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Schlern
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Page 15 of 145
Date: 01.10.1988
Physical description: 145
nicht irgend etwas der liturgischen Funktion hinderlich im Wege stehe.) In dieser symbolischen Handlung des Bischofs hatte Christus von der neuen Kirche Besitz ergriffen. Nun wurde die Kirche von innen geweiht: Wieder mit eigens hierzu bereitetem Weihwasser zeichnete der Bischof auf den neuen Altar fünf Kreuzzeichen und umschritt ihn siebenmal, indem er ihn besprengte. Das gleiche geschah beim dreimaligen Durchschreiten der ganzen Kirche. Dann erflehte er in einer feierlichen Präfation

die Heiligung der Kirche durch den Geist Gottes. Der Bischof und seine Begleitung traten nun wieder vor die Kirche hinaus. In einer großen Prozession trugen die dafür bestimmten Priester die Reliquien aus dem Zelt bis zum Portal hin. Der Bischof hielt nun die Ansprache an das Volk, das bis jetzt immer noch vor der Kirche gestanden hatte. Die im Kirchweihritus vorgesehene Predigt war im Wortlaut vorgedruckt und wurde vom Bischof vorgele sen. In Gries las er nur den ersten Teil über die Würde und Bedeutung

des Gotteshauses vor und verlieh den anwesenden Gläubigen die üblichen 40 Tage Ablaß. Der Abschnitt über die Pflicht, den Zehnten zu geben, wurde bei der Weihe der neuen Grieser Stiftskirche anscheinend weggelassen. 94 ) Unter Gesang zog dann die Prozession der Priester und nun auch des Volkes in die Kirche hinein zu den betreffenden Altären, in denen die Reliquien eingemauert wurden. Die drei Altäre (der Hochaltar und die beiden vorderen Seitenaltäre) und die zwölf Apostelkreuze an den Kirchenwänden wurden

üblichen floskelreichen Kirchenlatein abgefaßt, und zwar im Beisein der beiden als Zeugen bestimmten Trienter Joannes Conforti und Josephus Gösser. Im Namen Christi habe der hochwürdigste Fürstbischof von Trient, Petrus Vigilius von Thun und Hochenstein usw., im sechsten Jahre des Pontifikats Pius VI. und im dreizehnten Jahr der Regierung Josephs II., eben am 31. August 1788, die in Gries neu errichtete, dem hl. Bischof Augustinus gewidmete Kirche nach den Vorschriften des römisch- katholischen Rechtes

und der liturgischen Rubriken feierlich eingeweiht. Dabei seien drei Altäre gesalbt worden. Jeder Gläubige, der am Festtag selbst die neuge weihte Kirche betreten habe, erhalte ein Jahr Ablaß; und 40 Tage Ablaß gewinne jeder, der am Jahrestag der Kirchweihe. der auf den dritten Sonntag im Oktober jeden Jahres festgelegt sei, in dieser Kirche bete. 98 ) Mit der Weihe der neu errichteten Stiftskirche würden nun alle Privilegien. Ablässe und pfarrlichen Rechte der alten Pfarrkirche Unserer Lieben Frau zu Gries

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Schlern
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Page 14 of 145
Date: 01.10.1988
Physical description: 145
Pontifikale Romanum. Indessen müsse der Dekan von Gries dem Fürstbischof noch den Namen des Heiligen mitteilen, zu dessen Ehre die Kirche geweiht werden solle, ebenfalls den Namen oder die Namen der Heiligen, zu dessen oder deren Ehre der Altar oder die Altäre, und überhaupt, wieviel Altäre zu konsekrieren wären. Wenn nämlich nur einer zu weihen sei, würde die liturgische Funktion wesentlich kürzer und bedeu tend leichter werden. Zudem könnten auch schon konsekrierte Altarsteine einge fügt

mit Kerzen aufgestellt werden möchten. Zwei Pfund Weihrauch, davon die Hälfte körnig, ein Weihrauchfaß usw. müßten ebenfalls vor der Kirche bereitgestellt werden. Der Grieser Dekan bestimme einige Priester, die dann bei der Feier die Reliquien tragen würden und einige Kleriker, welche sie mit großen Wachskerzen oder Leuchtern begleiteten. Er vergesse nicht, jene zu benennen, die bei Bedarf Wasser und Handtuch für die Händ'ewaschung reichten. Wenn man die im Brief erwähnten Einzelheiten mit dem langen

Kirchweihritus zusammen sieht, ergibt sich folgender Ablauf; Am Vorabend wurden die aus Trient mitgebrachten Reliquiengefäße auf der verzierten Tragbahre unter dem Zelt vor dem Kirchenportal aufgestellt. Bei Ein bruch der Dunkelheit hatten die Augustiner-Chorherren hier die Vigilfeier zu halten. Am Sonntagmorgen beteten sie mit den Klerikern und dem zusammengeström ten Volk bei den Reliquien vor der Kirche die Bußpsalmen. Der Bischof weihte dann das bereitgestellte Wasser und besprengte damit dreimal

die Wände der Kirche von außen. Dies geschah unter lautem Gebet und vielen litaneiartigen Anrufungen. Daraufhin trat der Oberhirte ans Kirchenportal, klopfte mit seinem Stab dreimal an die Tür und bat um Einlaß. Unter dem feierlichem Gesang des „Veni Creator spiritus" zog er mit seinen Begleitern in die Kirche ein; das Volk mußte noch draußen bleiben. Dann schrieb der Bischof mit seinem Stab in das mit Asche auf dem Kirchenboden ausgestreute Andreaskreuz das griechische und lateinische Alphabet

ein. (Aus diesem Grund verlangte der bischöfliche Sekretär im oben erwähnten Brief, daß die Kirche selbst von allen Stühlen frei sein müsse, damit M ) Das Pontifikale Romanum enthält die Rubriken für die liturgische Gestaltung der Kirchweihe. 1596 wurden die betref fenden Riten vereinheitlicht und von Papst Clemens VIII. für den lateinischen Ritus der römisch-katholischen Kirche verbindlich erklärt. Diese Vorschriften waren gültig bis zu einer ersten Vereinfa chung im Jahre 1961. - Benedikt XIV. hatte 1748

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Page 7 of 42
Date: 01.10.1988
Physical description: 42
für Zahn- und Kieferheilkunde Dr. med. univ. Herbert Campideü die herzlichsten Glückwünsche! Deine Familie Die Schwimmkurse tftglich (19 bla 21 Uhr) In einem reeervierten Pri vathallenbad ln Bozen für Erwachsene beginnen am Montag. 10. Oktober 1988. Auskünfte bei der Kursleite rin Klammer von 13bia14 Uhr unter Tel. 270122, Bozen. Inserate bitte frühzeitig aufgeben EISACKTAL/WIPPTAL Brixen ganz im Zeichen der Kirchenmusik Symposion und Konzerte der Initiative Musik und Kirche - Tag der Kirchenchöre

Brixen (HS) — Gans Im Zeichen der Kirchenmusik steht Brisen in der kommenden Woche. Die Brtxner Initiative Musik und Kirche veranstaltet das erste ihrer alljährlich geplanten Symposien; künstlerisch hochwertige Konserte bilden einen sinnvollen Rahmen für Vorträge und Podiumsdiskussionen tu theolo gischen, künstlerischen und anderen aktuellen Themen der Kirchenmusik. Zum Abschluß wird am Sonntag, 9. Oktober, in Brixen der Diöxesantag der Kirchen- Chöre Südtirois mit Bischof Dr. Wilhelm Egger

stattflnden. Bei dieser Gelegenheit wird der Didxesanverband der Kirchenchöre Südtirols gegründet. Dank der Tätigkeit des Vereins „Brix- ner Initiative Kirche und Musik" hat die ehemalige Bischofsstadt Brixen in die- Johann Anranter hatte seinen Gelän dewagen des Typs Suzuki vor dem elter lichen Hof bei Villanders geparkt. Gegen 19.20 Uhr erhielt er Besuch von einem Verwandten. Um dessen Fahrzeug Platz zu machen, wollte Anranter seinen Ge ländewagen an einer anderen Stelle parken. Laut Angaben

, wird zuerst in der Pfarrkir che Werke von Brahms, Hummel und Mendelssohn aufführen. Anschließend wird das Konzert im Dom mit Werken von Planyavsky und Reubke fortgesetzt, die eine größere Orgel verlangen. Am Samstag beginnt die Reihe der Vorträge um 9.30 Uhr. P. Bonifatius Ba- rofflo OSB aus Rom wird die theologi schen Grundlagen der Kirchenmusik er läutern. Prof. Dr. F. W. Riedel aus Mainz behandelt das Thema „Kirchenmusik — Musik in der Kirche. Probleme der geist lichen Musik gestern, heute, morgen

uraufgefuhrt. Den Kompogi- tionsauftrag dazu hatten die Diozesan- kommission für Kirchenmusik und die Initiative Musik und Kirche erteilt- Ais Ordinanum singt der Domchor Bozen unter Prof. Herbert Paulmichl dessen „Brixner Messe“. Das Pontifikalamt wird von der RAI, Sender Bo?**" ab 10 Uhr direkt im Hörfunk Ubertiagen. Kirchliches RoMnkranzsonntag in Maria Trans Trens —Am Samstag. 1. Oktober, um 17 Uhr Beichtgelegenheit; um 18.30 Uhr Marienfeier; kurze Andacht in der Kir che, Lichterprozesaion und Feier

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Schlern
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Page 5 of 145
Date: 01.10.1988
Physical description: 145
die Beichtstühle, Errichtung von nicht näher bezeichneten Portalen in Marmor, Errichtung von Gängen zu beiden Seiten der Kirche, Erstellung einiger Mauern und Arbeit für das Reiben von Gips und Kreide) 21 ) hatte es ihm 1047 fl. bezahlt. 22 * ) Nun wandte sich Sartori schriftlich an das Stift und forderte die Bauabnahme sowie die Bezahlung aller Arbeiten, die er zusätzlich zum Hauptvertrag und zu den verschiedenen Partikularverträgen ausgeführt hatte. Er habe, auf ausdrücklichen Wunsch

der beiden für den Bau zuständigen Chorherren Stephan Kemenater (1733-1774) und Gallus Mayrhofer (1734-1775), abweichend vom Hauptvertrag, die Kirche um einiges größer gebaut. Deswegen beanspruche er die Bezahlung dieser zusätzlichen Arbeiten. Daraufhin erklärte sich das Stift bereit, Sartori 641 fl. 28 kr. zu bezahlen, wenn er einige Bedingungen erfülle, wie die Fertigstellung des Hauptpor tals, die Abänderung der Kanzel und die Ausbesserung der mangelhaften Dächer. Diese Forderungen lehnte

der Baumeister jedoch als unbillig ab und verlangte seinerseits immer ungestümer die Bauabnahme und die Bezahlung der Mehrarbei ten. 22 ) Da das Stift unnachgiebig blieb, reichte Sartori am 20. Dezember 1773 beim Kreisamt an der Etsch eine Klage ein, derzufolge ihm das Stift noch 3099 fl. 28 kr. für die Vergrößerung der Kirche schuldete. Im Verlauf des Prozesses versuchte das Stift zu beweisen, daß von einer allgemeinen Vergrößerung der Kirche über die im Hauptvertrag angegebenen Maße hinaus nie die Rede

gewesen sei, sondern nur von einer Verbreiterung; diese aber habe Sartori ohne Belohnung und nur unter der Bedingung zugesichert, daß dem Bauaufseher Francesco Campestrini dreimal wöchentlich vom Stift die Kost verabreicht werde. Da die Sachlage unentwirrbar schien, veranlaßte das Kreisamt auf Antrag Sartoris die Ausmessung der Kirche und die Schätzung der Mehrausgaben. Das Stift beauftragte den Bozner Maurermeister Johann Georg Fischer, Sartori den Veroneser Baumeister Giuseppe Baracca mit dieser Aufgabe

. Die Schätzung der gesamten nicht im Hauptvertrag enthaltenen Arbeiten (einschließlich der in Parti kularverträgen ausgehandelten) belief sich auf 1652 fl. Es ging daraus klar hervor, daß Sartori die Kirche nicht nur verbreitert, sondern ganz allgemein um einige Schuh vergrößert hatte. Daß er die beachtliche Erweiterung nicht „als Geschenk“ zugesichert hatte, mußte das Stift in den unter Eid abgelegten Erklärungen auch indirekt zugeben. 24 ) Sartori wich dann von der ursprünglich geforderten Summe

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Page 3 of 145
Date: 01.10.1988
Physical description: 145
Anton Gallmetzer, Plazidus Hungerbühler, Elmar Pattis Zur Geschichte der Stiftspfarrkirche Gries Die Grieser Stiftskirche zählt zu den bedeutendsten Spätbarockbauten Südti rols. Zu diesem Urteil berechtigt einmal die Eigenart des Baumeisters und Architek ten Antonio Giuseppe Sartori, der den Bau geplant und ausgeführt hat. Dazu tragen aber hauptsächlich die Deckengemälde und Altarbilder des Malers Martin Knoller bei. In einer äußerst bewegten Zeit wurde über dreißig Jahre lang an dieser Kirche

.-) Die Absichten jedoch, eine neue Kirche zu errichten, bestanden weiterhin. Dafür sprachen im wesentlichen zwei Gründe: 1. Die alte Stiftskirche, die in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts durch Anbau und Erweiterung der Schloßkapelle entstanden war'), entsprach in Größe und Stil nicht mehr den Anforderungen der Zeit. Zudem war sie baufällig. 1 ) 2. Die Kirche befand sich an der nordöstlichen Seite des Gebäudekomplexes und war für die auswärtigen Kirchenbesucher ungünstig gelegen: Um ins Gotteshaus

zu gelangen, mußten sie den Klosterhof und den Kreuzgang passieren. Das wirkte sich auf die klösterliche Ruhe und Abgeschiedenheit der Augustiner-Chorherren stö rend aus. 5 ) Es ist also nicht verwunderlich, daß das Konventkapitel den Plan, die alte, gotische Kirche umzubauen, fallenließ und 1768 - dem Rat verschiedener Bauver ständiger folgend - sich dafür entschied, eine neue Kirche an einer für alle Gläubigen offen zugänglichen Stelle zu errichten. 6 ) Der Beschluß sah folgendes vor . Die neue Kirche

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Page 14 of 42
Date: 01.10.1988
Physical description: 42
TA GES SPIEGEL Nim»n»Ug» Samstag: Theresia vom Kinde Jesu: We gen ihrer Demut wird sie die kleine hl. Theresia genannt Weltbekannt wurde ihre Lebensbeschreibung „Geschichte einer Seele“, die sie auf Anordnung ihrer Oberin schrieb und die ln zahlreiche Sprachen übersetzt worden ist Die Karmeliterin starb 1896 mit 23 Jahren. Weil sie zeitlebens für die Mission betete und opferte, wurde sie zur Patronin der Mission ernannt Ihr ist die Kirche in Gomagoi geweiht — Franz Borgia: Bevor

im 5. Jahrhundert. — Giselbert: Hirte in Schwaben im 12. Jahrhundert — Wer ner Abt von Wilten, gest 1331. Sonntag: Rosenkranzsonntag. Rosen kranzkirchen gibt es in unserem Land in Oberau in Bozen, in Auer und auf Schloß Wolfsthum in Ma reit — Schutzengelfest Den Schutzengeln sind die Kirchen in Stu- fels in Brisen und Afens bei Wiesen ge weiht — Leodegar: Als Bischof von Autun in Ostfrankreich betrieb er mit Eifer die Reform der Kirche. Nach verschiedenen Verfolgungen und Mißhandlungen wurde er um 880

. Nstarna: Um 20 Uhr in der St Zeno-Pfarr kirche geistliches Konzert des Kirchencho res Naturns. Feldtharna: Um 15 Uhr im Schloßgarten K meri der Musikkapelle Feldthurna. Brixea: Um 20.30 Uhr im Saal der Volks bank Konzert der jungen Finalisten des Monza-Ins trurr.entsi-Wettbewerbs. Oats: Um 14 Uhr Aufmarsch der Stadtka- pclle Wilten und der Musikkapelle Gaia. Anschließend Konzert Sexten: Um 20.30 Uhr im Haus Sexten Saal konzert der Musikkapelle Sexten. Nenetlfl: Um 13 Uhr beim Klostersport- Kinderfest

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Page 27 of 42
Date: 01.10.1988
Physical description: 42
gen erkennbar. Daher der Name des Werkes, dem schon seine Zeitgenossen soviel Schoiikiang und sUlutlieche Glatte abgewannen, als sei es ..ein Bl.ck in einen Himmel Rafbelecher Madonnenaugen '. — Dirigent ist Paul Aligere! als Solisten wirken mit Barbara Pichler und Luise GallmeUef. Soprane, und Reinhard Gufler. Tenor — Die Aulfuhrungen finden statt am Montag. 3. Oktober. 21 Uhr. in der Kirche S. Marta Assunta von Riva, am Dienstag. 4. Oktober, um 20 30 Uhr in der Pfarrkirche von St. Pauls

und am Mittwoch, 5 Oktober, um 20.30 Uhr in der Pfarrkirche von Bnxen — hier im Rahmen des Bnxner Symposiums „Musik und Kirche". — Im Bild der Chor von DeuUthnofen. Repro: „D“ siebte Symphonie von Beethoven, wei ters standendie Ouvertüre zu Mozarts Oper „Die Entführung aus dem Serail", vier Norwegische Impressionen von Igor Strawinsky und eine Serenade für Bläser von Richard Strauss auf dem Pro gramm. Das Programm hatte alle Merk male. um in einem internationalen Kon zertsaal vorgeführt

chenmusikdirektor W. Bergman. Die ser wird zudem noch einige Stücke auf der herrlichen alten Orgel der Pfarr kirche zu Gehör bringen, und als das sprichwörtliche „Tüp/elchen auf dem i‘‘ wird die junge, aufstrebende Flöti stin Cornelia Liess aus Lindau ein paar Soli vortragen. AB Louis Mertl, der auf einer Petrus Guar- neri spielte, steigerte sich im Laufe der Vorstellung, so daß er mit der Darbie tung des letzten Programmpunktes, der Straußsonate, sein künstlerisches Ta lent vor dem Publikum voll entfalten

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Schlern
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Page 46 of 145
Date: 01.10.1988
Physical description: 145
darüber, deren Strahlen durch das hinterlegte, rotviolette Gewand von Christi Trageengel sehr gut zur Geltung kommen. Mit der linken Hand hat sie einen der beiden Schlüssel ergriffen, die auf einem Buch liegen, welches ein weiterer großer Engel ihr hält. Auf diesem Buch steht überdies die Tiara der Päpste. Diese attributive Ausstattung der Figur, der strahlende Hostienkelch als her kömmliches Kennzeichen der „Fides“, des Glaubens, und die Insignien der römi schen Kirche lassen in der weißen

Gestalt eine Personifikation der „Ecclesia“ erkennen. Auch sie blickt zu St. Augustinus hinab. Was aber stärker - nahezu physisch - auf ihn einwirkt, ist die von der Gruppe der Ecclesia ausgehende Wolke, die keilförmig auf ihn zuläuft und von den Putten abgeschlossen wird, die hier ein energetisches Zentrum bilden. Während Ecclesias Hinwendung zu Augustinus wohl eher ein Akt der Darrei chung, der Würdigung seiner Verdienste um sie, die Kirche, ist, geht der entschei dende Einfluß auf ihn sicher

beider hergestellt, vielmehr wird im keilförmigen Auseinanderweisen der Farbßächen gerade der große, inhaltlich diametrale Gegensatz beider Gruppen unterstrichen. Auf die von der Form zum Ausdruck gebrachte Gegensätzlichkeit wird also mit dem eigentlich verbindenden Element der farblichen Korrespondenz aufmerksam gemacht, so als wollte der Maler darauf hinweisen, daß die von Augustinus überwundenen Häretiker vor allem für die Ecclesia, die Kirche auch als Institution, eine Gefahr bildeten. Knoller

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Page 32 of 145
Date: 01.10.1988
Physical description: 145
Um zu verstehen, weshalb man sich in Gries für keinen von diesen Künstlern entschied, tut ein Blick auf den Kirchenbau von Sartori not. Die innere Gestaltung der Kirche wird bestimmt von der Strenge, Massivität und farbigen Wucht der architektonischen Gliederung. Sie determiniert die vier Raumteile und ihr Zueinan der: Vorhalle mit Orgelempore - Langhaus mit Seitenkapellen das rechteckige überkuppelte Presbyterium - die Apsis. Die architektonische Instrumentierung erfährt innerhalb

tirolisch-bayerische Kirchenkunst, und von daher wird auch klar, weshalb man Maler wie Günther und Zeiller gerade nicht heranzog, waren sie doch mit dem süddeutschen Rokoko aufs engste verbunden. Knoller empfahl sich durch seine .römische Herkunft* - mit oder ohne Mengsschen Einfluß hier in ganz anderer Weise. Überdies wäre es möglich, daß Architekt und Maler sich bereits kannten, da Knoller 1767 drei Gemälde für die Kirche San Martino in Trient geschaffen hatte' 4 ), und Sartori, aus Sacco bei Rovereto

war, begann Knoller mit ersten vorbereitenden Arbeiten für die Deckenmalerei im Langhaus der Kirche: „... Wie nit minder durch den beriembten Mahler H. Martin Knoller den gemähl in dem Lang-haus der anfang und erste Delineation gemacht worden ist".' 6 ) Unter dieser .Delineation - ist zweifellos die Anfertigung des Kartons, also der Vorzeich nungen im Maßstab 1:1 zum auszuführenden Werk, und dessen Übertragung auf u ) Weingartner, 60 f. und 184, Werkkat. A 7-9. 15 ) Klosterarchiv Muri-Gries: Litt. A, Ser

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Page 16 of 145
Date: 01.10.1988
Physical description: 145
Die Grundsteinlegung einer Kirche ist immer mit der Weihe derselben in Zusammenhang zu sehen. So entsprechen sich die beiden Psalmverse, die über dem früheren Eingangs- bzw. Auszugsportal des Presbyteriums stehen; sie sind aus dem Psalm 49 genommen. Der Grundgedanke des Psalms wird heute mit dem Kurzwort „der rechte Gottesdienst“ zusammengefaßt. Im Zitat ist jeweils der zweite Halbvers weggelassen. Ps. 49,14: „Immola Deo sacrificium laudis“ (Bring Gott als Opfer dein Lob; - zum Eingang

Stiftskirche. Wohl vor der Errichtung des Seitenaltars 1 ") (mit dem Knollerbild von der Himmel fahrt Christi) übertrugen die Augustiner-Chorherren die Urne mit den Gebeinen der Stifter sowie das Grabdenkmal in die neu erbaute Kirche, wo sie beides im Jahre 1788, wie das Chronogramm sagt, in der Mauernische beim genannten Altar aufstellen ließen. Warum gerade dieser Standort gewählt wurde, ist aus den Urkun den nicht ersichtlich. Für die Aufstellung des Kreuzweges in der neuen Stiftspfarrkirche 101

Stiftskirche als Pfarrkirche für die Gemeinde Gries bestimmt. Alle Pfarrechte und -Privilegien der Kirche „Zu Hätte der Altaraufbau schon bestanden, wären wohl die technischen Schwierig keiten sehr groß gewesen, die Grabplatte in die Wand so einzufügen, daß die allzu nahe stehenden Sockelbauten aus Mar mor nicht beschädigt worden wären. - Heute stellt sich die Frage, ob ein besserer Platz für dieses alte Denkmal gefunden werden könnte. 10 ‘) Eine Tradition sagt, daß es jene Statio nenbilder

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Page 43 of 145
Date: 01.10.1988
Physical description: 145
Kirche aufzuschieben, sondern überdies auch die Bezahlung des 1782 vollendeten „ Josephstodes“ schuldig zu bleiben. Dies führte verständlicherweise zu Differenzen mit dem Maler, der zwei Jahre auf sein Honorar - 100 Dukaten waren vereinbart worden - warten mußte. Dies und die politischen Umstände, die lange Jahre ohne Prälat an der Spitze des Klosters zur Folge hatten, führte wohl einstweilen zum Abbruch der Beziehungen zwischen Maler und Kloster. Der Konvent hatte in diesen Jahren schlicht

wird bei Besprechung der Bilder selbst jeweils zu handeln sein. Die Fresken Der Besucher, der die Kirche durch das große Portal betreten und auch die Vorhalle, über der sich die Orgelempore befindet, durchschritten hat, wird, hebt er den Blick zur Deckenwölbung, zuerst des Langhausfreskos ansichtig, und dessen Bildarchitektur wird ihm, wenn er etwa lotrecht unter dessen schmalseitiger Rahmung verharrt, als vertikal, optisch und .statisch* richtig auf dem Gewölbe des Kirchenraumes stehend erscheinen. Dies wäre

ein Grund sogleich hier mit der Betrachtung der Wand- und Deckenmalereien der Kirche zu beginnen. Doch die thematische Reihenfolge der Fresken sollte den Betrachter zunächst verleiten. 25 ) Weingartner, 169. 2li ) Ibd., 111 ff. und 211 ff. 27 ) Baumgartl, 25 f. 28 ) Briefwechsel Nr. 22; bei Christian, III, 3. 2 “) Christian, III, 4 f. 3 ") Briefwechsel Nr. 25; zit. nach Christian, III, 5.

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