Verdienste um die Kirche erwerben können. Aber anstatt zuerst selbst zur Höhe zu steigen und andere mit sich zu ziehen, stieg er in die Tiefe, andere mit sich reißend, sich selbst und den anderen zum Unheil. Hören wir nur einige seiner Urteile über sein eigenes Werk. Im Jahre 1523 hatte Luther seine Umgebung mit Sodoma verglichen. „Alle Welt", klagte er, „geht in Fressen, Sausen, Unkeusch heit und in allen Lüsten frei, daß es sauset und brau set." Im Jahre 1529 schrieb er: „Unsere Evangelischen
Furchtbare Folgen Her Revo lution gegen öie Kirche. Es heißt, daß jede Revolution ihre eigenen Kinder verschlinge. Wer die Geschichte der Revolutionen stu diert, wird dies bestätigen können. Nicht anders wars bei der Revolution gegen die Kirche im 16. Jahrhun dert. Luthers offener Abfall von der Kirche, die Bre chung seiner Gott und der Kirche geleisteten Gelübde, seine Heirat mit einer dem Kloster entsprungenen Nonne, der Zisterzienserin Katharina von Bora. Lu thers Lehre von der Seligmachung
durch den Glau ben a l le i n, ohne die Werke des Glaubens, die Leug nung des freien Willens, seine Haß- und noch schlim meren Reden, seine Aufhetzung der Fürsten gegen das Eigentum der Kirche und Klöster, dann wieder die Aufwiegelung der Bauern gegen die Fürsten und den Adel, darauf die Aufwiegelung der Fürsten gegen die Bauern, und das alles durch seine meisterhaft volks tümliche Beredfamkeit und Schreibweise, nicht zuletzt das entsetzliche schlechte Beispiel von Bischöfen, Dom herren, Klostergeistlichen
, zumeist aus dem Adelsstände, hatten entsetzliche Folgen gezeitigt, daß Luther selbst oft davor in Schrecken geriet und in schwere Zweifel, ob er wohl recht getan durch seinen Kampf gegen die Kirche. Kaum jemand hat so abfällig über sein eigenes Werk geurteilt. als Luther selbst. Hätte er die Menschen, vor allem sich selbst und die schlimmen Zustände zu bessern, zu reformieren sich bemüht, ähnlich wie später ein hl. Pe trus Kanisius oder wie ein hl. Karl Borromäus und andere, er hätte sich unsterbliche
und zur Schande alter Lande geworden, die uns halten für schädliche, unflätige Säu, die nur Tag und Nacht trachten, wie sie toll und voll sein, und keine Vernunft und Weisheit bei uns sein kann. Deutschland führt durchaus ein eitel Säuleben, daß, wenn man es malen sollte, so müßte man es einer Sau gleich malen." Das sind nur einige von den Auslaffungne Luthers, woraus hervorgeht, daß es mit Zucht und Sitte berg ab gegangen ist, durch die neue Lehre und den Kampf gegen die Kirche. Es hielt sich eben fast