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Schlern
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Page 226 of 236
Date: 01.12.2013
Physical description: 236
gert. Eine der beiden Bankdoggen der zwei Kir chenstühle, die Landkomtur von Warsberg für die neue Kirche stiftete. Heft 12, S. 127 Das erzbischöfliche Dekret zur Erhebung Siebeneichs zur Pfarre, datiert vom 26. Juni 1955. Archiv Pfarr amt Siebeneich. Heft 12, S. 128/129 P. Karl Goss OT, der erste offizielle Pfarrer von Sie beneich. Er hat diesen Dienst fast auf den Tag ge nau 45 Jahre lang ausgeübt. Archiv Pfarramt Sie beneich. Heft 12, S. 133 Vor ihm hat P. Romedius Girtler OT, der seit 1935

in Siebeneich die Aufgaben des Ordensökonomen wahrnahm, pastorale Dienste an der Herz-Jesu- Kirche wahrgenommen, sodass er bei vielen Be wohnern des Dorfes als de-facto-Pfarrer galt. P. Romedius war ein weitum geachteter Bienenfach mann, was ihm beim Volk den Namen „Bienen much“ einbrachte. Er war zeitlebens sehr naturver bunden und hatte ein feines Gespür für die Kunst der Fotografie. Seine Lichtbildvorträge waren im ganzen Land gefragt. Archiv Pfarramt Siebeneich. Heft 12, S. 133 Unter Pfarrer P. Karl

hängende Feste (im Bild der Palmprozessionsein zug im Jahre 2011) bezeugen. Archiv Pfarramt Sie beneich. Heft 12, S. 135 P. Karl Goss OT trug sich gegen Ende der 50er Jahre mit dem Gedanken, die Pfarrkirche von Siebeneich zu erweitern. Er beauftragte den Stuttgarter Archi tekten Albert Otto Linder, der die Heilig-Kreuz- Kirche in Lana projektiert hatte, mit der Ausarbei tung eines Vorprojektes. Linder fertigte Skizzen an, die einen Eindruck geben sollten, wie diese Erwei terung aussehen

-Kirche und ein Teil des geschichts trächtigen Deutschordens-Hofes von Siebeneich im Oktober 2013. Im Hintergrund, auf halber Höhe das 2008 neu errichtete Wohngebäude des Siebenegg-Hofes. Heft 12, S. 138 Antoniuskapelle beim Deutschhaushof. Heft 12, S. 164 Herz-Jesu-Kirche von Westen. Heft 12, S. 165 Innenraum der Herz-Jesu-Kirche mit neuen Farb- fenstern. Heft 12, S. 166 Ansichten, Grundriss und Schnitte der Herz-Jesu- Kirche. Entwurf von Karl Atz. Pfarrarchiv Terlan. Heft 12, S. 168/169 Ansichten

, Grundriss und Schnitte der Herz-Jesu- Kirche. Projekt von Baumeister Hans Abfalter. Pfarrarchiv Terlan. Heft 12, S. 170/171 Erweiterungsbau der Herz-Jesu-Kirche, nach dem Pro jekt von Arch. Renate Marchetti. Heft 12, S. 172 Herz-Jesu-Kirche, mit Erweiterungsbau von Osten. Heft 12, S. 173 Trauernde Maria, um 1800, Josef Schelski zuge schrieben. Heft 12, S. 174 Neugotische Kirchenbänke. Kruzifix von Albert Perkmann, 1987. Die neuen liturgischen Orte von Magnus Pöhacker, 2005. Heft 12, S. 175 Letztes

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Schlern
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Page 165 of 236
Date: 01.12.2013
Physical description: 236
369 Im Unterscheid zu den Vorstellungen von P. Karl riet A. Otto Linder von einer Verlängerung der Herz-Jesu-Kirche nach rückwärts ab („Für eine architektonisch auf Generationen befriedigende Raumlösung ist eine Verlängerung der alten, schmalen Kirche unmöglich", schrieb Linder in einem Brief vom 27. Juli 1962 an P. Karl Goss (Pfarrarchiv Siebeneich, Mappe „0. Linder/Erweiterungs plan für Kirche in Siebeneich 1958"). Linder schwebte dagegen ein Zubau im Winkel von 90 Grad

an der Presbyteriumsseite vor (vgl. Skizzen auf S. 136). Gegen eine Erweiterung der Herz-Jesu- Kirche von Siebeneich hätte auch Kunstdenkmalpfleger Nicolö Rasmo nichts einzuwenden gehabt, denn wie es in der Niederschrift zum Lokalaugenschein vom 13. Juni 1955 (vgl. dazu Anmerkung 359) heißt, könnte diese Kirche „ein moderner Bau mit gewöhnlichem Kapellencharakter ohne Wert und Eigenheit, ... unschwer vergrößert werden". Würde dies erfolgen, so würde die Kirche „nicht(s) verlieren, sondern nur gewinnen"). In der Praxis

kam dieses Vorhaben aber nie zum Tra gen. - A. Otto Linder war im Deutschen Orden in Südtirol kein Unbekannter, denn nach seinen Plä nen war in Lana die Heilig-Kreuz-Kirche neben dem Konvent erbaut worden. Er war auch Mitglied des Familiaren-Institutes des Deutschen Ordens, in das er am 23. April 1949 aufgenommen wurde. 370 Dazu heißt es in den Aufzeichnungen von Prior P. Magnus Hager: „Kircheneinbruch ... zu nacht schlafender Zeit. Es wurde der Opferstock erbrochen u. in der Sakristei

rierung des Jahres 1978 im Zusammenhang stehend), in dem es heißt, dass eine Neueindeckung des Daches zwingend in Angriff zu nehmen war, dass „der gegenwärtige Boden der Kirche, 2 bis 4 cm Terrazzo auf Erde, ... durch einen neuen Boden ersetzt" werden musste, dass im Zuge der Neu trassierung des Unterbodens der Kirche auch eine Bodenheizung eingebaut werden sollte. Dies bezüglich war Pfarrer P. Karl Goss schon sehr viel früher aktiv geworden und hatte entsprechende Schritte gesetzt

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Page 233 of 236
Date: 01.12.2013
Physical description: 236
TAF. V - Schicht 642: 1. RR 1599: Topf, 3. RR 1624: Krug. Heft 12, S. 31 Taf. VI - Schicht 642: l.RR 1664: Dolie. Heft 12, S. 32 TAF. VII - Schicht 642: 1. RR 1541: Gefäßhenkel aus Eisen, 2. RR 1540: Gefäßhenkel aus Bronze, 3. RR 1486: Horizontalhenkel aus Bronze, 4. RR 1435: Beschlag aus Bronze, 5. RR 1629: Gelochte Spitze aus Bronze, 6. RR 1543: Zwinge aus Eisen, 7. RR 1542: Drei ineinander verschlungene Ringe aus Bronze, 8. RR 1544: Ring aus Bronze. Heft 12, S. 33 Die St.-Antonius-Kirche

in den 20er Jahren, die zweite in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Pfarramt Siebeneich (oben), Landesamt für audiovisuelle Medien Bo zen (unten). Heft 12, S. 98 Die Errichtung einer Kirche zur Durchführung der täglichen seelsorglichen Dienste war unmittelbar vor dem Ersten Weltkrieg zum Thema geworden. Am 5. November 1912 wurde über die Presse kundgemacht, dass die Absicht der Errichtung ei ner neuen Kirche in Siebeneich gefasst worden war (oben links, Ausschnitt aus „Der Tiroler

“), und am 3. Mai 1913 wurde über die Medien eine große Glückstopfveranstaltung, deren Reingewinn dem Kirchbau zufließen sollte (oben rechts, Ausschnitt aus „Tiroler Volksblatt“), kundgemacht. Am 25. November 1913 fand sodann die feierliche Be nediktion der neuen Kirche statt, über welche die Medien ausführlich berichteten (gegenüberliegen de Seite, „Der Tiroler“, vom 29. November 1913). Heft 12, S. 120/121 Die vielleicht älteste Aufnahme der neuen Herz- Jesu-Kirche in Siebeneich, entstanden noch im Jahr

ihrer Benediktion 1913. Archiv Klaus Runer, Terlan. Heft 12, S. 124 Viele Jahre stand diese neue Kirche inmitten der Siebeneicher Weinberge, ehe sie in späteren Jah ren der Mittelpunkt eines neuen dörflichen Kerns wurde. Bildarchiv des Landesmuseums für Tou rismus, Touriseum, in Schloss Trauttmansdorff in Meran. Heft 12, S. 125 Blick ins Innere der Kirche, wie sie nach ihrer Be nediktion aussah. Die Kirchenfenster im Pres byterium, von dem in München tätig gewesenen Glasmaler Franz X. Eggert für die Pfarrkirche

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Page 161 of 236
Date: 01.12.2013
Physical description: 236
den logistischer Notwendigkeiten hinsichtlich der „Kirche des hl. Antonius ... eine Verlängerung nach rückwärts ... nie gestattet werden" könnte, wobei selbst im Falle einer angedachten Ver größerung „nicht mehr als hundert Sitzplätze" erreichbar wären, viel zu wenig für die Abde ckung der örtlichen seelsorglichen Bedürfnisse. Daher könnte diese Kirche „als Seelsorgskirche nicht in Frage (kommen, sie) würde sich aber (sehr wohl) für kleinere Feiern, wie Trauungen, Jubiläen usw. sehr eignen

". 306 Brief vom 19. Juni 1913 laut Anmerkung 301. 307 Dieses Schreiben wurde am 13. Oktober 1912 über die Gemeinde Terlan, die in einem Begleit text vermerkte, dass der Bau „eine{ r) Kirche in Siebeneich für notwendig erachtet wird", an die Bezirkshauptmannschaft weitergeleitet. Am 15. Oktober 1912 wurde dieser Antrag auch der K.K. Zentralkommission für Kunst und historische Denkmale in Wien zugeleitet, und zwar „zur Prü fung der Projektskizze des ehern. K.K. Conservator Atz" (Pfarrarchiv Terlan

, 177). Vgl. dazu die nachfolgende Anmerkung 311. 308 Im entsprechenden Sitzungsprotokoll vom 23. August 1912 wird als genaue Herkunft des Hein rich Gugler der „Prast(l)hof", der in Siebeneich bestanden hatte, genannt. Dabei wurde unter Bezugnahme auf den Standort der zu erbauenden Kirche betont, dass sich diese Bauparzelle „als günstig gelegen erweiset". In diesem Protokoll wurde aber auch noch vermerkt: „ Sollte durch eine Bitte beim Deutsch Orden ein unentgeltlicher Baugrund erbittet

werden, welcher laut Plan noch schöner gelegen wäre, so wird letztgenannter angenommen". Aus den zugänglichen Unterlagen konnte jedoch nicht festgestellt werden, dass sich die Deutsch-Ordens-Verwaltung mit dem Gedanken getragen hätte, für die Verwirklichung des Kirchenbauprojektes ein Grund stück zur Verfügung zu stellen, allerdings hat der Deutsche Orden durch namhafte Geld- und Sachspenden (siehe Anmerkung 339) sich dann aber im beachtlichen Maße an den Erstehungs kosten der neuen Kirche beteiligt

. 317 Je ein Angebot von „Johann Lorenzi & Comp., Hoch- und Tiefbauunternehmung" aus Gries, zum 23. November 1912, vom „Maurermeister" Engelbert Glatt, Nals, zum 27. November 1912, und vom „konz. Maurermeister" Leopold Larcher, Rentsch Nr. 577 bei Bozen, zum 28. November 1912 (Pfarr archiv Terlan, 177). 318 Pfarrarchiv Terlan, 177. Der Vertrag trägt allerdings das Datum „1. Dezember 1913". In der Eile dürf te die Jahreszahl falsch geschrieben worden sein. Am 1. Dezember 1913 hatte die neue Kirche

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Page 122 of 236
Date: 01.12.2013
Physical description: 236
5iunbmad)un§. <£> fyttangt 1 >cy $oii t\m SiMiri für ftic C'Ttfcfjaft S5<ßencid). Ocacmfce Tcrlau, im Cfftttjotfi« ,jttv Setatfrunu. Eauplänr tmb QebmgHSfte« föuu?« b<y .fjetn« ffnton ^otauntt, 2.cui|d)b ü ue-mirt in Siclxiicirf) crnfttiefltn werten. 0 ffetti fodm bi4 jpätefUn« in. '-WaiirmbCT 19IS beim Wefwtiflten eiiißefenbct Werten. EerTan, am 2. ■JJiwember MM2. Jat). fabtmttr, ’JJiarr.«: Die Errichtung einer Kirche zur Durchführung der täglichen seelsorglichen Dienste war unmittelbar

vor dem Ersten Weltkrieg zum Thema geworden. Am 5. November 1912 wurde über die Presse kundgemacht, dass die Absicht der Errichtung einer neuen Kirche in Siebeneich gefasst worden war (oben links, Ausschnitt aus „Der Tiroler"), und am 3. Mai 1913 wurde über die Medien eine große Glückstopfveranstaltung, deren Reingewinn dem Kirchbau zufließen sollte (oben rechts, Ausschnitt aus „Tiroler Volksblatt"), kundgemacht. Am 25. November 1913 fand sodann die feierliche Benediktion der neuen Kirche statt, worüber

Beteiligung erfucfyt 5«*e poutt Ue. wegen im zunehmenden Maße als Notwendigkeit empfunden, sondern in erster Linie auf Grund der Überlegung angestrebt, dass „dadurch der armen, die Wochentage durch harte Arbeit angestrengten Bevölkerung und namentlich den Kindern dieser Fraktion die Möglichkeit des Besuches des Sonntagsgottesdienstes erleichtert“ werde. Hinsichtlich einer eigenständigen seelsorglichen Betreuung der Menschen von Siebeneich wurde dabei aber nicht gleich an den Bau einer eigenen Kirche

-Kirche zu Siebeneich“ am 13. Juni, Tag des Kirchenpatrons, zu gestatten, obwohl der amtierende Landkomtur Rudolf Freiherr von Dorth bekräftigt habe, dass dem Deutschen Orden auf Grund „specieller Privilegien ... das Recht der Abhaltung von Gottesdiensten in den eigenen Kapellen unzweifelhaft“ zustehe 303 . Als sich einige Jahre später der neue Terlaner Seelsorger Johann Ladurner an den Prior des Deutschen Ordens in Lana, P. Elias Markhart, wandte mit dem Ersuchen 304 , der Orden möge die „Kirche

in Siebeneich zur Abhaltung eines Gottesdienstes für die dortige Bevölkerung zur Verfügung stellen, antwortete Markhart, er hätte bezüglich „der Benützung der Siebeneicher Kirche „nichts zu reden“, weil sie gleich der „Bozener Deutschhauskirche unmittelbar DERSCHLERN 120

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Page 7 of 236
Date: 01.12.2013
Physical description: 236
P. Arnold Othmar Wieland O.T., Pfarrer der Pfarrei zum Hist. Herzen Jesu in Siebeneich. Aufnahme: Andreas Agostini Maria Reider Langebner, Vorsitzende des Pfarrgemeinderates. Aufnahme: Claus Langebner Herz-Jesu-Kirche. Diese von der Bevölkerung im Jahre 1912/1913 erbaute Kirche wird seit dem Jahre 1955 als Pfarrei von Deutschordenspriestern seelsorglich betreut. Wer edlen Barock liebt, verweilt gern in der Kirche der Baumeisterfamilie Delai, wer mehr zeitgemäßes Mitgehen im Glaubensempfinden

sucht, lässt sich in der erneuerten Pfarrkirche zum Beten und Feiern ein. Nach mehreren Restaurierungen hat die Pfarrkirche die letzte größere Erneuerung innen und außen im Jahre 2005 erfahren. Bei dieser Generalsanierung erfolgte die Neugestaltung des Altarraumes, des Taufortes und des Versöhnungsraumes sowie die künstlerische Neugestaltung der gesamten Kirche durch den Künstler Magnus Pöhacker aus Innsbruck. Besonders hervorzuheben ist die erstmalige Gestaltung des Patroziniums der Kirche

durch das Herz-Jesu-Relief von Franz Pöhacker. Die Weihe des Altars und die feierliche Segnung der Pfarrkirche erteilte Bischof Wilhelm Egger am Sonntag, dem 15. Jänner 2006. Im Sinne des Patroziniums der Kirche konnte im Jubiläumsjahr 2013 durch den Einbau der neuen Farbglasfenster dem Kirchenraum eine Einheitlichkeit in Gestaltung und Material verliehen werden. Dadurch ist eine neue Mitte mit starker Strahlkraft geschaffen. Möge dieses, wie Jedes inspirierte Kunstwerk (Romano Guardini) eine „sammelnde

Mitte“ darstellen, „wo die Dinge in der Innerlichkeit des offen gewordenen Herzens stehen und das Herz durch die befreite Mannigfaltigkeit der Dinge redet.“ Aus Jesu Herzenswunde möge der sakramentale Segen allen zuteil werden, die suchend oder betend einkehren oder auch nur im Vorbeieilen auf die Kirche aufmerksam werden. Die Pfarrgemeinde und das Dorf Siebeneich leben von Menschen, die sich zusammenschließen. Sowohl Einzelpersonen als auch die in Siebeneich vorhandenen Verbände, Vereine

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Page 124 of 236
Date: 01.12.2013
Physical description: 236
es daher „lebhaft, die Wünsche der Siebeneicher nicht erfüllen zu können <305 . Offenbar hatte diese abschlägige Haltung bei der Bevölkerung von Siebeneich Unverständnis ausgelöst oder gar den Eindruck erweckt, der Deutsche Orden hätte die Sinnhaftigkeit einer ständigen Nutzung seiner Kirche vor Ort für pastorale Zwecke bezweifelt, andernfalls würde es Landkomtur Gustav Freiherr von Warsberg wahrscheinlich nicht als nötig erachtet haben, dem Obmann des Kirchenbaukomitees Siebeneich, Pfarrer Johann

Ladurner gegenüber, fast ein volles Jahr später, als die neue Kirche in ihrer Ausführung bereits sehr weit fortgeschritten war, bekräftigen zu lassen 306 , dass die seinerzeitige „Stellungnahme gegen die Benützung der St. Antoniuskapelle am D. O. Meierhofe nach reiflicher Überlegung und aus wichtigen internen Gründen im Interesse des Deutsch-Ritter- Ordens gesehen mußte“ und. dass es dem genannten Landkomtur ferne stand, „die Errichtung einer Notkirche in Siebeneich ...für unnötig anzusehen

oder dies sogar erschweren zu wollen“. Nachdem das Ansinnen, die St.-Antonius-Kapelle im Rahmen eines regelmäßigen pastoralen Dienstes der Siebeneicher Bevölkerung zugänglich zu machen, gescheitert war, fasste dieselbe bei einer Bürgerversammlung am 23. August 1912 den klaren Beschluss, eine Kirche erbauen zu wollen, wovon Pfarrer Ladurner von Terlan am 10. Oktober 1912 die k.k. Bezirkshauptmannschaft in Bozen offiziell informierte und gleichzeitig um die Bewilligung zur Realisierung des geplanten Vorhabens

bat 307 . Darin heißt es wörtlich: Die am 23. August 1912 versammelten Interessenten u. Besitzer von Siebeneich, Gemeinde Terlan, u. der Gefertigte als Seelsorger für die Ortschaft Siebeneich haben einstimmig beschlossen, in der Ortschaft Siebeneich, auf dem Acker des Heinrich Gugler, Besitzers in Gries-Bozen 308 , eine Kirche zu bauen 309 , die als Notkirche od. Filialkirche zur Mutterpfarrkirche in Terlan zu gelten hat, und zwar aus folgenden Gründen: 1. ist die Ortschaft Siebeneich

von der Pfarrkirche in Terlan 3 Kilometer entfernt (einzelne Häuser auch 4-5 Km), u. zählt jetzt schon ca. 400 Seelen 310 ; es ist daher für viele Bewohner dieser Ortschaft nicht möglich, resp. sehr beschwerlich, die religiösen Sonntagspflichten zu erfüllen; 2. besitzt die Ortschaft Siebeneich keine ihr eigentümliche Kirche, in welcher für die dortige Bevölkerung ein Gottesdienst abgehalten werden könnte (die dort befindliche u. allenfalls geeignete Kirche zum Hl. Antonius ist Privat-Eigentum des H. Deutschen

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Page 169 of 236
Date: 01.12.2013
Physical description: 236
vollendet werden konnte . 3 Die Einsegnung der Kirche erfolgte am 25. November 1913 durch den Propst von Bozen, Monsignore Alois Schlechtleitner, nachdem er vorher zwei Glocken aus der Gießerei Johann Graßmayr in Innsbruck geweiht hatte. 4 1915, zwei Jahre nach Erbauung der Pfarrkirche von Siebeneich, begann Josef Weingartner mit der Erfassung der Kunstdenkmäler Südtirols. Aufgrund der Kriegszeit und der eingeschränkten Verkehrsverbindungen - viele Ortschaften, Kirchen und Burgen waren damals nur zu Fuß

zu erreichen - zog sich das aufwändige und bis heute unerreichte Projekt, das der Osttiroler Kunsthistoriker im Alleingang bewältigte, über sieben Jahre hin. Nach der Abtrennung Südtirols konnte das Ergebnis der Arbeit nicht, wie zu Beginn geplant, im Rahmen der Österreichischen Kunsttopografie erscheinen, sondern wurde als eigenständige Publikation in vier Bänden zwischen 1923 und 1930 veröffentlicht. Als Weingartner seine Arbeit abschloss, war die Kirche von Siebeneich gerade erst neun Jahre alt

, er hat sie aber trotzdem in die „Kunstdenkmäler“ aufgenommen und in prägnanter Kürze charakterisiert: Bau: Neugotischer Bau mit abgesetztem, polygonalem Chor und Fassadendachreiter. Türe und Fenster spitzbogig, Fassadenrose. Das Gewölbe mit Rippengräten. 1913 nach Entwurf von K. Atz durch Hans Abfalter und Johann Lorenzo erbaut . 5 Indem Weingartner den Begriff des Kunstdenkmals nicht nur auf die Kirche von Siebeneich, sondern auch auf andere zeitgenössische Bau- und Kunstwerke, wie auf das 1914 eröffnete Neue Kurhaus

von Meran, ausgedehnt hat, erwies er sich in dieser Hinsicht seiner Zeit weit voraus. Der schlichte, in seinen Proportionen harmonische Bau weist in kleinem Maßstab alle Elemente einer gotischen Kirche auf, wobei auch Rosette und Dachreiter an der Fassade nicht fehlen. Wie das „Tiroler Volksblatt“ urteilte, wollte man keinen Kunstbau aufführen, sondern einen Bau, der der Würde eines Gotteshauses und den örtlichen Verhältnissen entsprechen würde, und das dürfte gelungen sein. 6 2005 wurde nach Plänen

nach ihrer Erbauung der Kirche, die historische und kunsthistorische Bedeutung der Kirche? An erster Stelle ist die Urheberschaft des Entwurfes zu nennen. Karl Atz (1832-1913), von dem der Entwurf stammt, machte sich als Historiker, Kunsthistoriker, Priester und Publizist in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch zahlreiche Publikationen einen Namen als einflussreichste Instanz in Fragen kirchlicher Kunst in Tirol. Er zählt zu den Vätern der Kunstgeschichte und Denkmalpflege in unserem Land, war seit 1875

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Page 224 of 236
Date: 01.12.2013
Physical description: 236
. Deutschordens-Konvent Lana. Heft 12, S. 75 Fast alle Landkomture wurden in der Deutschhaus kirche in Bozen beigesetzt. Heft 12, S. 76 In der Deutschhauskirche in Bozen haben sich viele Grabplatten erhalten, die an der West- und Nord mauer und im überdachten Vorraum befestigt sind. Von oben links bis unten rechts: die Grabsteine der Landkomture Andreas Joseph Freiherr von Spaur und Valör, von Georg Mörl von Pfalzen und Müh len, von Ulrich Freiherr von Wolkenstein-Roden- egg und von Georg Niklas Vintler

von Platsch. Heft 12, S. 77 Im Alter von erst 17 Jahren wurde Johann Jakob Graf von Thun in der Deutschhauskirche in Bozen am 17. April 1657 eingekleidet. Daran erinnert dieser kunstvoll gestaltete Aufschwörschild im Gottes haus. Heft 12, S. 78 Landkomtur Johann Jakob Graf von Thun wurde für den „KuchlMayrhof zu Sibenaich“ von besonderer Bedeutung, indem er den Gutshof großzügig umge staltete und die St.-Antonius-Kirche errichten ließ. Heft 12, S. 79 In Siebeneich, wo sich Landkomtur Johann Jakob Graf

von Thun gerne aufgehalten hat, kann man seinem Wappen an mehreren Stellen begegnen. Zum Beispiel im Festsaal des Gutshofes. Heft 12, S. 80 Die Wappentafel an der Chorempore in der St.-Anto nius-Kirche, mit der Inschrift: „Johann Jacob Graff von Thunn, Teitschen OrdensLandt-Commenthur der Balley an der Etsch undt in Gebürg Commen- thur zu Weggenstein undt Schlanders“. Heft 12, S. 80 Inschrift über dem Eingangsportal zur St.-Antonius- Kirche in Siebeneich; sie gedenkt der Errichtung der Kirche

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Page 162 of 236
Date: 01.12.2013
Physical description: 236
327 Josef Chenetti wurde mittels Vertrag vom 20. Mai 1913 der Auftrag zur Kirchendachdeckung zum „Preis von 7 Krone pro Quadratmeter fix und fertig sammt verzinkten Eisendraht" erteilt, wobei die Bereitstellung der Summe von 50 Kronen durch Chenetti (vgl. die nachfolgende Anmerkung 342) „als Kirchenspende" seinerseits vereinbart wurde. Den Auftrag zur „Aufführung der Einfriedungs mauer bei der Kirche" erhielt Chenetti am 2. September 1913 (Pfarrarchiv Terlan, 177). 328

... mit 5000 Losen zum Preis von je 10 Heller, das ist mit einem Spielkapitale von 500 Kronen", wobei „Gewinnste( ) in Bargeld, Wertpapieren und Monopolgegenständen" aus geschlossen wurden. Von Seiten der Veranstalter war eine Trefferquote von 5%, bezogen auf die zu verkaufenden Lose, geplant. Auf Grund des Umstandes, dass der Reingewinn dieser Veranstal tung dem Bau der Siebeneicher Kirche zugute kommen sollte, wurde ihr „Taxfreiheit zugestanden" (Pfarrarchiv Terlan, 177). In der Praxis dürfte

für einen Kelch od. Tabernakel" von un bekannter Seite 150 Kronen einflossen. Zitiert nach Ausgaben und Einnahmen (Verzeichnis laut Anmerkung 316). Laut einer anderen Auflistung („Verzeichnis der freiwilligen Gaben zum Baue einer Kirche in Siebeneich"), hat der amtierende Pfarrer von Terlan, Johann Ladurner, eine Spen de von 1000 Kronen gemacht, und der frühere k. k. Konservator Karl Atz, nach dessen Skizzen die Herz-Jesu-Kirche in Siebeneich bekanntlich erbaut wurde (vgl. Anm. 311), ein Vermächtnis von 2000

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Page 163 of 236
Date: 01.12.2013
Physical description: 236
Volksblatt" (S. 4/5), desgleichen aber auch die „Bozner Nachrichten" vom 30. November 1913 (S. 7) und der „Tiroler Volksbote" vom 12. Dezember 1913 (S. 4). 345 Die Beweggründe, diese Kirche dem Hl. Herz Jesu zu weihen, sind nicht bekannt. Sie dürften aber zweifellos mit der Tradition der Herz-Jesu-Verehrung in Tirol, die mehrere Jahrhunderte zurück reicht, die vornehmlich aber seit dem Jahre 1796 einen großen Aufschwung erlebte, nachdem das Land mit dem Herzen Jesu einen Bund geschlossen

hatte, Zusammenhängen. Eine Abhandlung über die Herz-Jesu-Verehrung in Tirol unter Einbezug der Kirche von Siebeneich findet sich bei Andergassen, Kunst in Terlan, S. 169-172. 346 Ursprünglich hatte die renommierte Glockengießerei Bartholomäus Chiappani, Trient (kurze Anga ben dazu bei Parteli, Othmar: Abt Leo Maria Treuinfels (1885-1928)", in: „900 Jahre Benediktiner abtei Marienberg 1096-1996", Lana 1996, S. 489 150 ), ein Angebot für zwei Glocken in der Tonlage „c" und „es" mit einem Gewicht von 250 und 150

" kg angegeben. 347 Hinsichtlich der künstlerischen Strahlkraft der Kirche von Siebeneich sei auf den Beitrag von Hel mut Stampfer in der vorliegenden „Schlern"-Ausgabe verwiesen. Lediglich im Zusammenhang mit dem Kreuzweg sei an dieser Stelle noch einmal daran erinnert, dass dieser ein Geschenk des Landkomturs Gustav Frhr. von Warsberg ist. Im Schreiben vom 21. Juni 1913 (wie Anmerkung 339) an Pfarrer Johann Ladurner schreibt der Deutschordnens-Verwalter Schwarz, der Kreuzweg sei „bereits in Verwahrung

der gefertigten Verwaltung und wird derselbe demnächst nach Siebeneich befördert und im dortigen Meierhofgebäude des Ordens bis auf Weiteres aufbewahrt werden. Ge gen eine kurze Anzeige wird die gefertigte Verwaltung dann auf Verlangen den Kreuzweg gegen Empfangsbestätigung ausfolgen. ... (Er) ist sehr schön, in gothischem Stile mit hübscher Vergol dung. Er wird eine Zierde der Kirche werden, da derselbe jedoch aus einer schweren Masse in Relief gefertigt ist, so ist das einzelne Bild ziemlich schwer

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Page 164 of 236
Date: 01.12.2013
Physical description: 236
, die Abnahme der „professio fidei" und des „Antimodernisteneides" gemeint. Näheres zur „professio fidei" im Lexikon für Theologie und Kirche, Band 8, Freiburg-Basel-Rom-Wien 1999, Spalte 614, Näheres zum „Antimodernisteneid" im Lexikon für Theologie und Kirche, Band 1, Freiburg, Basel, Rom, Wien 1993, Spalte 762. 362 Brief vom 2. September 1955, Nr. 3508 bf. Die staatliche Behörde nahm die Ernennung des P. Karl Goss zum Pfarrer von Siebeneich mit Schreiben des Regierungskommissariates vom 14. Oktober 1955

waren, „dazu noch eine Vertretung der Gemeinde Terlan mit H. Bürgermeister u. H. Dekan Frz. v. Dellemann, ferner Prior Magnus Hager u. Chorregent P. Albuin Unterhofer", und dass Bischof Forer „eine erhebende, lehrreiche Ansprache" gehalten habe „über die mütterliche Sorge der Hl. Kirche, die für die letzte Ruhestätte des Leibes einen eige nen Ort weiht bis zur glorreichen Auferstehung". Der weltliche Teil dieser Friedhofssegnung fand im Deutschordens-Gutshof statt, wo „Fraktionsvorsteher Patauner ... dem Weihbischof

... (und) der Gemeinde Terlan für das großzügige Entgegenkommen, ohne das der Friedhof nicht zustan degekommen wäre", dankte, und desgleichen an den Pfarrer P. Karl „für seine allseitige Mühewal tung" einen aufrichtigen Dank aussprach. Errichtet wurde dieser Friedhof auf einem Grundstück oberhalb der Kirche, das zum Preis von 300 Lire pro m 2 erworben worden war. Im Jahre 1962 schuf der Südtiroler Künstler Martin Rainer die Priestergrabstätte. Zur Mitte der 90er Jahre erfuhr dieser Friedhof sodann eine erste

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Page 130 of 236
Date: 01.12.2013
Physical description: 236
Blick ins Innere der Kirche, wie sie nach ihrer Benediktion aussah. Die Kirchenfenster im Presbyterium, von dem in München tätig gewesenen Glasmaler Franz X. Eggert für die Pfarrkirche von Terlan verfertigt, wurden 1914 nach Siebeneich gebracht, wo sie während einer Kirchenrestaurierung jedoch unwiederbringlich verloren gingen. Rechts oben ist zwischen dem Fensteransatz und der Mauerecke eine Stationstafel des von Landkomtur Warsberg gestifteten Kreuzweges zu erkennen. Archiv Pfarramt

sowie für die Chorsänger... beim Deutschhauswirt ... Anton Patauner, der sich um den Kirchenbau besonders verdient gemacht hat“, auf dem Programm, ehe am Nachmittag der neue Kreuzweg in der Kirche 347 durch P. Hieronymus Heiß vom Franziskanerorden „errichtet und mit allen hl. Ablässen versehen“ wurde 348 . 1955: Siebeneich wird zur Pfarre erhoben und dem Deutschen Orden anvertraut. Der erste Pfarrer ist P. Karl Goss M it dem Bau dieser Kirche war jedoch nicht auch die Einrichtung eines ständigen

ist dann P. Romedius nach Siebeneich gekommen. “ Unmittelbar nach seiner Ankunft in Siebeneich nahm P. Romedius, der später legendär gewordene „Bienenmuch“, „im Einvernehmen mit Pfr. August Zoderer (von Terlan) den seelsorglichen Betrieb“ in der Herz-Jesu-Kirche auf, „hat durch seine Predigten die Leute angezogen, hat in der Kirche fehlende Paramente u. Utensilien ergänzt, einen Sängerchor erbaut und (ein) Harmonium gekauft“ 3S0 . So wuchs allmählich der Wunsch, der sich vornehmlich nach dem Zweiten Weltkrieg

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Page 176 of 236
Date: 01.12.2013
Physical description: 236
in Schenna, nach Plänen von Moritz Wappler aus Wien 1859 fertiggestellt, und die Kapelle von Kematen am Ritten dar, die 1896 vom Bozner Baumeister Johann Bittner nach dem Vorbild der Walpurgis-Kirche in Göflan erbaut wurde. Seit 1900 hält in Meran und Bozen, beschränkt auf die Profanarchitektur, der Jugendstil seinen Einzug. Der Münchner Spielart folgen das Stadttheater von Meran (1903) und das Kolpinghaus in Bozen (1908), reinen Wiener Jugendstil verkörpert das bereits erwähnte Neue Kurhaus von Meran

. Während auf dem profanen Sektor die historistischen Stile seit der Jahrhundertwende zusehends von neuen Strömungen abgelöst werden, halten sich im kirchlichen Bereich Neuromanik und Neugotik bis zum Ersten Weltkrieg. Die Siebeneicher Kirche stellt in kleinem Maßstab nochmals das Formenrepertoire der Gotik zur Schau, in einfacher, aber vollständiger Ausführung bis hin zu den Gewölbegraten, die an die Rippen größerer Kirchen erinnern. Auch die gemalten Pflanzenornamente am Gewölbe des Presbyteriums, die im Zuge

der Restaurierung von 1986 wieder freigelegt und restauriert wurden, greifen auf die in der Spätgotik weit verbreitete Tradition zurück, Kirchengewölbe nicht mehr als mit Sternen besetztes Firmament, sondern mittels Blumen und Blätter als Paradiesgärtlein zu gestalten. Für das nach dem Zweiten Weltkrieg stark zurückgegangene Interesse an historistischer Sakralarchitektur ist bezeichnend, dass in der 2. und 3. Auflage der „Kunstdenkmäler Südtirols“ (1951 bzw. 1957) die Kirche von Siebeneich überhaupt

nicht erwähnt wird. Einerseits um Platz zu sparen, andererseits aus fehlendem Interesse wurde dabei Weingartners ursprünglich sehr weit gefasster Denkmalbegriff empfindlich eingeschränkt. Erst 77 ■ • in der 5. Auflage von 1973 hat die Bearbeiterin Adelheid von Zallinger die Kirche wieder aufgenommen und deren Entwurf von Karl Atz festgehalten. Wenden wir uns nun der Ausstattung der Kirche ■ 7 - zu. Vom neugotischen Altar, den Weingartner ohne Angabe des Künstlers erwähnt, hat sich leider nichts erhalten

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Page 125 of 236
Date: 01.12.2013
Physical description: 236
Der Gefertigte erlaubt sich behufs Erteilung der Baubewilligung auf folgende Belege hinzuweisen: 1. wird die Kirche nach den beiliegenden Skizzen u. Anweisungen des Hochw. K.K. Conservators Herrn Karl Atz in Terlan gebaut. 2. Beläuft sich die Baukostensumme nach dem beiliegenden Kostenvoranschlage des Baumeisters Hans Treffer in Bozen auf14.630 Kronen. 3. Verpflichten sich die im beiliegenden Spendenverzeichnis aufgeführten Interessenten die gezeichneten Beträge in Summa 6200 Kronen bis Martini

1912 einzuzahlen u. haften dafür, daß das noch Fehlende in geeigneter Weise hereingebracht werde“. Nachdem am 17. Oktober 1912 das F.B. Ordinariat Trient die erforderliche Bewilligung zum Bau der geplanten Kirche „nach den ... Skizzen des Hochw. Hm. Karl Atz'™ erteilt hatte, wobei der Wunsch angebracht wurde, auch eine Sakristei vorzusehen, formulierte das Baukomitee am 4. November 1912 die wichtigsten Baubedingungen 312 . Demnach wurde die Anfertigung eines Mauersockels von 70 cm Stärke

und nach den Regeln der Technik“zu errichten, was durch „Sachverständige konstatiert werden kann“. Hinsichtlich der anfallenden Kosten hatte „Maurermeister Hans Treffer Bozen“ am 31. August 1912 ein Gesamtkostenangebot „zur Erbauung einer Kirche für die Ortschaft Siebeneich “ unterbreitet, auf das sich Pfarrer Johann Ladurner in seinem ausführlichen Schreiben an die k.k. Bezirkshauptmannschaft vom 10. Oktober 1912 berieP 15 . Alle durchzuführenden „Erd- und Maurerarbeiten“ wurden darin mit 10.578,40 Kronen

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