lichkeit oder Leichtfertigkeit nicht möglich ist. eine Kirche zu besuchen. So bleibt dein Priester nichts iibrig als nachzugehen und das verirrte Schaf zu suchen, wo es überhaupt zu finden ist. Tarnm muß man es, wenn Priester außer der Kirche, außer der Sakristei und Schule im Interesse der Religion tätig sind, als Pflichterfüllung anerkennen und wenn einer darüber hinausgeht, so muß man sagen, der opfert sich, damit er seine Ausgabe hier voll und gauz erfülle. In dieser Hinsicht brauchen
, der aus das Beispiel der Kirche selber sich beruft. Ich glaube, es ist uicht überflüssig, dieses Moment hier be sonders zu belouen, weil es von außerordent licher Wichtigkeit sür den Erfolg ist. Baron Bogelsaug sagt iu seiner Schrift „Zins und Wucher': „Wir sehen aber auch, wie die Kirche in ihrer Sorge sür das Heil der einzelnen die Strenge ihrer Moralansorderungeu uach der sitt lichen Schwäche eines gesunkenen Geschlechtes von Stufe zu Stufe mildert, um das Band, wel ches die Individuen noch an sie knüpft, nia
?t ebenso zerreißen zn lassen, wie das Band, welches die Staaten einst mit ihr vereinigle, schon zer rissen ist. Teuu es ist gewiß, daß jeder einzelne, der in einer anlichristlichen Gesellschaftsordnung zu leben gezwungen ist, heroische Tugenden be weisen müßte, wenn er den idealen Ausorderuu- gen der christlichen Moral gerecht werden sollte. Hier muß uns das Wort vorschweben: den glimmenden Tocht löscht er nicht und das ge- drüä'ie Rohr bricht er nicht. Ein vorzügliches Mitlei, nm außer Kirche, Schule
Bestrebungen, die ans den Ilmsturz des Bestellenden hinzielen, mehr und mehr znrückzndrängen. Geehrle Versammlung! Wenn wir damit die Aufgaben der Religion gegenüber dem Men schen aeichlossen finden würden, so müßte man es e,ui das neiste bediueru, daß die christliche Re ligion, daß die katholische Kirche ausschließlich dftfe doppelte Ausgabe habe. Wir würden dabei durch die Betonung der ersten Ausgabe den Hohn der Ungläubigen, durch die zweite die Verachtung derselben erzielen. Wie oft wird von den Sozial
demokraten der kaiholischen Kirche vorgewor fen, daß sie die Menschen, über das irdische Glück hinweg, ans den Himmel vertrösten wolle. Und wenn wir die Ausgabe der Religion nnr darin erbü.len würden, daß sie die Ausgebeuteten in Zun'iedenbeu einwiegt, zur Nnhc und zur Spar samkeit mahnt, dann wäre dies ein Beweis, daß wir selbst das Christentum für unfähig halten, die soziale Frage zu lösen. Denn nicht dadurch wird die soziale Frage ge löst, daß die Ungerechtigkeit der Welt in Ge duld ertragen