de durch die vom hiesigen evangelischen Pfarramte gepflogenen Erhebungen vollauf bestätigt. Besonders aber förderten diese die Erkenntnis zu Tage, daß die sogenannten bermherzigen Schwestern mit geradezu wanzenartiger Zudringlichkeit ihre Pro selytenmacherei fortgesetzt betrieben haben müssen, denn .eine der frommen Gottesbräute gab auf die Frage, wieso denn Vidal, der doch neun Monate im Spital gelegen hatte, erst wenige Stunden vor sei nem Tode zur römischen Kirche übergetreten sei, die ebenso unvorsichtige
„Bekehrungsversuche" zu führen, die an abstoßender Widerwärtigkeit nichts zu wünschen übrig lassen. Vidal starb in der Nacht vom 5. zum 6. März ds. Jahres. Am 6. März vormittags langte beim Inns brucker Magistrate ein Protokoll ein, worin zwei Zeugen bestätigen, daß Oskar Vital freiwillig und ohne jeden Zwang aus der reformierten Kirche aus getreten sei und zur katholischen Kirche übertrete. Darunter ein paar mit zitternder Hand geschriebene Buchstaben, die Oskar Vital heißen
, als für Rom blamable Ant wort: „Ja, früher haben wir ihn nicht dazu ge bracht!" Die vom evangelischen Pfarramte an die Statt halterei gerichtete scharfe und ausführlich begrün dete Eingabe über diese skandalöse Zwangsbekehrung eines Sterbenden erledigte die k. k. Statthalterei unterm 24. Juli ds. I., Nr. IV, 2543/1, dahin, daß der Beschwerde Folge gegeben und ausgespro chen wurde, daß die Austrittserklärung Oskar Vi- tals formell nicht zu Recht bestehe, weil sie erst nach dem Tode bei der Behörde
eingelangt und eine nachträgliche Einvernahme Vitals nicht mehr möglich sei. Die Eintragung des Todes habe in dem evangelischen Kirchenbuch zu geschehen. 2n eine weitere Prüfung der vorgebrachten Bedenken werde nicht eingegangen. Letzteres ist in Klösterreich selbstverständlich, denn eine eingehende amtliche Untersuchung des Falles hätte zu Tage fördern und der Öffentlichkeit die Augen darüber öffnen müssen, daß es hoch an der Zeit ist, an unseren Spitälern endlich moderne Zu stände einzuführen
übertragen hat, ist zur Kenntnis gekommen, daß Sie den gefähr lichen Schritt gemacht haben, die heilige katholische Kirche zu verlassen, und sich so der Gefahr aus setzen, an Ihrem Seelenheile Schaden zu leiden. Wenn der gute Hirte, wie unser Heiland Jesus Christus in einem seiner Lehrvorträge ausführt, die 99 Schäflein seiner Herde auf der Weide zurückläßt und dem einen verlorenen Schäflein nachgeht, um es zu suchen und zur Herde zurückzubringen, so muß auch der Oberhirte im Namen Jesu sorgen