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Page 62 of 84
Date: 01.06.2016
Physical description: 84
Heft schaft, hg. von Berding, Helmut / Kocka, Jürgen / Uli mann, Hans-Peter / Wehler, Hans-Ulrich, Band 136, Göttingen 1999, S. 394. 111 Vgl. Toten-Buch 1906-1918 der Evangelischen Gemeinde A.B. Meran, Band XV, S. 29, Nr. 71 / 1907. 112 Vgl. Totenbuch der Stadtpfarrre Meran, Band VII, 1878-1906, S. 480, Nr. 80 / 1904, und Mera- ner Zeitung Nr. 56 vom 8. Mai 1904, S. 23. 113 Diese Annahme wird jedenfalls durch einen Eintrag im Begräbnisbuch Neuer Friedhof ab 1897 der Evangelischen Gemeinde A.B

. Meran unter der Nr. 234 /1907 nahegelegt: „4 Grabin schrifttafeln 147, 148, 149, 150 vom alten Friedhof an Wand des Grabsteines aufgestellt." 114 Vgl. Sterberegister der Evangelischen Gemeinde A.B. Meran 1953-offen, Band XXI, S. 15, Nr. 22 / 1957. 115 Vgl. Toten-Buch der Evangelischen Gemeinde A.B. Meran 1919-1953, S. 190, Nr. 6 /1949. 116 Vgl. Protokoll des Presbyteriums der Evangelischen Gemeinde A.B. Meran vom 6. April 1864. 117 Jahresbericht 1870/71, handschriftlich verfasst

Beisetzung auf dem Evangelischen Friedhof. 127 Heyse, Paul, an seine Mutter Julie Heyse, Bayerische Staatsbibliothek München, Abteilung Handschriften und Seltene Drucke, Heyse-Archiv I 33 / Heyse, Julie. 128 Vgl. Tagebücher von Paul Heyse, Eintrag vom 4. Oktober 1862. 129 Meraner Zeitung Nr. 136 vom 11. November 1896, S. 3. 130 Vgl. dazu auch Reimer, Hans H.: Auch Steine können reden. Geschichte und Geschichten zu ausgewählten Grabstätten auf dem Evangelischen Friedhof in Meran. Mit Fotos von Alois

Gamper, Alfred Pichler und Lars Oie Reimer, 2. überarbeitete und erweiterte Auflage Lübeck und Meran 2012. 131 Protokoll des Presbyteriums der Evangelischen Gemeinde A.B. Meran vom 8. Februar 1892. 132 Vgl. Protokoll des Presbyteriums der Evangelischen Gemeinde A.B. Meran vom 19. Septem ber 1895. 133 Protokoll der Gemeindeversammlung der Evangelischen Gemeinde A.B. Meran vom 11. No vember 1896, S. 35. 134 Ebd. 135 Ebd., S. 36. 136 Ebd. 137 Ebd., S. 37. 138 Vgl. Verfachbuch Meran 1896, Band VII, folio

hofsgebäudes rund 5.750 m 2 als eigentlicher Friedhof angelegt sind. 139 Protokoll des Presbyteriums der Evangelischen Gemeinde A.B. Meran vom 19. Dezember 1896, S. 159. 140 Vgl. Protokoll des Presbyteriums der Evangelischen Gemeinde A.B. Meran vom 19. Januar 1897. CO

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Page 63 of 84
Date: 01.06.2016
Physical description: 84
141 Vgl. Protokoll des Presbyteriums der Evangelischen Gemeinde A.B. Meran vom 22. Februar 1897. 142 Vgl. Meraner Zeitung Nr. 209 vom 12. September 1923, S. 3. 143 Seile, Friedrich: Die Evangelische Gemeinde Augsburgischen Bekenntnisses Meran in Südti rol im Jahre 1897. Mitteilungen und Nachrichten für ihre Mitglieder und Gäste, Meran 1898, S. 27. 144 Die für den ersten Evangelischen Friedhof bestehende Friedhofsordnung wurde nun auch auf diesen neuen Friedhof angewandt; eine eigens

für den neuen Friedhof bestimmte „Fried hofs-Ordnung" (§§ 1-20) wurde erst nach Schließung des ersten Evangelischen Friedhofs im Februar 1914 vom Presbyterium der Evangelischen Gemeinde A.B. Meran erlassen. 145 Vgl. Begräbnisbuch Neuer Friedhof ab 1897, o. S., Nr. 1 /1897, und Todten-Buch der Evangeli schen Gemeinde A.B. Meran 1887-1906, Band X, S. 154, Nr. 56 /1897. 146 Vgl. Begräbnisbuch Neuer Friedhof ab 1897 der Evangelischen Gemeinde A.B. Meran, o. S., Nr. 1 /1897 und Nr. 572 / 1921. Heute

der Evangelischen Gemeinde A.B. Meran 1887-1906, Band X, S. 289, Nr. 4/ 1905. 152 Die Grabstätte befindet sich im Grabfeld A, Reihe 1, Grabplatz 007. Die Grabtafel auf dem naturbelassenen Obelisk aus Porphyr wurde irgendwann so irreparabel beschädigt, dass sie im Jahre 2001 durch eine originalgetreue Nachbildung ersetzt wurde; sie enthält darum auch den Schreibfehler des Originals im Ortsnamen St. Pankraz, dem fälschlicherweise ein „t" hinzugefügt wurde. 153 Meraner Zeitung Nr. 14 vom 1. Februar 1905, S. 2. 154

Vgl. Haselbach, Monika: Theodor Ritter von Sickel. In: Evangelischer Presseverband Wien: Evangelische in Österreich. Vom Anteil der Protestanten an der österreichischen Kultur und Geschichte. Katalog zur gleichnamigen Ausstellung in der Österreichischen Nationalbiblio thek Wien, November 1996 bis Feber 1997, Wien 1996, S. 153-155. 155 Protokoll des Presbyteriums der Evangelischen Gemeinde A.B. Meran vom 8. Mai 1908. 156 Protokoll des Gemeindeausschusses der Marktgemeinde Untermais vom 3. Oktober

der Evangelischen Gemeinde A.B. zu Meran in Tirol über das Jahr 1910. Erstattet durch das Presbyterium an die Gemeindevertretung am 15. März 1911, Meran 1911, S. 8. 161 Protokoll der Gemeindevertretung vom 15. Mai 1911, Tagesordnungspunkt 2 b. 162 Vgl. Protokoll der Glockenabnahme vom 10. Februar 1917 im Archiv der Evangelischen Ge meinde A.B. Meran. 163 Ebd. 164 Vgl. Protokoll des Presbyteriums der Evangelischen Gemeinde A.B. Meran vom 27. Septem ber 1954. 165 Protokoll des Presbyteriums der Evangelischen

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Page 15 of 84
Date: 01.06.2016
Physical description: 84
auch für zeitweilig anwesende evangelische Pfarrer gesorgt, so vermachte er nun das am 12. April 1861 von einem Josef Moser erworbene Haus in der heutigen Hallergasse 24 den - wie es im Testament heißt - „evangelischen Glaubensgenossen“ 69 , damit sie es nach einem Neu- und Umbau als Ort für ihre Gottesdienste bis zum Bau einer Kirche nutzen und dort zugleich einem Pfarrer eine Wohnung bieten konnten. Dieses so genannte Bethaus wurde am Palmsonntag, dem 13. April 1862, mit einem Festgottesdienst eingeweiht

Beisetzung in seine Heimat nach Klein Glien (Brandenburg) überführt. Die Einweihung des Evangelischen Friedhofs nur zweieinhalb Monate später erlebte er - anders als Lucie Ziese - also nicht mehr. In seinem Testament jedoch verfügte er noch eine letzte außergewöhnliche Förderung der ständig wachsenden evangelischen Gemeinde. Hatte er in den Jahren zuvor die jeweils in Meran anwesenden evangelischen Christen zu gemeinsamer Lesung einer Predigt mit Lied und Gebet versammelt und manchmal

. Um das Gedenken an Thilo von Tschirschky wachzuhalten, wurde bereits bei der Einweihung des Evangelischen Friedhofs von den Gemeindegliedern eine Marmortafel mit seinem Namen und dem Bibelwort: „Selig sind die Friedfertigen“ (Matthäus 5, 9) am Friedhof angebracht und später in das Bethaus umgesetzt. Am Karfreitag, dem 12. April 1895, fand diese Gedenktafel dann ihren Platz an der Südwand in der Christuskirche, wo sie bis heute an diesen „Wohlthäter seiner Glaubensgenossen“ erinnert. Errichtung und Einweihung

des ersten Evangelischen Friedhofs j9rm <3L«&ritbm i>fn hi tVtti Jjrrnt rntjfijlnfrtvfn IDnljftljätfn; frinrr (hlmilifnofjrn 0rrrn $. pmilss. (Önrfofkufdmnts £i)ilo »n»&fd)irfrljb 3 rli.in 4Hmink22.&j>tl8Gl. finti fcif /rirUfrrtiqnt. Cu.lftuttfj.ä, 9 €rrirfjffl mn 10.pf}.186'!,nlo an Wm §Logr i»fr (Üinim’iljuitjj tiro igfiijWjrn AirMjof« in S o viel Lucie Ziese und Thilo von Tschirschky aber auch für die Evangelischen in Meran getan und erreicht hatten, die Verwirklichung beziehungsweise Einrichtung

eines evangelischen Friedhofs blieb dann doch Bürgermeister Dr. Gottlieb Putz Vorbehalten. 70 Als Spitzenkandidat der neu entstandenen liberalen Partei „Jung- Meran“ wurde er am 15. Februar 1861 in die Meraner Gemeindevertretung 71 und zugleich zum Bürgermeister gewählt. Am 26. März 1861 leitete Dr. Gottlieb Putz seine erste Gemeindeausschuss-Sitzung 72 , und bereits am 16. Juli 1861 „stellt [der Bürgermeister] die Nothwendigkeit, einen eigenen Friedhof für Akatholische zu errichten, der Gemeindevertretung

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Date: 01.06.2016
Physical description: 84
. Er ist zeit seines Lebens seinem evangelischen Bekenntnis treu geblieben, soviel Erleichterung ihm möglicherweise die Zugehörigkeit zur in Italien privilegierten katholischen Kirche gerade auf seinem Wissenschaftsgebiet auch gebracht hätte. Als herausragender Gelehrter wurde er mit nicht weniger als 20 Titeln und Orden ausgezeichnet. Dass das Gedenken an einen so herausragenden Gelehrten nur mit einem sehr bescheiden wirkenden Grabstein bewahrt wird, mutet ein wenig seltsam an. Er hatte 1901 Rom verlassen

und Meran als seinen Alterswohnsitz gewählt. Nach seinem Tod am 21. April 1908 wurde er darum auf dem Evangelischen Friedhof beerdigt; seine Frau Anna Semper, eine Tochter des berühmten Architekten Gottfried Semper (1803-1879), starb vier Monate später am 28. August 1908 in Innsbruck und wurde dort begraben. Die Schließung des ersten Evangelischen Friedhofs G ut zehn Jahre nach der Einweihung des neuen Evangelischen Friedhofs erfuhr das Presbyterium der Evangelischen Gemeinde A.B. Meran Anfang Mai 1908

, dass ohne jegliche Rücksprache „die Schließung unseres alten Friedhofes durch den Untermaiser Gemeinde-Ausschuß verfügt worden sei oder wenigstens in nächster Zeit erfolgen werde.“ 155 Und tatsächlich folgte am 3. Oktober 1908 dann der Beschluss des Untermaiser Gemeindeausschusses, dass „jede Bestattungsart auf dem so genannten alten evangelischen Friedhof zu unterbleiben hat“ 156 , und zwar ab 1. Dezember 1908. Natürlich erhob das Presbyterium bei der Gemeinde Untermais Einspruch

gegen diesen Beschluss und Plan, erhielt aber nicht einmal eine Antwort. Daraufhin beauftragte man am 17. Oktober 1908 den Meraner Rechtsanwalt Dr. Julius Wenter, die Interessen der Evangelischen Gemeinde A.B. Meran gegenüber der Gemeinde Untermais zu vertreten. Die Gründe für dieses Vorgehen der Gemeinde Untermais waren wohl im Wesentlichen die, die sich auch im Protokoll des Gemeindeausschusses vom 3. Oktober finden, nämlich die „dringende Rücksicht auf den Fremdenverkehr, insbesondere auf die in der nächsten Nähe

des alten evangelischen Friedhofes sich befindlichen Fremden-Unterkunftshäuser 157 und vornehme Privatvillen“. 158 DERSCHLERN 34 CD

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Page 39 of 84
Date: 01.06.2016
Physical description: 84
Geschichte 15. Januar 1923 das Angebot einer 50 Kilo gramm schweren Glocke der Glockengießerei L. Colbacchini & Figli in Trient annehmen. Anlässlich der Beisetzung der Lehrerin Elsa Settari, Tochter des Landschaftsmalers Wil helm Settari, am 26. Februar 1923 erklang sie zum ersten Mal. Gedenken an die Gefallenen A uf den Schlachtfeldern des Ersten Welt kriegs waren insgesamt 16 Gemeindeglie der der Evangelischen Gemeinde A.B. Meran gefallen. Eine Trauerfeier zum Gedenken an sie am 9. Oktober

1920 vereinte eine große got tesdienstliche Gemeinde in der evangelischen Christuskirche, deren Kollekte für die Errich tung einer Gedenktafel für diese Gefallenen verwendet werden sollte. Sie wurde schließlich am Mittwoch, dem 2. November 1921 in der Vorhalle der Friedhofskapelle enthüllt. Architekt Hans Hoffmann, Mitglied der Evangelischen Gemeinde A.B. Meran, hatte für diese Gedenktafel einen schlicht gehal tenen Entwurf geliefert, der vom Bildhau er Josef Moser in der Jordan-Straße (heute

mit der von ihnen betriebenen Italianisierung Südtirols auch Einfluss auf die Angelegenheiten der Evangelischen Gemeinde A.B. Meran nehmen zu wollen, kam unter anderem darin zum Ausdruck, dass man das Betreiben des Evangelischen Friedhofs erschwerte. Im ersten Halbjahr 1926 machte der Bezirksarzt Dr. Silvio Scarperi im Namen der Stadtgemeinde Meran Auflagen über die Dauer der Ruhezeit, die Grababmessungen und den Belegungsmodus, sämtlich Einflussnahmen, die die beanspruchte städtische Aufsicht über den Evangelischen

Friedhof dokumentieren sollten. Allerdings lag auch im Januar 1928 noch keine entsprechende schriftliche Anordnung vor, weshalb das Presbyterium den Friedhof einfach nach den bisherigen Bestimmungen weiterführte. Gedenktafel für die im Ersten Weltkrieg gefallenen evangelischen Gemeindeglieder in der Vorhalle der Kapelle auf dem Evangelischen Friedhof in Meran. Aufnahme: Alois Gamper, Meran, 2004; Archiv der Evangelischen Gemeinde A.B. Meran CD DERSCHLERN 37

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Page 23 of 84
Date: 01.06.2016
Physical description: 84
nunmehr auf den Evangelischen Friedhof umgebettet oder möglicherweise nur die Grabsteine von diesen Gräbern dorthin umgesetzt werden sollten. Am 6. April 1864 genehmigte das Presbyterium den ersten Antrag auf Umbettung 116 , dem weitere folgten. Inzwischen sorgte Heinrich Beikien dafür, dass die auf dem katholischen Friedhof verbliebenen Grabstätten von Evangelischen ab Herbst 1868 zu Lasten der evangelischen Gemeinde gepflegt wurden. Im März 1870 wurden schließlich

alle noch auf dem katholischen Friedhof verbliebenen Verstorbenen evangelischer Konfession, soweit das Presbyterium darüber verfügen konnte, unter Aufsicht von Heinrich Beikien auf den Evangelischen Friedhof umgebettet, und am 3. November 1873 erklärte das Presbyterium gegenüber der Stadtgemeinde Meran den Verzicht auf alle Grabnutzungsrechte auf dem katholischen Friedhof. Damit gehörte die vor Errichtung des Evangelischen Friedhofs notwendige Nutzung des katholischen Friedhofs für Verstorbene evangelischer Konfession

endgültig der Vergangenheit an. Und die am 9. März 1863 vom Presbyterium verabschiedete Friedhofsordnung legte ausdrücklich fest, dass auch Verstorbene anglikanischer, griechisch-orthodoxer, russisch-orthodoxer und natürlich katholischer Konfession sowie Juden und Konfessionslose auf diesem Friedhof - wie auch später auf dem neuen Evangelischen Friedhof an der Marlinger Straße - ihre letzte Ruhe finden durften. Der erste Evangelische Friedhof in Meran mit der Friedhofskapelle um 1900. Aquarell

von Wilhelm Settari, Meran, undatiert, Originalgröße 35 x 29 cm; Palais Mamming Museum (Stadtmuseum Meran), Inventarnummer 3501.8 Die Grabstätte der Familie Dr. Richard Putz Dr. Richard Putz nutzte mit seiner Familie weiterhin den Ansitz „Seisenegg“ 106 und wirkte in Meran „als Arzt, Museumsobmann 107 , Heimatforscher und Primgeiger in Kirche und Orchester“. 108 Er heiratete - selbst katholischer Konfession - am 28. Juni 1899 in Meran die protestantische Bankierstochter Edith Maria Dalchow aus Hamburg

. 109 Als sein Schwiegervater Albert Friedrich Dalchow (1844-1907), Direktor der Dresdner Bank in Hamburg 110 , am 18. Dezember 1907 in Meran starb 111 , erwarb seine Frau Edith für die Beisetzung ihres Vaters eine Grabstätte auf dem Evangelischen Friedhof an der Marlingerstraße. In die von einem mächtigen Kreuz überragte Rückmauer der Grabanlage ließen Dr. Richard und Edith Putz auch das Gedenken an ihren so früh verstorbenen Sohn Wolfgang (1900-1904) einmeißeln, und irgendwann wurde

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Page 61 of 84
Date: 01.06.2016
Physical description: 84
89 Seile, Friedrich: Zur Geschichte der evangelischen Gemeinde Augsburgischen Bekenntnis ses, Meran. In: Die Evangelische Gemeinde Augsburgischen Bekenntnisses Meran in Südtirol im Jahre 1895. Mitteilungen und Nachrichten für ihre Mitglieder und Gäste, Meran 1896, S. 37. 90 Oettingen 1862, S. 393. 91 Leipziger lllustrirte Zeitung Nr. 1104 vom 27. August 1864, S. 154. 92 Kirchenbuch für die evangelisch-lutherische Gemeinde in Meran, Band I, Meran 1861 ff., S. 378. 93 Vgl. ebd., S. 123

. Pendl's wurde in der Erzgiesserei München in Bronze ausgeführt", und der Mera- ner evangelische Pfarrer Julius Giese dürfte sich in seinem Jahresbericht der Presbyterien der evangelischen Pfarrgemeinden A.B. Bozen und Meran über das Jahr 1940, Meran o. J., S. 6, darauf bezogen haben, wenn er meinte, der Gekreuzigte sei „ein edles Werk in Bronze, wahrscheinlich von Pendl". 97 Oettingen 1862, S. 394. 98 Johann von Halbig war Schöpfer zahlreicher Denkmäler und Skulpturen wie zum Beispiel des gewaltigen

, sechs Meter hohen bayerischen Löwen am Hafeneingang von Lindau / Bodensee, aber auch unzähliger Büsten, Kruzifixe und Grabmonumente. Er war einer naturalistischen Auffassung verhaftet. 99 Vgl. Jahresbericht 1872 / 73, handschriftlich verfasst und der Gemeindeversammlung der Evangelischen Gemeinde erstattet von Carl Richter, Pfarrer, Lose-Blatt-Sammlung, o. S. 100 Vgl. Ratsprotokoll der Stadt Meran Nr. 214 vom 15. Dezember 1871, Stadtarchiv Meran, Signa tur SAM RP 232, Depot 1, Schrank 28, Fach

6. 101 Bei der Anlegung des Grundbuches der Katastralgemeinde Mais am 1. August 1899, II. Abtei lung, 20. Band, EZ 288 bis 303, wurde allerdings der Evangelische Friedhof mit der Bezeich nung „Spitalleg" unter EZ 300 (Grundparzellen 1329 / 3 und 1329 / 4 als „Beerdigungsplatz", Bauparzelle 188 / 2 als „Leichenhalle in Untermais") zunächst irrtümlich als Eigentum der „Evangelischen Pfarrgemeinde Meran" eingetragen; es wurde dann aber am 30. Juni 1910, wie die Meraner Zeitung Nr. 145 vom 4. Dezember

einverleibt". Damit war nunmehr korrekt beurkundet, dass der Friedhof der Stadtgemeinde Meran gehörte, vgl. unter EZ 910 das Grundbuch der Katastralgemeinde Mais, II. Abteilung, 54. Band, EZ 890 bis 911, Tag der Eröffnung des Grundbuches: 1. August 1899. 102 Seile, Friedrich: Die Evangelische Gemeinde Augsburgischen Bekenntnisses Meran in Südti rol im Jahre 1897. Mitteilungen und Nachrichten für die Mitglieder und Gäste, Meran 1898, S. 19. 103 Protokoll des Presbyteriums der Evangelischen Gemeinde A.B

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Page 49 of 84
Date: 01.06.2016
Physical description: 84
- auf dem Evangelischen Friedhof ihre letzte Ruhe. 185 Erst 1937, nach einem bis dahin ereignisreichen Leben, kam Heinrich Bockeimann (1870-1945) nach Meran; zuvor war er Mitbesitzer der Bank J. W. Junker & Co. in Moskau, wurde aber nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges verhaftet und interniert, konnte schließlich nach Stockholm fliehen und unterhielt ab 1921 wieder eine Privatbank in Berlin. Im Jahre 1931 kaufte er das Schloss Ottmanach bei Klagenfurt, wo sein Enkel Udo Jürgens, Komponist, Sänger und Musiker, geboren

wurde, der ihm im Familienroman „Der Mann mit dem Fagott“ ein Denkmal setzte und darin auch dessen Grabstätte - er starb im letzten Kriegswinter - auf dem Evangelischen Friedhof erwähnt. 186 Die Unterhaltung des Friedhofs nach dem Zweiten Weltkrieg N ach dem Zweiten Weltkrieg waren die Gestaltungsmöglichkeiten der Evangelischen Gemeinde A.B. Meran in jeder Hinsicht dadurch eingeschränkt, dass die zur Verfügung stehenden Geldmittel zu einer sparsamen Wirtschaftsführung zwangen. Hinsichtlich

des Evangelischen Friedhofs wirkte sich dieser Sparzwang so aus, dass das Friedhofsgebäude durch das ständige Eindringen von Feuchtigkeit fast schon aus dem Gebäudebestand der Gemeinde zu entgleiten drohte und der Friedhof selbst immer dunkler und unansehnlicher wurde, weil die vielen 1897 dort angepflanzten Thujen und Zypressen inzwischen mit ihrer Größe den Erdboden gänzlich beschatteten und zugleich den Boden völlig übersäuerten, so dass grüne Pflanzen und Blumen sich kaum noch entfalten konnten. Zudem

fehlten vielen Angehörigen der Verstorbenen die Mittel für eine regelmäßige Grabpflege, und viele Grabnutzungsberechtigte konnten nicht einmal mehr ermittelt werden, was oftmals zur Aufhebung einer Grabstätte durch das Presbyterium der Evangelischen Gemeinde A.B. führte. Häufig wurde dann das Grabmal zugunsten der Friedhofsunterhaltung verkauft, so dass manche aus heutiger Sicht historisch oder künstlerisch wertvolle Grabmale bedauerlicherweise nicht mehr vorhanden sind; erst 1996 wurde diese Praxis

denkmalgerechte Restaurierung und Sanierung auch Mittel des Landesamtes für Denkmalpflege (heute: Amt für Bau- und Kunstdenkmäler) in Anspruch nehmen zu können. Außerdem beantragte das Presbyterium Anfang 1997 bei der Stadtgemeinde Meran, künftig doch den laufenden Betrieb des Evangelischen Friedhofs durch einen Beitrag anteilig mitzutragen, da hier ja eine öffentliche Aufgabe wahrgenommen und der inzwischen fast ganz belegte städtische Friedhof entlastet würde, und hatte damit schließlich im Jahre 2000

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Page 43 of 84
Date: 01.06.2016
Physical description: 84
und Rudolph Prinz von und zu Liechtenstein fanden erneut in einer Gruft in den Arkaden Aufnahme. Mit der Anlage eines Ossariums als Sammelgruft für die Gebeine der auf dem ersten Evangelischen Friedhof Exhumierten sowie der Errichtung einer das Friedhofsgelände nach Süden abschließenden Mauer wurde die Meraner Firma Josef Redolfi beauftragt. Für den Oberbau und dessen künstlerische Ausgestaltung legte der Meraner Architekt Adolf Kauntz - ab 3. Mai 1940 auch Mitglied des Presbyteriums - einen Entwurf

vor, der am 3. Mai 1940 von der Gemeindevertretung der Evangelischen Gemeinde A.B. Meran zur Ausführung angenommen wurde. Die Steinmetzarbeiten wurden dem Meraner Steinmetz Emil Jacob übertragen. Und es wurde beschlossen, dass bei den vorgesehenen Baumaßnahmen alles auf dem ersten Evangelischen Friedhof noch vorhandene Material - zum Beispiel verfallene Grabdenkmale - und auch das Mauerwerk der dort abzubrechenden kleinen Friedhofskapelle Verwendung finden sollten. Dominierendes Element der gesamten Anlage wurde

und ist zweifelsohne die Epitaphwand. Ihre Mitte bildet das bronzene Kruzifix aus der abgerissenen Kapelle des ersten Evangelischen Friedhofs, ergänzt um die darüberstehende Inschrift „Christus ist unser Friede“ (Brief an die Epheser 2, 14). Eine weitere Inschrift links unter dem Kruzifix weist auf den Charakter dieser Anlage hin: „Ruhestätte der / vom Alten Evang. Friedhof / hierher überführten / sterblichen Überreste“, und gegenüber rechts unten ist vermerkt: „Errichtet / im Jahre 1940 von der / Evang

. Kirchengemeinde / Meran“. Links und rechts davon sind in jeweils drei Feldern in freier Anordnung die bis dahin erhaltenen Grabplatten derer befestigt, die einst auf dem ersten Evangelischen Friedhof beerdigt wurden. Insgesamt waren es 179 Grabplatten, die in diese Epitaphwand aufgenommen wurden, von denen allerdings Einweihung der Anlage mit Sammelgruft und Epitaphwand an der Südmauer des Evangelischen Friedhofs in Meran durch Pfarrer Julius Giese am 20. Oktober 1940. Aufnahme: „Susanich", Meran, 1940

; Archiv der Evangelischen Gemeinde A.B. Meran CO DERSCHLERN 41

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Page 24 of 84
Date: 01.06.2016
Physical description: 84
Grabskulptur auf der Grabstätte von Friedrich Wilhelm Seele (1803-1881), 1882 auf dem ersten Evangelischen Friedhof errichtet. Aufnahme: N. N., nach 1881; Archiv der Evangelischen Gemeinde A.B. Meran Dass sich dieser kleine Friedhof bald zu ei nem einladenden Ort des Gedenkens an Verstor bene entwickelte, dokumentiert eindrucksvoll ein Gemälde des Südtiroler Landschaftsmalers Wilhelm Settari (1841-1905), und Pfarrer Carl Richter hatte schon Jahre zuvor konstatiert, dass der Evangelische

Friedhof „einen herrlichen Ge gensatz zu dem daneben befindlichen katholi schen bildet, den fast kein Fremder zu besuchen unterläßt und der auf jeden den besten Eindruck macht“. 117 Solche Wahrnehmung und Akzep tanz des Evangelischen Friedhofs trug dann natürlich auch wesentlich dazu bei, dass seine Kapazität schon nach gut 30 Jahren erschöpft war, zumal dort nicht nur einfache Grabstätten angelegt wurden, sondern auch manche Grüften entstanden oder Angehörige große Grabdenk mäler errichten ließen

zu errichten. Bei der endgültigen Auflassung des ersten Evangelischen Friedhofs im Jahre 1940 wurde dieses Grabdenkmal zwar noch auf den neuen Evangelischen Friedhof an der Marlinger Straße überführt, wird aber auch zu jener Zeit schon ein Torso ge wesen sein und ist darum dort nur in diesem Zustand erhalten. Gräber besonderer Persönlichkeiten S chon mit Alexander Arnemann, einem Abgeordneten der holsteinischen Ständeversammlung sowie der schleswig-holsteinischen Landesversammlung, die sich am 18. März

1848 in Rendsburg als Legislative bis 1851 konstituierte, war eine bedeutende Persönlichkeit auf dem Evangelischen Friedhof zu Grabe getragen worden, und weil sich in der Regel nur begüterte Personen - Adlige und das gehobene Bürgertum - nach Meran zur Kur begaben und auch nur solche Gäste evangelisch sein konnten, wurden auf dem Evangelischen Friedhof oftmals auch bedeutende Personen begraben.

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Page 60 of 84
Date: 01.06.2016
Physical description: 84
, Eintrag unter dem 15. Juni 1850, Nr. 6, und Trauben-Kurliste N° I. 1860, lfd. Nr. 2. 68 Vgl. Winter-Kur-Blatt von Meran 1854/55, Nr. 61: „Herr Thilo v. Tschirschky, Offizier aus Ber lin, bei Frl. Feyrtag." 69 Handschriftliches Testament des Thilo von Tschirschky im Archiv der Evangelischen Gemein de A.B. Meran. 70 Die spätere Behauptung in Tschirschky, Thilo von: Meran. Zur Orientirung über Klima, Reise und Aufenthalt. Neu bearbeitet und ergänzt von H. Helfft, 2. Auflage Berlin 1867, S. 138

, ist jedenfalls nicht richtig: „Auf Veranlassung des Herrn v. Tschirschky wurde auch ein eigener Friedhof angelegt". Diese Aussage darf jedoch als Ausdruck für das jahrelange Bemühen Thilo von Tschirschkys um einen evangelischen Friedhof verstanden werden. 71 Vgl. Bothe für Tirol und Vorarlberg Nr. 41 vom 19. Februar 1861, S. 171. 72 Vgl. Protokolle der Gemeindeausschuß-Sitzungen pro 1861, Stadtarchiv Meran, Signatur SAM RP 222, Depot 1, Schrank 28, Fach 6. Die vorangehende Gemeindeausschuß-Sitzung

am 16. Februar 1861 wurde noch vom bisherigen Bürgermeister (1823-1861) Josef Valentin Haller geleitet. 73 Protokolle der Gemeindeausschuß-Sitzungen pro 1861, Nr. 253, Stadtarchiv Meran, Signatur SAM RP 222, Depot 1, Schrank 28, Fach 6. 74 Ebd. 75 Ebd. 76 Protokolle der Gemeindeausschuß-Sitzungen pro 1861, ad Nr. 253, Stadtarchiv Meran, Signa tur SAM RP 222, Depot 1, Schrank 28, Fach 6. 77 Professor Dr. Alexander von Oettingen, der die Einweihung des Evangelischen Friedhofs vor nahm, berichtet

in seiner Abhandlung Oettingen, Alexander von: Eine lutherische Kirchweih und die confessionelle Bewegung in Tyrol. In: Dorpater Zeitschrift für Theologie und Kirche, unter Mitwirkung mehrerer Pastoren hg. von den Professoren und Docenten der theologi schen Facultät zu Dorpat, Vierter Band, Jahrgang 1862, III. Heft, Dorpat 1862, S. 391 f., von einer Störung, die ihm selbst noch am 26. April 1862 bei einer Begräbnisfeier in Bozen wider fuhr: „Mir, der ich unmittelbar dem Sarge folgte, schloß sich ... ein römischer

Priester an. ... Als wir durch das Thor mit der prächtigen Ueberschrift: ,Resurrecturis!' eingetreten waren in den Friedhof, der Sarg am offenen Grabe niedergesetzt ward und Tausende von Köpfen dicht gedrängt den Platz umgaben, trat der Geistliche in dem Augenblick, da ich zu spre chen anfangen wollte, an mich heran und that mit Entschiedenheit im Namen seiner Kirche Einsprache gegen jegliche Function. Ich antwortete kurz: damit käme er jetzt zu spät, ich sei schon in Function und er möge die Heilige

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Page 42 of 84
Date: 01.06.2016
Physical description: 84
Sachverhaltes ließ sich die Stadtgemeinde Meran von einer Auflassung in Form einer nunmehr vollständigen Eliminierung dieses Friedhofs nicht mehr abhalten und verwies dabei darauf, dass er ja „di proprieta comunale“ 169 sei - ein Hinweis, der auf Grund der seinerzeit am 30. Juni 1910 vorgenommenen Korrektur im Grundbuch natürlich berechtigt war. Pfarrer Julius Giese (1878-1976), seit 1927 Pfarrer der Evangelischen Gemeinde A.B. Meran, erreichte dann immerhin in persönlichen Verhandlungen, dass

der seit Ende 1910 geschlossene Friedhof nun nicht einfach eingeebnet wurde, sondern dass die Evangelische Gemeinde A.B. allen Nutzungsberechtigten der noch nicht abgelaufenen Gräber ein entsprechendes Grab auf dem neuen Evangelischen Friedhof zur Verfügung stellen konnte und dort „für alle anderen eine würdige Sammelgruft errichtet. Die Stadtverwaltung hingegen verpflichtete sich, alle Überreste und Grabsteine kostenlos auf unseren neuen Friedhof zu überführen.“ 170 Allerdings

wollte sich die Stadtgemeinde Meran Ende Oktober 1939 plötzlich nicht mehr an diese Vereinbarung halten und verlangte nun, dass jeder Grabnutzungsberechtigte einzeln innerhalb eines Monats bis zum 23. November 1939 die Überführung eines auf dem ersten Evangelischen Friedhof beigesetzten Angehörigen zu beantragen habe, was natürlich unter den gegebenen Umständen völlig unmöglich war. Außerdem wollte sie nun die Überführungskosten für die Grabsteine nur noch dann übernehmen, wenn sie auch das Eigentumsrecht

- wie im Falle des am 10. November 1896 beigesetzten Herzog Wilhelm von Württemberg - besonderer Vereinbarungen bedurften. Die Abräumung und der Abtransport der Grabdenkmale vom ersten zum neuen Evangelischen Friedhof begannen noch im November 1939. Mit der Aufstellung der überführten Grabdenkmale auf dem neuen Friedhof wurde im März 1940 begonnen. Ansicht und Grundriss des Oberbaus über der Sammelgruft auf dem Evangelischen Friedhof in Meran mit Epitaphwand an der Südmauer. Plan von Adolf Kauntz, Meran

, 1940; Archiv der Evangelischen Gemeinde A.B. Meran

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Page 32 of 84
Date: 01.06.2016
Physical description: 84
Geschichte Meraner evangelischen Pfarrer Dr. Friedrich Seile und unter Assistenz von Pfarrer Arnold Wehrenfennig aus Innsbruck der Nutzung übergeben. 144 Und am 31. Dezember 1897 erfolgte dort dann auch die erste Beerdigung: Der Kaufmann Konstantin Hanke aus Elbing (Westpreußen, heute: Polen) wurde im Grabfeld A beigesetzt 145 ; diese Grabstätte wurde allerdings schon 1921 wieder aufgelassen und neu belegt. 146 Nach Abschluss dieses Projektes, dessen Kosten die Evangelische Gemeinde A.B. Meran

allein und ohne Unterstützung der Stadtgemeinde Meran zu tragen hatte, musste Pfarrer Dr. Friedrich Seile zwar feststellen, dass die wirtschaftliche Lage der Evangelischen Gemeinde A.B. Meran doch sehr beengt geworden war. Aber das, was man erreicht hatte, war ungleich wichtiger: Über 11 Jahre hin hatte man sich um die Schaffung neuer Grabplätze bemüht und war damit wieder und wieder gescheitert, nun aber durfte man - endlich - annehmen, dass dieses Problem auf Jahrzehnte hinaus

- wie es sich dann tatsächlich auch erweisen sollte - gelöst war. Der neue Evangelische Friedhof bis zum Ersten Weltkrieg N ach der Einweihung des neuen Evangelischen Friedhofs wurde die Nutzung des Evangelischen Friedhofs östlich der Spitalkirche zum Heiligen Geist natürlich eingeschränkt, um möglichst bald eine Akzeptanz des neuen, ja doch außerhalb des eigentlichen Stadtgebiets liegenden Friedhofs zu erreichen. Nur die Familien, die auf dem ersten Evangelischen Friedhof bereits eine Grabstätte erworben hatten, konnten

ihre verstorbenen Angehörigen dort noch zu Grabe bringen. Die Lage des neuen Evangelischen Friedhofs (links unten) im Verhältnis zum Meraner Stadtgebiet, in dem sich östlich der Spitalkirche zum Heiligen Geist der erste Evangelische Friedhof (rechts unten) befindet. Auszug aus dem Villenplan „Kurort Meran" von circa 1908, Stadtarchiv Meran, Inventarnummer 4136 DERSCHLERN 30 CD

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Page 28 of 84
Date: 01.06.2016
Physical description: 84
Die Notwendigkeit eines neuen Friedhofs B ereits 1886, 25 Jahre nach der Einweihung des Evangelischen Friedhofs, zeichnete sich ab, dass angesichts der zu der Zeit schon erreichten Auslastung des Friedhofs die Anlage eines zusätzlichen Friedhofsareals notwendig werden würde. Aber die Bemühungen, dafür mit der Stadtgemeinde Meran eine Lösung zu finden, blieben jahrelang erfolglos. Währenddessen wurde der Mangel an ausreichenden Grabplätzen so bedrängend, dass der Presbyter und ehrenamtliche

gab es auf dem Evangelischen Friedhof „nur noch 6-8 Plätze“ 133 , weshalb für Beisetzungen auch „die Wege bereits benutzt werden“ 134 mussten. Das war eine in der Tat bedrängende Situation, und weil seit 1886 alle diesbezüglichen Verhandlungen mit der Stadtgemeinde Meran ohne Ergebnis geblieben waren, begaben sich nun die Presbyter der Evangelischen Gemeinde A.B. selbst auf die Suche und hielten schließlich von der Gemeinde Untermais vorgeschlagene „Wiesengründe am linken Passerufer unterhalb

sich das Presbyterium die notwenige Zustimmung der Gemeindeversammlung der Evangelischen Gemeinde A.B., die all dies Bemühen zu würdigen wusste und bereits am 11. November 1896 „den Ankauf des Grundes [und] die Errichtung der erforderlichen Bauten, jedoch ohne Friedhofskapelle“ 137 beschloss. Damit war der Weg frei für den Erwerb der „Wiesengründe“ an der heutigen Marlinger Straße; am 27. November 1896 Unterzeichneten deren Eigentümer Anton Brunner in Marling und das gesamte Presbyterium vor dem Rechtsanwalt

Dr. Roman Weinberger (1852-1915), zu der Zeit auch Bürgermeister in Meran, den Kaufvertrag, durch den die Grundparzelle 1682 der Katastralgemeinde Mais - das waren nach einigen Korrekturen 10.421 Quadratmeter - für den Kaufpreis von 6.500 fl. (Gulden) in den sofortigen Besitz der Evangelischen Gemeinde A.B. Meran überging. 138 Danach übernahm eine Baukommission die Planung und Begleitung des Fried hofsprojektes, zu dem das Presbyterium jedoch bereits am 19. Dezember 1896 eine ge wichtige Korrektur

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Page 44 of 84
Date: 01.06.2016
Physical description: 84
Die Epitaphwand an der Südmauer des Evangelischen Friedhofs in Meran nach der Friedhofssanierung. Aufnahme: Alois Gamper, Meran, 2004; Privatbesitz zwei im Laufe der Jahre verschwunden sind. 173 Unter den Grabplatten befinden sich in jeweils zwei Feldern links und rechts des Kruzifixes jeweils fünf Kreuze, von denen immer das mittlere auf dem Querbalken mit einem Bibelvers beschriftet ist. 174 Die gesamte Anlage wurde am Sonntag, dem 20. Oktober 1940, nachmittags um 15.30 Uhr durch Pfarrer

Julius Giese unter Teilnahme des Presbyteriums und von Gemeindegliedern eingeweiht. Damit wurde das, was man vom ersten Evangelischen Friedhof in Meran vor seiner gänzlichen Einebnung hatte erhalten können, bleibend in den neuen Evangelischen Friedhof integriert und das Gedenken an zumindest manche von denen, die einmal auf dem Evangelischen Friedhof östlich der Spitalkirche zu Grabe gebracht worden waren, bewahrt. Und zugleich vermitteln ihre Namen als in Stein gemeißelte Dokumente ein dauerhaftes

vor allen anderen D. Dr. Johannes Lepsius (1858-1926), der 1926 auf dem Evangelischen Friedhof zu Grabe getragen werden musste. Der österreichische Schriftsteller Franz Werfel (1890-1945) hat ihm in seinem 1933 erschienenen Roman „Die vierzig Tage des Musa Dagh“ ein bleibendes Denkmal gesetzt, und die ARD verglich ihn in einem Fernsehbeitrag am 3. September 2001 mit Oskar Schindler (1908-1974), der während des Zweiten Weltkriegs jüdische Zwangsarbeiter vor der Ermordung durch die Nationalsozialisten bewahrte. Johannes Lepsius

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Page 57 of 84
Date: 01.06.2016
Physical description: 84
hauptsächlich aus geist lichen und weltlichen Chorwerken, auch Kammermusik und einigen Stücken für Bläserensembles. Zahlreiche Ehrungen wur den ihm zuteil, zu denen auch der Walther- von-der-Vogelweide-Preis gehörte, der ihm 1983 für seine musikerzieherische Tätigkeit in Südtirol verliehen wurde. Alles in allem hat sich diese neue Akzep tanz des Evangelischen Friedhofs vor allem wohl dadurch ergeben, dass er wieder ein Ort geworden ist, an dem der Tod auch versöhn liche Züge bekommt. Natürlich

ist auch die ser Friedhof mit seinen Gräbern weiterhin ein sichtbares Zeichen der Vergänglichkeit des Menschen, zugleich jedoch auch ein Ort, an dem die christliche Kirche nicht nur das Evangelium von Jesus Christus verkün digt, sondern an dem auch der Friede Gottes die Menschen umfängt - Lebende wie Tote gleichermaßen. Skulptur auf der Grabstätte von Friedrich Wilhelm Seele (1803-1881) Anmerkungen 1 Huber, Johann Nepomuk: Über die Stadt Meran in Tirol, ihre Umgebung und ihr Klima: nebst Bemerkungen über Milch

mit der Eisenbahn von Hamburg nach Meran wäre erst ab 4. Oktober 1881 nach Eröffnung der Bahnstrecke von Bozen nach Meran möglich gewesen 5 Vgl. Sterbebuch 1784-1837 der Stadtpfarre Meran, S. 268, Nr. 23 /1834. 6 Zwar gab es vor dem Erscheinen des Codex Iuris Canonici von 1917 im Jurisdiktionsbereich der römisch-katholischen Kirche keine universalkirchlich einheitliche Regelung, die konkrete Praxis der einzelnen städtischen und vor allem dörflichen Milieus war jedoch hinsichtlich der Beerdigungspraxis

in der Regel - wie für Meran beschrieben - abweisend: Ketzer, zu denen auch die Protestanten zählten, sowie Selbstmörder und ungetaufte Kinder waren von der Bestattung in geweihter Erde ausgeschlossen. auf dem ersten Evangelischen Friedhof in Meran, jetzt im Eingangsbereich des Evangelischen Friedhofs an der Marlinger Straße aufgestellt. Aufnahme: Alois Gamper, Meran, 2004; Privatbesitz Anschrift: Pastor Hans H. Reimer Beckergrube 56 23552 Lübeck Deutschland DERSCHLERN 55

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Page 54 of 84
Date: 01.06.2016
Physical description: 84
Heft Eine neue Akzeptanz des Evangelischen Friedhofs N ach der Sanierung des Friedhofsgeländes und des Friedhofsgebäudes erlebte der Evangelische Friedhof an der Marlinger Straße eine neue Akzeptanz, die alle früheren konfessionellen Grenzen aufhob und ihn zu einer festen Größe im Meraner Stadtbild machte. Ganz pointiert kam dies im Jahre 2008 in einer touristisch ausgerichteten kurzen Vorstellung der Stadt Meran im Magazin der „Süddeutschen Zeitung“ zum Ausdruck, wo es nach der Erwähnung

eines guten Hotels, der Therme, eines ausgezeichneten Restaurants und einer landestypischen Schänke hieß: „Gastfreundschaft pflegt man hier [sc. in Meran] übrigens bis zum Schluss: Auf dem alten evangelischen Friedhof ruhen Verstorbene aller Glaubensrichtungen und Nationen, Holländer neben Russen, Ungarn neben Briten oder Menschen mit so schönen Namen wie ,Percyval Echtermeier.“ 192 Diese neue Wertschätzung des Evangelischen Friedhofs zeigte und zeigt sich auch in der Zunahme dort gewünschter Beisetzungen

, bei denen die Konfession der Verstorbenen kein Kriterium mehr für die Wahl des Friedhofs darstellte. Manche seiner Bilder haben in Peter Fellin in der Stille des Evangelischen Friedhofs - er nannte es „Wegsein aus dieser Welt“ - Gestalt angenommen, weshalb er - wiewohl katholischer Konfession - hier begraben sein wollte. Er war ein Künstler, der die Öffentlichkeit scheute, den öffentlichen Kulturbetrieb mied und doch schon zu Lebzeiten sehr bekannt war. Schwarz war seine Farbe: Schwarz sind seine frühen

expressionistischen Bilder, schwarz die Bilder mit religiösen Motiven, schwarz die Augen seiner Menschen. 1957 / 1958 vollzog er den Übergang zur Abstraktion. 193 Peter Fellin (1920-1999). Aufnahme: N. N„ undatiert; Kunst Meran I Merano Arte im Haus der Sparkasse, Meran, Lauben 163 Grabstätte von Peter Fellin auf dem Evangelischen Friedhof in Meran. Aufnahme: Alois Gamper, Meran, 2004; Privatbesitz DERSCHLERN 52

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Page 16 of 84
Date: 01.06.2016
Physical description: 84
durchgeführt wurde und durchgeführt werden konnte, mag zwar ganz wesentlich seinen Erfahrungen mit den Todesfällen in seiner Familie geschuldet gewesen sein, war aber tatsächlich erst mit dem kaiserlichen Erlass des Protestantenpatents am 8. April 1861, das den Evangelischen die volle Gleichberechtigung mit der katholischen Kirche zusicherte, auch politisch möglich geworden. Wahrscheinlich wollte er auch das Ansehen des Kurortes bei den ständig zunehmenden, nicht katholischen Gästen verbessern

.“ 76 So also, wie die Stadt Jahre zuvor den Grunderwerb für den katholischen Friedhof vorgenommen hatte, so tat sie es gerechterweise jetzt auch für den evangelischen Friedhof, musste es aber auch deswegen tun, weil sich zu der Zeit ja noch gar keine evangelische Gemeinde hatte konstituieren können und es somit seitens der Evangelischen niemanden gab, der rechtsfähig und vertragsberechtigt für solch einen Kauf hätte handeln können. Dass dieses Projekt allerdings von Bürgermeister Dr. Gottlieb Putz so entschieden

und den Angehörigen Verstorbener ersparen, was doch in der Vergangenheit häufig geschehen war, nämlich dass es bei evangelischen Beisetzungen zu Behinderungen und sogar Störungen durch katholische Amtsträger gekommen war. 77 Aber auch in Teilen der Bevölkerung gab es durchaus eine manchmal fast aggressive Ablehnung der „Luthrischen“; das lässt sich jedenfalls mit großer Wahrscheinlichkeit auch daraus epi tr,3l*amttta i» hraTtlisrEyn 1|m

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Page 14 of 84
Date: 01.06.2016
Physical description: 84
und die Achtung und Wertschätzung aller, die mit ihr in Berührung kamen, in hohem Maße.“ 61 Ihr Eintreten für die kleine evangelische Gemeinde in Meran in den Jahren ihres Aufenthaltes dort war denn auch so beeindruckend, dass sie bei ihrem Weggang als „eine wahre Kirchenmutter“ 62 bezeichnet wurde; 1870 reservierte man ihr sogar einen Grabplatz auf dem Evangelischen Friedhof, „falls sie hier sterbe“. 63 Und noch zur Einweihung der evangelischen Christuskirche in Meran am 13. Dezember 1885 gedachte

man ihrer und lud sie dazu ein; sie musste aber mit ihren 75 Jahren von einer „Winterreise“ Abstand nehmen, wie sie unter Beifügung einer erneuten Spende dankend an den Meraner evangelischen Pfarrer Carl Richter (1841-1894) schrieb. 64 Auch Thilo von Tschirschky 65 , königlich-preußischer Leutnant a. D., hielt sich lange und ohne Unterbrechung in Meran auf. „Bei den Unruhen des Jahres 1848 mußten an ihn bei dem damaligen Mangel an Offizieren mehr Ansprüche gemacht werden, als sein ... Körper tragen konnte

. Er mußte zuerst Urlaub und dann seine Entlassung erbitten“ 66 und traf am 20. Dezember 1849 in Meran zur Kur ein 67 , wo er zunächst - wie später Lucie Ziese und Nichten - am oberen Pfarrplatz bei Anton von Weinhart Quartier nahm und danach bei Johanna Feyertag im Innerhofer- Haus am Sandplatz, das später abgerissen wurde, wohnte. 68 Da er durch seine Eltern von einer pietistischen Frömmigkeit geprägt war, schloss er sich in Meran sofort der kleinen evangelischen Gemeinde an. Er erlag - gerade

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