtet hatte,

von M. Filke. Montag (7,9 Uhr Hochamt.) Missa de B. M Vlrgire für gemischten Thor und Orchester von M. Filke. Sraduale: Alleluja, loquebantur vierstimmiger Lhor von I. Mitterer. Offertorium: Intoüuit de coelo vierstimmiger Thor von I. B. Tresch. In der Kirche znm heil. Geist (Spital- kirche) istwährend der Pfingstfeiertage dar 40stün- dige Gebet. Sonntag und Montag: 7*5 Uhr früh Aus setzung, dann heil. Messen» um 6 Uhr Predigt und Hochamt, nachmittag 2 Vesper und Rosenkranz, abends 7,6 Litanei und Segen

Schulkinder-Gottesdienst mit Erhörte und Segenmesse. An Werktagen: Frühmesse um 5 Uhr in der Mariatrostkirche, um 7 Uhr Ordinartgottesdienst in der Pfarrkirche. Abends 6 Uhr Rosenkranz, Litanei und Segen in der Maria Trosttirche, am Samstag in der Pfarrkirche. Herz Jesu-Audachteu. Wegen de» 40stün- digen Gebetes wird die Herz-Jesu-Andacht in der Spitalkirche heuer erst am 2. Juni, abends um 8 Uhr, anfangen. In der Herz-Jesu-Kirche (Engl. Fräulein) findet ebenfalls während des Monates Juni täglich

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 32 of 40
Date: 29.05.1909
Physical description: 40
ä n d e, angefangen von der kleinsten Familie, bis hinauf zu den großen Familien und gesellschaftlichen Gebilden von Staat und Kirche. Tenn wozn jeder einzelne verhalten ist. das mnß anch Pflicht der Gesamtheit sein und nicht bloß der einzelne Mensch, sondern auch alle menschlichen Verbände haben in Gott ihren Ur sprung, aber anch ihr Ziel und ihren Endzweck. Es wird in nnseren Tagen weniger ost ge leugnet, wie in vergangenen Zeiten, daß jeder einzelne Mensch, daß jeder Privatmann Reli gion haben muß

machen. Man will trennen Staat nnd Kirche, man will tren nen Schnle und Kirche, man will trennen Politik nnd Religion. Tiefes immer allgemeiner fich äußernde Bestreben, das ganze öffentliche Leben jeglichem Einflüsse zn entrücken, ist das größte Uebel unserer Zeit, ist die größte Gesahr unserer Tage. Im unglücklichen Frankreich, das einst die erstgeborne Tochter der Kirche gewesen, hat diese verderbliche Zeitrichtung bereits einen vollen Sieg errungen, denn in Frankreich ist in unseren Tagen aus dem Wege

der Gesetzgebung das ganze öffentliche Leben vollständig laifiert und die ganze Gesellschast vollständig entchrist- licht worden. Was in Frankreich bereits erreicht worden ist, das wird bei nns durch mächtige Fak toren osfen uud noch mehr im geheimen ange strebt, uud, täuscheu wir uus nicht, hochansehn liche Versammlung, auch bei uns muß mit der Gesahr der vollen Trennung von Kirche uud Staat nnd mit der Gefahr der vollständigen Entchristlichnng des ganzen öffentlichen Lebens ernstlich gerechnet werden uud

gewonnen. Christns der Herr sagt so schön uud ergreisend: „Lasset die Kleiuen zu mir kommen nnd wahrer es ihnen nicht.' Und doch sind mächtige uud unheimliche Gewalten anch bei uns schon tätig, welche es den Kleinen wehren möchten, zn Jesus zu kommen. Tas Streben dieser Kreise ist darauf gerichtet, alle Religionen ans allen Schulen zu verbannen, den Religionsunterricht aus dein Lehrplane zu srreicheu, die religiöse« Hebungen zu kürzen oder gar abzuschaffen, die Schule also vollständig von der Kirche

zu trennen. Wohin soll das M,,. hochansehnliche Versammlung, wenn man ^ zwingt, die Kinder in die Schule zu schien, wenn man gleichzeitig den Kindern in der die christliche Erziehung vorenthält? ^ ' eS so uueudlich wichtig, den Einslnß, welche carinii!? ligion und Kirche nach den hentigen Gese-W^ haben, ungeschmälert zu behaupten, aber ^ darnach zu trachten, daß alle Forderungen, >re5' Kirche und Religion an der Schulgesetzes stellen müssen, ihrer endlichen Ersüllunq nS' gerückt

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Volksblatt
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Page 1 of 12
Date: 29.05.1909
Physical description: 12
von der kleinsten Familie bis hinaus zu den großen Familien und'gesellschaftlichen Gebilden von Staat und Kirche. Denn wozu jeder einzelne Verhalten ist, das muß auch Pflicht der Gesamt heit seiu, und nicht bloß der einzelne Mensch, son dern auch alle menschlichen Verbände haben in Gott ihren Ursprung, aber auch ihr Ziel und ihren Endzweck. Es wird in unseren Tagen weniger oft ge leugnet, wie in vergangenen Zeiten, daß jeder ein zelne Mensch, daß jeder Privatmann Religion haben muß, oder wenigstens Religion

und Kirche, man will trennen Schule und Kirche, man will trennen Familie und Kirche, man will trennen Politik und Religion. Dieses immer allgemeiner sich äußernde Bestreben, das ganze öffentliche cLsben jeglichem Einflüsse zu entrücken, ist das größte Uebel unserer Zeit, ist die größte Gefahr unserer Tage. Im un glücklichen Frankreich, daS einst die erstgeborne Tochter der Kirche gewesen, hat diese verderbliche Zeitrichtung bereits einen vollen Sieg errungen, denn in Frankreich ist in unseren Tagen

auf dem Wege der Gesetzgebung daS ganze öffentliche Leben Vollständig laisiert und die ganze Gesellschaft ent» christlicht worden. Was in Frankreich bereits er reicht worden ist, das wird bei uns durch mäch tige Faktoren offen utch noch mehr im geheimen angestrebt und, täuschen wir uns nicht, hochansehn liche Versammlung, auch bei uns muß mit der Gefahr der vollen Trennung von Kirche und Staat und mit der Gefahr der vollständigen Entchrist- lichung des ganzen öffentlichen Lebens ernstlich ge rechnet

. Christus der Herr sagt so schön und er greifend: „Lasset die Kleinen zu mir kommen und wehret es ihnen nicht.' Und doch sind mächtige und unheimliche Gewalten auch bei uns schon tä« tig, welche es den Kleinen wehren möchten, zu Jesus zu kommen. Das Streben dieser Kreise ist darauf gerichtet, alle Religion aus allen Schulen zu verbannen, den Religionsunterricht aus dem Lehrplan zu streichen, die religiösen Uebungen zu kürzen oder gar abzuschaffen, die Schule also voll ständig von der Kirche zu trennen

. Wohin soll das sühren, hochansehnliche Versammlung, wenn man uns zwingt, die Kinder in die Schule zu schicken, und wenn man gleichzeitig den Kindern in der Schule die christliche Erziehung vorenthält? Darum ist es so unendlich wichtig, den Einfluß, welchen Religion- und Kirche nach den heutigen Gesetzen noch haben, ungeschmälert zu behaupten, aber auch darnach zu trachten, daß alle Forderungen, welche Kirche und Religion an der Schulgesetzgebung stellen müssen, ihrer endlichen Erfüllung näher

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Brixener Chronik
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Page 32 of 38
Date: 29.05.1909
Physical description: 38
er leuchtete und geregelte Verhältnis der Menschen zu Gott ist aber nichts anderes als unsere heilige katholische Religion. Jeder Mensch muß Religion haben, alle Menschen sind unbedingt zur Reli gion verpflichtet. Aber nicht bloß die einzelnen haben diese Verpflichtung zur Religion, die gleiche oder doch eine ähnliche Verpflichtung zur Religion haben auch alle menschlichen Verbände, angefangen von der kleinsten Familie, bis hinauf zu den großen Familien und gesellschaftlichen Gebilden von Staat und Kirche

, das wird heute nicht mehr so oft geleugnet. Dagegen aber ist es ein Grundzug unserer Zeit, die Bedeutung und die Notwendigkeit der Religion für das öffentliche Leben immer allgemeiner zu leugnen. Der Zug unserer Zeit geht dahin, die Religion vom öffent lichen Leben ganz zu verdrängen. Man will alles laisieren, man will alles interkonfessionell, kon fessionslos, religionslos, ja gottlos machen. Man will trennen Staat und Kirche, man will tren nen Schule und Kirche, man will trennen Politik und Religion

. Dieses immer allgemeiner sich äußernde Bestreben, das ganze öffentliche Leben jeglichem Einflüsse zu entrücken, ist das größte Uebel unserer Zeit, ist die größte Gefahr unserer Tage. Im unglücklichen Frankreich, das einst die erstgeborne Tochter der Kirche gewesen, hat diese verderbliche Zeitrichtung bereits einen vollen Sieg errungen, denn in Frankreich ist in unseren Tagen auf dem Wege der Gesetzgebung das ganze öffentliche Leben vollständig laisiert und die ganze Gesellschaft vollständig entchrist

- licht worden. Was in Frankreich bereits erreicht worden ist, das wird bei uns durch mächtige Fak toren osfen und noch mehr im geheimen ange strebt, und, täuschen wir uns nicht, hochansehn liche Versammlung, auch bei uns muß mit der Gefahr der vollen Trennung von Kirche und Staat und mit der Gefahr der vollständigen Entchristlichung des ganzen öffentlichen Lebens ernstlich gerechnet werden und darum dieser Ge fahr beizeiten vorgebeugt werden. Auch wir in Tirol haben durchaus keine Urkunde und Sicher

es ihnen nicht.' Und doch sind mächtige und unheimliche Gewalten auch bei uns schon tätig, welche es den Kleinen wehren möchten, zu Jesus zu kommen. Das Streben dieser Kreise ist darauf gerichtet, alle Religionen aus allen Schulen zu verbannen, den Religionsunterricht aus dem Lehrplane zu streichen, die religiösen Uebungen zu kürzen oder gern abzuschaffen, die Schule also vollständig von der Kirche zu trennen. Wohin soll das -s,^ hochansehnliche Versammlung, wenn mn» ^ zwingt, die Kinder in die Schule zu schickt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 20 of 40
Date: 29.05.1909
Physical description: 40
lichkeit oder Leichtfertigkeit nicht möglich ist. eine Kirche zu besuchen. So bleibt dein Priester nichts iibrig als nachzugehen und das verirrte Schaf zu suchen, wo es überhaupt zu finden ist. Tarnm muß man es, wenn Priester außer der Kirche, außer der Sakristei und Schule im Interesse der Religion tätig sind, als Pflichterfüllung anerkennen und wenn einer darüber hinausgeht, so muß man sagen, der opfert sich, damit er seine Ausgabe hier voll und gauz erfülle. In dieser Hinsicht brauchen

, der aus das Beispiel der Kirche selber sich beruft. Ich glaube, es ist uicht überflüssig, dieses Moment hier be sonders zu belouen, weil es von außerordent licher Wichtigkeit sür den Erfolg ist. Baron Bogelsaug sagt iu seiner Schrift „Zins und Wucher': „Wir sehen aber auch, wie die Kirche in ihrer Sorge sür das Heil der einzelnen die Strenge ihrer Moralansorderungeu uach der sitt lichen Schwäche eines gesunkenen Geschlechtes von Stufe zu Stufe mildert, um das Band, wel ches die Individuen noch an sie knüpft, nia

?t ebenso zerreißen zn lassen, wie das Band, welches die Staaten einst mit ihr vereinigle, schon zer rissen ist. Teuu es ist gewiß, daß jeder einzelne, der in einer anlichristlichen Gesellschaftsordnung zu leben gezwungen ist, heroische Tugenden be weisen müßte, wenn er den idealen Ausorderuu- gen der christlichen Moral gerecht werden sollte. Hier muß uns das Wort vorschweben: den glimmenden Tocht löscht er nicht und das ge- drüä'ie Rohr bricht er nicht. Ein vorzügliches Mitlei, nm außer Kirche, Schule

Bestrebungen, die ans den Ilmsturz des Bestellenden hinzielen, mehr und mehr znrückzndrängen. Geehrle Versammlung! Wenn wir damit die Aufgaben der Religion gegenüber dem Men schen aeichlossen finden würden, so müßte man es e,ui das neiste bediueru, daß die christliche Re ligion, daß die katholische Kirche ausschließlich dftfe doppelte Ausgabe habe. Wir würden dabei durch die Betonung der ersten Ausgabe den Hohn der Ungläubigen, durch die zweite die Verachtung derselben erzielen. Wie oft wird von den Sozial

demokraten der kaiholischen Kirche vorgewor fen, daß sie die Menschen, über das irdische Glück hinweg, ans den Himmel vertrösten wolle. Und wenn wir die Ausgabe der Religion nnr darin erbü.len würden, daß sie die Ausgebeuteten in Zun'iedenbeu einwiegt, zur Nnhc und zur Spar samkeit mahnt, dann wäre dies ein Beweis, daß wir selbst das Christentum für unfähig halten, die soziale Frage zu lösen. Denn nicht dadurch wird die soziale Frage ge löst, daß die Ungerechtigkeit der Welt in Ge duld ertragen

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Der Burggräfler
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Page 1 of 8
Date: 29.05.1909
Physical description: 8
. .. Jm ^alle« laisieren, man will alles interkonfessionell, kon- Lichte: der geoffenharten katholischen Wahrheit läßt fessionslos, religionslos, ja gottlos machen. Man will man auf dem Katholikentage die grotzen Fragen der! trennen Staat und Kirche, man will trennen Schule Degenwort Revue passieren und im nämlichen Lichte und Kirche, man will trennen Familie und Kirche, der groffenbarten Wahrheiten wird eine Lösung der brennenden Fragen gesucht. Ein Katholikentag bringt e» den Führern des Volles und den breiten

Leben jeglichem Einflüsse zu entrücken, ist das größte Uebel unserer Zeit, ist die größte Gefahr unserer Tage. 2m unglücklichen Frankreich, das einst die erstgeborene Tochter der Kirche gewesen, hat diese verderbliche Zeitrichtung bereits einen vollen Sieg errungen, denn in Frankreich ist in unseren Tagen auf dem Wege der Gesetzgebung das ganze öffent liche Leben vollständig laisiert und die ganze Gesell schaft vollständig entchristlicht worden. Was ln Frank reich bereits erreicht worden

ist, das wird bei uns durch mächtige Faktoren offen und noch mehr im geheimen angeftrebt, und, täuschen wir uns nicht, hochansehnliche Versammlung, auch bei uns mutz mit der Gefahr der vollen Trennung von Kirche und Staat und mü der Gefahr der vollständigen Ent- chrisllichung des ganzen öffentlichen Leben« ernstlich gerechnet werden und darum dieser Gefahr bei Zeiten vorgebeugt werden. Auch wir in Tirol haben durch aus keine Urkunde und Sicherheit dafür, datz so wie bisher auch in Zukunft die Religion der Mittelpunkt unferes

zugegeben; es ist in unseren ^ es ihnen nicht.' Und doch sind mächtige und un. Tagen ln höchst erfreullcher Weise das religiöse De-' heimliche Gewalten auch bei uns schon tätig, welche es den Kleinen wehren möchten, zu Jesu» zu kommen. Das Streben dieser Kreise ist daraus ge richtet, alle Religion aus den Schulen zu verbannen, den Religionsunterricht au» dem Lehrplan zu streichen, die religiösen Uebungen zu kürzen oder gar äbzuschasfen, die Schule also vollständig von der Kirche zu trennen. Wohin

soll das führen, hochansehnllche Versammlung, wenn man uns zwingt, die Kinder in die Schule zu schicken, und wenn man gleichzeitig den Kindern in der Schule die christliche Erziehung vorenthält? Darum ist es so unendlich wichtig, den Einslutz, welchen Religion und Kirche nach den heutigen Gesetzen noch haben, ungeschmälert zu behaupten, aber auch darnach zu trachten, datz alle Forderungen, welche Kirche und Religion an der Schulgesetzgebung stellen müssen, ihrer endlichen Erfüllung näher gerückt

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Brixener Chronik
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Page 20 of 38
Date: 29.05.1909
Physical description: 38
lichkeit oder Leichtfertigkeit nicht möglich ist. eine Kirche zu besuchen. So bleibt dem Priester nichts übrig als nachzugehen und das verirrte Schaf zu suchen, wo es überhaupt zu finden ist. Darum muß man es, wenn Priester außer der Kirche, außer der Sakristei und Schule im Interesse der Religion tätig sind, als Pflichterfüllung anerkennen und wenn einer darüber hinausgeht, so muß man sagen, der opfert sich, damit er seine Aufgabe hier voll und ^anz erfülle. In dieser Hinsicht brauchen

der Kirche selber sich beruft. Ich glaube, es ist nicht überflüssig, dieses Moment hier be sonders zu betonen, weil es von außerordent licher Wichtigkeit für den Erfolg ist. Baron Vogelsang sagt in seiner Schrift „Zins und Wucher': „Wir sehen aber auch, wie die Kirche zn ihrer Sorge fü^ das Heil der einzelnen die Strenge ihrer Moralanford.'rungen nach der sitt lichen Schwäche eines gesunkenen Geschlechtes von Stufe zu Stufe mildert, um das Band, wel ches die Individuen noch c.n sie knüpft, niu)t ebenso

zerreißen zu lassen, wie das Band, welches die Staaten einst mit ihr vereinigte, schon zer rissen ist. Denn es ist gewiß, daß jeder einzelne, der in einer antichristlichen Gesellschaftsordnung zn leben gezwungen ist, heroische Tugenden be- weisen müßte, wenn er den idealen Anforderuu gen der christlichen Moral gerecht werden sollte. Hier muß uns das Wort vorschwelen: den glimmenden Dockt löscht er nicht und das ge- trüäu' Rohr bricht er nicht. Ein vorzügliches Mittel, um außer Kirche, Schule

jene Bestrebungen, die auf den Umsturz des Bestehenden hinzielen, mehr und mehr zurückzudrängen. Geehrte Versammlung! Wenn wir damit die Anfqaben der Religion gegenüber dem Men- ' l,en aeiaiwf'm finden würden, so müßte man es dast> bedii'.'r . de-s' die christliche Re ligion, daß die katholische Kirche ausschließlich diese doppelte Aufgabe habe. Wir würden dabei durch die Betonung der ersten Aufgabe den Hohn der^Unalanbigen. durch die zn eite die Verachtung derselben erzielen. Wie oft wird von den Sozial

- deinofrmen der katholischen Kirche vorgewor fen, da^ sie die Menschen, über das irdische Glück hmweg, auf den Himmel vertrösten wolle. Und ^ ^ ^ufnabe der Religion nur darin erblicken wurden, daß sie die Ausgebeuteten in ZusrilDenheit einwiegt, zur Ruhe und zur Spar samkeit mahnt, dann wäre dies ein Beweis, daß wir selbst das Christentum für unfähig halten, die soziale Frage zu lösen. Denn nicht dadurch wird die soziale Frage ge löst, daß die Ungerechtigkeit der Welt in Ge duld ertragen

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Brixener Chronik
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Page 23 of 38
Date: 29.05.1909
Physical description: 38
in Kirche und Schule, in Vereinen und Konferenzen vorbereitet und dann so rasch als möglich auch durchgeführt und dessen Bestand durch ein Verbandssekretariat gesichert werden.' -- Zusatzantrag: „Das Sekre tariat des Landesverbandes der katholischen Ar beitervereine wird gebeten, sofort an die Aus führung der in der Resolution dargelegten An regungen zu schreiten.' Postamtsdirektor Dobin als Korreferent be spricht die Gründung des Landesverbandes „Barmherzigkeit' im Jahre 1902. In organi satorischer

des Vereines ^ Kwderfreunde, ladet zum Besuche der An- Mten des Vereines ein und beantragt die Grün dung emer Bahnhofmission. Katholische Wissenschaft und Studentenwesen. Lerr^ Beifalle begrüßt, erstattete tttü. Kapferer ein Referat über Katho- und Studentenwesen und Mhrte folgendes aus: bat kia ^6rlge durch die Jahrhunderte müss^. - hasche Kirche viele Anklagen hören aeicknst' wurde sie als Feindin der Ideale haben ^er einer Zeit sich gebildet ^ Kenntnisse einer höheren in sdälk.^^Q' .^6'erin des echten

Humanismus lich groß und glücklich gemacht, als die katholische Kirche; nie gab es eine Institution, die mehr an geklagt und verfolgt wurde, als die katholische Kirche. Gerade diese Tatsache ist der Beweis, daß sie tue wahre Kirche Christi ist, der gesagt hat: „Wie sie mich verfolgt haben, so werden sie auch euch verfolgen.' Prüfen wir nun, ob sie tatsäch lich bildungsfeindlich, mir wahrer Wissenschast unverträglich ist? An der Hand von Aussprüchen berühmter Katholiken und Protestanten bewies

nun der Redner, daß die Kirche im Laufe der Zeit sehr viel geleistet hat für Kultur, Bildung und Wissenschaft. Wenn dann ferner die Gegner sagen, die katholische Kirche stehe mit den Ergebnissen der freien Forschung im Widerspruche, Wissen und Glauben könnten sich nicht vertragen, sondern schließen einander gegenseitig aus, so muß auch dem entgegengetreten werden. Die katholische Kirche und das Christentum steht sich mit wahrer Wissenschaft sehr gut und legt ihr keine Fesseln an. Große Kapazitäten

auf allen Gebieten, so Kopernikus, Euler, Volta, Amperre, Liebig, Pasteur und viele andere Leuchten der Wissen schaft waren fowohl fromme Katholiken, wie auch Euler und Liebig positiv gläubige Protestanten. Dies ist Wohl der beste Beweis, daß sich wahres Wissen, echte Wissenschaft ganz gut mit dem Christentum, mit dem katholischen Glauben ver tragen. Da nun die katholische Kirche sehr viel für die Wissenschaft getan und geleistet hat und ihre Glaubenslehre Wohl vereinbar ist mit den Ergeb nissen wahrer

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 31 of 40
Date: 29.05.1909
Physical description: 40
einer der Anwesenden solches zuläßt ^ Sas; er die Unschuld seiner Kinder einer so .'Climen Bande preisgibt? Lieber sterben, als ^ Schänder der Unschnld, die sittenlose Presse, ^ Heiligtum der Familie lassen! Für den den die gegnerische Presse unter den Ka- :.'Iikcn anrichtet, ist der ehemalige französische .^inicrpräsident Eombes ein klassisches Bei- -.'I, wenn er sagt: „ZNan kann ohne Verwegen- öcliauplen, das; die radikale lind sozialistische »:.iie c>er kalholischen Kirche zivei Trittel, viel en vrei Viertel

ihrer Gläubigen entrissen hat.' -o weil ist es in Frankreich gekommen und ^n bringen ivill es die Indenpresse anch in ..'crreich. Eiu jüdisches Aktionsprogramm Zeigendes ans: „Ter natürliche Feind der '-.cii isr die katholische Kirche- darum müssen -i Si^' äirisiliche Kirche durchseuchen mit Frei- lliiglanbeii, Uneinigkeit. Wir müssen :^'II lind ^amps zivischen deil christlichen Kon- ^'-'iim emsachen und ilähreii. Ten Priestern wir aus der ganzen Linie den grimmigsten an, Wir müssen sie überschütten mir -MiV

gegenüber der katholi- so überans große Alislagen in ihren Blättern besitzl. Tie „Neue Freie Presse' er schein! wöchentlich zwölsmal in einer Auslage von je «!>'i.i>W Eremplaren, macht 77».ll«>l> iu der Woche, Millioueu im Jahre. Tas „Neue Wieiier Tagblatt', das wöchentlich U'.inai, er scheint, schickt jährlich -U> '.'.^'illioneil Eremplare hinans, die „^ronenzeitnng' gar in Millio nen Eremplaren. Es handelt sich nicht bloß um die Eristenz- srage der Kirche in Oesterreich, es Handell sich lim

, als eine der heute bestehenden Universirären erobern wird. Er schloß daher mit der Ansfordernng, tat kräftigst die Bestrebungen OeS kalholischen Uni versitätsvereines zu unterstützen, Oamit wir bald vor den geössneten Toren Oer freien, katholischen Universität stehen können. In einer glänzenden Rede besprach Oer FeftreOner, Herr BürgerschnlOirektor M o s e r ans Wien, die Angrifse gegen unsere Kirche und ihr Verhalten in dem jetzigen furchtbaren Kampfe. Besonders Onrch Oas neueste Schlag wort Oer

GeisteSuusreiheir haben Oie Gegner leider eine große Zahl von Ungebildeten uuO Ge bildeten erschüttert nnv „los von Rom' gebracht. Wie aber in Oer Vergangenheit der Trang nach nnge.zügelter Freiheit nur die schrecklichsten Früchte gezeitigt hat uud ihm die Kirche mit Recht entgegengetreten war, so wird anch heute unter allen möglichen Vorwänden nnd schlag- ivorlen dasselbe versuch!. Oer Kirche beson ders die schule, eiu Grundpfeiler ihres Ge deihens und Bestehens, abzuringen. Ta ist es wohl höchst Zeit

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 23 of 40
Date: 29.05.1909
Physical description: 40
kann. Es soll daher >'i.> Organisation durch Belehrnng in Kirche uud cÄile, in Pereinen und Konseren,zen vorbereitet -?aü!i io rasch als möglich auch dnrchgefiihrt ^ ^c'ien ^esrand durch ein Verbaildsfekrerari it .'cWerl werden.' — Znsatzantrag: „Tas Zekre- ^)es Landesverbandes der katholischen Ar- ?.i:crvereiiie wird gebeten, sofort an die Aus fällig der iu der Resollition dargelegten Au- r.^üiiA'ii zu schreiten.' I'esmmisdirenor Tobiii als Korreferent be- bnäi: die Grülldling des Landesverbaudes

des Präsidenten des Jugendfürsorge --rcines. Lberlandesgerichtspräsidenten Baron 'eäli, vie Versanlinlung. verr ,y. Uclicrinq, Präsideni des Vereines >l!iiderfrennde. ladet ^uiu Besuche der An- des Vereines ein lind beailtragl die Grün- --Nli ^mer Bahnhofmission. Katholische Wissenschaft und Studentenwesen. . ^o» lebhaftem Beifalle begrüßt, erstattete Kapferer ein Referat über Kathv- >mie '^issciischaft und Tluvciltcnwesen uud '--'ne iolgendes alis: ^ ^lur ihrem Gange durch die Jahrhunderte ^uhulische Kirche

viele Anklagen hören 'iu ^ ilnmer ivnrde sie als Feindin der Ideale die die minder einer Zeit sich gebildet ^'iudin dt.'r Kenntnisse einer höheren ^ iNien, Gegnerin des echten Humanismus l!. v^'ir. als Feindin wahrer Aufklärung ! und als Feindin von Wif- und Fortschritt in gegenwärtiger Zeit, ''^^ivürdigc Tatsache der Geschichte. Mi. Völker sitt lich groß uud glücklich gemacht, als dle katholische Kirche; nie gab es eine Institution, die mehr an^ geklagt und verfolgt wnrde, als die katholische

Kirche. Gerade diese Tatsache isl der Belveis, daß sie die wahre Kirche Chrlsti ist, der gesagt hat: „Wie sie mich verfolgt haben, so werden sie anch euch verfolgen.' Prüfen wir nnii, ob sie tatsäch lich bildnugsfeindlich, mir wahrer Wisseuschast unverträglich isr7 An der Hand von Aussprüchen berühmter Katholiken und Protestanten bewies nun der Redner, daß die Kirche im Laufe der Zeil sehr viel geleistet hat für ^ultnr, Bildung lind Wissenschaft. Wenn dauu ferner die Gegner sagen, die katholische

Kirche siehe mit den Ergebnissen der freien Forschung im Widerspruche, Wissen nnd Glanben könnten sich nicht vertragen, sondern schließen einander gegenseitig aus. so muß auch dem entgegengetreten werden. Tie katholische Kirche nnd das Christentum steht sich mit wahrer Wissenschaft sehr gnt lind legt ihr keine Fesseln an. Große Kapazitäten aus allen Gebieten, so ktopernikus. Euler. Volta, Amperre, Liebig, Pasteur und viele andere Lenchten der Wissen schaft waren sowohl fromme Katholiken

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Brixener Chronik
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Date: 29.05.1909
Physical description: 38
- ^it behaupten, daß die radikale und sozialistische Presse der katholischen Kirche zwei Drittel, viel leicht drei Viertel ihrer Gläubigen entrissen hat.' So weit ist es in Frankreich gekommen und so weit bringen will es die Judenpresse auch in Oesterreich. Ein jüdisches Aktionsprogramm fuhrt folgendes aus: „Der natürliche Feind der Juden ist die katholische Kirche; darum müssen wir die christliche Kirche durchseuchen mit Frei geist, Unglauben, Uneinigkeit. Wir müssen «treit und Kampf

Freie Presse' er scheint wöchentlich zwölsmal in einer Auflage von je 65.000 Exemplaren, macht 770.000 in der Woche, 37V2 Millionen im Jahre. Das „Neue Wiener Tagblatt', das wöchentlich 13mal er scheint, schickt jährlich 40 Millionen Exemplare hinaus, die „Kronenzeitung' gar in 65 Millio nen Exemplaren. Es handelt sich nicht bloß um die Existenz frage der Kirche in Oesterreich, es handelt sich um unser Vaterland selbst, denn „Oesterreich wird katholisch sein, oder es wird überhaupt

zu unterstützen, damit wir bald vor den geöffneten Toren der freien, katholischen Universität stehen können. In einer glänzenden Rede besprach der Festredner, Herr Bürgerschuldirektor Moser aus Wien, die Angriffe gegen unsere Kirche und ihr Verhalten in dem jetzigen furchtbaren Kampfe. Besonders durch das neueste Schlag wort der Geistesunsreiheit haben die Gegner leider eine große Zahl von Ungebildeten und Ge bildeten erschüttert und „los von Rom' gebracht. Wie aber in der Vergangenheit der Drang

nach ungezügelter Freiheit nur die schrecklichsten Früchte gezeitigt hat und ihm die Kirche mit Recht entgegengetreten war, so wird auch heute unter allen möglichen Vorwänden und Schlag worten dasselbe versucht, der Kirche beson ders die Schule, ein Grundpfeiler ihres Ge deihens und Bestehens, abzuringen. Da ist es Wohl höchst Zeit, daß die Katholiken auswachen und zu ihrem Frommen eine eigene, freie, ka tholische Universität gründen, um dadurch un serer Kirche und unserem Glauben seine Festig keit

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Tiroler Stimmen
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Date: 29.05.1909
Physical description: 6
Seite 6. Nr. 12. Neue Tiroler Stimmen Die Servitenkirche in Innsbruck, ihre Geschichte und Kunstwerke. Vortrag in der St. Lukas-Künftlergilde am 26. Mai. gehalten von hochw. P. John Paul Moser, Exprovinzial der Servilen. Sobald die katholische Kirche aus den Katakomben ans Tageslicht emporsteigen konnte, galt es vor allem gottesdienstliche Räume zu schaffen, in formaler Hinsicht bestimmt durch allgemeine Kulturelemente und besonders durch die kirchlichen Bedürfnisse. Die altchristliche Zeit

wenn man infolgedessen an nicht hervor ragenden Gotteshäusern achtlos vorübergeht. Das wird zwar weniger auf dem Lande der Fall sein, denn da ist die Kirche immerhin das hervorragendste Gebäude eines Ortes und zieht damit den Blick derjenigen auf sich, welche nicht gedankenlos, oder sagen wir es etwas kräf tiger, mit hohlem Kopf und leerem Herzen durch die Welt gehen. Vielfach nimmt eine einfache Dorfkirche unsere Aufmerksamkeit damit gefangen, daß sie sich vorzüglich einfügt in das landschaftliche Bild

, welches sie umgibt. Anders aber ist es mit so vielen Kirchen in den Städten. Da sind so viele derselben hineingeschoben in einen Wald von Häusern, welche bis an sie herangerückt sind, sodaß man sie kaum finden kann. Und doch ist es manchmal nicht uninteressant, der Geschichte einer solchen Kirche nachzugehen oder zu fragen, ob sie nicht manches berge, was vom Standpunkte der Kunst oder der Archäologie interessant ist. Von diesem Standpunkte aus mag es vielleicht nicht ganz verfehlt sein, über die Servitenkirche

von Mantua und Monferat, Witwe des tirolischen Landesfürsten Erzherzogs Ferdinand II. Sie wollte dem Servitenorden in der Landeshauptstadt eine Heimstätte schaffen, damit er wieder nach Deutschland zurückkomme, woraus er durch die Reformation vertrieben worden war. _ Dies erste Werk der gottseligen Stifterin, welche selbst Serviten-Terziarin geworden war unter dem Namen Anna Juliana, hatte nur kurzen Bestand; denn am Palmsamstag 1620 wurde die Kirche mitsamt dem ange bauten Kloster ein Raub der Flammen

. Die tatkräftige Fürstin ging sofort an den Neubau, dessen Vollendung sie aber nicht mehr erlebte, wofür sie aber Sorge trug. Am 1. Juni 1626 wurde die Kirche eingeweiht; sie hatte damals noch nicht die beiden Seitenkapellen. An Stelle der straßenseitigen Kapelle war ein Eingang in das Gotteshaus; auch der Turm war nicht ausgebaut worden, sondern hat einen einfachen Abschluß erhalten. Das Innere entbehrte zunächst allen Schmuckes an den Wänden. Die Veranlagung der Kirche war jedoch

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